Abwerben von Spielern in der F Jugend

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo , ich bin ja der Vater einer Spielerin in der F Jugend 07 .


    Naiv wie ich bin , habe ich es bisher immer als Kompliment gesehen wenn Trainer mich angesprochen haben. Inzwischen habe ich mitbekommen das , das kein beliebiger Smalltalk war . Es geht einigen Trainer auf Turnieren wirklich darum Spieler für Ihre Mannschaft zu gewinnen.


    Ist so etwas denn in diesem Alter / Leistungsklasse normal ? Erlaubt ? Unmoralisch ?

  • Ja was denn nun genau, will ein anderer Verein deine Tochter "abwerben" ?


    Einige Vereine suchen händeringend Mädels, da die Verbandsvorgabe lautet bei höherklassig spielenden Damenmannschaften muss ein entsprechender (Jugend)unterbau vorhanden sein.


    Meist ist es auch so das viele Vereine nicht genügend Spielerinnen zusammen bekommen und sich dann umher schauen. Ab Januar ist ja wieder Wechselzeit.



    Und bevor gewechselt wird auch prüfen ob etwas über Zweitspielrecht möglich ist.

  • Es geht nicht in erster Linie um meine Tochter. Die wurde ja selber vom jetzigen Trainer angesprochen, ob sie zu ihm kommen will. Ist aber das einzige Mädchen in der Mannschaft. und wenn er nicht gefragt hätte hätte sie glaubig aufgehört. Weil sie in Ihrer alten Mannschaft nicht mehr glücklich war.
    Auch unser bester Spieler wurde von einem anderen Trainer konkret gefragt ob er nicht im Verein Xy spielen möchte. Und ja , eine Mädchenmannschaft hat auch gefragt weil sie große Nachwuchssorgen hat.


    Meine Frage ist eigentlich nur, ob das normal ist das sich die Vereine in diesem alter um Spieler aktiv bemühen.

  • Je nach dem, die Vereine bei mir in der Umgebung haben teilweise eine katastrophale Jugendarbeit, so das da Mannschaften förmlich auseinanderfallen, da holen wir uns zum Beispiel alle (!) Spieler die möchten und gründen dann ggf. weitere Mannschaften - unser Jugendobmann sagt ständig: Wir sind Breitensport und jeder soll spielen.


    das aber aktiv um einzelne Spieler in dem Alter geworben wird, ist mir neu - höchstens wenn dem Spieler angesehen wird das er unglücklich im derzeitigen Verein ist.

  • @Spieler-papa


    Nein, normal ist die Abwerung eines F-Jugend-Mädchens sicherlich nicht! Denn es gibt genügend Trainer, die aus unterschiedlichen Gründen keine Mädchen in ihren Mannschaften haben wollen. Hauptmotiv des Desinteresses ist, dass die Mädchen spätestens zur C-Jugend in ein reines Mädchenteam wechseln und Jungen-Trainer meinen, ihre Zeit deshalb nicht darin verschwenden zu müssen. Reine Mädchenteams sind in dieser Altersgruppe eher selten.


    Es scheint sich offensichtlich bei deiner Tochter um ein außergewöhnlich fussballbegabtes Mädchen zu handeln? Ein besseres Urteil über die aktuelle Leistungsfähigkeit bekommst du sicherlich, wenn du es über deinen Trainer mal zu einem Probetraining in der Jungen- oder Mädchen-Kreisauswahl anmeldest. Aber es gilt, wie auch bei den Jungen, nichts zu überstürzen, sondern jeden Schritt im Einvernehmen mit dem Kind anzugehen.


    Es gibt Vereine mit Mädchen- und Frauenleistungsfussball, die bereits sehr früh ein Talentscouting machen. F-Jugend ist jedoch noch ein bißchen früh. (Als sportlichen Unterbau benötigen sie jedoch 2. Frauen-Mannschaft und/oder B-Juniorinnen-Team.) Es geht ihnen jedoch beim Scouting darum, talentierte Mädchen systematisch im Verein auszubilden.


    Wenn du also mehr Informationen über die sportlichen Möglichkeiten deiner Tochter wünscht, dann nimm einfach Kontakt mit kompetenten Stellen in deiner Umgebung auf. Es kann gar nicht schaden, einen zweiten Rat einzuholen.

  • Ist so etwas denn in diesem Alter / Leistungsklasse normal ? Erlaubt ? Unmoralisch ?

