Grüppchenbildung in der Elternschaft

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  • Hallo,


    erst einmal zum Sachverhalt.
    Wir hatten in der letzten Saison in der E-Jugend einen Kader von 11 Spieler.
    Ich habe in der Vorbereitung 5 neue Spiele hinzugeholt die alle nicht aus dem Ort kommen. Da wir aber nur mit 13 Jungs zu den Spielen fahren können, muss ich im Vorfeld sagen wer nicht mit kann.
    Es ist erst ein Spieltag gespielt und schon fängt es an, dass sich die Eltern untereinander nicht grün sind.
    Ich musste letztes Wochenende nicht aussortieren, da 3 Spieler ohnehin nicht konnten.
    Nun zum eigentlichen Thema. Es geht um 3-4 Eltern deren Jungs schon in der letzten Saison dabei waren. Durch die neuen Spieler haben ihre Jungs jetzt Konkurrenz.
    Die Eltern haben da ein riesen Problem mit, so nach dem Motto „jetzt kommen fremde Jungs aus anderen Städten und nehmen unsere Jungs die Plätze weg“.
    Was natürlich absoluter Blödsinn ist.
    Ich habe natürlich die 5 neuen so ausgesucht, dass sie uns verstärken, aber jeder hat die Chance sich „aufzudrängen“.
    Was noch ein größeres Problem, ist das diese Eltern immer wieder blöde Kommentare untereinander Richtung der neuen Spieler während des Spieles abgeben wenn denen mal ein Fehler unterläuft.
    Ich fühle da teils eine richtige Hetzkampagne und eine absolute Grüppchenbildung unter den Eltern.
    Die Jungs kommen prima untereinander klar und haben überhaupt kein Problem sie verstehen sich echt top und denen ist es egal was die Eltern sagen.
    Auch mein neuer TW Trainer (der auch erst seit dieser Saison dabei ist) wird kritisiert wenn unser TW mal einen Fehler macht. So nach dem Motto, ja da sieht man mal was er ihm beibringt, von wegen …
    ( er spielt in der U17 in der Mittelrheinliga) .
    Fakt es so geht es nicht weiter, und ich werde darüber schnellstmöglich ein Gespräch mit allen Eltern einberufen, weil ich bin ersten froh, dass ich einen so guten TW Trainer habe und lassen mir die gute Stimmung in der Mannschaft nicht kaputt machen.
    Was sagt Ihr dazu?

  • Hi,


    alle gemeinsam an einen Tisch holen.
    Klar kommunizieren, dass immer ein anderer Spieler zuschauen muss ( zwangsläufig ) weil der Kader einfach zu groß ist und nicht nur rein nach Leistung aufstellen, sondern wenn möglich sogar jetzt schon sagen, an dem Wochenende ist Spieler X/Y da nicht dabei. Somit ist jeder gleich und manche sind gleicher und die Eltern müssten das auch kapieren.
    Wenn Sie es nicht kapieren wollen, dann würde ich den Jugendleiter hinzuziehen und ein Einzelgespräch mit dem Elternteil führen.


    Das gleiche gilt auch für die rufe dazwischen.


    Hatte ich letztes Jahr auch. 10 Min später machte sein Sohn ( in der D ) das allergleich falsch und dann sagte ich nur zum Elternteil: Siehste soll ich jetzt auch das lachen anfangen? Und schon war der Typ besänftigt.


    Wenn möglich den richtigen Moment abwarten und auch andersrum argumentieren ( muss ja nicht zwangsläufig jeder mitbekommen )

  • Ja, habe vergessen zu erwähnen, dass ich vor der Saison bereits ein Elterngespräch geführt und das Thema klar kommuniziert habe.
    Ich habe die Eltern sogar nach Ihrer Meinung gefragt.
    Ob ich am Anfang klar sagen soll wer zu Hause bleibt oder alle mitnehmen und dann bei Spiel entscheiden wer draußen bleiben muss.
    Die Eltern fanden die Idee mit dem alle mitnehmen ganz gut, da dann keiner von Anfang an ausgeschlossen wird und jeder dazugehört.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern und Spieler damit glücklich sein werden, wenn sie früh aufstehen müssen, zum Spiel fahren und die Kinder dann nicht spielen.


