Wen lasse ich spielen? - Kriterien für Kader

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  • Guten Abend an euch


    Ich mal wieder. Ein Verein ohne Probleme wäre zu schön. Situation ist folgende. C-Jugend seit dieser Saison. Knapp 25 Leute (ganz viele Jungjahrgang, wenige Altjahrgang), ganz extremes Leistungsgefälle, im Verein eher in Breite als in Leistung orientiert (auf dem Papier!), nur eine eine Mannschaft. Co-Trainer in weiter Ferne. Traingsbeteiligung recht hoch (idR ca 20). Jede Woche dieselbe Frage: Wen hole ich am Wochenende mit? Alle geht icht.
    Wir befinden uns ja nunmehr im Jugendbereich. Im Kinderfußball habe ich ähnliche Ansichten wie ihr, nunmehr aber geht's um ältere Kinder.
    Wer hat Lösungen für mich, ich zerbreche mir hier regelmäßig den Kopf. Trainingsbeteiligung natürlich das A und O.
    1) Ich mache den Spaß nach Leistung, da fallen dann welche hinten runter, ausschließlich im Jungjahrgang und es werden meistens die gleichen sein, die spielen. Also sowas altbekanntes wie "...Gerüst aus Stammspielern, um die ich dann..."
    2) Ich mache streng nach Trainingsbeteiligung, wer einmal irgendwo fehlt ist raus. Hieran stört mich, dass es Gründe gibt, die wirklich gegen einen Trainingsbesuch sprechen (differenzieren?)
    3) Ich mache die Kinderfußball-Rotation nun im Jugendbereich weiter und lasse alle mal zu Hause. Wurmt die Stärkeren und sorgt mannschaftsintern in dem Alter für Stress. Pubertät.
    4) Hat noch wer einen Vorschlag? Sozialkontakte beachten...blablabla...!?


    Natürlich wäre das Problem mit einer zweiten Mannschaft gelöst, aber sowas steht nicht zur Debatte. Ich alleine kann kaum das Training mit so einer großen Gruppe zu meiner Zufriedenheit händeln, da geht noch ein Team gar nicht bei mir, die würden ohnehin eh zeitgleich spielen. Und fragt bitte nicht, wo die alle herkommen. Ich weiß es nicht.
    Geht mir hier darum, dass ich vllt Argumente bekomme, die ich übersehe oder eigene Erfahrungen bekomme, was die Zukunft anbegeht bei jeder Situation.


    Im Moment wechsele ich noch kräftig durch, um jeden Mal im SPiel zu sehen. Aber langsam muss ich mich entscheiden, wie ich's mache. Ich tendiere zur 1, weil ich will, dass die Kids ergebnismäßig Erfolgserlebnisse haben (Haben letzte Saison oft böse verloren), andererseits tun mir natürlich die leid, die dann nur gelegentlich zur Debatte stehen. Bei den "Besseren" stimmt zudem die Chemie mehr, die geben sich seltenst mit den "Schlechteren" ab.(Teamchemie wichtig im Breitensport!!!) Ich kann da zwar sagen: Mach das so, aber spätestens nach Trainingsende gibt's keinen Kontakt untereinander. Da wird dann bekanntermaßen eine 90-Miuten-Duldung eingerichtet.


    Zu mir. Recht jung. Mit solchen Problemen unerfahren und deswegen oft hier hilfesuchend. Also ran an den Speck Leute.

  • Wenn du erstmal nach Trainingsbeteiligung machst (solange da nicht irgendein Spieler regelmässig wegen dem selben Termin fehlt ist das absolut in Ordnung, wüsste nicht was dagegen spräche)
    Dann hast du vllt max. noch 18-20 Spieler die in Frage kommen.
    Da filterst du dann nach
    1. Benehmen,
    Dann
    2. Bisherige Anzahl an Spielen im Vergleich
    3. Gegnerabhänigig nach Leistung.


    Et voilà, ein Kader den man leicht erklären kann

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich würde da in der C-Jugend auch in einem gewissen Maße mischen bzw. mache das auch so. Trainingsbeteiligung und soziales Verhalten stehen im Vordergrund, aber dann kommt auch Leistungsfähigkeit als weiteres Merkmal hinzu. Dabei sollten natürlich alle Spieler immer mal wieder zum Zug kommen.


    Allerdings würde ich bei dem Punkt nochmal einhaken, dass sich die Besseren irgendwie über die Schlechteren erhaben fühlen. Ist sicher dahingehend ein schwieriges Alter, weil Leistungsunterschiede erstens klar zu Tage treten, die Spieler zweitens etwas leistungsorientierter werden und drittens auch dann gerne irgendwelche Hackordnungen austragen. Ich würde versuchen da sehr dahinter zu sein, dass es keine Abwertungen untereinander gibt.

