Wieviel "Taktik" verträgt eine U8

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  • @soccerbook,


    wenn ich mir die Entwicklung mal so im nachhinein überlege ....
    Würde ich sagen hab ich es nie geschafft die Spielertraube los zu werden.
    Jeder Tag ist anders und manchmal ist sogar wieder komplett da.
    Im Grundsatz ist die anfängliche Traube , so ca. 4x4 Meter einfach nur richtig gut gewachsen ....
    Manchmal schon bei 15x10 Meter ... aber natürlich sehr Variabel in den entsprechenden Situationen.
    Auch ich habe zwischendurch mit Erklärungen ..... Aufgabenbeschreibungen usw.
    Meine Spieler gelangweilt .....
    Ich glaube entscheidend war eine Übung ..... ( der Anfang )
    Zwei Tore recht dicht beieinander .... Zwei Mannschaften, ein Ball ....
    Alle Spieler ( kein TW ) bilden eine schöne enge Spielertraube ...
    Nach jeweils 1 Minute .... ganz selten ein Torerfolg.
    Frage : Warum schießt ihr keine Tore ? - Die anderen stehen doch alle im Weg !
    Dann hab ich einen Spieler der einen Mannschaft links neben die Traube, von der anderen Mannschaft rechts neben die Traube gestellt.
    Erklärung: Wenn ihr nicht nach vorne durch die anderen durch kommt , dann versucht doch den Ball nach außen zu schießen ....( zum Mitspieler )
    An der Stelle haben wir natürlich etwas nachgeholfen !!
    Immer wenn der Ball nach außen gespielt wurde fiel auch ein Tor.
    Und loben , den Torschützen und besonders den Spieler der "gepasst" hat.
    Nach nur wenigen Wiederholungen waren die ersten schlau genug und fragten:
    Darf ich jetzt mal außen stehen ?
    Ich glaube dabei haben einige verstanden .... Das Loben tut den Rest !
    Wenn ich mich richtig erinnere haben wir die Übung nur 3 mal gemacht.
    Alles andere hat sich daraus entwickelt.
    Größere Abstände .... mitlerweile erste Rufe ....

  • Im Training werden Doppelpässe, Ecken und Einwürfe geübt.

    Auch so ein Thema was immer wieder an mich herangetragen wird. Warum ich keine Standards einübe? Weil ich mich als Trainer dafür entschieden habe erst im zweiten E-Jugend-Jahr damit anzufangen, weil dann auch erst Kopfball so richtig Thema wird. Das habe ich mir in meiner "Saison- bzw. Altersklassen-Planung" so zurechtgelegt. Obwohl ich es andererseits "beeindruckend" finde, wenn andere Teams schon hohe Ecken machen und versuchen Kopfball-Tore zu erzielen. Die meisten Spieler (Gegner), bei uns zumindest, ducken sich aber eher trotzdem weg, wenn der Ball kommt. Deshalb finde ich meine Entscheidung gar nicht sooooo schlecht. Wie du sagst: Dann sind diese Kinder noch nicht so weit und ich kann es mir eigentlich sparen.

    Bei der Torschussübung vor dem Spiel hat der Trainer die meisten Ballkontakte.

    Wäre erwähnenswert für den Spielbericht in der Tageszeitung. :D

    Es gibt (und das zeigt auch die Diskussion hier) verschiedene Auffassungen und ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass es DIE Lösung nicht gibt.

    Richtig.

    Ein Beispiel dazu aus meiner kleinen Welt. Ich habe in meiner Truppe zwei 8-jährige, die spielen miteinander Doppelpässe in den Lauf des Mitspielers. Sie spielen Seitenverlagerungen, sie laufen Gegenspieler zu zweit an. Das machen sie von sich aus, ohne es jemals erklärt bekommen zu haben oder es bewusst geübt zu haben. Wenn ich ihnen sagen würde: spielt mal eine Seitenverlagerung, würden sie mich groß angucken, weil sie nicht wissen was das ist. Solche Kindern sind soweit, dass man mit ihnen auch gruppentaktische Dinge gemeinsam erarbeiten können. Genauso habe ich aber viele Kinder, die deutlich älter sind, bei denen z.B. Verteidigen zu zweit eine komplette Überforderung darstellen würde. Mit diesen Kindern trainiere ich auf einem Niveau, welches einer U8/U9 entspricht. Mit den beiden 8-jährigen hingegen klappen Übungen aus dem D-Juniorenbereich. Die ich jedoch i.d.R. nicht bringe, weil der größte Teil der Truppe noch nicht so weit ist.

    Solche Jungs hat ja z.B. @Zodiak. Aus der Entfernung bekomme ich ja seine Arbeit mit. Der macht das super. Er kann aber auch ganz anders an die Sache rangehen, als wir. Ich habe eine ähnlich zusammengesetzte Mannschaft wie du. Die Technikübungen der MFS, z.B. Björns Fussball-Kindergarten greife ich aber dennoch auf, weil sie einfach super ausgedacht sind. Ähnliches habe ich direkt im Nebenort. Der Trainer hat eine komplett andere Philosophie aber dennoch kann ich mir auch das was abgucken und für meine Mannschaft und mich übernehmen.

    Aufgrund dieser Erfahrungen schätze ich es als besonders wichtig ein, das Gespür dafür zu entwickeln, was genau die Kinder können und was noch nicht. Hierzu ist es aus meiner Sicht zwingend erforderlich zu wissen, was nach dem Stand der Lehre (z.B. DFB-Konzeption) in dem Alter "üblich" und "angemessen" ist und welche Stufen danach kommen. Es erfordert ein Stück Ehrlichkeit zu erkennen, wenn die Kinder noch nicht bereit für die nächste Stufe sind und auch ein dickes Fell, um sich gegenüber gewinndenkenden Eltern/Funktionären zu behaupten.

    Das ist sehr gut geschrieben. Das sehe ich auch so.