    Hi, Kollegen!


    Ich würde gerne nochmal auf das eigentliche Thema diese Threads zurückkommen, da es mich gerade selbst betrifft.


    Einer meiner Spieler (Jg.2009!!!) wurde gerade von einem Verein, der zweite österreichische Bundesliga (ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und würde sie ca. vom Niveau her mit der deutschen Regionalliga vergleichen) angeworben. Konkret wurde dabei dem Vater des Spielers (selbst kein Fußballer) Honig ums Maul geschmiert. Mit Argumenten wie regelmäßigem Training, viele Turniere und Spiele, größter Verein der näheren Umgebung... wurde der Vater dabei gelockt. Besagter Vater nahm den Anrufer mal den Wind aus den Segeln, in dem er behauptete, dass das bei uns eigentlich genauso sei (bis auf den großen Verein). Zum Glück ist mein Verhältnis zu Spieler und Spielervater so gut, dass sie mal kein Interesse bekundet haben.


    Ich bin gerade dabei ein Mail an betroffenen Verein zu senden (wenn ich fertig bin würde ich den Schrieb hier gerne posten) in dem es eigentlich um die Bedürfnisse des Kindes geht und sie diese auch beachten sollten. Der Verein liegt ca. 30km entfernt, was bei jedem Training bzw Spiel mind 30min hin und 30min retour mit dem Auto bedeuten würde. Diesbezüglich möchte ich die konkrete Frage von @Spieler-papa nochmal stellen.



    Ist das in diesem Alter überhaupt erlaubt? (Also das "aggresive ankeilen" von Kindern)

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Da der Verein ja an den Vater heran getreten ist, kann man ihn rechtlich nicht belangen. Moralisch kann man da natürlich anderer Meinung sein. Zum Glück hat der Vater gut reagiert. Leider schaffen das nicht alle Eltern. Kenne persönlich 3 Kinder, die mit 7 bzw. 8 Jahren in ein weit entferntes NLZ gewechselt sind. Als Elternteil würde ich sowas nicht zu lassen. Aber offensichtlich ist es für manche Eltern toll, wenn ihr Kind bei einem Profiverein spielt...

  • Einer meiner Spieler (Jg.2009!!!) wurde gerade von einem Verein, der zweite österreichische Bundesliga (ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und würde sie ca. vom Niveau her mit der deutschen Regionalliga vergleichen) angeworben. Besagter Vater nahm den Anrufer mal den Wind aus den Segeln, in dem er behauptete, dass das bei uns eigentlich genauso sei (bis auf den großen Verein). Zum Glück ist mein Verhältnis zu Spieler und Spielervater so gut, dass sie mal kein Interesse bekundet haben.


    Ich bin gerade dabei ein Mail an betroffenen Verein zu senden (wenn ich fertig bin würde ich den Schrieb hier gerne posten)

    Was soll dir die Mail bringen?
    Natürlich ist sowas schon unmoralisch, aber der Anrufer wird dadurch nicht verhaftet oder bestraft. Am Ende wird man das Abwerben nie verhindern können und deswegen ist jeder Gedanke daran, wie du das verhindern kannst, überflüssig. Es ist doch eine Bestätigung deiner guten Arbeit, dass:


    1. deine Spieler so gut sind, dass andere Vereine ihn haben wollen und
    2. der Vater deine Arbeit so schätzt, dass ein Wechsel gar nicht in Frage kommt.


    Wenn deine Elternschaft und vor allem die Kinder sich bei dir so Wohl fühlen und du die (vor allem sportlichen) Argumente bringst, dass ein Wechsel eher ein Rückschritt ist, ist alles andere zweitrangig.
    Verschwende deine Gedanken nicht in negative Energie, sondern siehe es als Ansporn noch bessere Arbeit zu bringen, denn das ist es, was die Betroffenen und auch alle anderen im Team vorwärts bringen.
    Jemand dem so Angebote gefallen wirst du durch Mails oder Beschwerden eh nicht halten können.


  • Ich bin gerade dabei ein Mail an betroffenen Verein zu senden (wenn ich fertig bin würde ich den Schrieb hier gerne posten)

    Was soll dir die Mail bringen?Natürlich ist sowas schon unmoralisch, aber der Anrufer wird dadurch nicht verhaftet oder bestraft. Am Ende wird man das Abwerben nie verhindern können und deswegen ist jeder Gedanke daran, wie du das verhindern kannst, überflüssig. Es ist doch eine Bestätigung deiner guten Arbeit, dass:


    1. deine Spieler so gut sind, dass andere Vereine ihn haben wollen und
    2. der Vater deine Arbeit so schätzt, dass ein Wechsel gar nicht in Frage kommt.