    Durch die neuen Spieler haben ihre Jungs jetzt Konkurrenz.
    Die Eltern haben da ein riesen Problem mit, so nach dem Motto „jetzt kommen fremde Jungs aus anderen Städten und nehmen unsere Jungs die Plätze weg“.
    Was natürlich absoluter Blödsinn ist.

    Warum ist das Blödsinn. Natürlich ist das erst einmal so. Je mehr Spieler in einer Mannschaft sind, umso weniger Spielzeit bekommt der einzelne, selbst wenn alle Spieler anteilig gleiche Spielzeiten erhalten. Aus Deiner Aussage, dass sich jeder "aufdrängen" darf, lese ich sogar heraus, dass es unterschiedliche Spielzeiten geben wird.

  • Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern und Spieler damit glücklich sein werden, wenn sie früh aufstehen müssen, zum Spiel fahren und die Kinder dann nicht spielen.


    Warum ist das Blödsinn. Natürlich ist das erst einmal so. Je mehr Spieler in einer Mannschaft sind, umso weniger Spielzeit bekommt der einzelne, selbst wenn alle Spieler anteilig gleiche Spielzeiten erhalten. Aus Deiner Aussage, dass sich jeder "aufdrängen" darf, lese ich sogar heraus, dass es unterschiedliche Spielzeiten geben wird.

    Ja, die wird es schon geben, aber war von Anfang so kommuniziert worden.
    Es war von Anfang klar, dass ich 4-5 Spieler hinzuholen die eine gewisse Klasse mitbringen.

  • @renek :


    Ganz egal, ob das von Anfang an so kommuniziert wurde, - aus Elternsicht ist das eigene Kind und wichtig. Das sie mit allen Mitteln versuchen, Konkurrenz für das eigene Kind zu vermeiden ist somit durchaus nachvollziehbar.
    Das man etwas von Anfang an offen kommuniziert heißt auch noch lange nicht, dass alle beteiligten Personen damit einverstanden sind. Sie mussten es nur erst einmal hinnehmen. Die Mittel, die sie nun anwenden, um andere Spieler schlechter aussehen zu lassen, als das eigene Kind, sind noch nicht die schlimmsten. Andernorts wird da noch mit härteren Bandagen gekämpft.
    Entschärfen könntest du die Situation u.a. , indem du allen Spielern, bei verlässlicher Trainingsteilnahme, gleiche Spielzeiten zusicherst.

  • Ich weiß nicht mit wie vielen Spielern ihr im Moment spielt, aber bald, wenn ihr auf Großfeld spielt sind 16 Spieler gerade
    mal genug und das musst du diesen Eltern bewusst machen, denn wenn diese 5 wieder aufhören oder vergrault werden
    dann habt IHR ein Riesen Problem. Und wo nimmst du dann ausreichend geeignete Spieler her ??
    Jetzt habt ihr die Zeit eine Mannschaft zu formen.
    Ich würde mir sogar im schlimmsten Fall überlegen ob ich nicht auf diesen Quertreiber (Eltern) verzichte, wäre aber dem
    Spieler ungerecht.
    lg

  • Also, Fakt ist das ich das Thema unter den Eltern ansprechen werde. Es kann einfach nicht, dass Spieler des eigenen Vereines oder das Trainerteams hinten rum schlecht gemacht werden. Aber das hast recht @ Stone ich habe mir auch schon überlegt, diese Eltern bewusst anzusprechen.
    Das was mich extrem an der Sache stört. bzw. was ich nicht nachvollziehen kann ist das die Beteiligten also die Jungs selber überhaupt kein Problem haben.


    Wir spielen aktuell 9 g. 9 und dürfen 4 Spieler fliegend wechseln.