    Gruß,
    sb

  • @soccerbook
    zur anderen Frage - Passübungen.
    Um beim Training etwas Zeit zu sparen , versuche ich bereits in der Erwärmung den Bereich Dribbling und Ballführung zu integrieren .... und wenigstens die hälfte der Trainingszeit spielen zu lassen.
    Die restliche Zeit ( also von 60 Minuten bleiben da nur noch 20 ) ist für Übungen.
    Also Beweglichkeit , Verfeinerung vom Dribbling , Passen usw.
    Da ich im ersten Jahr verantwortlicher Trainer bin , davor eine halbe Saison etwas allein gelassener CO-Trainer war fällt es mir schwer einen langfristigen Trainingsplan zu machen.
    Ich bin Autodidakt .... lerne aus Beobachtungen ....und Gesprächen ...
    Und so gehe ich auch mit den Kindern an die Sache ran.
    Diese 20 Minuten sind zum Auswerten also Probleme erkennen, Lösungsmöglichkeiten üben.
    Alles was ich da machen nimmt Bezug zum letzten Turnier.
    Bedeutet aktuell ....
    Beim Turnier waren wir einigermaßen Feldüberlegen. ( wenn ich es so nennen kann )
    In 3 Spielen a 10 Minuten , haben wir wenigstens 25 Minuten lang versucht durch einen voll besetzten Strafraum zum Tor zu kommen. ( wir haben keine Tore geschossen )
    Die schlaueren Gegner haben ( mussten ) mit drei Verteidigern im Strafraum ( plus TW )
    und 2 vor dem Strafraum gespielt. Auf Konter ....
    Als erstes Problem besprochen ...
    Meine Lösungsvorschläge ,
    1.- Fernschuss, Heber, oben drüber .... für einzelne Kinder, individuell angesprochen.( ein paar sind dazu Fähig )
    Trotzdem mit allen Fernschuss geübt, Zielschuss auf unterschiedlich farbige Tore nach kurzem Dribbling , mit optischen Signal (nach dem Dribblig) auf welches Tor sie Zielen sollen. ( Zielsetzung Kopf hoch nehmen )
    2.- wir würden es eine Spielverlagerung nennen.
    Für die Kinder hab ich es , um die Verteidiger drum rum spielen, genannt.
    Übung dazu .... Ball seitlich neben dem Strafraum ... kurzer Pass zum Verteidiger (selbstverständlich aufgerückt )...
    langer Pass quer vor dem Strafraum des Gegners ... anderer Spieler läuft auf den Ball zu ...
    Ball mit nehmen, Richtung Tor ... Abschluss.
    Alles schön mit Hütchen , viel Erklärung warum, wozu ...
    Auch unter leichtem Druck ..... ( der CO-Trainer spielt den leicht passiven Verteidiger )
    Bin mir vollkommen darüber im klaren , dass sie beim nächsten Turnier das so nicht ein einziges mal spielen werden.
    Aber wenn nur der Ansatz - Ball schnell dahin wo keine/wenige Verteidiger sind ( andere Seite ) hängen bleibt haben wir viel erreicht.
    Die Übung an sich beinhaltet alles was eine für mich gute Passübung braucht.
    Kurze Pässe, lange Pässe, annehmen, mitnehmen, entgegengehen ... Abschluss.
    Glaube die Übung ist gut .... mit dem Bezug zum letzten Turnier evtl. ein zusätzlicher lern Efekt.

  • Ich kann Euch aus Erfahrung empfehlen, das gesamte Ausbildungskonzept den interessierten Eltern an einem Elternabend zu Beginn der Saison wiederholend zu erklären, um danach die Ziele für das kommende Jahr mitzuteilen. Das alles in der Diskussion danach, aber nur, damit sie es verstehen...nicht um dich/einen umzustimmen.


    Ich habe das so gemacht...nur in einem Fall war eine Juristin langatmig für totalen Leistungsfußball (Aufstellung nach Leistung) usw....das ging damals so weit, dass ich hier halt sagte, dass sie mit mir das so gebucht hat und nicht anders.

  • Schöne Sache ,
    kannst du ein komplettes Jahr vorraus Planen ?
    Setzte mich im Gegenzug evtl. einer Diskussion aus - Trainingsziel nicht erreicht, oder anders geht schneller oder übereifrige Eltern üben mit Ihrem Kind in sonderschichten zu hause.
    Damit auch schonmal Erfahrungen gemacht ?

  • Schöne Sache ,
    kannst du ein komplettes Jahr vorraus Planen ?
    Setzte mich im Gegenzug evtl. einer Diskussion aus - Trainingsziel nicht erreicht, oder anders geht schneller oder übereifrige Eltern üben mit Ihrem Kind in sonderschichten zu hause.
    Damit auch schonmal Erfahrungen gemacht ?

    1. Ich kenne das Dfb.-Ausbildungskonzept "Der lange Weg" inhaltlich auswendig...habe es verstanden, auch die körperlichen Hintergründe - bezüglich der Machbarkeiten in Sachen Entwicklungsstände


    2. Es geht nicht um Vorrausplanen, sondern um Aufbau, Inhalte, Themen. D.h....ich benenne das und erkläre das Warum....warum jetzt das jetzt und anderes noch nicht!


    Hierzu ist es förderlich, wenn Trainer das Spiel von Erwachsenen im modernen Sinne kennt!!!


    Er kennt das Ziel und dazu das Ausbildungskonzept....erst DANN ist es einem Trainer/auch denen hier/und auch Dir persönlich...möglich, z.B. mich zu verstehen! Nur dann -so meine Überzeugung- ist es Dir...einem Trainer möglich, das auch an die Eltern glaubwürdig und vertrauensvoll sicher überzubringen...auch den Spielervätern. Ist das nicht so...bist du/ist man hier nicht sattelfest...wird das eine Lachnummer....da verzichtet man da besser drauf.


    3. Ja...ich habe damit Erfahrungen. Die besagte Mutter -eine bissige Juristin- erklärte mir damals, dass ihr Sohn bei meinem damaligen selbstverliebten Vorgängertrainer einer D (wechselte im laufenden Jahr) der in der D ...B-Training mit Mannschaftstaktik absolvierte...Ausdauertraining bis zum Kotzen (ich war als Co noch schweigend dabei!) vollzog....durch den Leistungsdruck des Trainers zu Hause noch Cirkeltraining im privaten Fitnessraum absolvierte. Das ganze war unterstrichen davon, dass der Trainer damals zwei Torwarte im D Alter hielt...die sich gegenseitig Konkurrenz waren, weil Trainer das schürte...dieses Arschloch, sorry dumme Arschloch.