    Wenn deine Elternschaft und vor allem die Kinder sich bei dir so Wohl fühlen und du die (vor allem sportlichen) Argumente bringst, dass ein Wechsel eher ein Rückschritt ist, ist alles andere zweitrangig.
    Verschwende deine Gedanken nicht in negative Energie, sondern siehe es als Ansporn noch bessere Arbeit zu bringen, denn das ist es, was die Betroffenen und auch alle anderen im Team vorwärts bringen.
    Jemand dem so Angebote gefallen wirst du durch Mails oder Beschwerden eh nicht halten können.




    Ich sehe das anders. Abwerben (und immer früheres und immer dümmeres) wird man kaum Verhindern können. Das ist einfach ein Gefangenendilemma, in dem man im Prinzip mitmachen muss, weil die anderen es halt auch so machen. Das was dann dabei rauskommt ist für keinen der Beteiligten eine wirklich gute Lösung, aber um bei einer besseren Lösung anzukommen bräuchte es so viel Koordination, dass das kaum klappen wird. Nichtsdestotrotz muss man ja nicht alles einfach hinnehmen. Ich halte es durchaus für richtig, so jemanden mal auf sein dämliches Verhalten anzusprechen. Dass das dann im Regelfall nichts groß ändern wird, sei mal dahingestellt. Es zeigt aber zumindest auf, dass man das Verhalten für daneben hält. Ich weiß nicht, ob das jedem Startrainer einer Hochleistungstruppe vom österreichischen Zweitligisten klar ist, dass es Leute gibt, die das Verhalten für völlig daneben halten. Und in Einzelfällen würde ich sogar ein Überdenken nicht ausschließen.

  • @fak


    Ich sehe es wie du! Stillhalten wäre die falsche Lösung. Einfach mal einen Leserbrief in die regionale Zeitung setzen, in denen der Schwachsinn über die Hyp nach Kindern, die sich gerade mal ihrer Pampers entledigt haben, verdeutlicht wird. Vielleicht dabei mal ein paar Eltern zu Wort kommen lassen, was man ihnen alles versprochen hat und was letzendlich davon übrig blieb, damit erkannt wird, dasss auch dort nur mit Wasser gekocht wird?


    Wenn ein Großverein sein Image für die Jugendarbeit im Umland kaputt machen will, dann geht das am besten, in dem man Kinder abwirbt, für die man seriös noch gar keine Erfolgsprognose abgeben kann.
    Sie haben von echter Talentförderung keine Ahnung. Sie holen Fussballer, aber sie bekommen Menschen! Das überfordert sie!

  • Sehr geehrter Sportsfreund!


    Leider weiß ich nicht, wer für mein Anliegen zuständig ist. Daher habe ich dieses Schreiben allgemein gehalten und möchtes ie bitten dieses Mail dem/den zuständigen Mitarbeiter/n zu übermitteln.


    Mir ist durchaus bewusst, dass der Wind für einen Bundesliga-Verein anders weht. Mir ist vollkommen klar, dass ab einem gewissen Alter Spieler gescoutet und selektiert werden. Aber ich denke dass ein mehr oder weniger großer Verein, auch eine gewisse Verantwortung trägt. Verantwortung der eigenen Jugend gegenüber, Verantwortung gegenüber den Vereinen der Umgebung, aber vor allem Verantwortung gegenüber den Kindern. Einen 6-jährigen aus seinem gewohnten Umfeld zu holen, weg von seinen Freunden KANN NICHT IM SINNE DES KINDES SEIN! Egal wie gut die Ausbildung dort auch sein mag. Ich verrate ihnen einmal, dass ein 6-Jähriger in der heutigen Zeit sehr wenig Zeit zum freien Spielen hat. Er hat geht zur Schule, hat im Vergleich zu früher viel mehr Aufgabe, muss vielleicht den Hort besuchen weil beide Eltern berufstätig sind und ist sofern er in einem ambitionierten Verein Fußballspielt auch dort drei mal die Woche im Einsatz. Denken sie wirklich, sie tun dem Kind einen Gefallen, noch zusätzlich zu jedem Training oder Spiel mindestens eine Stunde Wegzeit im Auto zu verbringen? Ein Vater eines Spielers von mir hat mir erzählt, dass sie ihm genau das gerade vorgeschlagen haben. Natürlich nicht mit meinen Worten, sondern so, dass es vielleicht doch lohnendfür den Vater klingt.


