Verweigerung Zustimmung

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  • @Else


    Mensch, du hast ja richtig Ahnung vom Recht. Viele Laien mißverstehen das Recht als Form von Gerechtigkeit. Dabei ist es lediglich die praktische Anwendung von Gesetzen.


    Wenn du schon mal dabei bist, dir das Gerichtsurteil aus Wennigsen zu holen (da war lediglich der Antrag falsch, weshalb es vom BGH abgelehnt wurde, weshalb ich dir einen Fachanwalt empfohlen habe), dann hol dir gleich auch das Gerichtsurteil vom Oberlandesgericht Bremen und am besten auch gleich den Fachanwalt!


    Dieses Urteil wird ebenfalls noch weitreichende Konsequenzen haben, denn das Gericht stellte hier fest, dass nur tatsächlich im Einzelfall nachgewiesene Ausbildungskosten geltend gemacht werden könnten. Die Einigung der nationalen und internationalen Verbände auf irgendwelche Ausbildungspauschalen erklärte es für Null und Nichtig.


    Dem aufnehmenden Verein, der als Konsequenz einer Nichtzahlung von Ausbildungsentschädigung für Jugendliche zunächst eine Strafe, dann Punktabzug und schließlich der Zwangsabstieg erklärt wurde, wird Forderungen in 6-stelliger Höhe aufgrund von Finanzausfällen an den DFB stellen können.


    Fazit: Regelungen von Verbänden, bzw. Urteile von Sportgerichten sind rechtsunwirksam, wenn sie gegen nationales oder ggf. internationales Recht verstoßen.


    Natürlich weiß man nie, wie ein Gericht urteilt, aber ich sehe hier durchaus Chancen auf Erfolg. denn:
    1. Die Regelung von Transfer (als Pauschale) wurde bereits vom OLG Bremen für nichtig erklärt, weil nur tatsächlich und im Einzelfall nachgewiesene Kosten als Basis genommen werden dürfen.
    2. Pflichtverletzung des Vereins: Vermutlich aus gängiger Praxis die Eltern des minderjährigen Kindes beim Vereinseintritt nicht auf die Sperrung im Fall eines Vereinswechsels aufmerksam gemacht wurden.
    3. Recht des Vereinsmitglieds auf aktive Teilnahme. Sofern die Mannschaft am Punktspielbetrieb teilnimmt, kann kein Spieler grundsätzlich davon ausgeschlossen werden. Es sei denn, es steht etwas Anderes
    in der Satzung. Die müßte dann jedoch ebenfalls mit dem Vereinseintritt, bzw. nach jeder Änderung an den rechtlichen Vertreter eines Minderjährigen zeitnah in geeigneter Weise ausgehändigt werden.

  • Moralisch gilt für mich: Ich halte mich an mein gegebenes Wort. Ich hätte im vorliegenden Fall die Zusagen an den 14-Jährigen eingehalten, wenn ICH sie so gegeben hätte. Auch wenn es ein ganz, ganz saurer Apfel für mich gewesen wäre hinsichtlich des Verhaltens des anderen Vereins.

    So eine Einstellung ist absolut korrekt. Ein gegebenes Wort ist mehr wert als alles andere.
    Insbeondere da wir uns im Sport befinden.

    Ich lasse mich auch gern eines Besseren belehren.

    Chris: Les Dir das mal durch. http://www.rechtsanwaltdrpalm.de/kredit.htm Das bringt`s eigentlich ganz gut auf den Punkt.


    Ihr meldet euch mündlich bei einer unbefugten Person ab und jetzt ist der Trainer der Volldepp, weil er "ja" gesagt hat.

    Die Abmeldung erfolgte schriftlich mit Einschreiben beim Verein.


    Das ist jedoch völlig losgelöst zu der im Vorfeld getätigten Zusage.


    Auch ist niemand der "Depp" o.ä., da das Thema bisher nur hier im Forum ist.

    Bist du überhaupt sicher, dass der Trainer einen Arbeitsvertrag hat. Bei uns hat nämlich keiner im Verein (bis auf den Trainer der Herren) einen.

    Ja. Ich bin sicher.


    Der Trainer hat einen schriftlichen Arbeitsvertrag und erhält meines Wissens 400 € im Monat.



    boiNG: Max hat im Fußballkindergarten des Vereins angefangen. Also seit ca. 8-9 Jahren im Verein.

  • Wenn du schon mal dabei bist, dir das Gerichtsurteil aus Wennigsen zu holen (da war lediglich der Antrag falsch, weshalb es vom BGH abgelehnt wurde, weshalb ich dir einen Fachanwalt empfohlen habe), dann hol dir gleich auch das Gerichtsurteil vom Oberlandesgericht Bremen und am besten auch gleich den Fachanwalt!

    Gibt´s auch ein Urteil des OLG Bremen ?


    Das kann aber nicht mit dem Wennigsen-Verfahren in Zusammenhang stehen. Das wäre wohl OLG Celle.


    TW-Trainer: Hast Du von Bremen irgendwelche Infos, z.B. Link oder AZ ?

  • Das mit der aktiven und (aus meiner Sicht) glaubwürdigen Aufklärung machen wir.

