23 Spieler und nur 11 Positionen........

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  • Hallo ich bins wieder. Ich habe noch eine Frage bw möchte Meinungen lesen zu folgendem Thema:
    Meine Mannschaft hat klar geäußert das das Ziel die Meisterschaft ist. Erstmal gut soweit, ich sagte darauf auch nur das allen klar sein muß , dass die Art des Einwechseln und die Spieleit für den ein oder andren sich dadurch ändert. Das schien bei der Besprechung allen Damen klar zu sein. Nun habe ich mittlerweile 23 Damen davon etwa 17 die in diese Liga oder sogar eine höher gehören. Allerdings 4 Damen werden nicht besser und sind leider auch nicht gut 8 ( damit meine ich es ist ein riesen Gefälle in der Leistung zu den anderen ).
    Aber natürlich sind das die mit der besten Trainingbeteiligung, was es noch schwerer macht. Ich wechsel sie in den meisten Spielen ja oft genug ein oder lasse sie anfangen, aber in den letzten Wochen kamen halt auch Gegner die nicht sofort geschlagen waren oder halt Pokalspiele, so war ein Wechsel jetzt paar mal nicht möglich. Ich will ja nicht das die sauer werden oder wie auch immer Frauen da reagieren. Leider haben wir keine 2te Damen, das wäre etwas einfacher.
    Kann man Frauen ( Alter 22-30 ) mehrere Spieltage nicht einsetzen , weil es nicht mit dem Saisoniel passen würde , ohne das es zu Problemen kommt ?

  • @Ingedion


    In der Damen-Kreisliga ist die Zielvereinbarung Meistertitel nur für den Moment etwas wert, an den sich schon beim nächsten Training kaum noch jemand erinnern kann. Erst recht nicht diejenigen, die durch Abwesenheit glänzen. Anders sieht es jedoch bei den Spieleinsätzen und manchmal sogar auch bei den Einsatzzeiten aus. Daran können sich die Mädels bei "Bedarf" sogar noch Monate später erinnern! Anders formuliert: wenn du die Mädels, die regelmäßig zum Training kommen, nicht auch regelmäßig spielen läßt, dann wird sich früher oder später eine Spirale mit negativer Sogwirkung in Gang setzen. Denn dann wird es ohne deine Beteiligung und Kenntnisnahme ein Mannschaftsmeeting stattfinden, in der die Mädels ihre eigenen Regeln aufstellen. Daraus können sich einige Konsequenzen ergeben, wie:
    1. die Mädels suchen sich heimlich einen neuen Trainer (weil es beim Jetzigen ja immer nur ums Gewinnen geht)
    2. die Mädels ohne Spieleinsätze und deren Freundinnen fehlne plötzlich und ohne Ankündigung beim Training und den Spielen
    3. einige Mädels kündigen die Absicht eines Vereinswechsels an


    Fazit: Es kann Jahre an Arbeit kosten, ein großes und gutes Damenfussballteam zu formen. Aber so mühsam der sportliche Weg nach oben war, so schnell kann alles in kürzester Zeit zusammen brechen. Diese Beobachtungen ziehen sich nahezu durch sämtliche Ligen. Selbst im Profibereich, wo es ja eigentlich nur nach Leistung gehen sollte, spielen soziale Beziehungen eine Rolle. Allerdings gibt es dort meist einen guten sportlichen Unterbau, wodurch solche Schwankungen aufgefangen werden können.


    Du tust also gut daran, die Signale deiner Mädels sorgfältig zu prüfen, statt dich zu intensiv mit dem Meisterschaftsziel auseinander zu setzen. Wenn du erst 7 Monate dabei bist, dann wirst du in der Rückrunde feststellen, dass plötzlich ganz andere Teams oben mitmischen und dafür andere rapide sinken. Auch wirst du feststellen, dass einige neue Trainer begegnen. Denn gerade die Trainerneulinge im Damenfussball haben die Signale nicht vernommen, verstehen das Verhalten nicht oder wollen mit dem Frauenfussball nichts mehr zu tun haben, weil es in ihren Augen eine Saisonplanung kaum möglich macht.


    Also frag am besten regelmäßig deine Mädels, was sie wollen und höre auch "zwischen den Zeilen" gut zu! Wenn dann am Ende der Meistertitel dabei herauskommt, dann Ist`s ja auch O.K.!