  • Erzähl doch mal etwas mehr zu den Rahmenbedingen:

    • Anzahl Mannschaften Jugendbereich
    • Anzahl Mannschaften je Altersklasse (oder Jahrgang?)
    • Art und Weise sowie Häufigkeit der Mannschaftsneuzusammenstellungen
    • Spielklassen Jugendbereich
    • Generelle Zielsetzung seitens der Jugendleitung und Vorgehensweise hinsichtlich Jugendspieler "holen".
  • Erzähl doch mal etwas mehr zu den Rahmenbedingen:

    • Anzahl Mannschaften Jugendbereich 8 Mannschaften
    • Anzahl Mannschaften je Altersklasse (oder Jahrgang?) A = 1, B=2, C=2, D=2, E=1
    • Art und Weise sowie Häufigkeit der Mannschaftsneuzusammenstellungen kommt öfters nach Saisonende vor, in unserem Fall mussten wir aufstocken da wir nur 11 Spieler hatten
    • Spielklassen Jugendbereich A+B1 Mittelrheinliga, B2 Sonderliga, C1 Bezirksliga, C2 Sonderliga, D1= Sonderliga, D2 Quali zur Leistungsliga, E1 Kreisliga
    • Generelle Zielsetzung seitens der Jugendleitung und Vorgehensweise hinsichtlich Jugendspieler "holen". Kader Zusammenstellung obliegt dem Trainer nach Rücksprache mit JL
  • Es ist doch überall so, egal ob Eltern der Jugendspieler oder auch Männerspieler selbst.


    Es wird immer nach Verstärkungen gefordert, um maximalen Erfolg zu haben, aber das darf nicht auf die eigenen Kosten ( Spielzeit/Position/Standing) gehen.


    Da ist es völlig irrelevant, was wer vor der Saison sagt...wenn jemanden etwas entzogen wird, dann findet er das nicht so dolle.


    Ich bin auch ein klarer Verfechter cm kleinen Kadern, bis mindestens einschließlich e-Jugend. - wenn das möglich ist von den Rahmenbedingungen.
    Wenn doch mal ein paar krank sind, kann man sich ja einen aus ner anderen Mannschaft ausleihen, auch wenn der jünger, schlechter etc. ist.
    Und da die meisten Trainer eher mit zu großen Kadern arbeiten, haben die anderen Mannschaften im Verein auch meist in Notfällen nich Spieler "übrig".


    In kleinen Dorfvereinen, die gerade so die Mannschaft vollbekommen, trifft dies natürlich so nicht zu, da hat man wenig Möglichkeiten.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ihr seid also eine eher kleine Jugendabteilung, die mit den Mannschaften C-Jugend aufwärts recht hoch spielt. Da Ihr keine F- und G-Jugend habt, holt Ihr Euch vermutlich die U11-Spieler von anderen Vereinen. Ich will das in diesem Thread gar nicht weiter beurteilen... Das, was Du da jetzt erlebst, ist aber eine häufige Folge eines solchen Vorgehens. Wer für sein Kind entscheidet, in einem Verein mit dieser Konstellation zu spielen, muss damit leben.

  • Das eigene Kinder für die Eltern höhste Priorität haben - okay, kein Problem. Das Eltern aber dumme Sprüche zu anderen 12 jährigen Mitspielern abgeben, weil z.B. mal ein Pass nicht ankommt ist krank und pervers. Ich hatte diese Problematik in der letzten Saison - ebenfalls U13 auch. Es ist ein sehr kritisches Thema, die "betroffenen" Eltern lassen sich kaum beruhigen.


    Ich konnte es zum Glück über die anderen Eltern lösen, die hinter der gesamten Mannschaft standen. Diese Eltern sorgten zu den Spieltagen für Ruhe bei den "betroffenen" Eltern.

  • @ Follkao ja so ist es auch. Und die Spieler für die es dann nicht mehr reicht, müssen dann so ab der C-Jugend den Verein verlassen.


    @ boiNG das habe ich jetzt auch ins Auge gefasst. Es ist ja nur ein kleiner Teil der Eltern. Das Thema ist wenn die anderen Eltern etwas mitbekommen sprechen sie denjenigen drauf an. Ich hoffe, dass sich das Thema dann bald gibt.

