Trainingsübungen Wiederholen

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  • Hallo alle zusammen ,


    ich Trainiere seid 2 Jahren eine E 2 Jugend . Wir sind nun gemeinsam zur D2 geworden . Nun hätte ich mal eine Frage , wie oft Ihr Eure Trainingsübungen wiederholt ? Damit meine ich jetzt nicht , die Wiederholungen der Einheit am Trainingstag .


    Sondern ; Ich suche mir eine Übung zB bei Soccerdrills aus . Diese mache ich dann am Dienstag beim Training . Dann Wiederhole ich sie am Donnerstag . Irgendwann Funktioniert diese Übung dann im besten falle hervorragend .


    Trainiert Ihr dann diese Übung nur noch sporadisch und kommt zu einer neuen Übung oder wie Handhabt Ihr das . Für neue Übungen müssen logischer Weise alte wegfallen oder überarbeitet werden . Gleichzeitig soll das Training nicht langweilig werden .


    Vielen Dank schon jetzt für Eure Antworten .

  • Es macht Sinn deine Übungen regelmäßig durch Variationen so zu verändern, dass der inhaltliche Ablauf ähnlich bleibt, aber du nicht jedes mal neu erklären musst, sondern nur kurz zeigst was anders läuft (Aufbau, Regeln, ...). Ansonsten kann es durchaus sein, dass bestimmte Übungskategorien bei mir ständig (bis zu 4x in der Woche) stattfinden.


    Zwischendurch versuche ich auch gänzlich neue Sachen. Wenn die sich bewähren bleiben sie wenn nicht muss das ganze überarbeitet werden und zu einem späteren Zeitpunkt neu getestet werden.

  • Ich weiß nun nicht, welche Übungen dudurchführst, aber wirklich hervorragend müssen diese Übungen ohne Zeit- und Gegnerdruck nun auch nicht unbedingt.
    Wenn du merkst, dass alle Kinder wissen, worum es geht und du merkst, dass du eine gute technische Grundlage gelegt hast, solltest du den Schwierigkeitsgrad steigern, eben indem langsam und nacheinander die Faktoren Zeit und später auch der Gegnerdruck hineinkommen, denn erst dann wird diese Übung spielorientiert. Allerdings darfst du die Anforderung nicht zu schnell steigern sonst überforderst du deine Spieler zu stark.


    Also ist es sehr unterschiedlich wie oft sich eine Übung wiederholen kann. Und richtig ist auch, dass man sich hier in einer Zwickmühle befindet. Einerseits möchte man die Kinder nicht immer mit der selben Übung langweilen, andererseits dauert es immer deutlich länger Zeit eine neue Übung einzuführen..

  • Ich finde, das kann man nicht allgemeingültig für alle Übungen beantworten.


    Es gibt Übungen, die wiederholt man regelmäßig (beispielsweise das Aufwärmprogramm am Spieltag, da will ich keine Zeit mit Erklärungen verlieren, das ist also immer dasselbe, diese Übungen mache ich dafür aber nicht auch noch im regulären Trainingsbetrieb).


    Andere Übungen passen einfach gut zu einem bestimmten Schwerpunkt, sind also meinetwegen über drei oder vier Wochen mehrmals dabei, dann aber wieder ein Jahr gar nicht.


    Wieder andere Übungen wiederholen sich alle paar Wochen, das sind meist Übungen zu Themen, die nicht schwerpunktmäßig, sondern dauerhaft Trainingsthema sind (Basistechniken, Schnelligkeit, Passkombinationen).


    Ich glaube nicht, dass die Kinder ein Training als langweilig empfinden, wenn sich bestimmte Übungen über meinetwegen einen Monat mehrmals wiederholen, über einen längeren Zeitraum gesehen, sollte natürlich schon gewechselt werden und meist gibt es ja zu einem Schwerpunktthema auch genügend Übungen, so dass man auch innerhalb eines Schwerpunkts genügend variieren kann.

  • Ich wiederhole Übungen in der nächsten Trainingseinheit nur, wenn sie
    1. nicht gut geklappt haben UND 2. ich mir einigermaßen sicher bin, dass ich das Funktionieren der Übung durch geändertes Coaching/geänderten Aufbau verbessern kann UND 3. ich die Übung für den Trainingsschwerpunkt als sehr wichtig empfinde. Alle drei Kriterien müssen eigentlich gleichzeitig erfüllt sein.