    Dieser Mutter zog ich den Zahn und zwar ohne Betäubung. Als ich merkte, dass sie das ok fand...wurde es lauter und ich sagte genau das, was ich meinte. Die bekam nur noch eine Ansage wie das bei mir läuft und sie wusste, dass sie eine Wahl hatte...entweder ging ihr Sohn in die D 2 oder sie hätte den Verein verlassen müssen. Ihr passte es auch nicht, dass Sohnemann im Training als Spieler mitmachte und auch nicht, dass er auf Turnieren mal als Spieler fungierte. Sie wollte den Aufstieg in die Bezirksliga und war geschockt, als ich dafür sorgte, dass wir ebend nicht Bezirksliga spielten und stattdessen in der Kreisliga A verweilten...wo wir uns die Leistungsgruppe erspielt hatten. Der Junge spielt heute noch...und begrüßt mich bis heute sehr herzlich.

  • @Andre


    Um dir mal meine Situation zu erläutern.
    Zu Saisonbeginn hatte ich die Wahl .
    Den bisherigen ehrenamtlichen Trainer weiter machen zu lassen.
    Der neben seinem Beruf, die F2 , F3, G1 , G2 trainiert und betreut hätte.
    Der vor ca. 1 Monat mir gegenüber äußerte , er sei so zufrieden mit seiner F2 weil: seitdem die Verteidiger aufrücken läuft das Spiel sooo viel beser.
    ( wer den Kindern beigebracht nich auf zu rücken erklärt sich dabei von selbst )
    oder
    als CO - Trainer ( ca. 6 Monate lang ) Verantwortung zu übernehmen.
    Also selbst ehrenamtlich Trainer zu werden.


    Hoffe das erklärt nicht nur meine teilweise sicherlich Harrstreubenden Mittel und Methoden sondern auch die für offenkundige Ahnungslosigkeit.
    Wie in kleinen Vereinen anscheinend üblich ..... will sich mit den ganz kleinen Fußballern keiner beschäftigen. Gleichzeitig wird aber Erfolg und Eliten Förderung verlangt.
    Da ich angetreten bin mit der Hoffnung es im Sinne der Kinder besser - evtl. sogar gut zu machen versuche ich zu lernen.
    Dabei bin ich z.B. auf diese Forum hier gestoßen.
    Aber auch durch viele Beobachtungen anderer Mannschaften auch höherer Jahrgänge versuche ich zu ergründen was, wie und warum ich trainieren soll.
    Wenn du meine Beschreibung meiner Übungen gelesen hast erkennst du hoffendlich wenigstens im Ansatz dass ich etwas gelernt habe und durchaus versuche es Kindgerecht zu vermitteln ???
    Und ich weiß , dass ich noch viel zu lernen habe und das schnell - weil Kinder schneller lernen und Eltern sowieso alles besser wissen.
    Und ich bin mir auch sicher , dass ich hier mit dieser Situation nicht alleine bin, dass viele " Neulinge" mit Guten Vorsätzen hier lesen und versuchen das beste für die Kinder zu tun. Und genauso wichtig ist es hier erfahren Trainer Kollegen zu finden die immer wieder uns langsam und geduldig auf den optimal Weg führen ....
    Dabei ist es wichtig ( so schwer es auch fällt) möglichst kontrovers zu diskutieren , um jede Position und Situation genau zu beleuchten.
    Ich glaube bis jetzt auch nicht an weiß oder schwarz.
    Um es mal mit einem Filmtitel zu sagen ,
    50 Schattierungen von grau.
    Aber welche ist meine ..... ich suche noch !

  • speziell
    @Andre
    und
    @soccerbook


    Auch alle anderen .
    Mal eine Frage.
    Meine G1 wird nächste Saison zu F2, bereits jetzt muss ich entscheiden ob wir dann in der Kreisklasse oder Kreisliga starten werden.
    Was wäre eure empfehlen ??

  • gibt es bei euch da eine Entscheidungsmoeglichkeit ? Meine Tochter geht auch hoch und da gibt es bei uns nur die Kreisklasse. Kreisliga erst ab der E und dafür muss man sich auch erst qualifizieren, sprich aufsteigen.

  • @TrainerPapa,


    deine von dir geschilderte Situation dürfte auf viele hier zutreffen, ...so auch auf mich.
    Was mich NICHT auszeichnet ist, dass ich länger dabei bin und weiter bin.


    Was dich auszeichnet ist, dass du dir bereits jetzt viel mehr Gedanken machst als ich es damals zum gleichen Zeitpunkt machte. Ich bin erst vor Wände des Falschtuns gelaufen, bis ich mich schämend schmollend besann und versuchte es besser zu machen...was mir nie in Perfektion gelang.


    Ich finde es auch im Prinzip richtig, dass kontrovers Diskutiert wird. Mein Problem selbstkritisch betrachtet ist, dass ich halt weiter bin und - aus meiner Sicht - die Fehler im Kifu erkannt habe. Schlimm für mich ist, dass ich eigentlich wie ein ehemaliger Starkraucher zum überzeugten Nichtraucher mutierte...was die schlimmsten sind :) . Ich glaube zu wissen, wie der Trainer der noch nicht so weit ist oder nie sein wird, weil sein Ich dagegen spricht...tickt...und weiss um die faktischen sichtbaren Fehler.


    Ich bin oft sehr genervt, wenn ich lese, dass jemand neues im Forum angekommen ist und modern denkend scheint, ...dann aber in die üblichen Tugenden - meist über Fragen - einzutauchen, um dann später festzustellen, dass man nun (Achtung Beispiel)...dann -übertrieben gesagt - nun doch die Taktik, das Zirkeltraining, Laufen um den See usw....bereits bei den Minikickern einführen sollte.