  • Eigendlich ein normaler Vorgang. Kommen Neue, dazu noch etwas Bessere, sehen die Alteingesessenen
    ihr bisheriges Standing in der Mannschaft in Gefahr und wehren sich.
    @Sir Alex hat es ja bereits erwähnt, dass dies in allen Altersstufen der Fall ist.


    Bei der gegebenen Konstellation waren dabei Neuzugänge unerlässlich, da 11 Spieler für eine D
    zu wenig sind.


    Jedoch bedarf es bei der recht grossen Anzahl (5 Spieler) einer vernünftigen Vorbereitung, die hier offensichtlich nicht ausreichend stattgefunden hat, bzw. die Argumente von einem Teil nicht angenommen wurden.


    Eine andere Sache ist die Vereinsphylosophie.


    Keine Bambini-Truppe, keine F-Jugend, keine E2 Mannschaft - diese Aufbauarbeit erspart man sich.
    Stattdessen räubert man dann ab D-Jugend (offensichtlich auch schon vorher) bei anderen Vereinen.


    Dank solcher Vereine wurde die Ausbildungsentschädigung letztlich auch geschaffen.


    Für etwas bessere Fussballer mag es noch Sinn machen, in einem solchen Verein wegen der Klassenzugehörigkeit zu spielen bzw. zu wechseln.


    Ich versteh jedoch die Eltern nicht,deren Kinder etwas weniger talentiert sind, die mit ihrem E-ling
    in einem solchen Verein überhaupt spielen, bzw verbleiben.


    "schwache Spieler müssen dann ab C-Jugend den Verein verlassen" - eine Aussage, die die Richtung
    dieser Jugendabteilung klar verdeutlicht.



    Ist diese Vorgehensweise bekannt , akzeptiert man diese oder nicht. d.h. man bleibt im Verein oder
    wechselt. Rummosern ist dann jedoch kein Lösungsweg.

  • Bei der verfolgten Strategie des Vereins sind die beschriebenen Probleme aus meiner Sicht vorhersehbar. Es gibt keine über Jahre gewachsenen Mannschaften, wo sich die Eltern (zumindest diejenigen, die ihre Kinder begleiten) über mehrere Jahre hinweg kennenlernen. Gemeinsame Veranstaltungen, gemeinsame Erfolge, aber auch Misserfolge bringen auch die Eltern ein Stück weit zusammen. Das fehlt natürlich, wenn Spieler in der D geholt und andere aber in der C wieder aussortiert werden. Der "Leistungsansatz" führt doch zu einer zunehmenden Individualisierung. Bei mir bekannten Eltern, deren Kinder in solchen Mannschaften spielen, stehen nur die eigenen Kinder im Fokus. Die Mannschaft spielt nur insofern eine Rolle, als sie dem eigenen Kind nützt. Da kann es dann auch mal vorkommen, dass jährlich oder alle zwei Jahre die Vereine gewechselt werden.
    @renek Ich denke, so eine geschlossene Elternschaft, wie bei einem Dorfverein wirst du nicht bekommen, bei den Rahmenbedingungen. Daher würde ich den Eltern klar sagen, worauf sie sich (und ihre Kinder) einlassen und dass sie gewisse Regeln zu akzeptieren haben. So wie ich es einschätze, werden damit Einzelne nicht klar kommen und die Kinder vielleicht abmelden, aber damit wirst du leben können. Dies ist immer noch besser, als eine ganze Saison gegen die Hetzer im Hintergrund arbeiten zu müssen.

  • @ guenter bei der Vorgehensweise mit dem Nachwuchs gebe ich dir recht, da hat man es über die Jahre hinweg verschlafen oder teils auch zu lästig empfunden. Wir haben bei uns ca. 1 Km weiter einen Verein der diese Kinder alle übernimmt und sich vor Nachwuchs kaum retten kann.
    Aber bei uns hat es da jetzt auch umdenken gegeben, so dass wir wieder eine G-Jugend haben. Klar wird es Jahre dauern um davon zu zähren.