    Ansonsten wiederhole ich Übungen innerhalb eines Trainingsschwerpunktes (nicht in 2 aufeinander folgenden Einheiten) , wenn ich
    1. gemerkt habe, dass die Übung den Spielern Spaß macht UND 2. ich sie für den Trainingsschwerpunkt als sehr wichtig/gut geeignet finde.
    Wenn ich die Übung 3. auch noch durch neue/geänderte Vorgaben weiterentwickeln und die Anforderungen erhöhen kann, umso besser.


    Trainingsschwerpunktübergreifend setze ich eine Übung wiederholt ein (ggf. auch mit Variationen), wenn die Übung "gut" funktioniert und in der Übung das Coaching im Hinblick auf andere Schwerpunkte möglich ist.

  • Das kann ich so pauschal nicht sagen.


    Ich versuche das meiste in Spiel- oder Wettkampfformen zu verpacken.


    Dementsprechend sind Übungen oder manchmal eh nur dem Schwerpunkt entsprechend verändert.


    Trotzdem kommen immer mal neue Ideen oder auch Inhalte hinzu.



    Aber, auf jeden Fall habe ich ein paar "Klassiker", die ich immer wieder mal mache.
    Übungen, die bestimmte Schwerpunkte sehr gut treffen und dazu eine hohe Langzeitmotivation haben.
    Das Coaching verändert sich aber idR auch mit fortschreitendem Lernfortschritt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @werweisswas
    Es geht grundsätzlich nie darum, ob eine Übung einwandfrei funktioniert.
    Sollte ein Übung nicht einwandfrei funktionieren, dann ist sie eventuell
    1. zu schwer
    2. zu komplex
    3. zu kompliziert
    4. oder alles auf einmal


    Solltest Du, was ich hoffe, lernziel- oder lerngruppenorierntiert ausbilden dann ist
    es, meiner Erfahrung nach, in deiner Alterstufen (D-Jugend) erforderlich einen Trainingsschwerpunkt mindestens 3 bis 6 Mal zu trainieren.
    Gehe in deiner Trainingsplanung von 5 Mal aus. Dann hast in deinen Jahresausbildungsplan Luft für mindestens 1 bis 4 weitere Trainingsschwerpunkte.
    Denk immer dran beim Technikerwerbstraining helfen sehr hohe Wiederholungszahlen.
    Trainiere aber niemals Gleiches mit Gleichem.
    Beim Erlernen von Taktiken ist es meiner Erfahrung nach besser, dass sich die Spieler in diesen Alterstufen ausprobieren dürfen. Der Trainer gibt nur Situationen vor, die
    sie selbst lösen sollen.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Hi wollte mich hier auch mal mit einklinken?


    Würde ihr, die Vorgehensweise wir ihr das schildert mit den wiederholen der Übungen auch schon im F Jugend junger Jahrgang machen? Also bei mir 2008er.


    Gruß und Danke

  • Ich muß mich mal outen. Ich denke nämlich, dass ich zu keinem Zeitpunkt etwas anderes trainierte als ein Kreisliga A Team. Hier ist das die höchste Spielklasse vor der Bezirksliga (dort spielt hier ein Jugendteam -soweit ich weiss - oberhalb der D wo man auf Antrag ohne Auf.-und Abstieg dort spielt))...dann Landesliga....(ein Team im Bereich der B). In anderen Kreisen ist die Kreisliga A das...wo die Kollegen dann ihr Teams/die Gruppe/die Liga...als Leistungsteam/Gruppe/Liga....benennen. Nach hiesigem Maßstab spielen dann hier viele in Leistungsteams. Für mich ist das jedoch nichts besonderes...weil ja viele hier dort spielen. Darunter gibts hier die Kreisliga B und C und die Kreisklassen.


    Die Kreisliga A trainiert hier zweimal wöchentlich mit Spielern...die meistens auch keinen dritten Tag Training wünschen...seien sie auch noch so als einzelne Spieler talentiert! Schule geht vor.


    Ich als Trainer habe hier auch keine Lust mehr als zweimal pro Woche plus Spiel auf dem Platz zu stehen...mir reicht das restlos.


    Neulich bekam ich den Abstiegskampf einer C Jugend des Nachbarvereins mit, welche als einziges C Team in der Bezirksliga spielte. Die sind nun abgestiegen. Weil die Eltern und einige Spieler nicht bereit waren, mehr als zweimal die Woche zu trainieren...waren sie -auch wenn sie nicht schlecht waren- nicht wirklich so mit Atem ausgestattet, dass man mit der übrigen Liga mithalten konnte. Man stieg ab.


