Personelle "Wegwerfgesellschaft" gang und gäbe?

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  • Hallo,
    ich bin regelrecht schockiert!


    Ich würde gerne wissen wie ihr meine kleine Ausführung seht und ob ich vielleicht mit meiner Sicht der Dinge alleine stehe.


    Folgendes hat sich ereignet.
    Mein Sohn hat bis zum vergangenen Sommer in einer Mannschaft gespielt in der der Trainer sich zum Saisonende zum Choleriker entwickelte.
    (Thema wurde schon in einem anderen Thread diskutiert)


    Der neue Verein, in dem er auch das NLZ besucht, buhlte schon ein Jahr um meinen Jungen und wir sahen im Sommer die Zeit für gut auch dahin zu wechseln. Soweit so gut.
    Nun hat sich der Kader mittlerweile auf 20 Spieler „aufgebläht“. Auch in Ordnung.
    In den letzten 3 Wochen kam die Anweisung, angeblich vom DFB / BFV , dass der Kader reduziert werden muss und 2-3 Spieler in der Winterpause gehen müssen. Im Gegenzug steht aber ein Neuzugang für den Winter bereits fest.
    Der Gegenwärtige Trainer steht zu meinem Jungen, was es für die anderen Spieler die weggeschickt werden sollen nicht besser macht.


    Problem.


    Der Trainer der den Jahrgang darunter macht möchte dass „meiner“ mit geht.
    Ausgerechnet der, der vor 1 1/2 Jahren den Jungen mehr oder weniger gedrängt hat zu wechseln, da sonst der DFB Stützpunkt für ihn in Gefahr sein sollte.


    Dann sind noch Kandidaten dabei die unser Trainer loshaben möchte .
    -Der eine ist Trainersohn der Papa ist Trainer der „E“ im Verein.
    -Der andere ist Arbeitskollege des Trainers der meinen weg haben will.
    -Und der Dritte ist der größere Bruder eines „E“ Spielers der gut ist und im Verein bleiben soll.


    Ist das überhaupt vom DFB / BFV vorgegeben wie viele Spieler höchstens im Kader sein dürfen?
    Im Sommer bekamen sie den Hals nicht voll und jetzt auf einmal sind einige Jungs „zuviel“. Im Gegenzug kommt dann aber ein neuer im Winter.
    Ich versteh das nicht!


    Wenn er zu schlecht wäre, ja, dann hätte ich ein Einsehen. Aber div Spieler scheinen einen Bonus in der Form von Papa/Bruder/Arbeitskollegen zu haben.
    Sind das die neuen „ Methoden“ die auch vom DFB geduldet werden?


    Was soll das?
    Leben wir hier bei den 13 Jährigen auch schon heuern und feuern?
    Zählen auch hier nur die Beziehungen?
    Ist der Jugendfußball so dreckig?
    Ich hab sowas von den dicken Hals!




    Gruß
    loi

  • Also:
    Es ist in der Tat so, dass die NLZs ab U13 ( glaube ich) eine maximale Kaderbegrenzung seitens der DEL haben.
    Wo der bei jeder Mannschaft genau liegt, keine Ahnung.
    Aber, da man die Spieler ja in vielen Mannschaften melden kann ( ein U14 Spieler zB kann man in U14, U15,U16 oder U17 melden; wo sie dann wirklich primär Spielen ist eine andere Sache), ist das auch sehr dehnbar. Um da Probleme zu bekommen muss man quasi jeden Jahrgang bis an die maximale Grenze ausreizen.


    Schon das ist fragwürdig und mir fällt jetzt kein Top-NLZ ein, dass dies so praktiziert. Da gibt es vllt mal einen Jahrgang, der quantitativ und qualitativ ausgereizt wird.
    Bei den weniger guten NLZs, zB Braunschweig, Sandhausen oä habe ich keinen Einblick, allerdings füllen solche Vereine die Teams gerne voller. ZB Düsseldorf, die regional bessere Konkurenz haben, an die sie viele Spieler verlieren und so die Kader schon früh sehr breit aufstellen und dazu die "ausgeselkerten" von Lervwnkusen und Co auch noch gerne dazu nehmen.