    Das wundert mich nicht, Ihr macht ja sowieso schon sehr viel richtig gut. Ohne Mist jetzt.


    Das hilft auch, auch wenn man auch dann nicht vor unangenehmen Überraschungen gefeit ist. Hatten wir beispielsweise gerade mit einem Spieler aus unserem Jahrgang. [...] Dann waren aber im Juni nochmal Termine mit der Verbandsauswahl. Dort ist er dann schön bequatscht worden und stand dann am 24.6. mit seinem Vater auf dem Trainingsplatz und teilte mit, dass er den Verein wechseln wird. Ohne weiteren Dialog. Da fragt man sich dann, was die jahrelange Kommunikation genutzt hat, wenn dann auf einmal spontan so eine Entscheidung getroffen wird.

    Da stimme ich dir vollumfänglich zu, aber man muss halt akzeptieren, dass es auch mal Situationen gibt, in denen es nicht so läuft wie man es sich vorstellt. Man kann und wird weiterhin ab und an enttäuscht werden. Und es wird auch weiterhin Konflikte geben. Aber eben seltener als dort, wo eben nichts geregelt ist bzw. wo keine klare und den Beteiligten bekannte Linie gefahen wird und wo es an der Kommunikation und der gegenseitigen Werschätzung und Anerkennung fehlt. Euer Fall ist dann sicherlich ein besonders bedauerlicher, aber dennoch hoffentlich ein Einzelfall.


    Entscheidend ist dabei dann immer auch das Elternhaus. In dem Fall meinte der Vater, sein Sohn müsste das entscheiden. Was ich im C-Jugendalter, alleine, immer noch schwierig finde.

    Das ist richtig, aber die C-Jugend ist in der Tat schon etwas schwieriger als die vorherigen Jahre, zumindest bei vielen. Aber wie auch immer, wir Trainer haben im Normalfall weder das Recht, den Eltern rein zu reden, noch sollten wir uns das anmaßen. Das heißt nicht, dass man nicht seine Meinung sagen darf, wenn man gefragt wird, oder ggf. auch Rat anbieten darf, wenn man meint, einen geben zu können. Es gibt aber jedenfalls durchaus angenehmere Aufgaben als diejenigen, Elternteil eines C-Junioren zu sein, zumindest zeitweise...


    So ist uns dann jetzt ein paar Tage vor Ende der Wechselfrist der aktuell stärkste Spieler abhanden gekommen. Die Herausforderung, die wir mit der neuen Spielklasse angenommen haben, unter anderem um Spieler wie ihn zu halten bzw. auch um ihnen zu ermöglichen, noch ein Jahr im Heimatort zu spielen, wird damit ziemlich schwierig, eine Entscheidung wäre möglicherweise anders gefallen, wenn wir das gewusst hätten.

    OK, aber an einem Spieler kann das Vorhaben doch nicht hängen, oder? Was hättet Ihr gemacht, wenn er sich verletzt hätte oder kurzfristig weg gezogen wäre? Dass man einzelne Spieler verliert, damit muss man immer rechnen. Zwei kann auch sein. Bei vier oder mehr hat man entweder großes Pech oder macht doch einiges nicht so gut, wie man meint, oder was meinst du?


    Das Problem des Hechts im Karpfenteich gibt es sicher so ziemlich überall. Die Frage ist dabei, wie ein solcher Verein aufgestellt ist. Bei uns gibt es in direkter Nähe keinen Verein, der durchgängig gut aufgestellt ist. Nur Pseudohechte.

    Hmm, nun, das ist recht schwer zu überblicken, weil es ja so viele Vereine und so viele Mannschaften und Altersklassen gibt. Es gibt bei uns im Kreis schon einen Hecht, der ab der D-Jugend einen Großteil der besten Spieler abfischt, da werden auch die Ausbildungsentschädigungen gezahlt. Nur spielt dort in den Leistungsmannschaften halt kaum ein Spieler, der vor der D-Jugend schon bei diesem Verein war. Im Hintergrund gibt es da wohl einen Geldgeber, der vielen, aber nicht mir bekannt ist, seine Identität interessiert mich auch nicht wirklich. Naja, ab der D-Jugend ist dieser Verein dann auch überkreislich präsent, wie hoch sie in den einzelnen Altersklassen spielen, weiß ich nicht, aber das sind vom Personal her schon ziemlich gute Mannschaften, dort konzentrieren sich oft halt ca. 33-50% der stärksten Spieler des Kreises. Klingt so ein bisschen wie der Verein, über den du schreibst. Dann gibt es noch ein paar Vereine, die eine ähnliche Spielklasse erreichen, aber nicht so zuverlässig, d.h. da gibt es auch mal einen Abstieg -- aber auch da gibt es einen Kreis an üblichen Verdächtigen. Und zu diesen zählen auch die zwei Vereine, von denen ich für einen aktiv bin, die eine Kooperation ab der D-Jugend haben. Für einige ist da besagter Verein ihr Intimfeind, die große Konkurrenz im Kreis. Mit welchen Bandagen da gekämpft wird, weiß ich nicht, ich bin ja kein Jugendleiter.


