Ernährungsplan

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  • Guten Morgen an alle.



    Thema nun der Ernährungsplan. Maßt sich einer von euch an, den Spielern über die Ferien so etwas zu geben? Hat eventuell sogar jemand Erfahrung? Macht es jmd aus Gewohnheit schon und kann wahnsinnige Erfolge diesbezüglich feiern? Ab wann ist das überhaupt sinnvoll?


    LG raicoon

  • Hallo,


    ich würde es nicht machen, der Erfolg wird sich sehr in Grenzen halten. Du wirst wahrscheinlich nicht nur bei den Spielern auf taube Ohren stoßen. Wenn du Pech hast gehen die Eltern noch auf die Barrikaden und sehen sich in ihren Kompetenzen beschnitten... Zumal dir über die Ferien der Zugriff fehlt.


    Mir persönlich fehlt leider auch etwas die Argumentationsgrundlage. Meine Spieler sind (bis auf wenige Ausnahmen) alle fit und durchtrainiert (obwohl Chips etc. auf dem Tagesplan stehen, ...). Bleibt noch der langfristige gesundheitliche Aspekt. Aber diese Sichtweite haben nur die wenigsten Spieler im U15 Alter.


    Immerhin habe ich es schon geschafft, dass die Spieler zumindest bei Turnieren auf Koffein/Softdrinks/Chips etc. freiwillig!!! verzichten.

  • Das hielte ich dann doch für übertrieben. Was sicher nicht schadet, wenn man sich da hinreichend auskennt, ist, auf gewisse Grundlagen hinzuweisen. Bei uns auch mal gerne genommen der Hinweis darauf, dass der Schweinebraten nicht das Nahrungsmittel der Wahl zwei Stunden vor dem Spiel ist. Ansonsten thematisieren wir ausreichendes Trinken und haben einige Male erwähnt, was man sinnvollerweise trinken sollte, das funktioniert aber mittlerweile von alleine. Ernährungsvorgaben für Kinder und Jugendliche fände ich auch vor dem Hintergrund, dass die ja vorwiegend von den Eltern umgesetzt werden müssten, schwierig.

  • Hallo raicoon,


    ich glaube auch, dass ein Ernährungsplan etwas zu weit geht. Die Kinder sollen schon selbst wissen was gesunde und sportliche Ernährung ist und auch selbst entscheiden lernen.
    Darum baue ich in jedes Trainingslager ne Stunde "Theorie der sportlichen Ernährung" ein.


    Servus
    Alex

  • Ich bin der Meinung, dass das nicht nur etwas zu weit geht. Eine gesunde Ernährung ist nützlich und für den ambitionierten Sportler auch wichtig, keine Frage. Man sollte aber seine Spieler in dieser Hinsicht nicht bevormunden.


    Was man durchaus machen könnte, wenn einem das Thema am Herzen liegt, ist, einen tatsächlich qualifizierten Ernährungsexperten für einen Vortrag einzuladen und seine Spieler ebenso. Auch das würde ich freiwillig halten, man könnte sie ja mit der Einbettung in eine spaßige Veranstaltung ködern.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • in Einzelfällen, mit Absprache der Eltern und des Spielers kann man das vielleicht schon mal machen, aber auch nur wenn er es unbedingt nötig hat, weil er wirklich zu dick ist...
    Aber dann sollte man sich auch hinsetzen damit es längerfristig auch hält.

  • in Einzelfällen, mit Absprache der Eltern und des Spielers kann man das vielleicht schon mal machen, aber auch nur wenn er es unbedingt nötig hat, weil er wirklich zu dick ist...
    Aber dann sollte man sich auch hinsetzen damit es längerfristig auch hält.

    Ich finde da sollte man aufpassen.


    Also nichts gegen eine Aufklärung über Lebensmittelinhalte, Nährstoffe und ihre Inhalte.


    Aber ein Ernährungsplan?
    Mal fern ab von dem Nutzen ( wenn das Kind eh nicht übergewichtig ist), was vermittelt man den dem Kind?
    Erst Recht, dem, der es nötig hat, wie du sagst?


    Er ist zu dick und muss abnehmen.


    Und solche Äußerungen von Trainer haben da mitunter Auswirkungen, noch viel mehr, als Hänseleien von Mitschülern.


    Seit dem ich mal eine Ausarbeitung dazu gelesen habe (keine Ahnung mehr, wie wissenschaftlich das war, ist ewig her), dass es ein wesentlich weiter verbreitetes Problem der Krankhaften Essstörung gibt, die ihren Ursprung eben so oder so ähnlich im Sport hat, seitdem bin ich da extrem vorsichtig.


    Und das selbst bei "dünnen" Sportlern. Hannawald und die Skispringer waren glaube ich der Aufhänger.
    Gibt ja sehr viele, die den BMI als aussagekräftige Größe sehen, heranziehen.
    Dabei ist dies in der Wissenschaft sehr umstritten, also die Aussagekraft dessen. ( dazu hat ein Freund mal ne Examensarbeit geschrieben, gelesen habe ich sie nicht, aber sein Resümee war eben diese Aussage)



    Deshalb würde ich niemals einem Spieler einen Ernährungsplan geben.
    In dem Fall, wo Handlungsbedarf aein sollte, istbfuenmichbnur der Weg über die Eltern( ohne Jungen) möglich, die Eltwrn dazu zu bewegen schlicht das Easensangebot zu modifizieren, ohne großes Tamtam oder Erklärungen/ Berweise der Eltern.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die Idee an sich finde ich aus Sicht eines Sportvereins absolut ok...könnte auch vom Hausarzt, Physio oder Arbeitgeber oder Krankenkasse stammen.