    In den meisten NLZ ist es sehr selten, dass Spieler im Winter gehen müssen. Nahezu nie. Man gibt einem Spieler stets eine Zusage für eine komplette Saison.
    Wenn jemand im Winter ein NLZ verlässt, dann zumeist aus eigenen Stücken, weil ihm gesagt wurde, das die Perspektive nicht gut aussieht.



    Ich finde also den Umstand, dass Spieler im Winter gehen müssen nicht gut, habe das selbst nie gemacht und auch in anderen Mannschaften bei uns gab es das höchstens mal im besonderen Einzelfall, vor Augen habe ich gerade keinen Fall.


    Aber, wenn dein Sohn eh zum letzten Teil des Teams gehört, ist es denn - aus der Perspektive des Jungen betrachtet - nicht eh die beste Option den Verein zu verlassen?
    Abgesehen von dem diskutablen Vwrhalten des Vereins, der Junge muss doch eh bald gehen, spielt wohl auch aktuell wahrscheinlichh nur eine untergeordnete Rolle und kann kaum Selbstvertrauen sammeln, wenn er so klar zum letzten Siebtel der Mannschaft gehört.
    Welches Argument spricht denn dafür, jetzt noch zu bleiben? Also nur aus der Perspektive des Jungen betrachtet?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill


  • Bei den weniger guten NLZs, zB Braunschweig, Sandhausen oä

    Sind denn die Ergebnisse der Zertifizierungen irgendwo frei zugänglich veröffentlicht?
    Oder ist das ein Geschäftsgeheimnis des (ich glaube belgischen) Prüfunternehmens?
    Gerade für Eltern umworbener Spieler wären solche Veröffentlichungen doch sehr interessant.

  • ich bin regelrecht schockiert!

    Als ich vor ca. 2 Jahren darauf aufmerksam machte, wollte mir niemand glauben! Läßt sich sicher darüber diskutieren, wie extrem dabei mit den Erwartungen von Kindern/Eltern umgegangen wird und wie sich Kinder/Eltern selbst ihre Erwartungen hochschaukeln. Denn die meisten bieten ihre Kinder ja wie "sauber Bier" an. Aber die Wahrheit, dass fast alle irgendwann gehen dürfen, die erzählt ihnen wohl niemand. Das "first in - first out" wurde bereits wissenschaftlich bearbeitet und der Unterschied zwischen Theorie und Realität auch beschrieben. Es gab mal Vereine, die die komplette Jugend-Vita ihrer Spieler präsentierte. Dass ein U 19 Spieler bereits 10 Vereine hinter sich hatte, kam durchaus vor.


    Problem dabei ist natürlich, wie mit den Meisten, die irgendwann aussortiert werden, umgegangen wird? Denn es kommt vor, dass Spieler beim einen Verein aussortiert und bei einem Anderen ganz groß rauskommen. Je nach dem, wie schnell in einem NLZ der nervöse Daumen der Entscheidung runterzeigt.


    @GrätscheSelbst, wenn man Zertifizierungsergebnisse veröffentlichen müßte, was würden die wohl für den Laien für eine Aussagekraft haben.


    Es wird solange ein Problem bleiben, wie wir es uns noch leisten können, Talente zu verschwenden bzw. unsere Erfolgsprognose eher dem Suchen einer Stecknadel im Heuhaufen gleicht!

  • Es ist doch völlig klar, dass nur die wenigsten U9-Spieler eines NLZs den Weg ins Profiteam schaffen.
    Es schafft ja im Schnitt wohl nur ein Spieler aus einer U17 oder U17 den Weg ins Profiteam.
    Das ist logisch, einfach weil es nur begrenzt Platz gibt im Profifußball, wo eben ca. 15 verschiedene Jahrgänge um die wenigen Plätze im Kader streiten, nicht nur die Spieler eines Jahrgangs.


    Es schaffen auch nur die wenigsten Gymnasiasten oder Abiturienten den Doktorgrad, die Professur oä.



    Aber, das wird den Spieler/Eltern in den meisten NLZ auch genau so gesagt, wenn man die Spieler in jungen Jahren holt.
    Das viele Eltern das bewusst überhören wollen, ist eine ganz andere Sache.