  • Erfahrungsgemäß sind es die stärkeren Spieler, die sich im Training nicht daneben benehmen. Aber so schlimme Ausfälle hab ich nicht. Ne kurze Ermahnung sehe ich nicht als Nichtaufstellungsgrund.
    @16er , dein Punkt 2 ist ja eng verzahnt mit der Trainingsbeteiligung. Aber natürlich, wenn ich 2 zur Auswahl hab nehme ich den mit weniger Spielen, außer der kommt irgendwie mal unentschuldigt 5 Wochen nicht und stellt dann Ansprüche, wiel er ja weniger Spiele hat. Punkt 3 kann man ja auch erst nach einigen Wochen in der SPielrunde beachten, was noch nicht der Fall ist. Qualirunde.
    @fak : Natürlich kann ich dafür sorgen, dass sowas im Training nicht rauskommt. Das will ich auch. Aber sowas ist in dem Alter halt da. Innerlich auf jeden Fall. Was die außerhalb des Platzes machen kann ich ja nicht beeinflussen und wenn se sich schlau verhalten machen se's in meinem Rücken.


    Also spielt die Leistung in euren Beschreibunegn doch eine tragendere Rolle, weshalb man dieses "Stützgerüst aus Stammspielern" dann doch ohne Probleme legitimieren kann? Und dann auffüllen mit wechselnden trainingswilligen Spielern!?

  • Wenn du mehr als "reine Bespaßung" willst und nicht über 25 weitestgehend gleichwertige Spieler verfügst, würde ich die Mannschaft in drei Gruppen einteilen:


    1) 8 Spieler, die fast immer dabei sind. Die leistungsstärksten und trainingsfleißigsten. Also die, bei denen BEIDE Komponenten stimmen.


    2a) 8 andere Spieler


    2b) 8 andere Spieler


    Spiel 1: es spielen 1+2a
    Spiel 2: es spielen 1+2b
    Spiel 3: es spielen 1+2a
    usw.


    Die Gruppen sollten fließend sein. Wer es verdient hat, kann von 2 in 1 kommen und umgekehrt.

  • Ich weiß nicht, ob ich die Lösung von @Chris als optimal bezeichnen würde. Sie kann funktionieren, keine Frage, aber nur dann, wenn allenthalben Respekt herrscht und ein Konsens darüber besteht, dass die Spieler der ersten Gruppe es definitiv verdient haben, immer spielen zu können. Es müsste umgekehrt klar sein, dass, aber auch wann ein Spieler aus dieser Gruppe in eine der anderen rutscht und wann das Gegenteil der Fall ist. Ansonsten fühlen sich, wie ja schon als Gefahr erwähnt wurde, die Spieler der ersten Gruppe als "besser" als die anderen, und die anderen Spieler empfinden sie als privilegiert, und das kann rasch in das Empfinden der Ungerechtigkeit umschlagen. Man kann es so machen, keine Frage, aber ganz wichtig dabei ist die Kommunikation, das Aufstellen und die Veröffentlichung der Regeln, die Anwendung finden, und dann auch, dass man sich als Trainer unbedingt an diese Regeln hält, auch wenn es mal schwer fallen sollte, bei einem "wichtigen" Spiel auf drei Top-Spieler verzichten zu müssen, weil sie (z.B. wegen einer Klassenfahrt) nicht im Training waren, und der Versuchung zu widerstehen, es zu verlegen. In solchen Momenten zeigt sich, so meine Meinung, dann der wahre Charakter der Verantwortlichen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @raicoon


    Der Lösungsvorschlag von Chris könnte auch nach meiner Meinung am besten zu deinem Team passen. Denn die Zuverlässigen sind nicht nur immer beim Training, sie wollen sich auch dort verbessern, um es im Spiel aufzuprobieren. Wer unregelmäßig zum Training kommt oder mehrfach kurz vor einem Spiel absagt, für den ist der Fussball nur dann interessant, wenn sonst nichts Besseres vorliegt.


    Natürlich kommt hinzu, dass die Situation zu Saisonbeginn häufig eine Andere ist, als zur Mitte oder dem Ende einer Saison. Denn schon nach den ersten Punktspielen stellt sich das Team häufig von alleine auf, weil es Verletzte oder Kranke gibt, weil es Paralleltermine mit Schule, Kirche, Feuerwehr, usw. gibt oder weil eben der Ein oder Andere für sich erkannt hat, dass ihm der Fussball doch nicht so viel bedeutet.


    Trotzdem würde ich eine Mannschaft immer als Ganzes sehen, bei dem jeder zunächst einmal gleich wichtig ist! Denn nur so kann ein Vertrauensverhältnis entstehen, um eine Mannschaft mit dem nötigen Fingerspitzengefühl zu führen. Teilst du dein Team streng in Stamm- und Reservespieler ein, dann gehst du damit eine Wertung ein, die im Breitensport und selbst im Leistungssport Probleme bereiten kann, weil du sie je nach Leistungsentwicklung deine "innere Mannschaftsaufstellung" immer wieder umstoßen mußt.


    Weil man als Trainer lernt zu improvisieren, sollte man im Vorfeld nicht zu viel Unumstößliches festlegen wollen, sondern versuchen aus dem, was möglich ist im Training oder Spiel, das Beste zu machen! Wenn die Jungs diesen ehrlichen Willen erkennen, dann wirst du immer gute Argumente für deine Entscheidungen finden.