  • Im Normalfall wirst du ja nie alle 23 Spielerinnen bei einem Spiel dabei haben. Da kommen zum einen Dinge die wichtiger als Fussball sind (z.B. Omas 63. Geburtstag), aber auch einfach die Tatsache, dass Frauen hauptsächlich im Einzelhandel oder in den weißen Berufen arbeiten, zusammen. Es gibt natürlich auch fussballverrückte Spielerinnen die jedes Wochenende wie wild ihre Dienste tauschen nur um beim Spiel dabei zu sein. Davon habe ich auch 2-3 Spielerinnen. Außerdem kannst du ja eh nicht alle einwechseln, bei uns sind es 11+4 (vielleicht bei euch anders) aber alleine das heißt für dich ja schon, dass du 8 Spielerinnen nicht einsetzen kannst.


    @TW-Trainer triffts da eigentlich am besten auf den Kopf. Ich füg da mal zu, das meißtens über die Hälfte der Spielerinnen nur Mitläuferinnen sind oder sich nicht trauen offen ihre Meinung zu sagen, die sich aber dem Rest oder der Führungsgruppe anschließen. Man sollte also immer ein Auge auf die einzelnen Spielerinnen haben und auch mal Einzelgespräche führen. Auch wenn es mal die Situation ergibt, dass du in einem Spiel jemanden nicht einsetzt, musst du in der Lage sein der Spielerin dieses verständlich erklären zu können warum sie nicht eingesetzt wurde.


    Wie siehst du denn das Ziel? Wie schauts momentan bei euch nach der Hinrunde in der Tabelle aus? Wie sind die Chancen das ihr das Ziel packen könnt? Wie sind die Gegner aufgestellt, sind da ernstzunehmende Konkurrenten bei, wie viele sind es? usw... Ganz wichtig ist auch die Frage: Wollt ihr aufsteigen? Letzte Saison gab es hier im Kreis eine Mannschaft, die auch Meister wurden und als um die Frage ging Aufstieg ja oder nein, ist die Mannschaft fast auseinander gebrochen. Seid anfang dieser Saison stellt sich bei uns nun nicht mehr die Frage, denn eine neue Regel besagt bei uns, der Meister muss aufsteigen. Aber wie gesagt, auch darüber sollte man sich dann vorher Gedanken machen.

  • aber in den letzten Wochen kamen halt auch Gegner die nicht sofort geschlagen waren oder halt Pokalspiele, so war ein Wechsel jetzt paar mal nicht möglich.

    Haben dich unsere Beiträge so schockiert, dass du jetzt sprachlos geworden bist?


    Aber vielleicht lesen ja noch Andere mit ähnlichen Problemen mit und können hier auch was für sich mitnehmen.
    Aus diesem Grund hab ich noch einen deiner Sätze zitiert, der besonders im emothionalen Umfeld von Frauenmannschaften, manchmal aber auch unter den "Fussballmuttis" im unteren Jugendbereich heißes Diskussionsthema ist. Inwieweit steht der Ligaerfolg vor dem gemeinsamen Interesse nach dem Spaß im Fussball unabhängig vom individuellen Leistungspotenzial?


    Hier gibt es eine sehr große Breite an Handlungsmöglichkeiten. Ich sage bewußt: Handlung und nicht Theorie. Denn solange es nur um die theoretische Behandlung des Themas Gleichberechtigter Spieleinsatz, stimmen fast alle Trainer zu, nur an der praktischen Umsetzung habert es häufig.


    1. Trainer-Typ: alle Spieler, die da sind, spielen auch
    Auf den ersten Blick vollkommen unabhängig von sportlichen Belangen, gibt dieser Trainertyp jeden Spieler unabhängig vom dessen Leistungspotenzial Einsatzzeiten. Er lobt viel, äußert jedoch via Korrektorhinweisen hin und wieder Kritik, weil er sich auf die Fahne geschrieben hat, der gesamten Mannschaft sportlich weiterzuhelfen. Er zeichnet sich gleichermaßen für die Starken und Schwachen in der Mannschaft verantwortlich. Seine Wirkungsweise ist mittelfristig und deshalb nachhaltig zu messen. Deshalb fällt dieser Trainertyp nur auf den zweiten Blick auf.