    Und es ist ja nicht so, dass es keine aktuellen Profis gibt, die schon in der U11 im NLZ gespielt haben.
    Im Gegenteil, es gibt kaum einen aktuellen Nationalspieler, der nicht schon zeitig im NLZ oder besonders ambitionierten Amateurverein (Ludwigsburg- Schürrle, RW Essen- Özil) gespielt hat.
    Götze U9
    Goretzka u9
    Hummels U7
    Neuer u7
    ...
    ...
    Hab das schon mal rausgesucht hier mit dem WM Kader.
    Nur die alten, also Klose und Co. kamen aus dem Nichts.


    Es wird schon schwer werden in Deutschland aufgewachsene Bundesligaspieler zu finden, die in der B oder auch C-Jugend nicht schon beim NLZ oder wenigstens Amateurverein mit überregional spielender Jugend war.
    Brandt zB war in der C-Jugend bei Oberneuland, C-Jugendregionalliga.
    Davor bei Borgfelde, Bremer Stadtteilverein, der in genau diesem Jahrgang mindestens die Nummer 2 in Bremen war. Die haben viele Bundesligaturbiere in Deutschland gespielt, selbst welche ausgerichtet, um an mehr Gegenenladungen zu kommen.
    Brandt kannte jeder schon als U9-Spieler, weil er an diversen Bundesligaturnieren mitwirkte. Ich bin kein Norddeutscher, aber Brandt kannte ich schon damals, weil er ne Granate war.
    Der wollte nur nicht zu Bremen, weil sein Papa sein Trainer war und sein Team richtig gut war und genauso ein Programm, wie andere NLZs hatte.
    Timo Werner beim VFB. Stuttgart, auch 96er Jahrgang, die Granate schon in der U9 beim VFB und in Deutschland.
    Öztunali ging auch erst zur U12 zum HSV, direkt in den höheren Jahrgang.
    Der wollte vorher nicht zum HSV, als Seelerenkel, weil der HSV in der Nachwuchsarbeit lange den anderen NLZs hinterherhinkte. Haben auch bei der ersten Zertifitierung schlecht abgeschnitten. Als beim HSV dann dieses Manko behoben wurde, ist der auch gewechselt.
    etc.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Komme gerade vom ersten Hallentraining.
    Hier wurde in einem "Käfig" , etwa 10x20 Meter, 4 gegen 4 mit Torwart gespielt. Quasi just for fun.
    Ich staunte nicht schlecht daß der "Neue" auch schon mit dabei war. Hat vielleicht nicht allzuviel Aussagekraft.
    Aber wegen den müsste keines unserer Jungs gehen.
    Auch wenn ich nur der Papa bin. "Meiner" kann da wirklich mithalten. Gerade im technischen Bereich!
    Wie schon mal erwähnt ist er kein Riese, dafür aber technisch gut mit noch besserer Übersicht für den freien Mann.
    Aber, und das ist das Manko, er ist kein "Hau drauf".


    Habe keine Bedenken bei der fussballerischen Karriere meines Jungen. Ganz rauf wird es eh nicht reichen, das ist klar.
    Aaaaber, die Zeit spielt ganz klar für ihn! Bei den jetzigen Kameraden spielt die Hälfte am Limit, mit 20 kg mehr Masse.
    Wenn bei meinem die "Pakete" kommen, dann wird seine Zeit kommen. Das sage ich ihm immer. Er ist halt ein Dez 02 er. Also später 02er.
    Von Pupertät noch keine sicht, viele haben schon Stimmbruch und mehr Haare an den Beinen als ich ;)


    Perspektive? Es geht nur um die Perspektive meines Jungen. Notfalls habe ich ja schon mal im Voraus ein "Downgrade" in Erwägung gezogen.
    Da hätte ich überhaupt kein Problem mit. Ob er jetzt BOL oder Kreisliga spielt. Das ist mir sowas von egal.


    Nur dass man im Sommer einen Jungen unbedingt haben will und dann im Oktober sagt dass er nicht gut genug ist. Entschuldigung, aber das ist einfach nur schäbig! Zumal "sein" Trainer ihn nicht abgeben möchte, aber die Vitamine der anderen scheinbar mehr wert sind......
    Man kann das alles machen. Aber so ist das echt Müll!!!