    Wie gut tatsächlich in all diesen Vereinen gearbeitet wird, ist aber höchst unterschiedlich, und zwar durchaus auch innerhalb des einzelnen Vereins. Da gibt es einige tolle Mannschaften und Trainer, aber eben auch das genaue Gegenteil. Noch habe ich keinen Verein gefunden, der, wie du es treffend nennst, durchgängig gut aufgestellt ist.


    Führt dazu, dass der Verein halt jeden einigermaßen begabten Kicker in der Stadt versucht abzuwerben. Das betraf bei uns meines Wissens 6 Spieler im B-Jugendalter. Da treten wir dann auch mit allen möglichen Mitteln entgegen. Sprich: keine Erlaubnis für Probetraining, keine Freigabe bei Wechsel. Letztlich ist dann jetzt ein Spieler gegangen. Und wir können eine vernünftige B-Jugend stellen, mit Spielern, die wir seit Jahren ausgebildet haben. Der Punkt ist für mich nicht, dass einzelne Spieler wechseln, zu richtig guten Vereinen, das sollen sie. Aber wenn ich als Verein etwas von unten aufbauen will, dann kann ich auch nicht ohne weiteres zulassen, dass andere Vereine bei einem schmarotzen, wenn sie selbst keine vernünftige Arbeit leisten. Dafür sind sicher gute Arbeit und gute Kommunikation die wichtigsten Voraussetzungen, aber mein Eindruck in unserem Umfeld ist, dass es auch Not tut, entsprechend den Regularien sich gegen Vereine zur Wehr zu setzen, die ihren eigenen Erfolg auf Basis der Arbeit anderer erreichen wollen.

    Das verstehe ich und in solchen Fällen kann man der Ausbildungsentschädigung vielleicht sogar einen Sinn abgewinnen. Vielleicht kann man aber andererseits auch das System der vererbten Ligazugehörigkeit in Frage stellen, denn es ist doch die Verbandsliga, mit der sie Eure und andere Spieler in Eurem Raum ködern, oder? Langfristig kann die Lösung natürlich auch darin liegen, dass man selbst zuverlässig in jeder Altersklasse ziemlich weit oben spielt, und zwar mit überwiegend eigenen Kräften, so wie Ihr das eben versucht. Da ist es natürlich sehr ärgerlich, wenn dieses Projekt zu scheitern oder einen deutlichen Dämpfer zu erhalten droht. Aber wenn einzelne nicht mehr Teil des Vorhabens sein wollen, kann man sie wohl nur schwerlich dazu zwingen und sollte das auch nicht versuchen. Nicht, dass ich Euch das unterstelle.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hier ist der Link zum Urteil des OLG Bremen, in dem es u.a. auch um die Höhe der Aufwandsentschädigung für einen abgebenden Verein geht.


    http://www.oberlandesgericht.b…3/2-U-14-067%20anonym.pdf


    Einige Details:


    - die ordentlichen Gerichte könne bereits dann angerufen werden, wenn alle vereinsinternen Gremien durchlaufen sind. D.h. Verbandsgremien sind nicht anzurufen. Der Grund ist, dass Verbandsgerichte mit Verbandsfunktionären besetzt sind. Sie sind damit nicht paritätisch besetzt und damit kein Schiedsgericht nach ZPO. Oder kurz: Sie sind eindeutig parteiisch und damit ungeeignet Recht zu sprechen.


    - Zu der Entschädigung
    Transferentschädigungen erfüllen mithin die Funktion des Ersatzes von Ausbidungskosten nur dann, wenn sie sich an den tatsächlich angefallenen Ausbildungskosten orientieren und nicht am Marktwert des fertigen Spielers.


    Ein konkreter Nachweis von Ausbildungskosten wird hier nicht verlangt. Lediglich eine "Orientierung" ist angezeigt.


    Auch geht das Gericht nicht darauf ein, dass der abgebende Verein Einnahmen und Nutzen durch den Spieler hatte.



    Eine konsequente Regelung wäre dann mE die, dass beim Wechsel eines Spielers dem abgebenden Verein eine gestaffelte Geldforderung gegen den aufnehmenden Verein entsteht. Und der löhnt dann oder verrechnet.


    Warum es da eine Möglichkeit geben soll, einen Spieler - für wie lange auch immer - zu sperren, erschliesst sich mir nicht einmal ansatzweise.

  • @Else Tetzlaff, verstehe ich dich richtig, dass du es bevorzugen würdest, wenn grundsätzlich bei einem Vereinswechsel der aufnehmende Verein eine (gestaffelte) Ausbildungsentschädigung an den abgebenden Verein bezahlen sollte?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @Else Tetzlaff, verstehe ich dich richtig, dass du es bevorzugen würdest, wenn grundsätzlich bei einem Vereinswechsel der aufnehmende Verein eine (gestaffelte) Ausbildungsentschädigung an den abgebenden Verein bezahlen sollte?

    Diese Möglichkeit nimmt es dem abgebenden Verein den wechselnden Spieler - warum auch immer - zu sperren.


    Der Spieler wäre dann nicht mehr Verhandlungsmasse. Er kann (wenn er aufgestellt wird) in jedem Fall spielen.


    Und der aufnehmenden Verein weiß von Anfang an, was der Spieler "kostet", da die Tabelle mit den Entschädigungen bekannt ist.