  • @raicoon


    schließe mich den vorpostern weitestgehend an.


    Weiterer Vorschlag, der zugegeben Aufwändig und auch für dich zeitintensiver ist. In regelmäßigen Abständen evtl alle 2 Wochen, ein Testspiel versuchen noch zu organisieren, um wirklich noch mehr Spielanteile an jeden einzelnen, insbesondere die schwächeren vergeben zu können.

  • @M3rlin


    Guter Hinweis! Das ist übrigens auch ein guter Rat für Teams, die entweder zu stark oder zu schwach für die aktuelle Staffel sind, um aktuell für sie Teams zu finden, gegen die sie auf Augenhöhe spielen können. Denn wenn`s nicht um Punkte und Tabellenplätze geht, sie viele Trainer relaxter und das spüren die Spieler dann auch gleich!

  • Die Lösung von Chris kann NUR funktionieren wenn ALLE 8 aus Gruppe 1 absolut unumstritten sind. Und das nicht nur auf Fußballerischer Ebene, sondern vir allem auf sozialer Ebene !!!!!!!
    Ich mag da vllt ein gebranntes Kind sein aber wenn mein Trainer diese Methode ansetzen würde hätte ich mir am Tag danach meinen Pass abgeholt.
    Außerdem ist das nur umsetzbar wenn alle ihre Trainingsbeteiligung weiterhin beibehalten. Tödlich wärs wenn dadurch die Einstellung einkehrt nach dem Motto, Keine List und ich spiele eh /nicht. Dann klappts einfach nicht.


    Bin überhaupt nicht von der Methode überzeugt aber vllt ändert sich das wenn ich selber mal ne C habe

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich finde einige Reaktionen hier hoch interessant. Nicht, weil ich mich angegriffen fühle, sondern weil ich aktuell vor einem ähnlichen Problem stehe und es so angehen will und daher ganz konkret frage:


    Wie sieht denn für eine C-Jugend eure Alternative aus? Jeder kriegt gleich viele Spielanteile? Immer? Unabhgängig von Leistung UND Trainingsbeteiligung?


    Erfahrungsgemäß kann ich berichten, dass Konkurrenz auf gutem Niveau zu besserer Trainingsbeteiligung und -intensität führt, solange gewährleistet ist, dass man sich "Reintrainieren" kann.


    Will es aber auch nicht nur schönreden. Führt auch zu absinkender Motivation bei den Spielern, bei denen es sportlich nicht reicht, egal wie sehr sie sich Mühe geben (leistungsorientiert, nicht breitensportlich).

  • Aus eigener Erfahrung wird den Leistungsstarken auch mehr verziehen als den Leistungsschwächeren.


    @16er: Angenommen, du hast 20 Spieler, die regelmäßig erscheinen und sich benehmen. Jetzt kommst du in eine starke Klasse, die Ergebnisse mit deinen Besten sind recht knapp. Gegnerabhängig bleiben folglich die Schwachen draußen, oder verstehe ich das falsch? Wie hälst du da die Laune aufrecht? Bei pubertierenden Kindern? Warum findest du Chris Idee schlecht? Mir fehlen da die Argumente?.


    Ich gehe hier mit Chris Vorschlag konform. Absolut. Weil ich auch von keiner anderen Methode UND DER DAZUGEHÖRIGEN ARGUMENTATION angetan bin, die hier angeboten wurde. Hier wird immer schön die Theorie aufgezeigt, aber Praxisvorschläge müssen her


    Noch ne Frage, @Chris : Wie gehst du mit den eventuellen Verlusten der Unmotivierten um? Schlimme Sache? Ich denke auch bei einigen Spielern hält sich der Ausfall der Leistungsschwächeren in Grenzen, hab da schon gegenteilige Reaktionen (Freude) gesehen...

  • @raicoon


    Sorry, aber hier werden "Äpfel" mit "Birnen" verglichen. Im Breitensport wird normalerweise jeder, der Interesse hat, in den Verein aufgenommen und in eine für ihn altersmäßig zuständige Mannschaft integriert. In einer C-Jugend im Leistungsbereich wird gesichtet und es liegt am Trainer selbst, wieviele Spieler er für sich seine Mannschaft aussucht. Grob kann man sagen, dass eine Untergrenze von 16 und eine Obergrenze von 18 Spielern ein gutes Mengengerüst darstellt.