    Ich sage ja auch nicht, dass man Kinder mit 4 Jahren nun doch über die Bundesstraße allein zur Schule gehen lassen sollte, weil....und dann käme eine fadenscheinige Begründung für diese Werbung.


    Deshalb komme ich halt zu dem Ergebnis, dass es halt feststehende ...für immer und ewig feststehende...Faktenlagen gibt, die unumstößlich sind...jetzt und in tausend Jahren...und umgekehrt wird es tatsächlich auch Dinge geben, die ich als Feststehend für immer glaubte, ...die es aber nicht sind.


    Hier...steht für mich fest, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter weder ausreichend im Raum sehen können (ähnlich wie ein Pferd mit Scheuklappen)....und genau so können sie eben nicht Geschwindigkeiten einschätzen, weswegen das Passen im Sinne von - technisch Passen - durchaus Thema dieser Kinder sein darf...und auch ein Pass im Spiel ist bestimmt nicht verboten...jedoch ist das Passkombinationsspiel/Gruppentaktik (angefangen vom Doppelpass) in dieser Altersgruppe (Minis und mindestens F...ich würde das bis ins erste Jahr E sehen)...unnütz, sinnlos...Zeitverschwendung...entspricht nicht den Ausbildungszielen und das mit diesem Grund.


    Ich entschuldige mich bei Dir dennoch! Sorry...du bist neu (du hast es erklärt) und ich bin ungeduldig und habe geurteilt. Ich sollte weniger aggressiv und verurteilend ohne Geduld und Verständnis in die Themen einsteigen oder mich vielleicht nicht mehr äussern. Ich bin teilweise sehr gefrustet bis angriffslustig. Dafür können Leute wie Du (Neue Trainer) nichts, ...im Prinzip kotzt mich dieses nicht vorhandene nicht das Problem erfassende System im Kifu und Breitensport...fürchterlich an. Im Prinzip sind diejenigen, die eigentlich das Wissen haben und an den Stellen sitzen, wo Veränderung vorgenommen werden könnte...für mich


    unfähig, zu passiv bis....zu smart, ohne ausreichendes Führungsverhalten, zu diplomatisch im Umgang mit denen, die in den Vereinen wichtig sitzen und im Prinzip keine Ahnung haben, sich selbst darstellen wollen und Leute wie dich am langen Arm verhungern lassen und damit restlos unverantwortlich und nicht kollegial bis asozial sind...für mich!!!


    Schönen sonnige Tag, Gr. Andre :sleeping::huh:


    Gibt es im Kifu unumstößliche Gesetzmäßigkeiten?

  • @TrainerPapa


    Das was du schreibst, hört sich doch alles vernünftig an.


    Mit der Wahl Kreisliga oder -klasse kenne ich mich nicht aus. Da reicht meine persönliche Erfahrung und das Potenzial meiner Spieler nicht aus. Da backen wir andere Semmeln.
    Eine Empfehlung für die Einteilung kann man aus der Ferne schlecht vornehmen. Das musst du selbst entscheiden. Ich vertraue in Abwägung zwischen schwarz und weiß oft auf mein Bauchgefühl. Was ist also das beste Kinder?


    @schroeppke0815


    So wie du es beschreibst hätte ich mit meiner Mannschaft auch gerne von der G auf angefangen. Viel Dribbeln, Koordiation und dazu Spielformen. :rolleyes:


    Als ich die Mannschaft übernommen habe waren wir bereits ältere F-Jugend. Leider hat mein Vorgänger davon wenig bis nichts gemacht. Da wurde nur auf "zusammenpassen", "zusammenspielen", Aufstellung/Taktik und Ergebnis Wert gelegt. Feste Positionen und feste Passfolgen gab es auch. Technisch und koordinativ gesehen war die Mannschaft hinter ihrer Entwicklung zurück. Und das zieht sich bis jetzt in die E-Jugend.


    Aber auch in dem Fall: Kein Vorwurf an den Trainer. Er hat es damals selbst so gelernt und hat es so auch als Trainer weitervermittelt. Er hat sich eben nicht in diesem Forum oder anderswo informiert was geht und was nicht geht. Und dann ist das eben so. Er ist übrigens einer dieser Papas. Wegen ihm hatte ich schon oftmals "schlaflose Nächte". Und so sehr mich seine Ansichten auch manchmal nerven. Auch von ihm kann ich was mitnehmen. Er bringt mich zum Nachdenken. Und das ist ja auch schon was...


    Deinem letzten Absatz kann ich nur zustimmen.


    Gruß,
    sb

  • Richtig - mit Leuten die ihre Meinung nicht für absolutistisch halten und offen sind für eine sachliche Diskussion und der nötigen Erfahrung.

    Siehst du Björn, es geht doch! Wir haben schon eine Reihe sehr guter Beiträge hierzu lesen dürfen.


    Denn es sind neue Gedanken hinzu gekommen und der ehrliche Kommentar einiger Trainer weder ein Perfektionist zu sein oder werden zu können. Es ware autentische Berichte über eigene Erfahrungen, bei denen man sich wiederfinden kann und der schließlich den Weg zum gegenseitigen Respekt bahnt. Denn ohne Toleranz und Respekt kann mehr weder ehrlich noch kontrovers diskutieren, sondern es endet meist in gegenseitigen Vorwürfen.


    @Grätschehat davon gesprochen, dass es "die Lösung" gar nicht gibt! Das ist eine sehr wichtige Erkenntinis, denn sie beschreibt, dass fast alles nur eine Momentaufnahme mit beschränkter Aussagekraft ist. Ein starker Grund, neugierig zu bleiben, statt lediglich auf seinem Standpunkten zu verharren.


    Denn nur dann, wenn ich "offen" für neue Ideen bin, kann ich ein Fingerspitzengefühl dafür entwickeln, was in meiner Mannschaft (die immer ein wenig anders ist als jede andere Mannschaft) gerade das Beste ist. Ob es das dann wirklich ist, wird man wenn überhaupt erst im Nachhinein erfahren. Aber auch die 2. oder 3. beste Idee ist immer noch sehr viel mehr wert als gar keine Idee zu haben.