    Auf keinen Fall möchte ich meinem Sohn zumuten alle paar Jahre den Verein zu wechseln. Der letze Wechsel hatte ja eigentlich von der Fachkompetenz des Trainers nichts damit zu tun. Das Training war wirklich gut. Aber pädagogisch war das Note 6. Ist eigentlich untertrieben. Ein richtiger "Brüllaffe".

  • Reden wir hier über den DFB-weiten NLZ-Begriff oder über den BFV-eigenen NLZ-Begriff?

    Es geht hier um ein BFV NLZ. Das ganze Zeug wird m.M. nach viel zu hoch bewertet.
    Ein ordentlich strukturierter kleinerer Verein würde sich die Finger lecken wenn er solch eine Auswahl an guten Jungs hätte!


    Grösserer Name und nix dahinter. Nicht mal einen 2. Trainer, bei 20 Jungs

  • Es geht hier um ein BFV NLZ. Das ganze Zeug wird m.M. nach viel zu hoch bewertet.

    So isses. Ihr habt in Bayern 6 NLZ von Erst- oder Zweitligisten. Die müssen sich meines Wissens zertifizieren lassen und dafür defnierte organisatorische und auch personelle Voraussetzungen erfüllen. Da kannst Du eine Mindestqualität erwarten.
    Bei den BFV-NLZ wirst Du gute und weniger gute finden. Das sind Viert- und evtl. sogar Fünftligisten... Wenn ich mir die Jugendarbeit mancher hiesiger Regional- und Oberligisten ansehe, ist das teils nur traurig. Warum sollte das in Bayern anders sein...?

  • Richtig! Sehe ich allmählich auch so.
    Ist ein 5ligist Nlz.
    Die wollen alle guten Jungs aus dem Umkreis von 30km. Wenn es nicht passen sollte, oder wie oben angeführte Gründe Tatsache sind, wird gefeuert. Und wenn es in den Wintermonaten ist.


    Die umliegenden Vereine, die vielleicht strukturell besser aufgestellt sind schauen in die Röhre.


    Teilweise ist auch, wie bei unsrerer Truppe, nur ein Trainer da. Und dieser hat keinen Schein, obwohl das nix aussagt. Zumindest mit den Jungs geht er vernünftig um.


    Schon traurig, Nlz mehr Schein als sein.
    Ob das so gewollt ist?


    Die Eltern schweigen, durch die Bank.
    Hauptsache wir sind im Nlz Verein......


    Unabhängig wie das ganze ausgeht. Im Sommer wird wohl wieder ein Wechsel anstehen.


    Wenn nur der Brüllaffe beim letzten Verein nicht wäre.......

  • In Bayern gibt es 18 BFV-NLZ Vereine.


    Diesen Status erreicht man nicht so einfach. Jedes NLZ muss durch eine jährliche Evaluation den Status bestätigen. Der BFV und DFB prüfen so ein NLZ auf Herz und Nieren und verteilen nach verschiedenen Kriterien Punkte.

  • Eine Zertifizierung ist sicher hilfreich. Der Bericht zeigt jedoch eindrucksvoll, dass man sich keinesfalls alleine auf eine solche Zertifizierung verlassen kann. Stattdessen muss man sich vor Ort ein Bild über die konkreten Zustände (die ja auch stark von den jeweiligen Trainern abhängen) machen.


    Grüße
    Oliver

  • @loi
    Solange in dem Milliardengeschäft Bundesliga-Fußball ehemalige Profis oder schlecht ausgebildete Trainer in den NLZ
    das Sagen haben, wird sich dort wenig ändern.


    Die Verantwortlichen an den NLZ reflektieren sehr häufig ihre Arbeit nicht.
    Warum hinterfragen sie sich und ihre Trainer und Scouts nicht z.B.
    Wenn ich Spieler in die NLZ hole und sie nach 1 oder 2 Jahren durch Neue ersetzte
    1. haben mir die Scouts falsche Spieler empfohlen? Muss ich meine Scouts besser schulen
    2. sind die Trainer der Spieler in den Breitensportvereinen besser als die am NLZ oder warum hole ich mir aus jedem Jahrgang immer neue Spieler von diesen Vereinen.
    3. sollte ich nicht lieber den Kinder die ich in das NLZ geholt habe vertrauen, denn sie waren in der D-Jugend ja die Besten ihres Jahrganges.
    4. sollte ich doch lieber Pädagogen an meinem NLZ arbeiten lassen, denn die verstehen mehr von entwicklungsbedingten Leistungsschankungen als meine Trainer.
    5. brauchen meine Trainer nicht noch andere Qualitäten, außer Fußballfachliche?
    6. sind eventuell die Inhalte meines Lehrplanes nicht an das Alter angepasst.
    usw. usw. usw.