    Ein Vater berichtete mir, dass es einigen Spielern angeblich zudem zu stupide war, da man vielfach Trainingswiederholungen gerade im technischen Bereich ertrug. Das machte -so mein Gesprächspartner- den Jungs überhaupt keinen Spass und lies sie trainingsmüde und demotiviert sein. Ich bin vom Trainer -den kannte ich- überzeugt, der hat mit Sicherheit kompetent und anlassrichtig agiert.


    Wenn das stimmt, was mir die "Gegenseite" schilderte...passte das Liganiveau und der Aufwand dafür nicht mit dem was die Spieler und Eltern meinten zusammen.


    Mein jüngster Sohn hätte in der B 1 seines Vereins spielen können und zwar auf Bezirksliga-Niveau. Das ist die einzige Bezirksliga B Jugend mit Aufstiegsgedanken in die Landesliga...wo sie auch schon waren.


    Auch mein Sohn hatte weder in der Vorbereitung Lust, viermal die Woche in der Ferienzeit auf Vorbereitung und auch keine Lust...so weit zu Spielen zu fahren um das ggf. auf der Bank zu sitzen (jüngerer Jahrgang) und auch keine Lust auf dreimal Training die Woche. Er hat eine nette Freundin und will aus Ehrgeiz in der Schule Leistung bringen, ein Abi machen und was dolles studieren gehen und ohne Training spielt er so manch einen mit viermal Training die Woche aus...ganz locker sogar.


    Diese Jungs von denen ich schreibe haben restlos überhaupt keine Lust ständig irgendwelche hohen Schlagzahlen bei Techniktrainings zu absolvieren. Sie entziehen sich einem gelegentlichen diesbezüglichen Training nicht, aber ich garantiere dafür, dass -wenn Trainer das übertreibt- der ein oder andere noch so gute Spieler dann wegbleibt!!!


    Die wollen Fußballspielen und ich liebe als Trainer Spielformen vor allem mit Provkationsregeln. Da tun sie das was sie lieben. Im bevorzuge -im Wissen wie die "ticken"- im Warmmachteil mal Technikwiederholungen einzubauen. Manchmal nutze ich Aufbau.- oder Umbauphasen dafür (der Co regelt das dann) und ...seltener gesellt sich eine Technikübung auch zwischen die zwei Hauptteilübungen als Übungsform....mehr aber nicht.


    Ich selber habe stupide Technikübungen auch gehasst. Und ich muß an mir feststellen, dass sie mir nie etwas brachten. Ich schiesse heute beidfüßig, dribbel mit rechts...der Ball klebt am Fuß...ich kann zwei bis drei Finten, weiss wie man einen Ball abläuft, praktiziere das...ich kenne drei bis vier Schussformen und kann einen Heber und ich bin ein Durchschnittskicker der mit 49 dennoch noch viel schneller ist als viele jüngere Spieler.


    Ich habe in dieser Sache auch mal einen Thread geschaltet, wo ich den Eindruck verkaufte, dass es -gerade bei Talenten- sinnvoll sein könnte, denen den Pass mit der Picke zu lassen...soweit sie damit sicher und genau passen...das gibts nämlich bei guten Spielern sehr oft.


    Mit wievielen Wiederholungen will man denn einen Talentierten ausreichend guten Spieler mit einer Schulbuchtechnik nerven und langweilen (in der vermeidlich schönsten Zeit der Woche) und wofür...wenn er es denn auch sonst gut macht


    und


    dann gibts noch die Gruppe derer, mit denen du deine Technik jahrzehntelang übst...und sie werden es nie lernen...nie!


    Was ..ich frage Euch allen ernstes....WAS bleibt da übrig.


    Deswegen meine Bedenken...lasst mal die Kirche im Dorf und übertreibt es nicht. Versteckt bestimmte Übungen in den Spielformen und haltet Übungsformen kurz und knapp.


    Ich finde -und darauf lege ich viel mehr wert so auf Kreisliganiveau- ...das sie Spielintelligenz tanken und taktische Formen erlernen, besonders individualtaktische Sinnvolligkeiten tanken...da kann ich bei zwei Trainings die Woche a vermutlich effektiv 1 h 15 bis 20 Minuten...viel mehr erreichen..... -ich betone- auf Kreisliganiveau und darunter...bei Spielern und Eltern im Heute (G 8 und Ganztag).