    Da man selbst kein Fachmann ist, wäre ich hier auch raus aus der Nummer. Besser wäre -finde ich- dass z.B. der Verein ein Event entwirft/anbietet,....wo z.B. einer oder verschiedene Fachleute mal einen oder mehrere Vorträge hält. Mein Arbeitgeber z.B. gestaltet einmal im Jahr einen "Gesundheitstag". Dort werden


    -Sportabnahmen im Schwimmen, Laufen und zum deutschen Sportabzeichen abgenommen
    -danach ein gemeinsames Frühstück auf "Gesundheitsbasis" veranstaltet...gesundes Frühstück/Ernähung
    -Ein Kurzvortrag dazu im Anschluss gehalten...von einem Fachmann
    -und hierauf abschließend ein Kurzvortrag in Fragen Rücken...Verspannungen...Bandscheibe usw....gehalten...wiederum vom Fachmann
    -und wer dann noch will....kann die aktive Rückenschule mitmachen.
    -neu hinzu kommt nun...wie ich hörte...die Vorstellung der Fazienrolle.


    Ich habe im Maximum einer Mutter in der E Jugend damals mal recht forsch gesagt, wie scheisse ich es von ihr fand, dass sie ihrem Sohn in der Spielpause zwischen zwei Spielen auf einem Turnier fette dicke Stullen verabreichte....so dass dieser nach zwei Sprints im Spiel fast gekotzt hätte. Dazu noch ein bischen Cola oder schön süsser Saft statt WASSER! Die Mama...sonst super nett...hat selber einen -sorry- dicken Hintern und der kommt auch nicht von selbst! Tja...und genau so sieht ihr Sohn auch heute aus.


    Ich bin so gut wie 49 Jahre alt. Ich habe bis ich zirka 45 war mind. 3mal...bis viermal die Woche a mind. 45 Minuten gelaufen oder ein Lauftraining gegen einen Hallenkick von 1,5 Std. ersetzt. Hierdurch nahm ich zirka 2 Monate nach Beginn dieses Sportverhaltens ab und zwar ungefähr 7 Kg. Bei 180 cm Größe blieben da noch 68 bis 70 kg übrig...Ich konnte bei diesem Sportverhalten trinken und essen was und wie ich wollte. NUN...nach zwei Bandscheibenvorfällen (Sport auf null lange Zeit eingestellt) sind es ungefähr 75 Kg und jedes einzelne Gramm hängt am Bauch...so dass ich beim Duschen neulich dachte...wo ist er :* . Das war das Signal denn ich möchte weder auf das Bierchen...noch auf das Stück Schokolade verzichten und ich möchte auch nicht auf einer Fete die ganze Zeit das Bäuchlein einziehen (Ü40iger...ihr wisst was ich meine ;) ) und die Wampe auch nicht ungeniert stolz über den Markt tragen :!:


    Deswegen laufe ich nun seit cirka 5 Wochen dreimal die Woche und kicke wieder einmal dazu.


    Hinzu kommt noch die Weisheit....morgens Kohlenhydrahte...mittags egal...abends Eiweiss und zwischen morgend, mittags und abends...5 Std. Fresspause....alles ausser Wasser. Am Wochenende...ist dann Belohnungszeit und abends esse ich gern mal zwei Riegel Schokolade oder eine handvoll Gummibären...nur das Bierchen lasse ich weg (Ausnahme: Alkoholfreies...da ist weniger drin). Ich denke so wirds klappen.


    Will man das einem kindlichen oder jugendlichem Kicker sagen...so als Empfehlung?


    Ich denke da müssen die selber drauf kommen. Das werden diejenigen, die zu dick sind auch...wenn sie erwachsen sind...jedenfalls ein paar davon (viele auch nie). Es steht und fällt mit der Mutter. Wenn sie das ernsthaft will, klappt das. Wenn nicht...bleibt es so wie es ist, damit ist wohl leider so zu leben. Dicke Mama...meistens dickes Kind. Das sind oftmals die, die sich nicht bewegen, nicht spazieren gehen, kein Fahrrad fahren, Cola/Saft, viel und gutes schweres Essen, Naschen zwischendurch und mit dem Auto auf das WC fahren. Das ist für mich die Wahrheit und ...ich verurteile diese Leute nicht...ich halte es aber für mich persönlich anders, denn ich will mit Lebensqualität das mir gesetzte Alter erreichen.


    Abschließend noch einen Satz der Vollständigkeit wegen...


    -dieser Gesundheits.- und Schlankheitswahn aus z.B. der Werbung und Mode verkauft vielen -gerade Mädchen- dass sie nicht dem Ideal entsprechen. Nicht jeder muß eine Bohnenstange sein und ich finde, dass es auch Leute gibt, die auch mit ein paar Kilo zuviel sehr gut aussehen. Denen nun zu suggerieren, dass das nicht ok ist...finde ich andersherum auch nicht fair. Zwischen ein bischen zuviel und richtig krankhaft fett liegen für mich Welten. Deswegen würde ich hier davor zusätzlich warnen, als Kreisligatrainer Ernährungsprogramme mitzugeben. Es erzeugt einen Druck...eine Aussage...dessen Wirkung ich für mich nicht erzeugen möchte.


    Ich denke das geht einfach zu weit.