    Solange 220 Stunden Ausbildung reichen, um am NLZ zu arbeiten, solange "wird hire and fire" und verletzte Kinderseelen an der Tagesordnung sein.
    Was in diesem Bereich des Fußball an Talentpotential verheizt wird ist schon enorm.


    Sorry, hier wird immer hervorgehoben wer den Sprung als junger Spieler geschafft hat.
    Es müsst viel mehr gefragt werden, warum haben es so viele nicht geschafft. Aber diese denkweise passt vielen NLZ nicht. Dann würde man sich ja selbst in Frage stellen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Das hört sich in der Theorie auch gut an.
    Ich habe aber auch gelernt daß Papier, aber auch Worte sehr geduldig sein können.
    Genauso gut wie Trikots und Namen keine Tore schießen!
    Sieht fast im kleinen Rahmen aus wie die sauberen Diesel von VW.


    Fakt ist daß die Entscheidung wer im Winter gehen muß erst die nächste Woche gefällt wird. Für mich ist das schon irre das hier Trainer mitreden die die Mannschaft kaum oder gar nicht kennen.
    Für mich die größte Enttäuschung ist der Trainer der meinen Sohn wieder weg haben will, obwohl er vor einem Jahr sozusagen das Messe auf die Brust gesetzt hat in Form eines Wechsels zum Verein oder der Stützpunktplatz ist in Gefahr!


    Falls es "Meinen" trifft werde ich offiziell den Bfv von den Klüngeleien und Machenschaften informieren. Ich glaube nicht daß solche Methoden förderlich für ein Nlz sein werden.
    Da meines Wissens die Ausschreibungen oder Bewerbungen zeitlich immer wieder neu angelegt sind wird dies auch den Nachbarverein, der aus unergründlichen Ursachen den Zuschlag nicht bekam, interessieren.


    Ich glaube die Herren wissen gar nicht auf welch dünnem Eis sie sich begeben.


    Ich möchte keine Namen und den betreffenden Stützpunkt nennen, da ich nicht weiß wer hier mitliest.

  • @Dirk Coerverfan


    Ich gebe dir in jedem einzelnen Punkt zu 100% recht!


    Da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen.


    Ein Junge wurde ebenfalls aussortiert.
    Ein Jahr älter als meiner.
    Ein wirklich geiler Fussballer, leider etwas kleiner. War letztes Jahr noch Kapitän in der Mannschaft und absoluter Leistungstrager.
    Jetzt aussortiert und zum Nachbarverein gewechselt, der sich natürlich den Arsch voll freut.
    Stützpunkt..... Auch nix mehr!

  • @loi


    Ich kann deinen Frust durchaus verstehen. Aber glaubst du ernsthaft, dass sich dadurch irgendetwas ändern wird? Denn wenn selbst wissenschaftliche Arbeiten an der Sporthochschule Köln es nicht geschafft haben, durch methodische Untersuchungen, in der Theorie und Praxis miteinander abgeglichen wurde, sodass es kaum Argumente gab, um da noch irgendwas schön zu reden, wie soll sich dann bei der Beschwerde einer Einzelperson etwas ändern?


    Dennoch finde ich es sehr wichtig, dass ihr auch mal andere Erfahrungen geschildert werden. Denn die meisten scheuen und schämen vor gar.


    Leider hilft da eine Zertifizierung auch nicht weiter, wenn der Unterschied zwischen Theorie und Praxis zu groß ist. Denn überall gibt es Lücken und Schlupflöcher, mit denen man Regeln geschickt umlaufen kann.