    Wenn sich also ein Trainer mehr Spieler holt, dann mag er dies mit dem Argument machen, auch "auf der Reservebank gut aufgestellt" zu sein. Aber stimmt das überhaupt? Was spricht dafür, was dagegen? Dafür mag sicher in der Anfangsphase stehen, dass der Trainer mehr Alternativen hat, um Verletzungen, Krankheit oder andere Abwesenheit (z.B. Schule) kompensieren zu können. Dagegen spricht, dass ein Wechsel in einen Leistungsverein und -mannschaft nur dann Sinn macht, wenn eine bessere Ausbildung als im Heimatverein realistisch ist. Aber kann man sich wirklich kontinuierlich verbessern, wenn man im Training neue Fähigkeiten erwirbt, aber sie mangels Spieleinsatz nicht ausprobieren darf und nicht festigen (automatisieren) kann? Was wird also mit denen, die meistens die Reservebank drücken, passieren? Sicher, darunter befinden sich "Vereinshopper", die mal hier und mal da ihr Glück versuchen! Aber es befinden sich auch "Rohdiamanten" darunter, die z.B aufgrund besonderer Schüchternheit oder wegen physischer Nachteile gegenüber früher im Jahr geborenen Jungs eigentlich eine gute Ausbildung verdient hätten. Diese Junge kehren meist nicht nur frustriert in ihre Heimatvereine zurück, nein glauben selbst versagt zu haben und suchen sich ein anderes Hobby!


    Es wird zwar immer behauptet, man würde ausbilden, aber es ist fast immer Schluß mit lustig, wenn der Tabellenplatz den Verantwortlichen nicht paßt! Ich will hier jetzt gar keine Partei ergreifen, denn eigentlich sollte man im Leistungsfussball konkrete Ziele vereinbaren können. Denn wenn hier mit weitaus größeren Aufwand eine Förderarbeit betrieben wird, dann sollte sie sich schon klar von der eines Dorfvereins abgrenzen. Allerdings wehre ich mich gegen eine Schwarz/Weiß-Sicht, weil auch andere Vereine in der Liga gute Arbeit, die respektiert werden sollte, betreiben.


    Wer glaubt, ein Rezept zu besitzen, womit man alle eventuell auftretenden Probleme lösen kann, der sollte am besten gar nicht erst Trainer werden. Man kann, wenn überhaupt, aus Erfahrungen lernen und sich fürs kleinere Übel entscheiden. Denn allen wird man es sowieso nie recht machen können.


    Das wars auch, was ich eigentlich sagen wollte: egal, für was man sich entscheidet, man wird niemals Allen gerecht werden! Aber es kann doch auch Spaß machen, aus der jeweiligen Situation das Beste machen zu wollen. Als Trainer sollte man ein fussballbekloppter Optimist sein. Denn nur dann, wenn ich selbst diese Leidenschaft spüre, kann ich Andere damit anstecken! Hab ich also eine Wahl?

  • Ich fahre auch schon die letzten 2 Saisons fast so wie Chris es hier beschrieben hat.


    D-Jugend. 9er Team:


    Team A = wirklich stärkeren spieler, die auch immer im training sind = ca. 8 Kinder
    Team 1 = sind auch immer im training, jedoch meistens noch der jüngere Jahrgang und = 8 Kinder
    Team 2 = sind spieler, die ein Breitensportverein braucht = 14+ Kinder


    Gesamtkaderstärke = 30+ ( aktuell, gestern z.B. 29 im Training + 2 fehlten, waren jedoch entschuldigt )


    Team A ist immer D1
    Team 2 ist immer D2
    Team 1 wird immer mit 4-4 aufgeteilt zwischen D1 und D2


    Kinder wissen zwar nicht in welcher Gruppe sie sind, interessiert die meisten auch nicht, da die nur spielen wollen. Jedoch ist es bei uns Trainern so ausgemacht.
    Klappt größtenteils problemlos.
    Es wird jedoch immer Kinder geben, die einfach hinten vergessen werden, bzw. aufhören werden.


    Problem an der Variante ist nur, dass die von der D2 generell nicht viele spiele gewinnen werden, da einfach zu ''schwächere'' Spieler in der Mannschaft sind und sich die Anzahl der Kidds im laufe der Saison stark reduzieren wird.

  • Ich finde einige Reaktionen hier hoch interessant. Nicht, weil ich mich angegriffen fühle, [...]

    So ist es auch nicht gemeint, zumindest von mir nicht.


    sondern weil ich aktuell vor einem ähnlichen Problem stehe und es so angehen will und daher ganz konkret frage:


    Wie sieht denn für eine C-Jugend eure Alternative aus? Jeder kriegt gleich viele Spielanteile? Immer? Unabhgängig von Leistung UND Trainingsbeteiligung?

    Nein, natürlich nicht. Ich denke schon auch, dass die Trainingsbeteiligung stimmen muss, sowohl was die Anwesenheit anbelangt wie auch die Einsatzbereitschaft und die Disziplin im Training. Die Leistung allerdings, d.h. das Niveau des Spielers sollte aber, so meine Meinung, eine geringere Rolle spielen. Wenn beides zusammen kommt, man es also mit einem guten Spieler zu tun hat, der auch ordentlich trainiert, keine Frage, er ist im Kader. Aber die Diva, die hochtalentiert ist, sich aber für etwas Besseres hält und es nicht für nötig befindet, sich im Training anzustrengen, würde ich dann auch zu Hause lassen, auch wenn ihr Fehlen die Mannschaft im nächsten Spiel erkennbar schwächt. Dafür sollte dann lieber ein Spieler mit kommen dürfen und auch eingesetzt werden, der zwar eine Quote an technischen Fehlern hat, der sich aber dafür tadellos benommen und im Training alles gegeben hat.