    2. Trainer-Typ: die Starken fördern, die Schwächen müssen sich im Training beweisen
    Hierbei handelt es sich um den klassischen , ergebnisorientierten Erfolgstrainer, wie wir ihn alle kennen. Seine Mannschaftsaufstellung orientiert sich ausschließlich nach den für ihn sichtbaren Leistungspotenzial. Der Positionskampf findet im Training statt. Wer auf der Bank sitzt, der darf sich nur dann auf eine Einwechselung freuen, wenn der Gegner mal deutlich schwächer ist. Weil die unterschiedlichen Zeiten der Spielpraxis die Leistungsschere immer größer werden lassen, sieht dieser Trainertyp sich in seinen Entscheidungen auch im nachhinein bestätigt. Was sportlich mit der Mannschaft möglich gewesen wäre, wenn sich alle Spieler hätten individuell bestmöglich entwickeln können, ist für ihn lediglich ein theoretisches Thema.


    3. Andere Trainertypen
    Zwischen diesen Extrem-Beispielen gibt es eine Reihe von Trainern, die mehr zum einen oder zum anderen Typ tendieren. Je nach dem wie gut ihre soziale Kompetenz ausgeprägt ist und welche sportliche Karriere sie mit ihrem momentanen Traineramt verbinden. Es ist jedoch erst einmal hilfreich, wenn man sich zu dem bekennt, was man denkt. Denn nur dann kann man sich mit Anderen austauschen und ggf. seine Sicht und seine Meinung zu bestimmten Punkten verändern.

  • Hallo
    1. nein die NAtworten haben mich nicht verstummen lassen, im Gegenteil , ich lese sehr aufmerksam und einige Sachen nehme ich für mich raus und andere halt nicht. DIe Trainertypen passen beide nicht zu mir aber das Selbstbild ist eh immer anders :)


    2. zur Frage wie es nach der Hinrunde steht: Liga im Soll ( Platz 2 , 3 Punkte rück aber 2 Spiele weniger ) , Pokal auch im Soll
    die poteniellen Rivalen sind gut aufgestellt aber ( und hier bin ich wieder beim Anfangsproblem ) wenn ich alle da habe sind wir stärker.
    zur Frage ob wir aufsteigen wollen............die Frage stellte ich letzte Woche auch mal und mußte feststellen dass die Mannschaft war Meister werden willl aber nicht in der aufsteigen möchte. In unserem Kreis muß der Meister auch nicht aufsteigen darf in der Folgesaison allerdings nicht mehr Meister werden.

  • @Ingedion


    Es ging mir weniger darum, dich an einen bestimmten Trainertpy zu koppeln, sondern vielmehr wollte ich dir die Frage stellen, ob es bei einer Frauenmannschaft in der Kreisliga notwendig ist, spielstandsabhängig zu entscheiden, ob man leistungsschwächere Spielerinnen einwechselt? Zumal diese Spielerinnen zu dem Teil des Kaders gehört, die regelmäßig am Training und Spiel teilnehmen. Man ist es als Trainer im Seniorenbereich gewöhnt, dass die Spieler, die für die Saison ihre Zusage geben, dann auch selbstverständlich zum Training und den Spielen erscheinen. Weil es sich ja nicht um Profis handelt, gilt diese Zusage natürlich immer in Kombination mit Schule/Studium, Ausbildung und Beruf. Bei den Frauen gibt es dieses Selbstverständnis auf dieser Ligaebene (noch) nicht. D.h. obwohl sie ihre Zusage an den Verein bzw. stellvertretend an den Trainer gegeben haben, denken sie gar nicht daran, andere Freizeitaktivitäten, die sich teilweise zeitlich überschneiden, deshalb aufzugeben oder einzuschränken. Ähnliches Verhalten ist zu beobachten, wenn es sich um die Entscheidung handelt, ob man zum Training/Spiel oder zu einer Feier geht? Bei den Senioren wäre die Entscheidung meistens so, dass man zunächst zum Training oder Spiel fährt, um dann etwas später zur Feier fährt. Bei den Frauen gibts da häufig nur ein Entweder/Oder!