    Jeder, der ein wenig gesunden Menschenverstand in sich trägt weiß, dass sich ein 6-Jähriger am besten dort entwickelt, wo er sichwohl fühlt. Ich unterstelle ihnen einmal dass es ihnen rein um die Reputation ihres Vereines geht. Darum mit möglichst vielen Jugendmannschaften, an so vielenTabellenspitzen wie nur möglich zu stehen. Ein positives Vereinsimage erreicht man auf lange Sicht aber anders. Mit ein wenig Aufklärungsarbeitlässt sich aber der Druck vom Verein nehmen, damit man sich dann tatsächlich um die Ausbildung der Kinder und nicht um der Ergebnisse am Wochenende kümmern kann. Wenn sie wollen stelle ich ihnen gerne entsprechende Elternbriefe zuVeranschaulichung zur Verfügung.


    Vielleicht sollte ihr Verein mal einen Blick in das Land des Weltmeisters wagen. Dort sind die großen Jugendakademien teilweise wieder von dem Gedanken weg gekommen im Kindesalter Spieler zu transferieren (Unter anderem aus oben genannten Gründen). Dort werden die wirklich talentierten Kinder anders gefördert. Dort stellen die großen Vereine den kleineren immer wieder Trainer zur Verfügung um dieses Talent auch entsprechend zu fördern. Da werden immer wieder interne Fortbildungen für den/die Trainer vor Ort abgehalten um einerseits das Kind bestmöglich zu unterstützen und andererseitsauch auf sein Wohl zu achten. Außerdem kann niemand, eine seriöse Erfolgsprognose in diesem Alter abgeben.


    Wenn sie wirklich interessiert an der Entwicklung des Kindes sind, lade ich sie herzlich ein, an einem meiner Trainings zu hospitieren. Danach könnten wir in gemütlichem Rahmen sowohl über denTrainingsinhalt als auch über die Entwicklung des Kindes unterhalten.


    Ich weise nochmals darauf hin, dass mir in erster Linie das Wohl des Kindes am Herzen liegt. Von unserem Verein wurde noch nie einem wirklich talentierten Spieler Steine in den Weg gelegt. Wir haben jeden, der auch wirklich die Chance hatte, selbige auch ermöglicht. Jugendspieler gingen von uns unter anderem zur Admira, nach Sturm Graz und auch zum1.FC Haudaneben (Obwohl da die Optik reichlich schief war. Ist aber ein anderesThema und würde den Rahmen sprengen.). Allerdings müssen sie sich die Frage gefallen lassen: Was machen ihre Trainer in der U7 bzw U8? In unserem Ort leben16 Buben der Jahrgänge 2008 und 2009. Bei entsprechender Werbung schafft man es, 8 dieser 16 Jungs zum vereinsmäßigen Fußball zu bewegen. Die Vermutung liegt Nahe, dass in Haudaneben ungleich mehr Jungs in dieses Alter fallen. Ich möchte jetzt den Vorschlag machen dass ihr genau dort Werbung in Kindergärten und Schulen macht und eure Spieler selbst ausbildet. Auch der Spieler, der von euch umworben wird, hat bei seinem ersten Turnier kein einziges Tor geschossen. Er kam nicht als Mini-Messi auf die Welt. Erst mit intensivem aber kindgerechten Training, viel Geduld und Einfühlungsvermögen, sowie engem Kontakt zu den Eltern hat sich dieser Bub entsprechend entwickelt. Selbstverständlich stellt dieses Kind eine Ausnahme dar. Aber ich denke auch in Haudaneben findet sich das eine oder andere Kind aus dem sich diese Eigenschaften herauskitzeln lassen (entsprechendes Training vorausgesetzt). Natürlich ist mir klar, dass der 1.FC nicht der einzige Verein in Haudaneben ist. Allerdings ist es mit ein bisschen Fleiß durchaus möglich den 1. FC Haudaneben zur Anlaufadresse Nummer 1 im Haudanebner Jugendbereich zumachen. Schließlich spielt ihr doch im Gegensatz zu Arminia Haudaneben, den Haudaneben Kickers und Union Haudaneben doch die eine oder andere Spielklasse höher. Auch in diesem Fall kann ich euch gerneunter die Arme greifen bzw. entsprechende Literatur zur Verfügung stellen.