    Unser deutsches Trainer-Ausbildungssystem sieht keine Mannschaftsführung vor, weil sie auch im "Echtbetrieb" gar nicht Inhalt einer Lizenzentscheidung ist. Es hat einen Test gegeben, bei dem Trainer vor Ort von Ausbildern im Punktspielbetrieb unterstützt wurden. Die Ergebnisse waren positiv. Trotzdem hat man sich gegen eine bundesweite Einführung ausgesprochen. Die seinerzeitigen Argumente waren: zu wenig Personal und zu teuer! Aber sollte man nicht wenigstens bei den lizensierten NLZ nur solche Trainer wirken lassen, die in der Ausbildung eine ausreichende soziale Kompetenz nachweisen konnten? Damit wäre doch schon mal ein Anfang gemacht. Die Frage, was das bringen soll, läßt sich rasch erklären: Fussball wird vom Kopf in den Fuss gespielt! Wenn aber der Kopf nicht frei für den Fussball ist, dann wird schließlich die innere Blockade zu eienr Hemmung führen, die eine weitere Entwicklung schwierig macht. Dies ist auch ein wesentlicher Grund, warum Talente, die im Verein X nicht klar kamen, später im Verein Y sich hervorragend entwickeln konnten.


    Ich habe aber auch, wie es Sir Alex geschildert hat, hervorragend arbeitende NLZ miterleben dürfen. Das Problem ist jedoch vielfach, dass es zu sehr auf Personen, statt auf Funktionen fixiert ist. D.h. verläßt eine Person eine Funktion, dann können sich vorher gut geregelte Prozesse binnen kürzester Zeit ins Negative verkehren. Bei unseren niederländischen Nachbarn ist da insofern eine etwas größere Sicherheit vorhanden, weil hier mehrere Vereine das Personal und die Kosten für das Nachwuchsleistungszentrum teilen und insofern etwas mehr aufgepaßt wird.


    Gerade in der Jugendarbeit muß es um die Nachhaltigkeit gehen, die in den Zielen fest verankert sein müssen. Die richtige Kadergröße je Altersgruppe ist da nur ein Faktor. Aber sie läßt sich, wie Sir Alex schon beschrieb, leicht umgehen! Die Dauer der Förderung ist ebenfalls von großer Bedeutung. Denn kaum ein Talent hat eine lineare Entwicklung, wofür es zig Gründe geben kann. Deshalb macht es nach meiner Meinung keinen Sinn, Spieler ins NLZ zu holen, die nach einem statischen Talentsichtungsprinzip (Stichtagssichtung), sondern nach einem dynamischen Prinzip (Feststellung der Fortschritte innerhalb eines definierten Zeitraumes) auszuwählen.


    Wenn wir das gemeinsame Ziel haben, unseren Nachwuchsbereich kontinuierlich zu verbessern, dann wird man m.E. nie einen großen Wurf machen können, sondern lediglich in kleinen Schritten eine unumkehrbare Verbesserung erzielen können. Das bisherige System ist in die Jahre gekommen. Sie entspricht in Teilen nicht mehr der Vorstellung von den Talenten und deren Eltern. Sie wollen mehr Zuverlässigkeit, mehr Fairness und weniger Unruhe durch den zu häufigen Austausch von Talenten.


    Derzeit kann ich nur in Einzelfällen den Rat geben, sein Kind vor der C-Jugend in ein NLZ zu schicken, wenn es im Heimatverein gar nichts geht. Dann aber sollte man sich nicht einem zeitlichen Druck unterwerfen, sondern in Ruhe prüfen, ob die gemachten Angaben der Realität entsprechen. Der Besuch beim Training oder einem Punktspiel kann da schon sehr viel Aufschluß bringen.

  • In Bayern gibt es 18 BFV-NLZ Vereine.


    Diesen Status erreicht man nicht so einfach. Jedes NLZ muss durch eine jährliche Evaluation den Status bestätigen. Der BFV und DFB prüfen so ein NLZ auf Herz und Nieren und verteilen nach verschiedenen Kriterien Punkte.

    Der BFV geht da ja einen eigenen Weg. Oder gibt es diese NLZ auf Landesverbandsebene in anderen Verbänden auch?
    Ähnliches gilt ja für die Spielklasseneinteilung. In der vierthöchsten deutschen Spielklasse im Herrenbereich (RL) gibt es fünf Staffeln. Eine davon beschränkt sich auf Bayern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die fußballerische Qualität dort genauso hoch ist, wie in den anderen Regionalligen, die mehrere Verbände umfassen. Das zieht sich dann natürlich durch die weiteren Ligen im oberen Amateurbereich.
    Und diese viert-/fünftklassigen Vereine machen Spieler, Eltern und sich gegenseitig jetzt mit dem Begriff NLZ kirre... Und wenn man dann noch eine personelle Vermischung zwischen BFV-NLZ und DFB-Stützpunkt hat, wird die Geschichte ja richtig verrückt.
    Die BFV-interne Ligeneinteilung findet man im Jugendbereich übrigens auch wieder. Unterhalb der Bundesliga (A+B) ist es ein reine BFV-Liga.