    Bilateral können die Vereine dann ausmachen, dass sie gänzlich auf Zahlungen verzichten. Es ist schliesslich niemand gezwungen seine Forderungen geltend zu machen.


    Aber die unselige Sperrerei zum Nachteil des Spielers wäre vom Tisch.

  • @Else Tetzlaff
    Ich habe den Thread aufmerksam mitverfolgt, auch da in der Mannschaft meines Ältesten zwei neue Spieler ebenfalls gesperrt wurden. Allerdings bin ich Ü40 und habe vielleicht einige Postings hier schon wieder vergessen. Im Eingangsposting hättest Du das für mich Entscheidende schon angesprochen. Hier möchte ein 14jähriger Junge seinem Hobby uneingeschränkt nachgehen können. Die Argumente, dass er doch bis zum Ablauf der Sperre an Freundschaftsspielen und Turnieren teilnehmen kann, kann ich nachvollziehen, jedoch ist dies für mich nicht das selbe. Versetzt Euch in die Lage des Jungen. Er wechselt zu einem neuen Verein = neues Umfeld, neue Mannschaft. Er trainiert mit der Mannschaft mit und darf dann am WE beim Punktspiel nur zusehen. Wie er sich dabei wohl fühlt ?? Für mich ist und bleibt dies armselig. Mich würde daher brennend interessieren was er denn darüber denkt und sagt. Hattest Du das schon geschrieben ?


    Aaaaaber... Meines Erachtens begehst Du hier ( kann ja nur aufgrund des Geschriebenen subjektiv darauf bewerten ) einen Kardinalfehler. Moralisch/ethische Bewertung und daraus resultierender rechtlicher Anspruch. Grundlage für Dich scheint da die Zusage des Trainers zu sein. Moralisch mag dies zutreffen und auch ich würde dem Folgen. Schließe mich da der Meinung von @Chris an. Mündliche Zusagen sollten auch in heutiger Zeit was Wert sein. Hierzu wolltest Du ja eine Meinung haben. Bevor ich hierzu jedoch ein Statement würde abgeben wollen, fehlt mMn hier ein ganz wichtiger Punkt. Was hat den aufnehmenden Verein dazu bewogen, die drei A-Jugendlichen zu sperren ? Da würde ich auch als Vater alle Hebel in Bewegung setzen, dies in Erfahrung zu bringen. Was ist wenn Dein Junge in der A-Jugend wechseln möchte und die sperren ihn dann ? Willst Du dann gegen die vor Gericht ziehen bzw. dies rechtlich bewerten lassen ? Ist mir bisher zu einseitig, nur das Verhalten des ehemaligen Vereins bewerten zu sollen. Vielleicht gab es ja schon einen Fall wo der aufnehmende Verein eine Sperre verhängt hatte und man hat danach abgesprochen, dies in Zukunft sein lassen zu wollen. Und nun sind sie stinkig, dass gleich drei Jungs wechseln und halten sich nicht dran.


    Insgesamt muss man beachten, dass hier Ehrenamtler am Werk sind. Die sind nicht frei von Fehlern. Es werfe den ersten Stein... Und in einem Verein läuft eben nicht immer alles rund. Auch das sollte man bei seiner moralischen Bewertung einbeziehen.

  • Ich wollte erst einmal nur wissen, ob ich dich richtig verstehe. Ich bin durchaus der gleichen Meinung wie du, dass die Verknüpfung von Sperre und Ausbildungsentschädigung ziemlich fragwürdig ist. Ebenso wie z.B. @Chris und @Don Quijote, @TW-Trainer sowieso, bin ich auch kein Freund der aktuellen Vereinswechselregelungen. So wollte ich meine Posts auch nicht verstanden wissen, sondern eher als Feststellungen darüber, was eben aktueller Stand der Dinge ist und welche Optionen Ihr momentan habt.


    Ich verstehe selbst, wie gesagt, nicht, mit welcher Rechtfertigung Freigabe und Ausbildungsentschädigung beim Vereinswechsel gekoppelt sind. Ich sehe da keinen sachlichen Zusammenhang. Vielmehr ist es ja so, dass mittels der Ausbildungsentschädigung der abgebende Verein finanziell für den Verlust des wechselnden Spielers kompensiert werden soll. Warum das überhaupt in dem Bereich, in dem den Vereinen kein finanzieller Vorteil dadurch entsteht, dass ein Spieler bei ihm spielberechtigt ist, sinnvoll sein soll, erschließt sich mir nicht. In den meisten Fällen wird ein Spieler nur in dem Verein, für den er spielt, Mitglied sein und dort seinen Vereinsbeitrag bezahlen. Aber das kann doch nicht die Motivation sein.


    Nein, ich denke, der Anlass für die Einführung der "Ausbildungsentschädigung" lag eher im Unmut der Amateurvereine, wo letztlich so gut wie alle Fußballprofis ihre Laufbahn bekommen haben, darüber, dass die Profivereine jede Menge Kohle an den Transfers dieser Spieler verdienten, und sie daran nicht teilhatten, obwohl sie doch auch einen Beitrag zu ihrer Ausbildung geleistet hatten. Das kann man auch so sehen, und selbst wenn nicht, dann kann man dennoch eine gewisse Kompensation für sinnvoll halten, um Frieden und Einvernehmlichkeit zwischen beiden Bereichen und damit für beide eine bessere Situation als ohne die Kompensation zu erreichen.