    Anregungen für seine Mannschaft kann man sich hier reichlich holen, aber die Auswahl muß jeder für sich selbst treffen.

  • Auch alle anderen .
    Mal eine Frage.
    Meine G1 wird nächste Saison zu F2, bereits jetzt muss ich entscheiden ob wir dann in der Kreisklasse oder Kreisliga starten werden.
    Was wäre eure empfehlen ??

    Ein Ansatz für deine Überlegung könnte ja sein, dass du dich fragst, was du lieber mit den Kids machen willst ... zB die Position konsequent rotieren lassen und die Jungs ihre Erfahrungen auf allen Ebenen machen lassen? Dann melde doch vielleicht eine Klasse tiefer ... Ansonsten ist es von Außen schwer einzuschätzen in welchem Stand die Kids sind und ob sie welche Liga über-/unterfordern würde. Ich weiss, viel geschrieben aber wenig gesagt ... vielleicht hilft es dir ja trotzdem ;) LG

  • @davidizzle


    Danke, bei diesem Ansatz war ich auch.
    Bin aber zu dem Schluss gekommen , dass es dabei ja um die relative Stärke meiner zu anderen Mannschaften geht. Speziell reine F1 und gemischte kann ich in der Masse nur schwer einschätzen , die anderen zukünftigen F2 Mannschaften schon.
    Aus Mangel an Erfahrung für mich schon problematisch.
    Bis jetzt ist mir eine gelegentliche unterforderung ( Herausforderung für den Trainer ) als überforderung ( Herausforderung für die Kinder )

  • So jetzt möchte ich zu diesem Thema auch mal meine Meinung kundtun. (zur Info: zwar trainiere ich gerade keine F-junioren, habe aber bereits alle „jungen“ Altersklassen trainiert).



    Erst einmal ganz allgemein meine Meinung und dann begründe ich diese:

    • Mit U8 Junioren mache ich in JEDEM Training Taktiktraining.
    • Explizites Taktiktraining macht keinen Sinn in der F-Jugend und sollte tunlichst vermieden werden.
    • Warum ich nach momentanen Stand trotzdem am expliziten Taktiktraining nicht vorbeikomme.


    Zu 1.: Technik ohne Taktik macht keinen (besser: wenig) Sinn. Ich denke in dieser Hinsicht sollte Horst Wein uns allen die Augen geöffnet haben. Natürlich kann man einen Übersteiger mal isoliert trainieren, aber nur mit Gegnerdruck wird die Finte wirklich gelernt. Man muss die Finte „fühlen“ (man spricht auch von Bauchgefühl), soll heißen sie soll implizit funktionieren. Und man kann sie NIE lernen, wenn man sie ständig ohne Gegnerdruck übt. Nur anfangs macht es Sinn um den Bewegungsablauf kennenzulernen. Aber danach nur noch Anwenden in Spielformen. Und da sind wir auch schon bei der Taktik angelangt. Nicht in dem Sinne: in der Situation sollst du diese Finte machen, in der Situation spielst du besser den Ball ab. KEINE expliziten Anweisungen! Die Aufgabe des Trainers ist es nicht sein Wissen unablässig verbal auf den Spieler einprasseln zu lassen. Die Aufgabe des Trainers besteht darin, dem Spieler Spielsituationen zu geben, bei denen er für sich selbst lernt sämtliche Techniken und Taktiken nach und nach anzuwenden. Ich hoffe es ist klar was ich meine, ich kann auch gerne Beispiele geben aus meinem Training. Früher habe ich auch ähnlich trainiert wie @Zodiak habe aber meine Meinung geändert.



    Zu 2.: Aber warum verneine ich so sehr explizites Taktiktraining in der U8 (also damit meine ich sämtliche Taktiken die vom Trainer instruiert werden)? Zum einen aus Erfahrung: Ich habe meine früher meine Mannschaft auch ständig instruiert. Das hat im Prinzip auch super funktioniert. Doch ich führte die Mannschaft weiter, meine Meinung über den Fußball änderte sich und daher musste ich meine expliziten Anweisungen ändern. Und da wurden die Probleme sichtbar: Früher konnten die Jungs konnten super kombinieren, spielten richtig geilen Fußball. Aber dann stellte ich meine Art Fußball zu spielen um und plötzlich funktionierten die einfachsten Dinge nicht mehr. Da wurde mir klar, alles was die Jungs damals spielten war nur ein relatives blindes abspielen meiner Ideen, aber wirklich verstanden hatten die Jungs es nicht. Wenn Mannschaften in diesem Alter gut Fußball spielen weiß man nie ob es nur an den „guten“ Anweisungen des Trainers liegt, oder ob die Spieler tatsächlich so gut sind und alleine diese Art zu spielen entdeckt haben.



    Die neuste Forschung unterstützt meine Meinung ganz klar. JEGLICHE Art von Anweisung führt zu einer Aufmerksamkeitsfokussierung. Und sobald ich mich auf etwas fokussiere, bin ich für andere Dinge blind. Man spricht von Unaufmerksamkeitsblindheit. Aber nur wer die Chance hat alles erfassen kann, kann auch seine maximale Kreativität ausleben. Divergentes Denken ist die wichtigste Grundlage einer taktischen Spielintelligenz. Soll heißen: Keine Anweisungen bedeutet maximale Kreativität, bedeutet hohes Maß an Spielverständnis, bedeutet kann später jede Taktik der Welt ohne Probleme in kürzester Zeit lernen.



    Zu 3.: Angenommen man übernimmt eine U8 und sagt: Keine Anweisungen, keine Aufstellung, keine Taktik. Macht das wirklich Sinn? Da bin ich selbst am Zweifeln. Wenn ich eine Aufstellung mache und den Spieler zumindest ein wenig helfe den Ball nach vorne zu „transportieren“, ist das wirklich verwerflich? Wenn man den Spieler nicht hilft und gegen eine gute pressende Mannschaft spielt, kann es sein, dass man ohne die Hilfe des Trainers gar nicht von hinten herauskommt und sich lauter Gegentore fängt. Das kann nicht im Sinn der Ausbildung sein. Wenn ich den Spieler helfe bis ins Mittelfeld zu gelangen hat es folgenden Effekt: Durch die nötige Raumaufteilung verteilt sich das Spiel und die Spieler können die sich bietenden taktischen Situationen besser überblicken. Und ab dem Mittelfeld können die Spieler nach Lust und Laune Fußball spielen.



