U8 Nachwuchsleistungszentrum

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  • Liebe FB Experten und Trainer,


    mich würde interessieren wie ihr zu dem Thema Scouting im U7 -U8 Bereich von Nachwuchsleistungszentren steht.
    Was sind eure Erfahrungen beim so genannten Sichtungs bzw Probetraining? Wie würde sich ein Wechsel in ein NLZ auswirken?
    Macht das überhaupt Sinn im Alter von 7 Jahren? Die Bundesligisten scouten immer früher. Wir als Eltern sehen das mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite ist man stolz das Sohnemann offensichtlich Talent besitzt aber auf der anderen Seite ist das Fussball SPIELEN in einem guten "Dorfverein" auch ganz nett.


    Welcher Meinung seit ihr????



    Lg
    TTuser

    Einmal editiert, zuletzt von TTuser ()

  • Zum einen möchte ich dir Widersprechen, viele Ausbildungs(profi)vereine gehen immer mehr von dem Trend weg schon Kinder zu scouten und Teams unter der U11 zu haben. Die neu zertifizierten Leistungszentren zum Beispiel in Hoffenheim, Paderborn, etc. haben unterhalb der U11 nur "Förderkader" wo die Kinder einmal die Woche ein zusätzliches Training haben aber im Heimatverein bleiben.


    Der Aufwand zusätzlicher Mannschaften und die damit verbundenen Kosten sind, wenn man sich die Quoten anschaut völlig untragbar.


    Aus meiner persönlichen Sicht gibt es nur sehr wenige Gründe die für einen Wechseln in ein Nachwuchsleistungszentrum schon vor einer U12/U13 sprechen und meinen talentierteren Spielern, rate ich schon früh von diesem überhasteten Schritt ab und begründe das wie folgt:


    "Entweder ist der Knirps mit 10/11 Jahren immer noch interessant für diese Vereine, oder er war es nie und wird verheizt!"


    Ich hatte in den vergangenen Wochen und Monaten mehrere Spieler (Jhg. 2008) die die Möglichkeit hatten bei einem der drei Münchner Profivereine vorzuspielen und allesamt haben dies abgelehnt. Es ist nunmehr so, dass sogar ein Spieler aus München zu uns wechselt.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Zodiak,


    dann sieht das wohl in NRW anders aus als in Bayern!! In NRW haben fast alle 1-2. Bundeslisgisten eine U8 bzw U9.

    Einmal editiert, zuletzt von TTuser ()

  • Hallo Zodiak,


    dann sieht das wohl in NRW anders aus als in Bayern!! In NRW haben fast alle 1-2. Bundeslisgisten eine U8 bzw U9.

    Ändert nichts an der Tatsache, das kaum einer der in der U8 zum Profiverein lediglich in der eigenen U19 ankommen wird. Die Zahl derer ist so gering, dass ich egal wo und egal wem massiv davon abrate zu früh zu einem NLZ zu wechseln.


    Ich habe bis vor kurzem selbst in einem NLZ gearbeitet und wir hatten eine U9 die als U10 gemeldet war und drunter auch nur eine Art Förderkader mit einem Training die Woche und ohne Spielbetrieb. Dieser Verein geht jetzt aber auch auf Fang nach "G-Jugend" Spielern ... warum auch immer.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Finde es auch extrem früh, denn obwohl das Training im NLZ qualitativ sicherlich gut ist, manchmal ist weniger auch mehr und das gilt gerade in einer Phase (wie dem Gesamten Kindesalter) in der wichtige Schrotte zur Persönlichkeitsentwicklung getätigt werden.

    P.S.: Ich kenne einen der als Kind im NLZ gespielt hat und momentan in der untersten Liga regelmässig auf der Bank sitzt. Heißt: es gibt eh keine Garantie Profi zu werden, also kann man auch ohne Druck versuchen sich zu verbessern.