    @ Grätsche ja das sehe ich auch so, das Thema ist, dass 1-2 Jungs schon seit Jahren dabei sind. Von der Leistungsfähigkeit her, würden sie jetzt nach einem Probetraining wahrscheinlich gar nicht mehr aufgenommen werden. Weitere Eltern deren Jungs auch schon länger dabei sind, und leistungsstark sind versuchen aus Sympathie zu den anderen beiden zu stänkern.

  • renek: Ich sehe in deinen Aussagen die klare Tendenz, dass du erfolgsorientiert spielen willst. Dazu haben mich die beiden Aussagen geführt, dass du fünf Spieler geholt hast, die eine gewisse Klasse mitbringen und dass du auch bei gleicher Trainingsbeteiligung nicht allen Spielern die gleiche Einsatzzeit garantieren kannst.
    Diese Aussagen kann man natürlich treffen, es ist eine klare Zielgebung. Die Frage, die sich für mich stellt ist nun, ob diese Zielgebung auch schon in der letzten Saison gegeben war.


    Wenn ja, ist ein gewisser Konkurrenzkampf schon immer da und jeder schaut zuerst auf sich, denn er möchte ja spielen. Genauso wollen die Eltern, die in so einem Konzept sich wiederfinden und ihre Kinder zur Leistungssteigerung/Verbesserung/Erfolge in solche leistungsorientierte Mannschaften stecken ja auch den Erfolg einfahren, indem ihre Sprösslinge diesen Erfolg einfahren und nicht Spieler xy. Also wird von Außen auch mit Bandagen gekämpft und der eigene Nachwuchs besser gemacht, indem der andere schlechter gemacht wird. Dies geschicht, wenn nicht klare Regeln herrschen. Ich habe z.B. bei "profi"mäßig geführten Vereinen, wie dem FCI oder den 60gern von draußen keine Eltern reinschreien hören, da dies hier anscheinend ein NoGo ist. Ich schätze also es zwickt hier in der Erwartungshaltung Trainer/Eltern/Spieler. Diese werden durchaus unterschiedlich ausgrichtet sein und es scheint keinen Verhaltenskodex zu geben.


    Wenn ihr letzte Saison noch nicht erfolgsorientiert gespielt habt, dann ist die Elternunzufriedenheit auch hausgemacht. Die Heimischen spielen schon länger im Verein, identifizieren sich bis zu einem gewisse Grad mit diesem, die Eltern haben ihre Kindern vornehmlich zwecks Sportreiben und Spaßhaben zum Fußabll geschickt. Es wurden gemeinsame Erlebnisse gefeiert, wie Niederlagen und Siege. Nun wird auf ein erfolgsorientiertes System umgestellt. Ich schätze mal, dass die Eltern in diesen Prozess nicht eingebunden waren. Also ihr werdet dir Eltern nicht gefragt haben, ob sie nächste Saison erfolgsorientiert spielen wollt. Ihr habt ihnen in einer Sitzung die Tatsachen vorgestellt und zudem verkündet, dass ihr fünf neue holt um die Leistung der Mannschaft zu stärken, also Spieler die stärker sind und das Team verbessern. Da tut sich für mich der erste Graben auf. Ich sehe mich als Elternteil, dass nur will, dass der Junior spielt und melde ihn genau in dem Verein an, der seinen Bedürfnissen entspricht. Nun kommen plötzlich Spieler, die als Besser angesehen werden und mein Junior sitzt nur noch auf der Bank, obwohl er eventuell ebenso ins Training geht. Da würde ich mich auch aufregen. Jetzt wenn sich das zwei/drei Eltern finden, kann das schon mal in Kommentare ausarten, und die Stimmung schaukelt sich schnell hoch.