    Außer in Ausnahmefällen sollten alle Spieler des Kaders eine garantierte Mindestzahl an Spieleinsätzen haben. Ist das Verhältnis von Kadergröße zu Pflichtspielen ungünstig, also zu hoch, so muss man eine entsprechende Anzahl an Freundschaftsspielen vereinbaren, um diese Mindestzahl erreichen zu können. Man sollte aber natürlich versuchen zu vermeiden, dass die Mannschaftskader zu groß werden.


    Erfahrungsgemäß kann ich berichten, dass Konkurrenz auf gutem Niveau zu besserer Trainingsbeteiligung und -intensität führt, solange gewährleistet ist, dass man sich "Reintrainieren" kann.

    Was meinst du mit "Konkurrenz auf gutem Niveau"? Worauf bezieht sich da das Niveau, auf die Spieler oder auf die Konkurrenz?


    Ich denke schon, dass man gerade im ambitionierteren Truppen, wobei ich hier ausdrücklich die Truppe und nicht die für sie verantwortlichen meine, die Konkurrenz unter den Spielern auch ein Stück weit nutzen kann und darf. Aber in nur wesentlich geringerem Maße als im (ambitionierten) Erwachsenenbereich, weil C-Junioren eben von der Persönlichkeitsentwicklung und ihrer sozialen und mentalen Reife her noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind. Man darf auch von keinem Jugendlichen erwarten, dass er sich in die Konkurrenz mit einem in seinen Augen völlig überlegenen Kontrahenten begibt. Wenn das gewährleistet ist, was du sagst, dass man sich über entsprechenden Einsatz im und Beteiligung beim Training in die Aufstellung "hineintrainieren" kann, wenn das für alle sichtbar ist und auch erkennbar ist, dass geringer Einsatz und schlechtes Benehmen, z.B. auch den Mitspielern gegenüber, der unumstrittenen Leistungsträger dazu führen kann, dass sie aussetzen müssen, wenn also für alle Spieler die gleichen Kriterien gelten und auch für alle erkennbar ist, dass sie Anwendung finden, dann habe ich nichts gegen ein solches Konzept. Wie gesagt, solange gewährleistet ist, dass auch die schwächsten Spieler auf ihre Mindesteinsätze kommen.


    Ich habe nur in der Ex-Mannschaft meines Sohnes (und einiger meiner ehemaligen Spieler) erlebt, dass ein solches Vorgehen angekündigt wurde, es aber doch eine erhebliche Zahl an Spielern gab, die eine Einsatzgarantie hatten, und andere, die sich anstrengen konnten, wie sie wollten, und kein einziges mal zum Spiel eingeladen wurden. Dabei durften sich die "Stammspieler" ihren Mitspielern gegenüber so ziemlich alles erlauben, nur wenn es an Respekt gegenüber den Trainern fehlte, wurde da mal eine Spielpause verordnet. Zu Saisonbeginn war angesichts des mit 27 Spielern IMHO deutlich zu großen Kaders angekündigt, es werde Freundschaftsspiele geben, in denen dann die schwächeren Spieler, die in den Punktspielen nicht oder nicht so oft eingesetzt würden, dann spielen würden. Es dauerte dann ewig, bis mal ein Freundschaftsspiel kam, bis dahin waren mindestens sechs Punktspiele bestritten worden, bei denen ca. 18 Spieler eingesetzt worden waren, davon zehn in jedem Spiel und mit einer Präsenzquote auf dem Platz von 80% oder mehr, vier Ergänzungsspielern, die zwar zu 50% der Spiele eingeladen wurden, aber praktisch nie in der Startelf standen und sich mit einer Spielzeit von 40% oder weniger zufrieden geben mussten, und vier weiteren Spielern, die zu jeweils einem Spiel eingeladen worden waren und da dann zwischen fünf Minuten und einer Viertelstunde, zumeist gegen Spielende, mitwirken durften.


    Als dann die Freundschaftsspiele kamen, waren die Gegner dann eher Schwergewichte und es spielten doch wieder die üblichen Verdächtigen. Es handelte sich nämlich nicht um die zu Saisonbeginn versprochenen Freundschaftsspiele für die schwächeren Spieler, sondern um Testspiele für die Rückrunde.


    Tja, am Ende der Saison waren noch ca. zehn bis zwölf Spieler regelmäßig im Training, und bis zum Saisonende hatten, wenn ich mich recht erinnere, fünfzehn Spieler die Mannschaft verlassen. Sie hatten entweder die Fußballschuhe an den Nagel gehängt, sich verabschiedet und einen anderen Verein gesucht, oder waren in die nächstjüngere Mannschaft gewechselt.


    Will es aber auch nicht nur schönreden. Führt auch zu absinkender Motivation bei den Spielern, bei denen es sportlich nicht reicht, egal wie sehr sie sich Mühe geben (leistungsorientiert, nicht breitensportlich).