    Also kurz und knapp: Statt in der 30km entferntenProvinz vermeintlich kleinen Vereinen die Kinder weg zu nehmen und dem Kind die Möglichkeit zu nehmen Zeit mit seinen Freunden zu verbringen, solltet ihr im Einzugsgebiet Haudaneben Spieler selbst ausbilden. Dort wo Kinder unterFreunden sein können. Hier ist nicht die Rede von Jugendlichen die den Willen und Talent haben sich bei höherklassigen Vereinen durchzusetzen. Da ist mirdurchaus bewusst, dass es im Sinne des Spieler und BEIDER Vereine sein kann,den Spieler "nach oben" abzugeben.


    Ich gehe von einem Irrtum ihrerseits aus, der auf Unwissen zurückzuführen ist und bin daher gerne bereit ihnen unterstützend zur Seite zu stehen. Sowohl was die Akquise von Kindern oder auch die Ausbildung selbiger betrifft. Sollten sie tatsächlich (wirkliches) Interesse an diesem Spieler haben wäre es überhaupt kein Problem gemeinsam unter Einbezug der Eltern an der Zukunft des Spielers zu arbeiten (Konzepte die in diese Richtunggehen, sind oben nachzulesen). Außerdem gebietet es einem Verein der Größe des1.FC einem einheitlichen Ausbildungskonzept zu folgen, dass sich als roter Faden durch dasgesamte Training (von den Bambinis bis zu Kampfmannschaft) zieht. Online konnte ich dazu leider nichts finden. Es würde mich brennend interessieren wie dieses Ausbildungskonzept bei euch aussieht und wie viele Jugendspieler von euchtatsächlich den Sprung in die Kampfmannschaft schaffen.


    Sollte es sich in diesem Fall um Kalkül handeln muss ich sie darauf hinweisen, dass ich als Trainer und wir alle beim ATSV Dorfverein so ein Verhalten nicht gutheißen und sie bitten davon Abstand zu nehmen unsere Spieler bzw. deren Eltern mit Argumenten zu locken die keine sind und zu belästigen.


    Egal ob es sich um einen Irrtum oder Absicht handelt, möchteich ihnen ins Bewusstsein rufen, dass sie ihrem Verein (vor allem im Sinne vonRufschädigung), den betroffenen Vereinen, abervor allem den Kindern [/b]keinen Gefallen mit dieser aggressiven Keilereimachen.



    Ich verbleibe zwar mit gemischten Gefühlen, aber dennoch mit Zuversicht und hoffe bald von ihnen zu hören bzw. zu lesen.


    Mit freundlichen Grüßen


    Thomas Steiner (Kinder- und Jugendtrainer ATSV Dorfverein)

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Danke mal für die schnellen, Antworten, die lobenden Worte und die gutgemeinten Ratschläge. Oben seht ihr den ersten Entwurf meines Mails, dass ich an die Geschäftsleitung sowie die Jugendleitung schicken möchte. Würde gerne eure Meinung dazu hören.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Ich würde diese Mail auf keinen Fall aus der Funktion eines Jugendtrainers heraus schreiben. Wenn das aus der Funktion eines Jugendleiters, Vorsitzenden o.ä. käme, wäre das i.O.
    Wenn aber im Extremfall jeder Jugendtrainer in Eigenregie die Nachbarvereine anzählt, gebt ihr ein schlechtes Bild ab.

  • Habt ihr schon die andere Seite betrachtet?
    Größere Vereine habe automatisch größere Einzugsgebiete.
    Generell ist es der normale Lauf der Dinge, das große Vereine sich bei kleinen "bedienen" sieht man auch im Profibereich.


    Ob und inwieweit das moralisch in Ordnung ist darf jeder für sich selbst entscheiden.


    Auch der Weg über die Eltern ist bei Minderjährigen Spielern der richtige. Es ist/wäre nett vom ansprechenden Verein, wenn dieser den Verein über die Kontaktaufnahme informiert, verpflichten ist dies nicht.
    Ich kenne beide Seiten aus eigener Erfahrung und ich verstehe beide Seiten.