    Dabei verstehe ich aber nicht, dass eine Ausbildungsentschädigung, wenn ich die Freigabe erst einmal zurückstelle, bei jedem Wechsel anfallen soll. Da wäre erst mal zu klären, ob und inwieweit im Jugendbereich Geld mit den Spielern verdient wird. Mag ja sein, dass das z.B. bei den Vereinen mit NLZ so ist, also die Bayern bspw. dazu bereit sind, für einen 15-Jährigen durchaus in die Tasche zu greifen. Aber aktuell gibt es ja bis hinunter in die untersten Ligen die Ausbildungsentschädigung, also auch für den Wechsel innerhalb des Kreises oder dem Bezirk. Und sie fällt auch an, wenn ein Spieler in eine untere Klasse wechselt. Außerdem, und das ist eigentlich auch ziemlich kurios, ist für die Höhe der Ausbildungsentschädigung nicht die Spielklasse des wechselnden Spielers relevant, sondern vielmehr ausschließlich die Spielklasse der ersten Seniorenmannschaft des aufnehmenden Vereins. Es kann ja durchaus sein, dass ein Verein mit seinen Jugendmannschaften in Bezirks- oder Landesligen vertreten ist, seine erste Herren aber 'nur' im Kreis unterwegs ist.


    Die Sperre ist ein ganz eigenes Thema. Für Freunschaftsspiele gibt es ja grundsätzlich keinerlei Sperre, für Pflichtspiele gibt es bei uns vom Verband automatisch und unabänderlich außerhalb der Wechselfrist eine Sperre von drei Monaten -- Ausnahmen gibt es z.B., wenn der wechselnden Spieler lange nicht gespielt hat. Damit möchte man wohl verhindern, dass es während der Saison mehrfaches Vereins-Hopping gibt, also die Vereine sich gegenseitig die Spieler unter der Saison abwerben. Das ist wohl auch sinnvoll und bei allem Ärger, den man über eine solche Sperre als Betroffener empfinden mag, so sind es doch 'nur' drei Monate, die in meinen Augen nicht so dramatisch ins Gewicht fallen. Vielleicht würden auch acht Wochen reichen, das ist für mich hier letztlich ein Detail, das nichts daran ändert, dass ich die Pflichtsperre zur Unterbindung des übermäßigen Abwerbens während der Saison für gerechtfertigt halte.


    Aber was soll die Freigabe durch den abgebenden Verein? Dazu habe ich schon mal vor ein paar Jahren hier im Forum mein Unverständnis dokumentiert.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @Else


    Wie ich feststelle, hast du das Urteil des Zivilgerichts sehr gut verstanden. Denn ist in der Tat so, dass man nicht zwangsläufig Beschwerde im Sportgerichtsverfahren, sondern dann beim ordentlichen Gericht einlegen kann, wenn gegen geltendes Recht verstoßen wurde.


    Hier waren eindeutig Fachanwälte für den Kläger (SV Wilhelmshaven) am Werk im Gegensatz zu Wenigsen.


    @tobn
    Ja, du hast es schon so richtig verstanden! Gestaffelte Pauschalen verstoßen deshalb gegen geltendes Recht, weil nur im jeweiligen Einzelfall tatsächliche Ausbildungskosten geltend gemacht werden können. Konsequenz dieses Urteils war ja, dass Read Madrid die lt. Staffelung zu zahlenden Beträge an die Jugendvereine von Toni Kroos (Hansa Rostock, Greifswalder FC) zunächst einmal nicht gezahlt hat.


    Ferner wird der SV Wilhelmshaven alle nachweisbaren Kosten durch Punktabzug und Zwangsabstieg gegenüber den Verbänden geltend machen können, da sie mit ihren Pauschalregelungen gegen geltendes Recht verstoßen haben. Hier haben ganz eindeutig die Juziziare des DFB gepennt. Man erkennt es auch daran, dass der DFB keine Berufung gegen das OLG-Urteil eingelegt hat.


    Wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass eine Privatperson im Mittelpunkt der Klage stehen muß! Dann kann die pauschale Transfer- und Sperr-Regelung gekippt werden. Aber das hat Else schon richtig erkannt!


    Man kann zwar die Frage stellen, ob die Regelung, die eigentlich die kleinen Vereine schützen sollte, vernünftig ist? Weil sie jedoch lediglich eine Kannbedingung ist und kein abgebender Verein dazu verpflichtet ist, ein Transfer oder eine Sperre zu ergeben, ist dies ein Zeichen dafür, dass das die Urheber der Regel selbst gar nicht daran glaubten, damit sämtliche Streitigkeiten aus dem Wege räumen zu können.


    Leidtragende dieser Regel sind deshalb die Spieler, wenn sie das Pech haben, dass man sie zwingen will, ihr Hobby nicht unter besseren Bedingungen im neuen Verein ausüben zu dürfen!