    P.S. Dirk...so sehr ich dich schätze...und auch einige Übungen aus dem Bereich "Coerverschule" toll finde und deine Arbeit akzeptiere...diese Wiederholungsphilosophie passt -auf dem Niveau wo ich mich bewege- so überhaupt nicht in diese Zeiten-....


    Dir persönlich traue ich voll zu, das sogar noch interessant zu gestalten...vielen Trainer da draussen aber nicht...was die Sache noch zäher machte ;)

  • @Francesco1912
    In der F-Jugend habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Trainingsschwerpunkte 6-8 Mal wiederholt werden sollten.
    Außerdem wirst Du in dieser Alterstufe in der Auführung maximal die Grobform einer Technik erreichen können.
    Pro Training sollten die Kinder mindestens 200, bessser 500 Wiederholungen der Technik in unterschiedlichsten Übungs- und Spielformen erreichen.
    Uups, Andre war ein paar Sekunden schneller. Hier meine Antwort auf Andre´s Einwand der hohen Wiederholungszahlen.
    Wenn man weiß, wie es geht, dann gibt es auch keine stupiden Wiederholungen.
    Deshalb behaupte ich ja auch immer, dass der Lernerfolg bei meiner Methodik wesentlich höher ist als die des DFB. Aber das ist natürlich eine rein hypothetische Aussage und wird wohl so niemals wissenschaftlich bewiesen werden.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Geht es um die Dauer, die ein Schwerpunkt trainiert wird oder um die Wiederholung einer Übung mit identischen Ubungsaufbau, sogar identische Übung?

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Geht es um die Dauer, die ein Schwerpunkt trainiert wird oder um die Wiederholung einer Übung mit identischen Ubungsaufbau, sogar identische Übung?

    Lediglich um die Dauer . Je nachdem machen wir 3 bis 5 Übungen . Als Beispiel eine Passübung mit Torabschluss . Die Funktioniert vom Ablauf her schon richtig gut . Ich habe mir Übungen aufgeschrieben , die ich vorm Training aufbaue und die wir dann ( je nach Übung ) 5 bis 20 min machen . Nun habe ich so viele Übungen aufgeschrieben , das im Monat Abwechslung da ist , viele Spielformen dabei und die ich natürlich von Monat zu Monat wiederhole . Natürlich ändert sich auch mal eine Übung Schwerpunktmäßig .


    Ist dieser Vorgang empfehlenswert , da die Übungen wiederkehren oder ist es empfehlenswert mir ständig neue Übungen rauszusuchen . Denn davon gibt es ja super viele .

  • Andre,


    Dein Beitrag spricht mir aber so was von aus der Seele, hätte von mir kommen können :thumbup:


    Wir haben morgen Trainingsstart. Ich kann mir schon vorstellen zunächst zur Ballgewöhnung (die Mädels haben im Sommer sicherlich nicht gegen den Ball getreten....) was Coervermäßiges zu machen. Auch isolierte Technikübungen zur Ballverarbeitung/-weiterleitung in jeder Form sind sicherlich immer sinnvoll. Ich mache häufig 'Technikgruppen' zu zweit bis zu viert wo sie ne gewisse Zeit sich nur auf den technischen Umgang mit dem Ball konzentrieren sollen. Auch in Passrundläufen mit Torabschluss ist ne Menge drin bezüglich Technik und Handlungsschnelligkeit, wenn man es ensprechend coacht oder in Wettbewerbe verpackt. Aber der Technikteil sollte meiner Meinung nach nicht das Training dominieren mit einem kleinen Abschlusspiel. Ich denke auch im Training sollte man die meiste Zeit -sinnvoll in Spielformen- Fußball spielen.


    Ich habe am Anfang oft nach den DFB Online Trainingsprogrammen mit Passrundläufen etc. angefangen. Bin ich völlig von ab, kommt nicht gut an und wird schnell als langweilig empfunden. Lass ich daher einfach, als es 'durchpauken' zu wollen.

  • @tomas und André.


    Diesbezüglich habe ich mich ja schon in anderen Threads positioniert, zB Coervertraining.
    Da bin ich ganz bei euch.