    Wir haben als "großer Verein" versucht über die Vereine zu gehen, die dann aber keine Kontakte herstellen oder weiterleiten und im Grunde jede Anfrage abblocken - was definitiv nicht im Sinne der Spieler sein kann. Als "kleiner Verein" ist es für mich die größte Ehre, wenn die Spieler die ich über Jahre ausbilde im Fokus von Profivereinen oder Leistungszentren landen - eine schöne Bestätigung für die eigene Arbeit.


    Wenn man im Kindesalter eine homogene Mannschaft hat und gute Arbeit leistet, werden die wenigsten Kinder gehen, natürlich gibt es Ausnahmen.
    Einige meiner Spieler (Jahrgang 2008) stehen bei den drei großen Münchner Vereinen auf dem Zettel - bisher haben sie jede Anfrage abgelehnt.


    Dabei informieren nicht alle drei Vereine über eine Kontaktaufnahme, wobei ich die Scouts/Chefscouts der Vereine persönlich kenne.


    Freu dich doch einfach das dein Spieler bleibt und siehe Anfragen im Sinne der Kinder als positives Kompliment für deine Arbeit.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich glaube, dass ich mich freuen könnte wenn ein renomierter Verein, anfragen würde, bei dem ich weiß, dass das Umfeld auch passt. Betroffener Verein hat aber schon mal folgende Vorgehensweise bei einem 15-jährigen an den Tag gelegt.


    1. "beobachtete Spieler" zu "zwanglosen" Probetrainings eingeladen.
    2. Nach einigen Trainings dem Spieler mitgeteilt dass er den Anforderungen entspricht.
    3. Dem Spieler (bzw. seinen Eltern) gesagt, da er sich auf das Probetraining gemeldet hat, will er ja zum großen Verein und nicht zwangsweise umgekehrt. Dadurch muss auch der Spieler für die Ablösesumme beim kleinen Verein aufkommen. Falls der Spieler dann weiterverkauft wird, erhält er, die von ihm bezahlte Summe zurück.
    4. Der Spieler tritt an unseren Verein heran, dass er gerne wechseln würde, die Ablösesumme aber (klarerweise) nicht stemmen könnte und darum bittet ihm die Zukunft nicht zu verbauen.
    5. Weil man sich in kleinen Dörfern halt beinahe jeden Tag sieht, einigt man sich auf eine Summe die der Spieler (bzw. Eltern) auch übernehmen können. Schließlich will man sich ja noch ins Gesicht schauen können.


    ...ich habe mir damals geschworen, so eine Herangehensweise nicht gutzuheißen und mir vorgenommen keinen Spieler mehr an diesen Verein abzugeben und entsprechende Aufklärungsarbeit geleistet. Ich gehöre bestimmt nicht zu den Trainern, die ihre Spieler als "Eigentum" betrachten und in der "Kartoffelliga" versauern lassen. ABER: Ich bin der Meinung das jeder Verein, der ein tatsächliches Interesse an einem Jugendspieler hat, die vom Verband vorgegebene Höchstsumme für Jugenspieler übernehmen kann und auch muss. Aus Vereinssicht, habe ich diesen Spieler acht Jahre lang ausgebildet nur um ihn dann um einen Pappenstiel an einen "großen" Verein abzugeben.


    Völlig anders lief es bei anderen Bundesliga Vereinen die einen professionellen Eindruck gemacht haben.


    In diesem Sinne hätte ich gerne meinem Ärger Luft gemacht und dies betroffenem Verein mal mitgeteilt.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Generell ist es der normale Lauf der Dinge, das große Vereine sich bei kleinen "bedienen" sieht man auch im Profibereich.

    Vollkommen richtig, aber hier handelt es sich um einen 6-jährigen!


    Ich würde diese Mail auf keinen Fall aus der Funktion eines Jugendtrainers heraus schreiben. Wenn das aus der Funktion eines Jugendleiters, Vorsitzenden o.ä. käme, wäre das i.O.


    Wenn aber im Extremfall jeder Jugendtrainer in Eigenregie die Nachbarvereine anzählt, gebt ihr ein schlechtes Bild ab.

    Sehe ich genauso. Vertretungsberechtigt ist der Vorsitzende bzw. in Jugendangelegenheiten vielleicht der JL. Ich würde daher den Vorsitzenden bitten, das Schreiben an den anderen Verein zu fertigen bzw. zu unterschreiben.
    Genauso würde ich das Schreiben auch den Vorsitzenden bzw. den JL des anderen Vereins adressieren.
    Eine kleine Pressemitteilung hat auch mehr Gewicht, wenn sie vom offiziellen Vertreter des Vereins abgegeben wird.