    Warum soll man sich also als Trainer selbst einen Entscheidungsdruck aussetzen, wenn es den meisten Mädels der Mannschaft am Allerwertesten vorbei geht, wenn man sich bei entscheidenden Spielen gegen Ligakonkurrenten entweder nicht beim Training oder beim Spiel blicken läßt? Warum soll man sich über deren Entschuldigungen, die man glauben kann, aber nicht muß? Soll man dann auch noch die Ausreden entlarven, um seine Entscheidungen bei der Mannschaftsaufstellung zu planen? Für sehr viele Trainer der Kreisliga würde man rasch zur Frage kommen, müßte ich dann nicht die Mannschaft vom Spielbetrieb ammelden, wenn ich nur 4 - 5 sich als zuverlässig erwiesene Spieler in der Mannschaft habe? Und doch existieren diese Teams weiter, weil sie sehr vieles ohne Trainerhilfe regeln. Natürlich immer mit dem Risiko starker Leistungsschwankungen verbunden, aber wie schon gesagt: der Tabellenrang interessiert viele gar nicht! Wenn du es nicht glaubst, dann frag einfach mal beim nächsten Training, welche Mannschaften sich momentan auf den ersten 3 Plätzen befinden oder wie das erste Saisonspiel endete?


    Freu dich einfach mit den Mädels und genieße die Zeit mit ihnen, aber versuche erst gar nicht sie in ein bestimmtes Leistungsmuster zu pressen. Wenn dann am Ende der Meistertitel heraus kommt, dann ist`s doch auch O.K.! Denn Aufsteigen wollen die ja eh nicht! Übrigens, selbst in der Bezirks- oder Landesliga ist diese beschriebene Einstellung noch nicht wesentlich anders. Die Trainerfluktuation ist dort ebenfalls recht hoch und ein Teil der gegnerischen Trainer sagt dir offen: "ich mach das nur vorrübergehend".


    Es ist eine Herausforderung, in einem hochemotionalen Umfeld mit sehr viel Fingerspitzengefühl eine Frauenfussballmannschaft zu führen. Wenn es gut gelingt, bekommt man von den Mädels sehr viel mehr zurück als wenn man Trainer-Nr. 37 in einer Seniorenmannschaft ist.

  • die Frage stellte ich letzte Woche auch mal und mußte feststellen dass die Mannschaft war Meister werden willl aber nicht in der aufsteigen möchte.

    Das kommt bei Frauen nicht selten vor. Man will zwar Meister werden, aber beim Aufstieg hat man gleich im Kopf mehr Zeit aufwenden zu müssen und gegen schwerere Gegner spielen zu müssen. Das Zeitproblem hatten wir ja schon. Bei den schwereren Gegnern muss man zum einen Bedenken das Frauen teilweise sehr schwankende Leistungen bringen können, da reicht teilweise schon das eine Mitspielerin schlechte Laune hat und die ganze Mannschaft runterzieht. Zu dem kann sich die Mannschaft auch selbst meißt nicht einschätzen. Z.B. du bist in der letzten Saison dritter geworden, gibst vor der neuen Saison das Ziel aus wieder dritter werden zu wollen und die Mädels schauen dich an als würdest Übermenschliches erwarten.

    In unserem Kreis muß der Meister auch nicht aufsteigen darf in der Folgesaison allerdings nicht mehr Meister werden.

    Wie ist sowas denn zu gewährleisten? Bei uns war es bis letzte Saison auch quasi freiwillig, dies führte aber dazu das teilweise der dritt- oder viertplatzierte aufgestiegen ist und in der neuen Liga nur Haue bekommen hat. Dem wollte man nun entgegen wirken. Aber wer weiß wie viele Spiele zum Ende der Saison unerklärlicherweise gegen den Tabellenletzten verloren werden oder so ähnlich.

  • @Ingedion


    Ja, es geht im Frauenfussball teilweise sehr kurios zu! Da kann es vorkommen, dass in der obersten Amateurliga eine Mannschaft zur Winterpause abmeldet, weil der Trainer zurück getreten ist und man einfach keinen Ersatz findet. Oder aber sich die halbe Mannschaft vom Spielbetrieb abmeldet, weil ihnen eine Vorstandsentscheidung nicht gepaßt hat. Da müssen dann die B-Juniorinnen aushelfen, so dass man in der Tabelle nach unten hin durchgereicht wird.


    Neben der schlechten Laune gibst auch Leistungseinschränkungen wegen Liebeskummer bzw. Streitigkeiten in Beziehungen. Auch kann es bei der Mannschaftsaufstellung zu Unmut führen, wenn bei einem gleichgeschlechtlichen Pärchen die Eine in der Startelf steht und die Andere zunächst die Reservebank drückt.