    Ohnehin passt sie nicht in einen Amateursport, in der nicht der Kommerz, sondern der Spaß am Fussball an oberster Stelle stehen sollte. Wenn ein Verein keine anderen Möglichkeiten sieht, seine sportlichen Ziele zu erreichen, als Spieler mit Sprerre und dem "Loskaufen" zu drohen, dann sollte es sich auch fragen, ob es selbst Verursacher des Wechselwunsches ist. Denn jemand, der sich im Heimatverein wohlfühlt, der will nicht so schnell wechseln! Aber wie viele Wechsel gibt es heutzutage innerhalb der Ligen oder bei einer Liga Unterschied? Das müßte alles nicht sein oder?

  • Zum Thema Wohlfühlen: Mein Sohn wechselt ja selbst gerade die Mannschaft, in der in zehn Tagen beginnenden Saison gehört er zum Altjahrgang der C-Jugend. Mit ihm wechseln fünf weitere Spieler zum selben Verein. Zwei davon gehören zu seinem engsten Freundeskreis, ein weiterer ist mit einem der zwei eng verbandelt. Der vierte Spieler gehört zu seinem erweiterten Freundeskreis. Alle fünf dieser Spieler habe ich trainiert, drei ununterbrochen von der G bis in die D, zwei verbrachten das zweite E-Jugendjahr woanders. Alle diese Spieler wechseln trotz der grundsätzlichen Aussicht, in der kommenden Saison wirklich hochklassig spielen zu können, zu einem Verein, in dem sie entweder Gruppen- oder, und das ist im Moment sogar wahrscheinlicher, nur Kreisliga spielen werden. Und zwar, weil sie mit dem Trainer und einigen Spielern in der alten Mannschaft nicht klar kommen, und der Trainer keinen Anlass zu irgendwelchen Änderungen sieht. Daneben haben noch einige andere Spieler in der zu Ende gehenden Saison die Mannschaft verlassen, ca. ein halbes Dutzend Spieler bleibt zwar im Verein, wechselt aber in eine untere Mannschaft.


    Keiner der vier Spieler und auch keiner derjenigen, die ganz aufgehört haben, hätte den Verein, in dem der Großteil von ihnen seit der G-Jugend Fußball spielt, verlassen, wenn sie sich nicht ausgesprochen unwohl gefühlt hätten.


    Ich kenne aber durchaus genügend Beispiele für Spieler, die aufgrund der sportlichen Perspektive gewechselt sind. Gerade der Verein, den ich weiter oben erwähnt habe, besteht in den Mannschaften ab der D-Jugend aufwärts fast ausschließlich aus "Legionären". Und den umgekehrten Fall kenne ich auch: ein Nachbarverein rühmt sich selbst im Kinderbereich schon mit jeder Menge Titeln und so, die Kehrseite der Medaille ist aber, dass eben im Kinderbereich schon die Wertschätzung für die Spieler direkt und ziemlich drastisch mit ihrem fußballerischen Können korreliert. Dementsprechend verlassen, so wie ich das sehe, relativ viele Spieler, die eben nicht zur Spitze, durchaus aber auch zum guten Mittelfeld gehören, diesen Verein noch während der KiFu-Jahre. Wenn die Begeisterung für den Fußball groß genug ist, geben sie einem anderen Verein die Chance, im anderen Fall wechseln sie die Sportart oder hören (bereits im Kinderalter) ganz auf.


    Ich bin deshalb durchaus bei dir, wenn du den Wohlfühlfaktor als den wichtigsten Trumpf eines Vereines dafür siehst, seine Spieler bei sich zu halten. Aber gerade diejenigen, die sich für besser halten, können dennoch der Versuchung, die ihnen von anderen eingeflüstert wird, erliegen..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Ich bin deshalb durchaus bei dir, wenn du den Wohlfühlfaktor als den wichtigsten Trumpf eines Vereines dafür siehst, seine Spieler bei sich zu halten. Aber gerade diejenigen, die sich für besser halten, können dennoch der Versuchung, die ihnen von anderen eingeflüstert wird, erliegen..

    Es hindert doch niemand den alten Verein daran, auch Argumente gegenüber Spieler und Eltern für einen Verbleib anzubringen. Geht der Spieler dann doch, waren die Argumente des anderen Vereins wohl stichhaltiger. Ob zu recht, zeigt die Zukunft. Manch ein Spieler kommt irgendwann wieder in seinen Heimatverein zurück. Hat er jedoch schlechte Erinnerungen an diesen, wird eine Rückkehr unwahrscheinlich.
    Das große Problem einiger Vereine und auch einiger Trainer ist, dass sie die Kinder, wenn sie einmal aufgenommen oder von ihnen trainiert wurden, wie ihr Eigentum betrachten. Genauso, wie dadurch Probleme bei Vereinswechseln entstehen, entstehen so auch Probleme bei anstehenden internen Wechseln der Spieler in andere Mannschaften und neuen Zusammenstellungen von Mannschaften.
    In den meisten Fällen kommt es auch nach meiner Erfahrung bei vorläufiger Nichtzustimmung des abgebenden Vereins bis zum ersten Spieltag der neuen Saison zu einer Einigung zwischen den Vereinen. Aber allein die Tatsache, dass es immer wieder Kinder gibt, die ausgegrenzt werden, und das ist auch der Fall, wenn sie "nur" anders als ihre Teamkameraden zeitweilig von den Pflichtspielen ausgeschlossen werden, sollte beschämend genug für alle beteiligten und verantwortlichen Erwachsenen sein.
    wenn ein Verein meint, es seien ihm Kosten entstanden, so bekommt er sie doch in dem Fall, wo der Spieler die Sperre absitzt, auch nicht zurück. Also ist diese Maßnahme schon einmal ungeeignet, wirklich seine eventuell angefallenen Kosten erstattet zu bekommen.
    Bliebe man grundsätzlich bei den Wechselfensten im Sommer und Winter und würde verpflichtend eine Wechselerklärung drei Monate im Voraus verlangen, würde man auch den Interessen der Vereine bezüglich Planungssicherheit Genüge tun. Ausnahmen für Vereinswechsel unabhängig von den Wechselfenstern sollte es dann auf jeden Fall noch bei Wohnortwechsel und offensichtlicher ungerechter Benachteiligung der Kinder geben.