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Kommt es nicht ein wenig auf die Erwartungen und Ziele der Beteiligten einerseits und den Aufwand der Beteiligten andererseits an? Ich persönlich denke, dass man das erst einmal wissen müsste. Außerdem kommt es sicher auch auf die Alternative an.


    Nach meiner Kenntnis wird auch in NLZ im Bereich U 8 und U 9 nur zweimal die Woche trainiert, auswärtige Turniere mit sehr langen Wegstrecken sind möglicherweise auch noch nicht die Regel. Wenn also die Fahrtzeit zum Training vertretbar ist, man den permanenten "Bewertungsstress" für Kinder (und Eltern) in Kauf nimmt und man sich zudem bewusst ist, dass statistisch gesehen der dauerhafte Verbleib im NLZ eher unwahrscheinlich ist, dann kann das in Betracht kommen.


    Positiv ist z. B.: Das Training findet mit hohen Anforderungen statt. Die Trainingsstunden sind gut vorbereitet, das Umfeld ist beeindruckend, Trainer sind ausgebildet usw. usw.. Das Kind und die Eltern sind stolz. Es sind vermutlich homogene Teams mit guten Spielern, auch das wirkt sich sicher günstig aus. Man hat etwas zu erzählen (Spiele und Turniere mit namhaften Teams) und und und... Bei unserem Filius wurde der Aufwand dann in der U 10 noch einmal deutlich höher, was sich erheblich auf andere Bereiche (Familie, Schule, Freizeit, Freunde ...) auswirkte. Er hat von sich aus gesagt: keine U11. Aber es war eine interessante Zeit mit auch vielen schönen Erlebnissen..


    Fazit: Entscheiden müssen am Ende Eltern und Kind und sich im Optimalfall vorher Gedanken machen über die oben genannten Punkte. Nicht unterschätzen darf man den Aspekt, dass von den NLZ immer weiter gesichtet und getauscht wird. Am Ende einer Saison wird Jahr für Jahr entschieden: wer bleibt und wer muss gehen? Der gute Dorfverein ist, wo Fußball GESPIELT wird, ist sicher eine sehr sehr ernstzunehmende (und aus Elternsicht sicherlich vorzuziehende) Alternative. Schwierig wird es, wenn ein Kind unbedingt zum NLZ wechseln möchte.......

  • Hast du dir jemals die Förderstunden angeschaut? Bzw. hast du schon viel NLZ Training von unterschiedlichen Vereinen und Trainern gesehen?
    Meine Erfahrung ist eher negativ. Oft hat man sehr junge Sportstudenten mit wenig Fachkompetenz und "ersten Lizenzen" für diese Kader, die sich für den neuen Pep halten.
    Ich kenne ein paar der Trainer hier in der Gegend die solche Positionen inne haben und dort geht es nur um das eigene Ego, das Wappen auf der Brust - und Ahnung hat man als als Außenstehender nicht mehr - sagt einem der 22 jährige Bursche mit 2 Jahren Erfahrung beim TuS Hirtenflöte ;)


    Sowohl Umgangsformen, als auch Druck sind nicht altersgerecht. Inhalte und Aufbau sind nicht auf hohe Wiederholungszahlen ausgelegt woraus viele Stand- und Wartezeiten resultieren und das Coaching - wenn es eines gibt ist eher negativ als positiv aufbauend und beinhaltet mehr Phrasen als Hilfestellungen bzw. Bewegungskorrekturen.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hi Björn,


    du kannst doch aber auch im Umkehrschluss nicht erwarten, das der 40 Jährige, berufstätige NLZ-Trainer - am besten mit A-Lizenz und 35 Jahren Fußballerfahrung - um 16.00 Uhr ein Training der Zwerge leiten kann.

  • Hi Björn,


    du kannst doch aber auch im Umkehrschluss nicht erwarten, das der 40 Jährige, berufstätige NLZ-Trainer - am besten mit A-Lizenz und 35 Jahren Fußballerfahrung - um 16.00 Uhr ein Training der Zwerge leiten kann.