    Eine Mannschaft nur nach sportlichen Fähigkeiten zusammen zu stellen, dass geht so gut wie gar nicht! Die Chemie muß immer stimmen, egal ob es sich um ein Team von End-Zwanzigern oder einer "Kükentruppe" handelt. Als Trainer dort gleichzeitig den Friedensrichter zu spielen, dass wir nicht von langer Dauer sein. Diese Aufgabe obliegt dem Mannschaftskapitän, der eine hohe soziale Kompetenz und ein unangefochten hohes Standing in der Mannschaft haben muß.


    Wer sich als Trainer einer Frauenmannschaft schon zur Winterpause hin zu viele Gedanken über einen möglichen Tabelllenplatz hat, der begibt sich leicht auf ein Randgebiet, für das sich nur wenige Spielerinnen seiner Mannschaft wirklich besonders interessieren.


    Fang am besten erst gar nicht an, irgendwelche Erfahrungen und Methoden aus dem Männerfussball auf den Frauenfussball übertragen zu wollen! Höre ihnen lieber zu und versuche das, was sie wollen, zu erkennen. Ein Meistertitel und ein Aufstieg sind deshalb auch unterschiedlich zu bewerten und sowieso ein fernes Ziel, welches man erst dann ernsthaft in Erwägung ziehen sollte, wenn er so gut wie sicher ist!

  • Ja Frauen sind schon sonderbar. Ich hab ja ein Mixed Team: Die Jungs entscheiden nach Erfolg und nach ob jemand spielen kann oder nicht. Da wird kein Unterschied gemacht ob Junge oder Mädel. Bei den Mädels ist es dabei anders. Die eine meint die und die wären ihre beste Freundinnen. Eine der "besten Freundin" findet die komisch und sonderbar. Eine dritte hat keine Meinung und einer vierten sind die Tanzstunden und Shoppen wichtiger als Training, will aber trotzdem am Spieltag spielen.


    Erfolg ist bei den Mädels nur kurzfristig. Heute die Meisterschaft, morgen oben mitspielen und übermorgen ist Fußball blöd.



    Das was bei den Jungs über eine "selektion" im Training funktioniert, funktioniert nicht bei Mädchen, sondern da spielt die eine nur wenn auch mindestens die eine andere dabei ist, und eine Dritte mindestens auf der Bank sitzt. Das kann sogar soweit führen das bis 10 Stunden vor dem Spieltag dein Kader steht, und dann plötzlich die eine Freundin eine blöde Kuh ist, weil sie mit dem Ex der anderen am Abend vorher gesehen wurde.


    Deswegen vergiss alles was du aus dem Männerbereich weisst, sondern achte auf deine Mädels und versuch eine Führungsspielerin zu haben die von allen aktezptiert wird. Meisterschaft würde ich als Ziel ausgeben wenn du 2-3 Spieltage vor Schluss noch in Schlagdistanz bist.

  • @teejay


    Es gibt sie durchaus, wenn auch in weitaus geringerer Zahl: Mädchen und Frauen, die einen unbändigen Willen zum Erfolg haben und sich ein Bein dafür ausreißen, jede sich bietende Chance im Training und im Spiel dafür zu nutzen. Man findet sie im Auswahlbereich und man findet sie im obersten Mädchen- und Frauenfussball. Häufig müssen sie sich gegen ihre Eltern durchsetzen, die für ihre Tochter nach altem Rollenverständnis andere Pläne geschmiedet haben. Ja, es gibt sogar einige Clubs in Deutschland und Europa, in denen Frauen mitlerweile einen Vollprofi-Status besitzen.


    Wie uns die Werbung zeigt, ist eine Diva nicht immer unbedingt weiblich. In einigen anderen Themen wird sich über die Verweichlichung der Fussballjugend beschwert. Aber auch junge Erwachsene bringen die Fussballwelt durcheinander, wenn sie sich nicht so verhalten wollen, wie es ihre Trainer erwarten. Das fängt mit einer SMS-Abmeldung zum Training an und hört noch nicht mit einer beleidigten Miene bei der Halbzeitansprache auf. Und anders wie die Mädels, die so leicht nicht den Verein wechseln, kann man diese beleidigte Diva schon kurze Zeit nach der Kritiik vor dem Vereinsheim des Ligakonkurrenten parken sehen.