    Ich sehe das Problem in der Wettbewerbsstruktur. Im 6+1-Fußball komme ich einfach nicht an der Taktik vorbei. Und deshalb finde ich den von Horst Wein propagierten Minifußball so überragend. Wenn am Wochenende 3 gegen 3 gespielt wird, muss ich mir keine Gedanken über Taktik machen. Jeder spielt automatisch jede Position. Jeder kann die Situation überblicken. Jeder kann seine Kreativität ausleben.



    Dominik Drobisch von 1899 Hoffenheim geht im folgenden Video auch darauf ein:
    http://www.dfb.de/trainer/artikel/1899-hoffenheim-944/
    (siehe 1. Video).

  • So! Nach langer Zeit (hatte leider viel zu tun) melde ich mich mal als Thread-Ersteller wieder zu Wort. Zwischenzeitlich habe ich schon jegliche Hoffnung aufgegeben, dass ich tatsächlich noch Informationen zu meiner eigentlichen Frage bekommen. Die da war: Wie haltet ihr das mit "Taktik" bei Kindermannschaften?


    Zwischenzeitlich wurden die wirklich Interessierten mit allgemeinen Floskeln oder Sarkasmus gelangweilt. Dann aber, nahm die Diskussion doch noch Schwung auf und es gab haufenweise lesenswerte Beiträge.


    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte: Jeder der seiner Mannschaft nur:" Gemeinsam Tore schießen, gemeinsam Tore verhindern!" mit auf dem Weg gibt, ist entweder ein schlechter Trainer, er lügt, oder hat noch nie eine U7, U8, U9 betreut. Denn genau das ist Realitätsfremd.


    F-Junioren – Ziele, Leitlinien und Praxis

    Ich habe mir "Der weite Weg - Die Ausbildungskonzeption des DFB" (welches für viele ja in Stein gemeißelt ist) nochmals durchgelesen und da steht unter "Ziele mit F-Junioren" wortwörtlich folgendes:


    Vermitteln einfacher taktischer Tipps, die beim „Tore schießen – Tore verhindern” helfen!

    ...also im Grunde genau das was ich bei meinen Schützlingen VERSUCHE. Und zwar nach bestem Wissen und Gewissen. Ohne sie dabei zu überfordern. Ohne ihnen dabei bestimmtes Verhalten zu verbieten (z.B. kein Dribbling als Verteidiger usw.). Ohne sie dabei zu instruieren, sondern ihnen immer selbst die Entscheidung zu überlassen, welche der besprochenen Handlungen sie als nächstes setzen.


    Einmal möchte ich noch klar stellen: Wenn ihr euch die Punkte im Eingangspost nochmal durchlest, werdet ihr erstens feststellen, dass sich die "taktischen Punkte" schwer in Grenzen halten und zweitens nie die Rede von grupenntaktischen- oder gar mannschaftstaktischen Verhalten war.

    Wer hin und wieder neue Bambinies beobachtet, der kann darunter auch Trainer finden, die ihre Spieler wie Schachfiguren auf dem Spielfeld positioniert. Damt der Torwart nichts falsch macht, lehnt er sich direkt neben dem "Kasten" und gibt Anweisung, wann der Torwart rauslaufen soll.

    Immer wieder zu beobachten (habe ich früher auch so praktiziert). Der handelnde Trainer unterliegt dabei aber gleich mehreren Trugschlüssen.

    • "Hilft" er dem TW in keinster Weise, sondern wird ihn in erster Linie verunsichern. (Jetzt genau in diesem Moment).
    • Wird der TW noch ein bisschen Zeit benötigen (so wie @Andre schon oft schrieb), die Geschwindigkeiten der verschiedenen "Teilnehmer" richtig einzuschätzen. Der gegnerische Stürmer läuft volles Karacho auf das eigene Tor zu und legt sich dabei den Ball (wieder mit anderer Geschwindigkeit als der Dribbler) zu weit vor.

      • Gibt es einen geeigneten Zeitpunkt für den TW aus dem Tor herauszulaufen?
      • Er muss jetzt wieder die eigene Geschwindigkeit einschätzen!


    • Verlangt les viel "Mut" das Tor, welches es zu beschützen gilt "zu verlassen".
    • Wird der TW es eher lernen den geeigneten Zeitpunkt, des Herauslaufens zu finden, wenn er selbstständig handeln darf.

    Die Spieler, welche bei mir im Tor spielen erhielten von mir jedes Mal, wenn diese Situation auftrat der Hinweis:" Versuch mal dem Stürmer beim nächsten Mal entgegen zu laufen. Du wirst sehen, dass du es ihm so viel schwerer machst."
    Natürlich muss jedem klar sein, dass es mit ein, oder zwei Hinweisen nicht getan ist. Vielmehr ist das ein sehr langer Prozess, der sich über Monate ziehen kann.


    Das wäre jetzt wieder so ein Punkt, den ich unter "taktischer Anweisung" einordnen würde. Der Spieler bekommt natürlich kein "Kommando" zum Rauslaufen. Er bekommt lediglich einen Hinweis mit auf dem Weg wie die Situation anders zu lösen ist. Gelingt ihm dies dann irgendwann einmal, kann man ihn fragen, was denn nun besser sei.


    Ich bin felsenfest davon überzeugt das es falsch ist den TW per Kommando aus seinem Tor zu steuern! Frage an alle:


    Ist es falsch dem TW zu zeigen, oder zu erklären dass es die Möglichkeit des Herauslaufens auch gibt?