    Zum einen stelle ich die gewagte These auf, dass sich fast alle Profivereine in allen Altersklassen hauptamtliche Trainer leisten könnten.
    Den selbst wenn die nur 40-50k pro Jahr und Trainer zahlen reden wir hier bei 10 Mannschaften über 400-500k € im Jahr. Das die Co-Trainer eventuell 450 € Trainer sind wäre denkbar. Wer jetzt denkt das wäre zu viel. Die Qualität dieser Arbeit würde sicher dafür sorgen, dass man alle 10 Jahre mindestens einen Spieler aus der eigenen Jugend bringt, der einen Transfergegenwert von 2,5 bis 5 Millionen hat womit das ganze sogar finanziert wäre.


    Wenn der Nachwuchs nur annähernd den Stellenwert genießen würde den jeder Verein beschreit würde man die Kohle in die Hand nehmen. Vor allem bei großen Vereinen würde ich das erwarten und die sind übrigens meist die schlimmsten.


    Auf der anderen Seite trainieren die U15 bis U19 in der Regel schon um 17/18 Uhr. Die Trainer sind 60 bis 90 Minuten vor dem Training am Gelände etc.


    Ein weiteres Problem ist, die öffentliche Anerkennung eine U7 etc. zu trainieren ist dem Ego vieler Trainer nicht gewachsen, aber gerade zu den kleinsten sollten die besten Trainer weil dort die Grundlagen für spätere Ausbildungsinhalte gelegt werden. Sich b ei einer perfekt ausgebildeten U17/U19 hinzustellen und den Taktikpapst geben und über technische Defizite zu meckern ist hingegen wesentlich einfacher als die Ausbildung maßgeblich zu beeinflussen. Ich selbst habe ne ganze Weile gebraucht um zu merken was man bei den Minis mit hohem Engagement und guter Arbeit auch auf dem Land erreichen kann - und ich finde es so viel geiler die extremen Fortschritte zu sehen bei Kindern für die es keine Frauen, keine Parties, kein Alkohol und keine Ablenkung gibt sondern einfach nur Fußball.


    Eine unheimlich Interessante Diskussion, welche sich aber zunehmend von der Kernfrage des TE entfernt


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hast du dir jemals die Förderstunden angeschaut? Bzw. hast du schon viel NLZ Training von unterschiedlichen Vereinen und Trainern gesehen?Meine Erfahrung ist eher negativ. Oft hat man sehr junge Sportstudenten mit wenig Fachkompetenz und "ersten Lizenzen" für diese Kader, die sich für den neuen Pep halten.
    Ich kenne ein paar der Trainer hier in der Gegend die solche Positionen inne haben und dort geht es nur um das eigene Ego, das Wappen auf der Brust - und Ahnung hat man als als Außenstehender nicht mehr - sagt einem der 22 jährige Bursche mit 2 Jahren Erfahrung beim TuS Hirtenflöte ;)


    Sowohl Umgangsformen, als auch Druck sind nicht altersgerecht. Inhalte und Aufbau sind nicht auf hohe Wiederholungszahlen ausgelegt woraus viele Stand- und Wartezeiten resultieren und das Coaching - wenn es eines gibt ist eher negativ als positiv aufbauend und beinhaltet mehr Phrasen als Hilfestellungen bzw. Bewegungskorrekturen.


    Grüße
    Björn


    Insbesondere den letzten Absatz kann ich nicht bestätigen, kann aber auch nur vom Training eines NLZ berichten. Viele Stand- und Wartezeiten habe ich nicht erlebt, das Training ist wirklich in Ordnung.