    Fussball ist selbst dort, wo es eigentlich gar nicht um Leistung, sondern nur um den Freizeitspaß geht, zu einem Sport mit hochemothionalen Umfeld entgleist, in der es weniger darum geht, was im Sinne der Mannschaft das Beste wäre, sondern wer recht bekommt! Sicher geht es nicht darum, alles abzuwinken, was der Trainer vorgibt, sondern sinnvolle und belastbare Kompromisse, die Zuverlässigkeiten gewährleisten, zu finden. Spielersperren und die Androhung von Transferzahlungen sehe ich als Ausdruck von Hilflosigkeit in den Vereinen, einen guten Welt für respektvollem Umgang der Interessensgruppen zu finden.

  • @TW-Trainer
    Ich weiß das es die gibt... haben ja schon mal festgestellt dass ich ein solches Ausnahmeteam trainiere ;) Der Weg dahin war nicht leicht, obwohl ich auch sagen muss, dass ich da meiner Meinung nach keinen großen Einfluss drauf hatte. Ich trainiere die Mannschaft nun im sechsten Jahr, wir haben uns kontinuirlich in der Zeit von der Schießbude der Kreisklasse zum Titelanwärter in der Kreisliga entwickelt. Der Rumpf der Mannschaft (ca. 10-11 Spielerinnen) die damals mit angefangen haben, sind immer noch dabei und bilden sozusagen die Stammelf. Es gab Zeiten in denen die Mannschaft bzw. der Rumpf eine Eigendynamik entwickelt hat, die in die falsche Richtung lief. Ich sage nur mal kurz Entsorgung eines Trainerkollegen oder das Ausgrenzen von neuen Spielerinnen. Aber die Mannschaft hat so gesehen aus ihren Fehlern gelernt und steht nun eigentlich für das, was man sich unter Fussball vorstellt.


    Der große Fehler im Frauenfussball ist doch eigentlich, dass keine Basis in den Vereinen geschaffen wird. Wir stemmen hier einfach mal ne Frauenmannschaft aus dem Boden und der nächste Verein bildet hier ne C-Jugend, der andere wiederum da eine D-Jugend. An sich erstmal toll, dass sich Vereine überhaupt dem Frauenfussball annehmen. Aber genauso schnell wie die Mannschaften gebildet werden, sind sie auch wieder weg. Im Männerfussball ist das einfacher. Im Zweifelsfall werden Spieler für die 1. Mannschaft mit Geld oder höherklassigen Fussball gelockt. Frauen geben da aber meißt nicht viel drauf, denen ist das Umfeld einfach wichtiger. Wie ist es sonst zu erklären, dass ich mehrere Spielerinnen habe, die zum Training zweimal in der Woche ca. 30km und ebenso zurück fahren, obwohl sie vor der Haustür direkt einen Verein mit Frauenmannschaft haben? Und das natürlich ohne etwas dafür zu bekommen. Für mich im Herrenfussball schon fast undenkbar.


    Über den gesellschaftlichen und sozialen Wandel brauchen wir uns nicht unterhalten. Da sind wir ja selbst sogar mitverantwortlich für...


    Ich denke wir machen da jetzt aber ein recht großes Fass auf, was mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun hat. Was den Herrenfussball angeht, hab ich so seit einigen Jahren meine (leider) festgefahrene Meinung. Im Frauenfussball hab ich etwas für mich gefunden, was mir noch Spaß macht am Fussball

  • Wie ist es sonst zu erklären, dass ich mehrere Spielerinnen habe, die zum Training zweimal in der Woche ca. 30km und ebenso zurück fahren

    Für mich im Herrenfussball schon fast undenkbar.


    Im "Herrenfussball" ist das Söldnertum erst dadurch entstanden, als das man den Spielern so viel Geld geboten hat, dass sie 30 km und noch mehr zum Training und den Spielen zurück legen. Und falls das noch nicht genügt, bietet man ihnen auch gleich einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz beim Hauptsponsor an.


    Bei den Frauen muß die Chemie stimmen. Das ist wichtger als die Entfernung von Wohn- und Vereinsort. Die Liga spielt für die meisten Spielerinnen im Breiten- wie im Leistungsfussball keine große Rolle. Große Sprünge von der Kreisklasse in den obersten Amateurbereich sind keine Seltenheit. Man muß ein "dickes Fell" entwickeln, aber gleichzeitig das "Gras wachsen hören". Sonst besteht die Gefahr vom Weg abzukommen, bzw. gar nicht mitzubekommen, wohin die Reise der Mannschaft geht!