    Ich finde, dass es diesen Spielern gegenüber nicht fair ist, sie im Kader zu behalten. Gibt es eine niedrigere Mannschaft, in der sie ihre Einsätze bekommen können? Dann sollten sie dorthin verlagert werden.


    Ich greife noch mal deinen Vorschlag auf:

    Wenn du mehr als "reine Bespaßung" willst und nicht über 25 weitestgehend gleichwertige Spieler verfügst, würde ich die Mannschaft in drei Gruppen einteilen:
    1) 8 Spieler, die fast immer dabei sind. Die leistungsstärksten und trainingsfleißigsten. Also die, bei denen BEIDE Komponenten stimmen.
    2a) 8 andere Spieler
    2b) 8 andere Spieler
    [Um das Zitat zu kürzen: Dann spielt Gruppe 1 immer, Gruppen 2a und 2b wechseln sich ab]
    Die Gruppen sollten fließend sein. Wer es verdient hat, kann von 2 in 1 kommen und umgekehrt.

    Finde ich in Ordnung, dann kommt ja jeder zu mindestens 50% zum Zuge. Und wenn man es mit dem Fluss der Spieler tatsächlich auch geeignet handhabt, dann sehe ich da auch kein Problem in der Akzeptanz. Allerdings sprichst du hier von weitestgehend gleichwertigen Spielern. Damit verbinde ich die Vorstellung, dass selbst der schwächste Spieler nur so weit hinten dran ist, dass er es innerhalb von sechs bis zwölf Wochen bei entsprechendem Fleiß schaffen kann, der (wenn auch schwächste) Spieler in Gruppe 1 zu werden. In deinem letzten Post sprichst du hingegen von Spielern, die es nie in Gruppe 1 schaffen werden, ganz egal, wie sehr sie sich anstrengen. Das ist etwas anderes.


    Wie stellst du dir vor, diese Gruppen zu bilden bzw. hättest du vor, den Spielern gegenüber das Procedere bekannt zu geben und stets auch jedem (ggf. auf Anfrage) mitzuteilen, in welcher Gruppe und an welcher Position er sich da befindet? Ich denke, für die Spieler wäre dann ja schon das Feedback darüber wichtig, ob man mit ihrem Einsatz zufrieden ist, ob sie gerade aufrücken oder eher abfallen. Und wenn man ihnen mehrmals hintereinander erklärt, man sei mit ihnen zufrieden, dann müssten sie das eigentlich auch daran merken, dass sie häufiger spielen. Wenn das aber nicht passiert oder es damit zu lange dauert, dann dürfte der Spieler enttäuscht und frustriert reagieren, und das Vertrauen dem Trainer gegenüber deutlich leiden. Hinzu kommt, dass ich den Eindruck habe, dass Jugendliche in diesem Alter sehr genau darauf achten, wie mit ihnen umgegangen wird und dass sie sich sehr stark mit ihren Mannschaftskameraden vergleichen. Wenn man da nicht höllisch aufpasst, kommt da schnell Missgunst und Neid ob der subjektiv empfundenen Unfairness auf.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich finde das System von Chris viel zu unflexibel. So wie ich das verstanden habe werden die Gruppen 2a und 2b ungeachtet der Trainingsleistung aufgestellt bzw. nicht aufgestellt. Da tauchen mehrere Probleme vor meinem geistigen Auge auf.
    1) ein Spieler kommt in der Woche in der er nicht Spielt überhaupt nicht zum Training - wozu auch?
    2) Spieler die knapp 90-100% Trainingsbeteiligung haben spielen genau gleich viel bzw teilweise weniger als halb so viel Spielzeit als andere die seltener beim Training sind
    3) wenn man als Spieler der Gruppe 2 an einem der Spieltage nicht kann (zB wg Schulveranstaltungen etc) hat derjenige dann 3 Wochen "Spielfrei"? Stichwort Flexibilität im System


    Ich denke außerden dass sich die Probleme mit der Zeit leichter lösen lassen da es einige geben wird die wegen diverser Wehwehchen und Terminen nicht können. Allerdings ist dann ein starres System nicht optimal


    Aber ich hab noch ne Frage:
    Du sagst im Eingangsthread dass Trainingsbeteiligung das A und O ist, aber mir kommt es eher so vor als würdest du nach Rechtfertigungsmöglichkeiten suchen um bestmöglich und nicht fairstmöglich aufzustellen. Wenn dem so ist, muss man das gar nicht kritisieren, ist deine Entscheidung auch wenn ich mich selber damit nicht identifizieren kann. dann wäre es mMn besser wenn du dej Kader verkleinerst, dann haben alle Beteiligten mehr von der Zeit

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Ich habe die Einstellung, dass ich als Trainer "bediene" und niemand muß wissen, dass mir der Aufstieg etc. ziemlich scheiss egal ist. Das schützt mich aber nicht, das Beste als Trainer zu geben und wenn dabei dann ein Aufstieg rumkommt...um so besser.