    Da Ende der U 9 und vor allem in der U 10 sehr viele Turniere bestritten wurden, hatte ich das "Vergnügen", eine Unmenge an NLZ-Trainern zu beobachten. Ich muss da auch mal eine Lanze für die NLZ-Trainer brechen. Das ist gegenüber anderen Trainern auf keinen Fall signifikant weniger altersgerecht. Ich würde sogar sagen, dass auf diesen Turnieren weit mehr Ruhe ist als im üblichen Spielbetrieb. Ausnahmen gibt es aber natürlich, auch im hiesigen NLZ. Was ein wirkliches Problem darstellt, sind mitunter übermotivierte Eltern/Anhänger. Das ist ein anderes Thema....

  • Hab jeztz schon einiges im Internet dazu gelesen. Ich stelle mir die Frage... Nehmen wir als Beispiel die Schulausbildung.. Wenn ein Kind im Grundschulalter herausragende Leistungen zeigt werden die Eltern es sicherlich nicht auf eine Haupt- oder Gesamtschule stecken. Wahrscheinlicher ist es doch, das dass Kind auf ein Gymnasium geht. Auch da besteht die große Gefahr es nicht zu schaffen und auf Realschulniveau zu müssen.


    Ist vielleicht weit her geholt aber da ist doch was dran.... Und nicht jeder der das Abitur dann schafft wird Dr. oder Prof.

    Einmal editiert, zuletzt von TTuser ()

  • Insbesondere den letzten Absatz kann ich nicht bestätigen, kann aber auch nur vom Training eines NLZ berichten. Viele Stand- und Wartezeiten habe ich nicht erlebt, das Training ist wirklich in Ordnung.


    Da Ende der U 9 und vor allem in der U 10 sehr viele Turniere bestritten wurden, hatte ich das "Vergnügen", eine Unmenge an NLZ-Trainern zu beobachten. Ich muss da auch mal eine Lanze für die NLZ-Trainer brechen. Das ist gegenüber anderen Trainern auf keinen Fall signifikant weniger altersgerecht. Ich würde sogar sagen, dass auf diesen Turnieren weit mehr Ruhe ist als im üblichen Spielbetrieb. Ausnahmen gibt es aber natürlich, auch im hiesigen NLZ. Was ein wirkliches Problem darstellt, sind mitunter übermotivierte Eltern/Anhänger. Das ist ein anderes Thema....

    Ich habe selbst 2 Jahre in einem NLZ gearbeitet, dabei viele Trainer, Ex-Profis, Fußballlehrer etc. kennen lernen dürfen.
    Bei einem Großteil ist das schon okay, aber gerade wenn man sich die ganz großen hier anschaut, sind das oft grausame Einheiten - die Ausnahme bestätigen die Regel und einige Freunde und Kollegen sind nach wie vor in diversen NLZs beschäftigt. Es gibt aber leider gerade bei den kleinen oft eben Trainer die sich selbst profilieren.
    Ich habe Fotos von Trainern anderer NLZs gemacht beim Aufwärmen an Turnieren und dort stehen zwei Trainer neben 16 Spielern die sich warm machen. Der eine mit Rücken zum Team, der andere schreibt 15 Minuten lang Whats Apps mit dem Handy.


    Beim Spiel rasten sie dann komplett aus weil die Jungs nicht konzentriert sind ... gesehen bei einem regionalen U13 Turnier. Übrigens hat dieses Team im Halbfinale mit einem Mann mehr bei 38 Grad 0:1 verloren (Der Gegner - auch ein NLZ - hatte nur 8 Spieler dabei und konnte das ganze Turnier nicht wechseln). Da waren Trainer und Spieler aber motiviert und voll bei der Sache - es war aber ein deutlich kleinerer Verein. :)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hab jeztz schon einiges im Internet dazu gelesen. Ich stelle mir die Frage... Nehmen wir als Beispiel die Schulausbildung.. Wenn Ein Kind im Grundschulalter herausragende Lseitungen zeigt werde die Eltern es sicherlich nicht auf eine Haupt- oder Gesamtschule stecken. Wahrscheinlicher ist es doch, das dass Kind auf ein Gymnasium geht. Auch da besteht die große gefahr es nicht zu schaffen und auf Realschulniveau zu müssen.