    Abgesehen vom Passspiel, wo reine Ubungsformen schon zielführender sind, gibt es keinen Schwerpunkt den ich nicht besser in Wettkampf- oder Spielformen trainieren kann.
    Nicht nur der motivier Aspekt, sondern auch die Komponenten Zeit- und Gegnerdruck kommen zum tragen, dazu die elementare Zielsttellung.
    Eine Finte dient ja nicht dem Selbstzweck, der "B-Note", sondern dazu, den Gegner zu täuschen, auszuspielen um eine gute und zielgerichtete Anschlussaktion ausführen zu können.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • @Andre


    Jede Trainngsform hat seine Stärken und Schwächen. Ich habe lediglich einen "Roten Faden", den ich als Trainingsschwerpunkt bezeichnen würde. Dabei beginne ich zunächst mit einem geringen Schwierigkeitsgrad, damit jeder Teilnehmer sofort ein Erfolgserlebnis bekommt. Sobald es dann klappt, wird sie in eine Wettkampfform umgewandelt. Jedoch so, dass sich der Beste oder das beste Team freuen und die Verlierer nie lange grämen müssen.


    Wiederholungen hasse ich wie die Pest! Kann mich wage erinnern in der Schule mal tierisch Ärger bekommen zu haben. ich sollte als Strafarbeit einen Satz 100 mal schreiben. Hab ihn aber nur 1 mal geschrieben und dann "Gänsefüßchen" gemacht! Stupide Wiederholungen sind für mich Drill, fad und ätzend langweilig. Außerdem: was soll daran spielnah sein? Wird vielleicht ein Pass 10 x hintereinander präzise von A nach B gespielt oder mischt auch der Gegner dabei kräftig mit, ob man überhaupt etwas im Spiel exakt wiederholen kann?


    Jedes Spiel entwickelt sich anders, weshalb es mir viel wichtiger ist, dass sie im Wettkampf erlernen, wie sie eine Technik erfolgreich einsetzen können. Andernfalls käme man über ein Übungsstadium nicht hinaus.


    Ein wichtiger Punkt fehlt mir jedoch in dieser Diskussion. Es mag zwar der Wunsch eines Trainers sein, eine absolut homogene Mannschaft zur trainieren, aber das ist wenn überhaupt, nur sehr Wenigen auf höchstem Niveau vergönnt. Ansonsten heißt es Jeden nach seinen Stärken und Schwächen bestmöglich zu fördern und es heißt ebenfalls, irgendwann seine Ansprüche zur Geschwindigkeit der Weiterentwicklung ein wenig zurück zu fahren. Mögen die Fortschritte zunächst immer sehr groß sein, so wird es danach immer schwieriger neue Fähigkeiten zu vermitteln.


    Weil das Hobby Fussball für sich entdeckt hat, der möchte es nicht als Fortsetzung seiner Schule sehen, sondern in erster Linie ohne übertriebenen Leistungsdruck mit Freunden schöne Stunden in seiner Freizeit erleben.


    @thomasg


    Ich denke mal, deine Mädels werden durchaus auch Fussball gespielt haben, nur nicht in der gleichen Regelmäßigkeit und auch nicht gegen die üblichen Gegner/innen? Die C-Juniorinnen, die es gar nicht sein lassen können, täglich gegen den Ball zu treten, kicken meistens bei den Jungen, weil es viel mehr Spaß macht, die reihenweise auszuspielen und ein Tor nach dem Anderen zu machen.


    Wenn es gelingt, die Ansprüche und Erwartungen bestmöglich in Einklang zu bringen, dann haben Mannschaft und Trainer am meisten Spaß. Dazu zählt auch das Training. Klappt das nicht, dann werden Trainer und Spieler über kurz oder lang "mit den Füßen abstimmen".

  • Dein Beitrag spricht mir aber so was von aus der Seele,

    Dem kann ich mich voll und ganz anschliessen.


    Egal ob ich nun nach Coerver, DFB-Leitlininien, Soccerdrills oder sonstwas vorgehe. vorrangig ist doch nach den Bedürfnissen, dem Anspruchsdenken der Mannschaft und Spieler und dem allgemeinen Vereinsniveau vorzugehen.


    Habe leider nicht selten den Eindruck, dass sich gerade im Kinderfussball Trainer nach allerhöchstem Niveua ausrichten, das gar nicht nachgefragt wird.