    Mit dieser Einstellung bleibe ich ruhig. Ich habe so die Möglichkeit, unverkrampft und ohne Druck aggieren zu können. Das bedeutet wiederum, dass ich mir weitestgehend treu bleibe. Dabei mache ich Fehler und es lässt fließende Grenzen zu.


    Ich als Held der Kreisliga bleibe so -für mich- sauber!


    Stelle ich mir nun vor, ich hätte eine U 15 in der Kreisliga mit 25 Spielern...bliebe es dabei...ich will alle bestmöglich bedienen.


    Ferner...ich spiele dort, wo ich mit der gesamten Mannschaft hingehöre. Ich spiele NICHT dort, wo ich mit den Besten spielen könnte...unter Ausschluss der derzeit schwächeren. Die gesamte Team"macht"...sorgt für die Liga in die ich passe! Dafür gibts hier im Kreisligabereich selbst bis in die A Jugend...ein Prinzip der Einteilung wie bei den Staffeln in der F Jugend. Du erspielst dir in der Hinrunde die Rückrundenliga...im gesamten Jugendbereich bis zur A.


    Selbst wenn das nicht so wäre...sähe ich das genau SO.


    Wer sind schon in einer U 15 eines Vereins...der keine zweite Mannschaft im Bereich U 15 aufweist. Sind das die großen Bundesligaspieler von morgen oder ist das Hans Dampf und Paule...die im kommenden Jahr wo zusammen an der Theke stehen?


    Denjenigen von den "Besseren"...denen das nicht passt...die könnten gern in einen anderen Verein wechseln, der das anders sieht.


    Damit wäre das schonmal geklärt.


    NUN komme ich zu dem, was ich dann mit meinen 25 Jungs unter Verzicht des Ausschlusses tun würde.


    Ich taktiere entlang dem roten Faden.


    Ich würde in den ersten Spielen der Saison mein Prinzip durchspielen. Hierbei spielte bei den ersten Spielen z.B. der "schwächere" Paule mal im Sturm...besonders dann, wenn ein starker Gegner kommt. Macht Paule etwas verkehrt...hat er noch 9 andere Feldspieler hinter sich..die das ausgleichen können. Das gehört zu einem Team...das gehört zum sozialen Gefüge..ist restlos normal und von mir als Trainer so zu erkennen und auf Kreisligabasis hinzunehmen. Alles andere ist für mich Egobefriedigung und nicht dienlich.


    Nach den ersten Spielen werde ich als Trainer erkennen, wo ich in der Tabelle so stehe.


    Stehe ich oben...könnte ich es laufenlassen oder jonglieren. Kommen starke Gegner..spielen die Besten...z.B. bis zum 2:0 und dann wechsel ist ein. Ich könnte auch...gegen gute Teams mit ein oder zwei schwächeren Spielern beginnen und nach hinten die Stärkeren einwechseln...z.B. wenn der Gegner welche runterholt und vermutlich Schwächere eingliedert.


    Bei normalen Spielen ziehe ich meine Philosophie 1:1 weiter durch...und bei schwachen Gegnern...lasse ich die Schwächeren antreten oder...wechsel früher ein und belasse sie.


    Die Regel....ich kann vier Spieler so oft ein.- und auswechseln wie ich will...findet exakt und genau hier ihre Berechtigung...dafür ist das! Das ist zu nutzen.


    FERNER....rate ich, gerade bei 25 Spielern über ein gutes Training und gute Stimmung und faire Behandlung die Leute dazu zu animieren...reichlich in der Zahl zum Training zu kommen.


    Hier -gerade in der U15- über DRUCK die Trainingsbeteiligung zu forcieren...finde ich richtig unglücklich und befremdlich.


    Ich wäre glücklich, wenn der ein oder andere Spieler einfach ehrlich sagen kann....das er heute eine Einladung hat,...für eine Arbeit lernen muß....oder seinem Job im Getränkemarkt etc. nachkommen muß und halt mal aussetzt. Dafür kommt Paule dann am Wochenende in den Genuß zu spielen und der andere Fehlende braucht keine Angst vor scheiss Sanktionen zu haben...schlließlich spielt man Kreisliga oder gar Kreisklasse im Kampf um die goldene Ananas.


    Erfahrungsgemäß fehlen da immer mal drei/vier oder fünf Spieler...dann ist das halt so. 11 + 4...ist die Zahl....und das bei 25 Spielern erfordert eine Liste...dort führe ich z.B. wer wie oft gespielt hat. Wer sich viel Mühe machen will, führt die Minuten um die Spielzeit ergründen zu können. Meine Philo: Jeder spielt mindestens die halbe Spielzeit....pro Spiel.


    Auf das GANZE gesehen...heisst das für mich auch, dass alle Interessierten ungefähr die gleichen Spieltage und innerhalb der Spieltage die gleiche Spielzeit haben.