  • @Torwarttrainer


    Das mag alles in allem richtig sein was du schreibst.
    Es geht ja nicht darum ob ich gefrustet bin oder nicht.


    Wenn in meinem Fall der Junge das Zeug nicht dazu hat im Nlz Verein zu spielen ist das doch ok. Aber nicht vorher wer weiß was erzählen und er gut ins Konzept passt ect pp
    Zwei, drei Monate später so tun als wäre er für die Aufgabe zu klein. Es kommt mit Sicherheit das Argument der fehlenden Größe!


    Erkläre das mal den Jungen!
    Der wäre für die Trainer durchs Feuer gegangen.


    Aber weiterhin schön per Handschlag begrüßen......


    Da bekomme ich echt Brechreiz.
    Nein, ich bin nicht gefrustet!


    Also weiter machen, denn als einzelner kann ich eh nix ändern.


    Meint ihr dem anderen Jungen der sicher feststeht daß er gehen muß geht es anders?
    Auch darüber würde ich mich sehr ärgern, auch wenn es uns nicht betreffen würde.


    Die selbstverherrlichenden, teilweise verlogenen Trainer regen mich auf.


    Wie bedenklich das ganze System ist sieht man unter anderem daran daß ein Uli H. für die Nachwuchsarbeit tätig ist.
    Das wiederum hat vielleicht weniger mit dem angesprochenen Thema zu tun, aber astrein ist das auch nicht.

  • @loi


    Ich möchte die sogar dazu ermutigen, dich zu äußern, statt zu kuschen! Zwar sagt man: "steter Tropfen höhlt den Stein", aber leider ist derzeit noch keine Einsicht zu erkennen, dass man es nicht nur mit Talenten, sondern mit jungen Menschen zu tun hat. Begriffe wie "Spielermaterial" stehen für eine Versachlichung und sollen das Individuum auf seine fussballerische Fähigkeiten reduzieren.


    Körperlänge als Merkmal für eine Leistungsentwicklung? Was ist denn das für ein Unfug? Wenn ich als Trainer die Körperlänge beieinflussen könnte, wäre es ja ein Faktor. Wenn mich unbedingt wissen will, wie groß Einer mal wird, dann brauche ich mir doch nur seine Eltern anschauen und ein paar Zentimeter draufrechnen. Aber in ein paar Zentimetern Körperlänge läßt sich doch keine Gesamtaussage über die zu erwartende Qualität eines Nachwuchsspielers erkennen?


    Wenn der Spieler gut genug ist, dann ist es mir egal, ob er groß oder klein ist!

  • Ich habe schon einmal versucht ein Gespräch mit dem sogenannten Brüllaffen zu führen um zu erfahren weshalb denn mein Sohn immer so wenig Einsatzzeit, nach bekannt geben des Wechsels, bekommen hat.
    Die Antwort war gleichsam Niveaulos wie der Trainer selbst.
    Ich bin Trainer und stelle auf.....
    Dagegen habe ich gesagt daß ich Papa bin und bestimme wo er spielt.


    Die Größe, das größte Handicap. Sprichwörtlich.


    Obwohl ihm bei den diversen Leistungstest immer eine außerordentliche Gewandheit und Technische Ballführung bestätigt wird.
    Aber diese sogenannten Leistungstest sind auch nur Papier.....


    Seine Zeit wird kommen!
    Wenn nicht hier dann woanders......


    Ich habe ihm immer versucht daß es mit Fairness und ehrlicher Arbeit zu vermitteln. Auch fürs spätere Leben.


    Daran halte ich auch weiter fest.
    Vorbildlich sind die Machenschaften aber mit Sicherheit nicht zeigen nur dazu dass es auch eine andere Seite gibt und als schlechtes Beispiel dienen!