    Wenn 2.Variante der Fall war, hättet ihr auch wesentlich geschickter vorgehen können, um die fünf Spieler auch bei den Eltern zu intergrieren. Erstmal nicht sie als die neuen Superstars vorstellen (sory, überspitzt, aber so wie die bisherigen Postings von dir waren, hebst du die Neuen etwas hervor), sondern als kadermäßige Verstärkungen, die wichtig sind, damit überhaupt ein Spielbetrieb stattfindet. Ihr hättet darauf hinweisen können, dass immer Spieler krank sind, in Urlaub sind, von der Schule aus verhindert sind. Ihr hättet auch anklingen lassen können, dass es sich um talentierte Spieler handelt. Ihr hättet aber darauf hinweisen können, dass ihr euch dadurch eine Leistungssteigerung des ganzen Teams erwartet, da auch alle Spieler voneinander lernen und so alle besser werden. Zudem wäre es meines Erachtens nach schon wichtig gewesen die Aussage zu treffen, dass die Trainingsbeteiligung einfach das Wichtigste ist und diese die Grundlage der Aufstellung ist, falls alle da sind.


    Ich habe das gefühl, dass ihr das ganze suboptimal angegangen seid und nun die Konsequenzen tragen müsst. Aber Verständnis für die Eltern habe ich allemal in diesem Fall.

  • Ich denke die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. Ich kann die Eltern auch zum Teil verstehen, aber die Vorgaben vom Verein sind klar.
    Wir haben das Thema mit den Eltern offen besprochen und hoffen da jetzt Ruhe reinzubekommen.
    Ein Spieler der absolut nicht mit der Lösung klar kam hat den Verein gewechselt.

  • Hallo renek,


    ich möchte dir doch antworten ; aus der Sicht eines Elternteils.


    Zuerst möchte ich sagen , dass die Antworten von Karl und Nela meinen Standpunkt am meisten wiedergeben.



    Man kann "klar" komunizieren und trotzdem ausschliessich das eigene Ziel (und das des Vereins ) vor Augen haben und die Bedürfnisse des Gegenübers ( Eltern / einzellne Spieler ) nicht beachten. Sprich : über jemanden / etwas bestimmen (lasssen ) .


    Du hast ein kares Ziel , nämlich ergebnisorientiert und leistungsstark zu spielen .
    Die Eltern , deren Kinder schon länger dazugehören , wollen vielleicht" nur" Spass haben und vor allem wollen sie ihre Kinder spielen sehen und nicht nach den Spielen trösten müssen , dass es mal wieder für den Einsatz nicht reichte ....
    Schliesslich sind sie "Kunden " , die den gleichen Preis bezahlen , wie die von dir bevorzugten Jungs und erwarten die GLEICHBEHANDLUNG .


    Du hast die Mannschaft um ein Drittel verstärkt , dazu komunizierst noch offen , dass du bessere Jungs geholt hast , was im Umkehrschluss heisst , die verbliebenen sind schlechter ....Also so ne Kröte schluckt kein Elterntei gerne.


    Ich denke , du solltest immermal andere Spieler zu Hause lassen( auch die Starken ) und auch die Schwächeren durchspielen lassen . Und du soltest nicht so deutlich zeigen , dass es so gravierende Leistungsunterschiede gibt . Und falls es doch so ist , dass ein Spieler nicht mithalten kann , dies ihm im Beisein seiner Eltern mitteilen , damit sich der Junge anders orientieren kann.


    Du weiß nicht , was in den Köpfen von Zwöfjährigen vorgeht und glaub mir , mancher macht eine "gute Mine zum bösen Spiel " - nur um überhaupt nicht anzuecken und um überhaupt zu spielen . Das sich große Freundschaften in deinem Team entwickeln werden , bezweifle ich . Ich denke , auf lange Sicht werden auch die Jungs unzufrieden werden,vielleicht bilden sich auch unter den Jungs Grüppchen, vielleicht werden die Schwächeren gehen - so wie es eure Vereinspoitik vorsieht .....


    Ich wollte dir mit diesem Beitrag einfach nur sagen , dass ich vollstes Verständnis für die Eltern habe ! Und dass auch ich in so einem Fall ziemlich unzufrieden mit deinem Vorgehen wäre . ;(