    Es wäre interessant zu erfahren, ob es ähnliche Erfahrungen auch bei anderen Vereinen in der Umgebung gibt. Wenn nämlich gleich mehrere Vereine das gezeigte Verhalten des Zweitligisten anmahnen, gibt es gleich eine ganz andere Wirkung.


    Wir haben als "großer Verein" versucht über die Vereine zu gehen

    So ist der richtige Weg. Der Heimatverein wird über das Interesse informiert und eine schriftliche Bestätigung über die Teilnahme am Training beim NLZ erbeten.
    In allen mir bekannten Fällen wurden dann auch die Kontaktdaten zur Verfügung gestellt bzw. die Teilnahme am Training gestattet. Kam es danach zu einem Wechsel, wurden auch einvernehmliche Lösungen bezüglich der Modalitäten gefunden.

  • @Björn


    Das ist bekannt! Scouting wird auch gar nicht als genereller Weg bestritten. Es geht hier jedoch ums Einstiegsalter und die damit verbundenen um den Stil und die Erfolgsprognosen. Diese Kinder erwarten dort statt Spaß häufig sehr viel Leistungsdruck, der einem Großteil später die Lust am Fussball nimmt. Wenn soetwas billigend inkauf genommen wird, dann muß man sich dagegen wehren! Nichts andere macht der Kollege hier!


    @Strznievski
    Ich finde dein Schreiben generell gut. Allerdings mußt du damit rechnen, dass man sich dort den Hintern damit abputzt! Was sehr viel mehr wegtun würde, wäre ein Beitrag als Leserbrief in der regionalen Zeitung.
    Als weitere Präventionsmöglichkeit solltet ihr ein Merkblatt mit den 10 wichtigsten Gründen, nicht schon so früh den Verein zu wechseln, entwerfen und an die Eltern der betroffenen Jahrgänge verteilen. Denn die Großvereine nutzen ja gerade das Unwissen der Eltern aus, um in "trüben Gewässsern zu fischen"!

  • Sehe ich genauso. Vertretungsberechtigt ist der Vorsitzende bzw. in Jugendangelegenheiten vielleicht der JL. Ich würde daher den Vorsitzenden bitten, das Schreiben an den anderen Verein zu fertigen bzw. zu unterschreiben.
    Genauso würde ich das Schreiben auch den Vorsitzenden bzw. den JL des anderen Vereins adressieren.
    Eine kleine Pressemitteilung hat auch mehr Gewicht, wenn sie vom offiziellen Vertreter des Vereins abgegeben wird.


    Es wäre interessant zu erfahren, ob es ähnliche Erfahrungen auch bei anderen Vereinen in der Umgebung gibt. Wenn nämlich gleich mehrere Vereine das gezeigte Verhalten des Zweitligisten anmahnen, gibt es gleich eine ganz andere Wirkung.

    Vermutlich habt ihr recht, den Schrieb vom Obmann unterfertigen zu lassen. Das ich mir solche Privilegien öfter rausnehme liegt daran, das ich eigentlich an jeder unserer vier Jugendmannschaften direkt beteiligt bin.


    Vor allem "mittelgroße" (blödes Wort, aber mir fällt nichts besseres ein) Vereine, die mehr Mitglieder als unser Verein haben klagen immer wieder über die vorgehensweise des 1.FC Haudaneben.

    So ist der richtige Weg. Der Heimatverein wird über das Interesse informiert und eine schriftliche Bestätigung über die Teilnahme am Training beim NLZ erbeten.

    Weiß ich nicht ob da jetzt rein mein Ego aus mir spricht, aber ich wäre gerne in diesen Prozess eingebunden als Trainer.
    Erstens weil ich das Kind/die Kinder die in Frage kommen gut kenne und man gemeinsam mit Eltern und scoutenden Verein an einer Lösung arbeiten könnte die dem Willen und Wohle des Kindes entspricht.
    Zweitens weil ich denke mir eine gewisse Wertschätzung verdient zu haben und diese mir durch ein gemeinsames Herangehen zu Teil werden würde.
    Drittens fühle ich mich beleidigt wenn Spielervätern per Telefon erklärt wird, das er erst beim großen Verein vernünftiges Training unter gleichgesinnten erhalten würde.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • @Björn


    Das ist bekannt! Scouting wird auch gar nicht als genereller Weg bestritten. Es geht hier jedoch ums Einstiegsalter und die damit verbundenen um den Stil und die Erfolgsprognosen. Diese Kinder erwarten dort statt Spaß häufig sehr viel Leistungsdruck, der einem Großteil später die Lust am Fussball nimmt. Wenn soetwas billigend inkauf genommen wird, dann muß man sich dagegen wehren! Nichts andere macht der Kollege hier!