  • @Karl, ich stimme deinem Beitrag nahezu vollumfänglich zu. Aber deinem Vorschlag zur Gestaltung des zulässigen Wechselvorgangs kann ich nicht folgen. Dabei denke ich an einen Spieler, der kurz nach dem Wechselfenster fest stellt, dass "alles Sch***e" ist. Dieser muss dann (zumindest gefühlt) ewig warten, bis er da wieder weg kann, obwohl ggf. sogar alle Beteiligten einverstanden sein könnten. Hat halt einen Fehler gemacht oder es ist ein anderer Trainer im neuen Verein als vorher gedacht, was auch immer.


    Eine Wechselerklärung fände ich auch im Sinne der Planungssicherheit der Vereine wünschenswert, halte drei Monate im Voraus aber für etwas viel. Wobei das auch davon abhängt, von welchem Datum aus du drei Monate zurück rechnen möchtest. Wenn das der Beginn der neuen Saison ist, also der 1.8., so dass man bis zum 1.5. seine Wechselabsicht ankündigen soll, dann fände ich das vielleicht akzeptabel, aber den 1.3. fände ich z.B. viel zu früh..

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  • @tobn und karl


    Super Beiträge von euch!


    Natürlich bringt die "Transfer-Geld-Tauscherei nichts, besonders wenn es um eine Rückkehr in den Heimatverein geht! Denn das Alles wird über die Köpfe der Hobby-Spieler ausgetragen, von denen so gut wie nie irgendjemand Profi (dorthin mag es Sinn haben) werden wird.


    Schaut man einmal etwas genauer bei den Kosten von Kindern nach, dann wird man bald darauf kommen, dass in den allermeisten Vereinen derlei Kosten gar nicht entstehen. Sonst könnte man dort ja gar nicht so niedrige Jahres-Mitgliedsbeiträge veranschlagen. Denn wenn die Trainer meist kostenlos arbeiten, die Kommunen mitgliederabhängige Beiträge zahlen, Sponsoren für Bandenwerbung sowie Förderclubs pauschale Beiträge zahlen, dann bleibt als der große Etat-Schlucker meist nur die 1. Seniorenmannschaft.


    Dort, wo man partnerschaftlich miteinander umgeht, kann man planen! Wo weniger sorgfältig gearbeitet wird, kommt es für die Hobby-Fussballspieler zur Alternative: Aufhören oder Verein wechseln. Man hat m.E. viel zu lange geglaubt, der Fussball an sich sei schon interessant genug, um junge Menschen dauerhaft an die Vereine zu binden. Aber Fussball wird von Menschen gespielt, die sich nicht auf ihre fussballspezifischen Fähikgeiten reduzieren lassen wollen!


    Ich weiß nicht, wie es euch geht? Aber wenn ich so Meinung lese wie: ... die halbe Mannschaft ist talentfrei ...dem Spieler X hab ich aber gegeben ...", dann habe ich das Gefühl, dass sich jemand eine Meinung anmaßt, die ihm überhaupt nicht zusteht, da es sich hier um Hobbytrainer mit Hobbyspielern handelt. Man muß nicht 11 Freunde sein, aber es verdient jeder den Respekt, den man auch für sich in Anspruch nimmt!

  • Nach nochmaliger Lektüre der Jugendordnung des hiesigen Verbands bin ich die folgende Passage gestossen.


    Die für den Fall der Nichtzustimmung festgelegten Entschädigungsbeträge haben beim Vereinswechsel von Jugendlichen keine Gültigkeit.


    D.h. im Ergebnis, dass die Zustimmung nicht durch Zahlungen erzwungen werden kann.


    Oder anders ausgedrückt: Der abgebende Verein ist in grotesker Art und Weise Herr des Verfahrens.


    Das ist schon eine Form von Leibeigenschaft. Ich kann mir nicht vorstellen, das deratige Klauseln verfassungsgemäß sind.