    Nur die...die unentschuldigt sehr häufig nicht zum Training kamen...würde ich dann zu Höchstbesetzungszeiten in Zahlen....mit der halben Spielzeit genau aus diesen Gründen bedenken. Sind alle beim Training...oder fehlen entschuldigt...käme die Regel...mindestens die halbe Spielzeit zu spielen als Regel und nicht als Sanktion in Betracht. Kann ich also so auslegen oder so.

  • Du sagst im Eingangsthread dass Trainingsbeteiligung das A und O ist, aber mir kommt es eher so vor als würdest du nach Rechtfertigungsmöglichkeiten suchen um bestmöglich und nicht fairstmöglich aufzustellen.

    Nicht zuletzt aufgrund meiner Erfahrungen mit der Mannschaft, in der mein Sohn bis vor kurzem spielte, und den Äußerungen deren Trainers sowie seinen nur bedingt dazu passenden Handlungen habe auch ich ein klein wenig Schiss gehabt, dass es in diese Richtung geht. Wobei meine Äußerungen sich weniger an @raicoon selbst richten, ich möchte mir ausdrücklich nicht erlauben, über ihn ein Urteil zu fällen. Mir geht es eher darum, darauf hinzuweisen, dass die Handlungsweise vieler Trainer nur teilweise mit ihren selbsterklärten Zielen in Übereinstimmung gebracht werden kann. Es gibt auch häufig Unterschiede in der Wahrnehmung der Authentizität des Trainers durch Spieler und Eltern einerseits und seiner Selbstwahrnehmung andererseits. Das nur so als allgemeinen Hinweis unter Kollegen.


    Wenn dem so ist, muss man das gar nicht kritisieren, ist deine Entscheidung auch wenn ich mich selber damit nicht identifizieren kann.

    Ich fände es allerdings durchaus kritikwürdig, wenn er behaupten würde, es ginge bei der Frage nach der Berücksichtigung zu den Spielen nur oder hauptsächlich um die Beteiligung im Training, und dann bleibt der schwächste Spieler dennoch regelmäßig zu Hause, obwohl er sich am meisten von allen anstrengt.


    dann wäre es mMn besser wenn du dej Kader verkleinerst, dann haben alle Beteiligten mehr von der Zeit

    Das wäre oftmals die bessere Lösung, leider finden sich nur oft nicht die Trainer für die weiteren Mannschaften..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich finde, dass es diesen Spielern gegenüber nicht fair ist, sie im Kader zu behalten.

    Ich geh sogar noch einen Schritt weiter! Ich finde es nicht fair, sie in den Kader zu holen! Auch und erst recht nicht im Leistungsfussball!


    In diesem Zusammenhang hört man häufig die Ausrede nach 3 Spielen auf der Reservebank: "Der hat sich ja nicht so entwickelt"! Ich frage dann immer, wie habt ihr sie euch ausgesucht? Meist stellt sich heraus, dass der Selektionsprozess viel zu kurz war und/oder nicht im Trainerteam auch dem gesamten Jugendbereich erfolgt ist. Wer kann denn schuld? Das Kind, was voller Freude und Erwartungen auf sein Talent vertraut oder der Verein/Trainerteam, was sich nicht ausreichend Zeit zur Selektion genommen hat?


    Konkurrenzkampf um die Plätze in der C-Jugend? Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber ich habe immer nur Mannschaften kennengelernt, bei denen manche Spieler ihre Leistungen überschätzen, andere unterschätzten und Andere sich einigermaßen so beurteilten, wie ich es sah.


    Da hab ich mir die Frage gestellt, wie ich bei den Spielern, die sich total über- oder unterschätzen die gewünschte Konkurrenzwirkung erzielen kann? Das ist ja schon in der Schule, wo die Schüler per Noten ständig ihr Feedback bekommen schwierig! Derjenige, der gute oder sehr Noten bekommt, wird motiviert sein, aber die meisten, die schlechte oder sehr schlechte Noten bekommen, werden zusätzlich demotiviert. Wie viel aber diese Noten überhaupt an Aussagekraft haben, bekommt der Schüler manchmal schon beim Lehrerwechsel, spätestens jedoch beim Wechsel in eine höhere Schulform mit!


    Also ich hab da so meine Zweifel, ob das mit dem Konkurrenzkampf die von mir gewünschte Wirkung hat? Denn wer nicht in der Startelf ist oder ausgewechselt wird, den kannst du noch so loben oder auch kritisieren, du wirst deshalb seine grundlegende Einstellung nicht ändern!


    Dennnoch sage auch ich: es kann solche Ausnahmefälle geben, wenn sich garvierende Veränderungen in dessen sozialem Umfeld ergeben. Es soll sich niemand hinstellen und behaupten, es gäbe Rezepte, die dauerhaft eine bestmögliche Regelung versprechen. Es ist immer nur die momentane Situation, die eine gute Lösung verlangt.


    Eine Einteilung kann immer nur auf eine bestimmte Mannschaftssituation bezogen die Bestmögliche sein. Wer nach einem Erfolgsrezept sucht, der wird immer wieder an Grenzen stoßen, bei denen sein Rezept mehr Nachteile als Vorteile hat.