    @Andre hat es mit seinen Jungs doch gut beschrieben. Obwohl fussballbegeistert , einiges Können
    vorhanden ist, ist die Interessenlage nicht eindeutig auf Fussball ausgerichtet, wie doch viele Trainer den Anspruch haben.


    Wenn heutzutage selbst unterklassigste Mannschaften, egal ob Aktiven- oder Jugenbereich
    der Meinung sind, 3, gar 4 mal in der Woche zu trainieren, braucht sich nicht wundern, dass
    es so viele Abgänge gibt.


    Ich kenne viele Spieler, Aktiv und Jugend, die durchaus 2 Klassen höher spielen könnten, aber einfach nicht bereit sind, den Mehraufwand in der Woche zu betreiben, sei es weil sie es nicht können
    oder ander Ziele (Freundin, Beruf, Schule) haben.


    Wer nun glaubt, das hat mit dem eigendlichen Thema wenig zu tun, der irrt,


    Im F und E-Bereich wiederhole ich keine Übung bis zur Perfektion. das brauchen die Jungs nicht.


    Für Jungs den ihre fussballerische Ebene ausreicht, passt das, für die, die mehr wollen, werden dann in den entsprechenden Vereinen und Altersstufen darauf aufbauen können,


    Ausserdem können jederzeit Übungselemente in anderen Schwerpunktübungen mit eingebaut,
    dadurch wiederholt und verbessert werden.


    wer eine Staffelmannschaft trainiert, sollte nicht mit den Ambitionen einer Verbandsliga oder
    gar eines NLZ hantieren.


    Als Trainer sollte man sich immer bewusst machen, wo man tätig ist, wen man vor sich hat
    und nicht danach, welche ambitionierten Vorstellungen und Ansprüche man selbst hat,
    das passt nämlich oft nicht zusammen.
    Stattdessen sollen sie die Übungen in ihrer Komplexität kennenlernen und begreifen, das reicht
    für diese Altersstufe aus.

  • Also direkt nacheinander ( oder in aufeinanderfolgenden Einheiten) würde ich auch nie eine Übung wiederholen.
    Das Repertoir an geeigneten Optionen ist vielfältig genug, um einen Schwwrpunkt auch mehrere Einheiten ohne Wiederholung der Übung zu bestreiten.


    Wenn ich aber diesen Schwerpunkt irg dann wieder aufgreife, gibt es Formen, die ich dann erneut nutzte.
    Anspruch ( zB Tempo) und Coaching sind dann wahrscheinlich aber auch verändert, wobei das ja eh auf das Fertigkeitsniveau des Einzelnen bezogen sein sollte.


    Und ich sehe das auch losgelöst von NLZ oder Dorfmannschaft.



    Mal davon ab kann man eine Technik nie in Perfektion beherrschen, schon gar nicht als kleiner Steppke, da technisch-taktisches Niveau den Zeit- und Gegnerdruck zwingend beinhaltet.
    Und dieser nimmt in diesem Alterbereich mehr als rasant zu.



    Ich habe schon zahlreiche 9oder 10jahrige gesehen, die im "Kappenparcour" tolle Finten auf eleganten Niveau, aber in gleichbleibenden Tempo ausführen konnten.
    1-2 Jahre später und dazu noch mit Gegnerdruck sah das nicht mehr so flüssig aus, und sie kamen in dem "Schneckentempo" der Ausführung auch nie an jemanden vorbei.



    Und noch eine Anekdote:
    Irgendwann werden die Landesauswahlmannschaften gebildet und innerhalb dessen durchläuft Beinuns jeder Stutzpunktspieler und jeder NLZ-Spieler eine vom Landesvwrband durchgeführten Sichtung. Da sind auch "normierte" Übungen drin.


    Einer meiner Spieler war da beim Jonglieren im Hinterfeld. Aber nicht der große IV, sondern der technisch versierte, kleine 10er.
    Der könnte wirklich nur durchschnittlich jonglieren, aber in Ballan- und Mitnahme, Passspiel, Deibbling, etc, also allem Spielnahen in der technisch-taktischen Ausführung ne Granate.
    " Der beste Fußballer ( nicht Spieler) kann nicht jonglieren" war der Kommentar des Verbandsportlehrers.
    Nicht vorwurfsvoll, sondern eher als Anmerkung, über die Aussagekraft solcher "Trockenubungen" ohne spielbezug.


    Der Spieler ist immernoch deutsche Spitze, ob es für den Prififussball reicht, wird man bald sehen...

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