    Das lässt sich pauschal nicht sagen.
    Die Erfolgswahrscheinlichkeiten, in einer U13 oder U15 sind nicht wirklich viel höher - die Frage ist doch wie bauen sie ihre Jugendarbeit auf.


    Wo steht geschrieben das nur Breitensportverein 6 Jährige trainieren dürfen?


    Ich verstehe schon den Gedanken dahinter - und in vielen Fällen wird hier mit Druck gearbeitet. Das ist überall der falsche Weg. Deshalb scheren wir nicht alle über einen Kamm. Ich kenne zahlreiche Beispiele aus dem "Dorfverein" wo der Trainer mindestens den gleichen Druck aufbaut - dabei aber weit weniger Fachverstand mitbringt.
    Der Umgang mit den Kindern, rein von der Ansprache ist nach meinen Erfahrungen in einem größeren Verein meist besser.


    Die "guten" haben oft auch Pädagogische Führungskräfte, welche Trainer schulen und sensibilisieren.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)


  • Neben der Altersfrage besteht da für mich ein entscheidender Unterschied zwischen Vereinen, die tatsächlich ein hochwertiges Training anbieten und in Summe mit einem insgesamt fußballerisch höheren Niveau damit eine bessere fußballerische Ausbildung für Spieler und andererseits Vereinen, die irgendwann mal höhere Jugendklassen erreicht haben und evtl. im Seniorenbereich noch verhältnismäßig hoch spielen und dann in der Umgebung die stärksten Spieler abwerben. Die sie dann nicht vernünftig ausbilden, aber aufgrund des Talenteeinsammelns immer noch die Klasse halten und aufgrund der Spielklasse und des entsprechenden Namens dann immer weiter für Spieler attraktiv bleiben, ungeachtet der Arbeit, die dort tatsächlich geleistet wird.


    Es mag im Münchner Raum so sein, dass die dortigen großen Vereine tatsächlich gut arbeiten; unter den Bedingungen würde ich es tatsächlich hauptsächlich als Kompliment sehen, wenn ein Spieler dorthin wechselt und mich für den Spieler freuen. Das sieht in der Fußballprovinz aber je nachdem ganz anders aus. Gestern gegen die C2 eines Senioren-Verbandsligisten gespielt, der hier durchgehend recht hohe Jugendklassen spielt. Wir haben uns dann darüber gewundert, dass da vorrangig Spieler des älteren Jahrgangs unterwegs waren. Im Gespräch sagte der dortige Trainer dann, dass sie nur maximal 10 Spieler des jüngeren Jahrgangs haben, die nächstes Jahr für die C1 infrage kommen, sie würden also 10 neue Spieler brauchen zur nächsten Saison. Dabei ist der Verein durchaus auch schon in jüngeren Jahrgängen unterwegs um Spieler aus dem Umfeld einzusammeln. Zur nächsten Saison werden sie dann sicher auch Spieler von uns ansprechen - wobei ich nicht davon ausgehe, dass da jemand wechselt, weil wir 1. gute Arbeit machen und 2. in der Altersklasse aktuell die selbe Spielklasse haben. Die anderen Vereine, deren Spieler wechseln, werden sich aber sicher freuen...ich frage mich da halt, warum die nicht ihre eigenen Spieler ausbilden? Deren direktes Einzugsgebiet ist doppelt so groß wie das meines Vereins; für die ist es aber anscheinend bequemer, einfach Spieler einzusammeln, als selbst vernünftig auszubilden. Und dieser Verein ist nur ein aktuelles Beispiel, bei uns gibt es diverse solcher Vereine und dagegen nur sehr wenige, die tatsächlich auch selbst vernünftig ausbilden. Es ist also kein Problem, wenn NLZs ab einer gewissen Altersklasse talentierte Spieler versammeln und die dann sehr gut ausbilden. Wie sich das Ganze aber nach unten fortsetzt, das ist aus meiner Sicht ein großes Problem.