  • Wollte nur mal das Saisonergebniss melden: Kreismeister !!
    Ich habe mich dafür entschieden nach Leistung/Spielstand zu wechseln, des weiteren haben wir an 4erKette/Raumdeckung festgehalten.
    Das Saisonziel war allen Damen immer wichtig.......................vielleicht gibt es doch große Unterschiede in den Damenmanschaften :)
    Allerdings sind einige eurer Beiträge sehr hilfreich gewesen. So dann werden wir mal sehen was die Bezirksliga bringt ............
    Bis dann

  • Das Saisonziel war allen Damen immer wichtig.......................vielleicht gibt es doch große Unterschiede in den Damenmanschaften

    Na, ob die so groß sind, wage ich mal zu bezweifeln? Ein wichtiger Gratmesser für die Zufriedenheit ist sicher auch die Traningsbeteiligung sowie das Freundschaftsverhältnis der Mädels untereinander. Die Ansprüche an Team und Trainer können durchaus als unterschiedlich betrachtet werden. Da kann es ein paar Teammitglieder geben, die eigentlich nur dabei sein wollen. Ob und wie viel sie spielen, ist ihnen nicht so wichtig. Dann gibt es Spielerinnen, die sich über jede Einsatzminute freuen und total betrübt sind, wenn sie das ganze Spiel nur zuschauen durften. Schließlich gibt es Akteure, die sich selbst in der Startelf sehen und selbst (z.B. ".. ich habe Knie .. ich habe Rücken ...) im "Prinzessinenstatus" auswechseln wollen. Natürlich gibts auch bei den Frauen die "Kampfschweine", die für den Erfolg immer an ihr Limit gehen und für die jeder Meisterschaftspunkt zählt!


    Frauenmannschaften zu trainieren, ist egal auf welcher Ligaebene immer eine besondere Herausforderung, denn die Skala von freudigem "Sonnenschein" zum "Gewitterdonner" ist sehr schmal. Natürlich kann man sich nicht immer und in jeder Phase "zitierfähig" ausdrücken, wichtig ist es jedoch sich mit gegenseitigem Respekt zu begegnen.


    Für die Bezirksliga drücke ich dir schon mal die Daumen!


    Übrigens gibt es (nicht ohne Grund) in vielen Verbänden die Regel, dass eine Frauenmannschaft spätestens nach dem 2. Meistertitel aufsteigen muß!

  • Wir hatten in dieser Saison eine Mannschaft im Spielbetrieb, die hatte selbiges Problem... eigentlich sogar größer, 27 Spielerinnen. Geplant war bei denen, diese Saison so durchziehen das alle bei der Stange gehalten werden und in der nächsten Saison eine zweite Mannschaft gemeldet wird. Läuft super, läuft so gut, dass sogar B-Juniorinnen und eigentlich inaktive Spielerinnen ihre Einsatzzeiten erhalten.


    denn die Skala von freudigem "Sonnenschein" zum "Gewitterdonner" ist sehr schmal.

    Nicht nur schmal... Da kann in der Kabine auch mal schnell die Stimmung von totaler Euphorie auf Beerdigungmodus innerhalb von 5 Minuten umschwenken wenn eine Spielerin mit ner Fläppe in die Kabine kommt.



    So dann werden wir mal sehen was die Bezirksliga bringt ............

    Im Beitrag #5 hattest du geschrieben, das die Mannschaft zwar Meister werden aber nicht aufsteigen will. Wie kam es zu dem Sinneswandel?

  • Zu den Fragen :
    1. ja alle sind geblieben, bei der Stange halte mußte ich keine ( es war die Entscheidung der Damen dass ich so aufstellen/trainieren sollte )
    2. zum Sinneswandel kam es durch die Damen ( ich denke das sie zur Halbserie nicht ganz an sich geglaubt haben und deshalb nicht aufsteigen wollten ) jetzt wo 2016 jedes Spiel gewonnnen wurde ist die Meinung wohl anders, denke ich zumindest


    Und allgemein denke ich , dass ich nicht viel zur Zufriedenheit beigetragen habe, ich denke die Mädels haben sich gegenseitig motoviert, oder wie auch immer. Da ich Frauen im normalen Leben nicht verstehe warum sollte ich es im Fußball ??:-)