  • @Karl, ich stimme deinem Beitrag nahezu vollumfänglich zu. Aber deinem Vorschlag zur Gestaltung des zulässigen Wechselvorgangs kann ich nicht folgen. Dabei denke ich an einen Spieler, der kurz nach dem Wechselfenster fest stellt, dass "alles Sch***e" ist. Dieser muss dann (zumindest gefühlt) ewig warten, bis er da wieder weg kann, obwohl ggf. sogar alle Beteiligten einverstanden sein könnten. Hat halt einen Fehler gemacht oder es ist ein anderer Trainer im neuen Verein als vorher gedacht, was auch immer.



    Eine Wechselerklärung fände ich auch im Sinne der Planungssicherheit der Vereine wünschenswert, halte drei Monate im Voraus aber für etwas viel. Wobei das auch davon abhängt, von welchem Datum aus du drei Monate zurück rechnen möchtest. Wenn das der Beginn der neuen Saison ist, also der 1.8., so dass man bis zum 1.5. seine Wechselabsicht ankündigen soll, dann fände ich das vielleicht akzeptabel, aber den 1.3. fände ich z.B. viel zu früh..

    tobn:


    Ich erhebe auch nicht den Anspruch, dass meine angeführten Gedanken die Lösung in Perfektion sind. Ich bin nur der Meinung, dass es höchste Zeit wäre, über Art und Weise nachzudenken, Vereinswechsel und freies Ausüben des Hobbys ohne mögliche Sanktionen für Kinder und Jugendliche zu ermöglichen.
    Auch wenn Spielerwechsel letztendlich überwiegend ohne dauerhafte Sperren erfolgen, so reicht es doch aus, dass es die Möglichkeit gibt und diese auch teilweise genutzt wird, Kinder für einen Wechsel mehr oder weniger abstrafen zu können.


    Nela:


    Du in einem anderen Thread eine provokante Frage bezüglich Aufnahme von Flüchtlingen in einen Verein mit höherem Vereinsbeitrag gestellt und dort die soziale Komponente im Auge gehabt.
    Hier einmal eine ebenso provokante Frage von mir:


    Spieler y und z wechseln von Verein A zu Verein B. Bei beiden erteilt verein A die Zustimmung nicht. Die Eltern von y verfügen über genug Geld, zahlen die Ausbildungsentschädigung und eine Sperre ihres Sohnes ist damit hinfällig. Die Eltern von z haben die Möglichkeit finanziell nicht und so sitzt z die Sperre ab, da auch der aufnehmende Verein klamm ist und grundsätzlich keine Ausbildungsentschädigungen zahlt.


    Für dich in Ordnung und aus Sicht der Kinder gerecht ?


    Andere Variante wäre, dass beide Spieler in jeweils einen anderen Verein wechseln. Der eine Verein verfügt über genug finanzielle Mittel und zahlt die Aufwandsentschädigung. Der andere Verein hat diese Mittel nicht und sein neuer Spieler entgeht der Sperre nicht. Aus deiner Sicht In Ordnung ?

  • Auch wenn Spielerwechsel letztendlich überwiegend ohne dauerhafte Sperren erfolgen, so reicht es doch aus, dass es die Möglichkeit gibt und diese auch teilweise genutzt wird, Kinder für einen Wechsel mehr oder weniger abstrafen zu können.

    Uneingeschränkte Zustimmung.

    Für dich in Ordnung und aus Sicht der Kinder gerecht ?

    Stell Dir mal die Situation in meinem Verband vor: Da können die Eltern Milliardäre sein und es nutzt unter Umständen nix.



    Wo liegt denn der Nutzen der aktuellen Regelungen für die Vereine ?


    Ein Nutzen einer Sperre ist ja nur dann gegeben, wenn beide Vereine in der gleichen Staffel spielen werden.
    Oder übersehe ich da was ?


  • Der Nutzen liegt aus meiner Sicht darin, dass Spieler und Eltern sich einen Wechsel dann besser überlegen.

  • Mit Zahlung der festgelegten Ausbildungsvergütung wird der Spieler auch für Pflichtspiele spielberechtigt. Auch wenn der abgebende Verein seine Zustimmung zum Wechsel verweigert.
    Ich persönlich würde an Stelle der Eltern schon aus Prinzip kein Geld an den abgebenden Verein zahlen, wenn dies nicht der aufnehmende Verein macht.

  • Der Nutzen liegt aus meiner Sicht darin, dass Spieler und Eltern sich einen Wechsel dann besser überlegen.

    Diese Logik erschliesst sich mir nicht.


    fak: Meinst Du damit, dass ein Wechsel schwieriger und damit unwahrscheinlicher wird ?


    Mit Zahlung der festgelegten Ausbildungsvergütung wird der Spieler auch für Pflichtspiele spielberechtigt. Auch wenn der abgebende Verein seine Zustimmung zum Wechsel verweigert.

    Nicht in meinem Verband. (Siehe #55 kursiv)




    Noch etwas zum Thema Formvorschrift zu Vereinbarungen:
    Vereinbarungen zwischen dem abgebenden Verein und dem Spieler über den Zeitpunkt und die Voraussetzungen einer Zustimmung zum Vereinswechsel oder eine Zusicherung für eine noch zu erteilende Zustimmung zum Vereinswechsel (Freigabezusicherung) sind zulässig.


    Es ist keine Schriftform vorgeschrieben, so dass die im Fall Max zwischen Eltern und Trainer getroffene Vereinbarung gültig ist.