    Meine Mannschaft ist auch relativ spielschwach aber ich habe mittlerweile aufgehört die Gegentore zu zählen das ist auch unwichtig.
    Wichtig ist viel Loben und auf gleiche Spielanteile achten.
    Die Anzahl der eigenen Tore zähle ich schon.
    Trotzdem versuchen die Kinder aktiv das Spiel zu gestalten und verteidigen hoch wenn dann mal ein Ball durchkommt ist es meist ein Tor für den Gegner.

    Genauso wie dieser Beitrag könnten auch die Posts 98 und 111 von mir sein.

    Prinzipiell bin ich bei dir, aber ich glaube schon, dass es Inhalte gibt, die im Kinderfußball nichts verloren haben.

    n meinem imaginären Verein würde kein bezahlter Mini oder F Trainer die wertvolle Zeit mit Taktiktraining oder Anweisungen an die Kinder eingestellt bzw. wieder entfernt, sollte er sich daran versündigen.


    Es ist Zeitverschwendung, das die allerallerallerallerallerallermeisten Kinder dazu nicht in der Lage sind.

    Jetzt möchte ich mal wieder auf mein Beispiel mit dem kurz abgespielten Eckball zurückkommen. Auch bin nämlich überzeugt, dass das "Einüben" desselben überhaupt keine verschwendete Zeit war. Ganz im Gegenteil! Möchte dir/euch kurz erklären warum:


    Ich gehe davon aus, dass wir uns alle einig sind, dass viele Ballkontakte (auch beim Spiel) unseren Kindern gut tun. Bei meinen war es so, dass der Eckball jedes mal (ohne Außnahme) scharf und hoch vors Tor gebolzt wurde (Die Großen machen das auch so!). Oft flog der Ball über Freund und Feind hinweg in das gegenüberliegende Seitenout.


    • kein kontrollierter Pass
    • keine Ballannahme
    • kein Dribbling
    • kein Zweikampf
    • kein Torschuss
    • verschissene Zeit, weil der Bal oft auf der anderen Seite wieder geholt werden musste.
    • zu guter letzt: kein Tor

    Seit Kurzem spielen wir den Ball beim Eckball kurz ab.


    • mindestens ein kontrollierter Pass mehr pro Eckball
    • mindestens eine kontrollierte Ballannahme
    • der Spieler muss eine Entscheidung treffen
    • geht er ins Dribbling
    • findet auch ein Zweikampf statt
    • vielleicht kommt er zum Torschuss
    • oder er entscheidet sich zu einem Pass, dann kommt es erst "später" zum Zweikampf usw.
    • auf jeden Fall findet ein Spiel statt und kein Ball holen
    • selten aber doch gelingt auch mal ein Tor, allerdings laufen wir so auch oft in einen "Konter", also dürfte sich der Nutzen bzgl Ergebnis in Grenzen halten. Ist mir aber egal. Denn so müssen meine Spieler wieder nach hinten laufen und es kommt im besten Fall wieder zu einem Zweikampf usw...


    Welche Variante haltet ihr für sinnvoller?

    Lachen deshalb, weil es immer wieder grotesk ist, wie "Außenstehende" über die Arbeit eines Trainers urteilen und werten.

    Ist aber bei genauerer Betrachtung aber naheliegend. Deshalb finde ich es sehr wichtig die Eltern mit ins Boot zu holen und sie über unser Handeln "aufzuklären".

    Während des Spiels gibt es pausenlos Ansagen wie: "Spiel ab", "Schieß", "bleib auf deiner Position", "Konzentriert euch".

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Vor allem Trainerneulinge unterliegen ja der Illusion tatsächlich Einfluss auf das Handeln der Kinder während des Spiels zu haben. Erst wenn man sich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzt merkt man, dass auch dies ein Trugschluss ist.

    soccerbook schrieb:


    Auch so ein Thema was immer wieder an mich herangetragen wird. Warum ich keine Standards einübe? Weil ich mich als Trainer dafür entschieden habe erst im zweiten E-Jugend-Jahr damit anzufangen, weil dann auch erst Kopfball so richtig Thema wird. Das habe ich mir in meiner "Saison- bzw. Altersklassen-Planung" so zurechtgelegt. Obwohl ich es andererseits "beeindruckend" finde, wenn andere Teams schon hohe Ecken machen und versuchen Kopfball-Tore zu erzielen. Die meisten Spieler (Gegner), bei uns zumindest, ducken sich aber eher trotzdem weg, wenn der Ball kommt. Deshalb finde ich meine Entscheidung gar nicht sooooo schlecht. Wie du sagst: Dann sind diese Kinder noch nicht so weit und ich kann es mir eigentlich sparen.

    [/quote]Um wieder auf mein Beispiel mit dem Eckball zurück zu kommen:


    Das hat mir ca. 5 min Trainingszeit gekostet, dass mit den Kids zu besprechen. Danach haben wir ein Abschlussspiel gemacht, in dem ich die Feldgrößen ein wenig angepasst habe und es jedes Mal Eckball gab, wenn der Ball über die Grundlinie rollte (Also kein Abstoß sondern nochmal Corner für die angreifende Mannschaft). Somit kam es zu einigen Eckbällen und das Ding war gegessen.


    Vor dem nächsten Spiel wurde das nochmal kurz besprochen.


    Also würde ich jetzt sagen, dass die Zeit sehr gut investiert war. 5min Trainingszeit und ein paar Ballkontakte (durch die Zeit die für die Ausführung er Ecke erforderlich ist) "geopfert" und dadurch viele, viele Ballkontakte beim Spiel unter Wettkampfbedingungen dazu gewonnen.


    Andre schrieb:

    Ich kann Euch aus Erfahrung empfehlen, das gesamte Ausbildungskonzept den interessierten Eltern an einem Elternabend zu Beginn der Saison wiederholend zu erklären, um danach die Ziele für das kommende Jahr mitzuteilen. Das alles in der Diskussion danach, aber nur, damit sie es verstehen...nicht um dich/einen umzustimmen.

    [/quote]Finde ich auch. Eltern in diesem Alter gehören mit ins Boot und informiert.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Sorry wegen der Formatierung. Es gibt eine 10.000 Zeichen Begrenzung :P Musste meinen Beitrag splitten.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich bin felsenfest davon überzeugt das es falsch ist den TW per Kommando aus seinem Tor zu steuern! Frage an alle:


    Ist es falsch dem TW zu zeigen, oder zu erklären dass es die Möglichkeit des Herauslaufens auch gibt?