    Ist vielleicht weit her geholt aber da ist doch was dran.... Und nicht jeder der das Abitur dann schafft wird Dr. oder Prof.

    Mit dem entscheidenden Unterschied das es eine Schulpflicht gibt und ein nicht unerheblicher Teil der nach den Strapazen dieser Jahre mit dem Fußball aufhört und so ein ambitionierter Amateurfußballer weniger auf dem Platz steht.
    Auch würde ich das vom Trainer abhängig machen ob man diesen Schritt geht, aber ein talentierter Spieler wird in der Regel nicht lange in einer schlechten Mannschaft bei einem schlechten Trainer sein, sondern eventuell im näheren Umkreis zu einem Nachbarverein wechseln. So ist das zumindest bei uns in der Gegend.


    Es gibt in dieser Diskussion jedoch kein 100% richtig oder falsch, man sollte immer von Fall zu Fall bewerten.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo TTuser,
    meine Erfahrung nach 3 Jahren NWLZ U8-U10: komplette Umstellung der Familien- und Berufsroutine auf den Fußballbetrieb des Kindes. Vorraussetzung von Seiten unseres Sohnes ist seine Bessenheit Fußball zu spielen. Dadurch vermisst er die jetzt nahezu völlig fehlenden anderen Freizeitmöglichkeiten und Kontakte mit Schulfreunden nicht. Wichtig ist auch, dass er fast keine Probleme mit dem Lernen in der Schule hat.
    Örtliche Besonderheit war die Nähe unseres Wohnortes zum NWLZ. Besonderheit des NWLZ war die ideale Infrastruktur und das kindgerechte Training mit guten Trainern.
    Nach anfänglichen Bedenken wegen einer möglichen Überforderung haben wir festgestellt, dass unser Sohn immer Freunde hatte, weiter und auch extrem gefordert zu werden. Alles andere wäre ihm zu langweilig.
    Schwierig war und wird mit steigendem Alter immer mehr die ständige Konkurrenz und das Aussortieren am Jahresende. Da braucht man als Eltern ein dickes Fell, um sein Kind abzuschirmen und aufzufangen.
    Unser Fazit: Wir würden wieder so entscheiden, da unser Sohn Spaß dabei hat und er und wir gemeinsam die damit verbundenen Anstrengungen, wenn auch mühsam, meistern können. In unserem Bewußtsein ist aber immer, dass es nach jedem Jahr zu Ende sein kann. Wir glauben aber nicht, dass unser Sohn dann mit dem Fußballspielen aufhören würde.
    Falls Du vor einer solchen Entscheidung stehst wünschen wir viel Glück. Geholfen hat uns, dass unser Sohn zunächst 6 Monate nur Gastspieler im NWLZ war, sich so adaptieren konnte und dann selbst über den Vereinswechsel bestimmt hat.

  • Hallo Matzel,


    vielen Dank für diese Information. Unter anderem habe ich genau danach gesucht. Wir stehen zwar NOCH nicht Konkret vor einer solchen Entscheidung. Allerdings hat Sohnemann jetzt Einladungen von zwei Bundesligisten erhalten.
    Wenn es noch weitere Erfahrungswerte gibt wäre das wirklich toll. Das hilft vielleicht eine mögliche Entscheidung zu treffen...

  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für den Link! Eine sehr kontroverse Diskussion. Wir gehören zu 100 % nicht zu den Eltern die jetzt auf Wolke 7 schweben... Ganz im Gegenteil. Wir sind schon erfreut aber sehen das auch sehr kritisch!!!!

  • Die U9 von Mainz05 war letztens beim Spiel gegen B04 in Leverkusen um 10:30 Uhr am Samstagmorgen. 200 km hin, um 06:30 Uhr aufstehen . 0:5 Klatsche und wieder ab nach Hause die 200 km. Schönes Wochenende dann noch - wer es braucht.