    Für mich fast logisch findet eine Diskussion über Taktik im Kinderfussball irgendwann auch beim Keeper statt. Weil man in diesem Bereich wenig gesicherte Erkenntnisse findet, gibt es sehr viele unterschiedliche Ansichten darüber.


    Versuchen wir uns also langsam durch eigene Beobachtungen diesem Thema der TW-Taktik in dieser Altersgruppe zu nähern. In der F-Jugend sind die meisten Kinder in der Lage selbst zu entscheiden, wann sie die Distanz zum ballführenden Angreifer verkürzen. Man kann es bei den Feldspielern beobachten.


    Doch die Frage, die uns beschäftigt ist, würde es auch auf der Torwartposition ohne Trainereinfluß selbständig handeln und nach welchen Kritieren wird das Kind handeln?


    Man gelangt schließlich zur Frage, was das Motiv gewesen sein könnte, warum sich ein Kind für diese Position besonders interessiert? Könnte ein besonderer Anreiz in der TW-Postion in der "spektakulären" Hechtparade zu finden sein? Wenn ja, wäre es vielleicht blöd, dem Ball entgegen zu rennen? Würde man sich doch der Freude und des Lobs eines gehaltenen Balls selbst berauben?


    Doch gibt es auch Situationen, in denen der Gegner aus nähester Nähe aufs Tor schießt. Daruf sucht es nach anderen Lösungen, weil hier eine erfolgreiche Hechtparade aussichtslos erscheint. Ferner muß es sich entscheiden, wann es dem Ball entgegen geht. Wenn der Ball vor seinem Tor liegen bleibt, ist die Entscheidung einfach, aber woran soll es erkennen, ob es sich lohnt, einem geflanken oder gedribbelten Ball entgegen laufen kann?


    Die Ballabwehr und die Spieleröffnung nimmt es zunächst als unterschiedliche Aufgaben wahr. Man erkennt es daran, dass es sich zeit läßt und die Situation vor seinem Tor zunächst beobachtet. Ein großer Anreiz besteht darin, den Ball besonders weit zu schießen. Einerseits verschafft es sich dadurch eine kleine Pause, bis es für die nächste Aktion bereit ist und andererseits will es für diese Fähigkeit weiter zu schießen als Andere besonders gelobt werden. Denn die Feldspieler dürfen ja nicht aus der Hand ausschießen!


    Weil es das Spiel ausschlißelich vor sich hat, sieht sich der TW in einer besonderen Rolle. Er empfindet ncht nur die Reize in seinen Einzelaktionen, sondern in der Belohnung durch Lob von Trainer, Mitspielern und Zuschauern! Das wird auch in den kommenden Jahren so bleiben, weil es für sein Hobby die permanente Selbstbestätigung braucht, um zusätzliche Anreize zur Entwicklung und Verbesserung seiner Fähigkeiten benötigt.


    Für uns selbstverständlich ist die Ausbildung und das Lob der Kinder. Aber bei der TW-Position verzichten wir größtenteils auf Ausbildung und belassen es beim Lob! Ja, wir gehen manchmal sogar noch einen Schritt weiter, indem wir ohne tiefere Fachkenntnisse in die Aufgaben eines Torwarts eingreifen und ihn dadurch zusätzlich verunsichern. Das kann z.B. geschehen, indem wir ihm per Kommando vorgeben, was es gerade tun soll! Zusätzlich stellen wir uns neben das Tor, damit es "den Druck im Nacken spürt" und nicht auf andere Gedanken kommt, als den Trainerbefehlen gehorsam zu folgen.


    Wie aber kann man einen Lernprozeß in Gang setzen, in dem jeder Kicker, der sich auf der TW-Position ausprobieren möchte, diese Entscheidung eigenständig trifft?


    Doch mit der Entscheidung das Tor zwecks erfolgreicher Abwehr zu verlassen ist es ja nicht immer getan?


    1. Wann soll der Keeper den Ball mit dem Fuß verarbeiten und weiterleiten?
    2. Wann und wie soll der Keeper den Ball aufnehmen?
    3. Wann und wie soll er den Ball fangen, lenken, fausten
    3. Wie soll er sich im 1 vs 1 verhalten? (Technik und Taktik bei Fussabwehr, Abtauchen)
    3. Wie und wohin soll er beim ruhenden/nicht ruhenden Ball das Spiel eröffnen?


    Kann man überhaupt verlangen, dass die Aufgaben von Feldspielern sehr simpel starten, während der Torwart komplexere Bewegungsabläufe und Handlungsweisen verinnerlicht haben muß?


    Schließlich stellt sich die Frage: sollen das alle Spieler erlernen oder lohnt sich eine Vertiefung der Torwartaufgaben nur für solche Kinder, die entweder eine besondere Begagbung oder einen besonderen Spaß daran haben?


    Wie ihr seht, sind das eine ganze Menge von Fragen, die sich gar nicht so einfach beantworten lassen.


    Auch erscheint es lohnenswert nach Alternativen zu suchen, denn viele Kinder, die sich im unteren Jugendbereich für die TW-Position interessieren, hängen den Fussball an den Nagel, weil man sie im Training "links ligegen läßt"!


    Wäre es vielleicht ein kleiner Anfang, wenn ihr eine Übung nicht mit dem Torabschluß beendet, sondern erst mit einer Spieleröffnung? Würde sie dadurch nicht sogar spielnah, weil doch die meisten Aktionen dank eures Keepers nicht mit dem Torerfolg des Gegners enden, sondern mit der eigenen Spieleröffnung? Könnte man die Mannschaftsentwicklung dadurch verbessern, in denen man sie nicht daran gewöhnt, nach einem gegnerischen Torabschluß abzuschalten, sondern sich sofort für die Spieleröffnung vorzubereiten?


    Was sind eure Ideen dazu, wieviel Taktik eine U 8 im tornahen Bereich verträgt?