    Geht natürlich auch anders!

  • @Leverkusener


    Auch bei einem grandiosen Sieg wäre der Aufwand spektakulär hoch.


    Was manchmal in der Diskussion in der Tat vernachlässigt wird, ist auch der finanzielle Aspekt. Bei 400 km verfährt man ja schon mal einiges. Bei uns waren es zu manchen Turnieren auch schon 400 - 500 km. Oft kommen für Eltern dann auch Übernachtungskosten bei Turnieren hinzu. Ganz abgesehen davon noch der Austausch von Freizeit in Fahrtzeit. Wenn man mehrere Kinder in der Familie hat, müssen diese Kinder auch noch familiär "bedient" werden. Ich wollte diese Aspekte noch zusätzlich den positiven gegenüberstellen.

  • Ich sehe das alles in der U8 oder U9 ja auch zwiegespalten.
    Wenn man Nahe am NLZ wohnt, nicht per Selbstvorstellung reingerutscht ist und sich schon vor ab damit auseinandersetzt, dass das eine temporäre Geschichte ist, als Eltern so damit umgeht, dann ist der Aufwand auch nicht signifikant höher, als im normalen Verein, vor allem ambitionierten Amateurvwrein.


    Aber das Argument "Ubernachtungskosten für die Eltern" zählt für mich nicht.
    Denn die Eltern müssen ja nicht mit auf Reisen, es tut den Jungs sogar auch oft gut, wenn ihre Helikoptereltern mal nicht dabei sind.
    Der größte Druck kommt nämlich oft aus dem Elternhaus. Gerade bei den Jungs, die früh in ein NLZ kommen, weil Eltern sie dort zum Probwtraining anmelden oä.


    Wenn es zu meiner Zeit schon NLZs im heutigen System gegeben hätte, dann hätte ich das gerade in den jungen Jahrgängen locker stemmen können, vorausgesetzt der Weg ist nicht zu weit, im Ballungszentrum geht das meist.
    Ich habe zahlreiche SchulsportAGs besucht, 2 Ballsportarten betrieben ( die eine hatte Priorität, die andere am Wochenende nur, wenn es zeitlich ging, ab dem ca.9 Geburtstag habe ich dann mit der zweien aufgehört ) und trotzdem noch ausreichend Zeit mich mit Freunden zu treffen. Man hat ja nicht jeden Tag Training und auch das Wochenende ist nicht permanent zweitägig und den kompletten Tag belegt.
    Und Hausaufgaben in den ersten Schuljahren sind ja auch überschaubar und sollten dies auch sein.


    Irgendwann später wird die Belastung doch erst so, dass man auf manches verzichten muss. Das musste ich dann aber auch ein Stück weit in einem sehr ambitionierten Amateurverein.



    Aus eigener Erfahrung würde ich meinen Sohn wohl erst zur U10 ins NLZ gehen lassen und auch nur, wenn der Verwein auf uns zukommt.
    Nicht weil ich das vorher als zu große Belastung sehe, sondern weil die Talentprognose ab U10 zwar sicherlich auch weit weg von verlässlich ist, aber deutlich besser als darunter, wo es wie im trüben Wasser Fischen ist. Auch weil sich die meisten NLZ-Trainer da nicht die größte Mühe beim Sichten geben.
    Spieler, die vor der u10 ins NLZ wechseln, haben oft einen krassen "Absturz", haben einfach nicht das
    Leistungspotential für guten Amateurfussball in der D oder C-Jugend.
    Spieler, die später in ein NLZ kommen, die sind meist dann wenigstens so gut, dass sie nach ihrem Ausscheiden beim NLZ immernoch auf ordenichem Niveau kicken können und unterkommen. Also sogar überregional bei einem großen Amateurklub.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill