Verweigerung Zustimmung

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  • Guten morgen,


    ich will mal Eure Meinung zu folgendem Fall lesen:


    Der U14-Spieler Max kündigt sechs Wochen vor Ende der Saison an, den Verein V unter Umständen verlassen zu wollen, um eine Liga höher bei Verein B kicken zu können.


    Die Trainer von V sehen das auch als sinnvoll an und unterstützen den Wechsel von Max nach B.


    Alles geschieht "in bestem Einvernehmen". B nimmt Max auf und der meldet sich bei V ab.


    Am letzten möglichen Wechseltag wechseln nun drei A-Jugendspieler von B nach V.


    B verweigert bei allen drei A-Jugendspielen die Zustimmung zum Wechsel. Weshalb ist unklar.


    Im Gegenzug stimmt V - entgegen der Verabredungen innerhalb der U14 - nun dem Wechsel von Max nicht zu.


    Meine Frage:
    Sind die Funktionäre von V charakterlich aus der Gosse ?


    Gruß Else

  • Wenn Max für die verweigerte Freigabe verantwortlich ist, dann wurde korrekt gehandelt.
    Sonst nicht.
    Was kann denn der Kleine für das Verhalten der Verantwortlichen von B, die nach dem Wechsel der A-Junioren angesäuert sind? Wird halt nun auf Max Rücken ausgetragen.


    Wenn aber nun wegen dieses Wechsels der A-Jugend dort keine zu Stande kommt, dann könnte ich den Zorn dort verstehen.

  • Wenn Max für die verweigerte Freigabe verantwortlich ist, dann wurde korrekt gehandelt.
    Sonst nicht.


    Wenn aber nun wegen dieses Wechsels der A-Jugend dort keine zu Stande kommt, dann könnte ich den Zorn dort verstehen.

    Der Wechsel von Max lief völlig harmonisch.
    Weder er noch seine Eltern gaben irgendwelchen Anlaß für schräge Aktionen.


    Eine A-Jugend kommt trotzdem zu Stande. Allerdings sind die wechselnden Spieler wohl eher drei der Besseren.

  • Else....Ich glaube du schätzt das falsch ein.


    Der abgebende Verein sperrt die Spieler.
    Das ist ein normaler Vorgang....leider.


    Das hat aber auch einen Sinn für den abgebenden Verein.


    Durch die Sperrung wird der neue Verein sich an den alten Verein wenden und über Verhandlungen dafür sorgen, dass die Spieler dann freigegeben werden.


    Bei meinen Söhnen -die auch gewechselt haben- ...sind das dann so cirka 3 bis 5 Bälle pro Spieler...ein Lächerlichkeit, aber so ist das halt.


    Erzählt hat mir ein Jugendvorständler des alten Vereins, dass das auch zum Spielerschutz wäre. Er gab mir gegenüber an, dass durch die Sperre ein Zurückkommen ohne Steine des neuen Vereins ermöglicht und garantiert sei. Das kann ich mangelnden Wissens nicht bestätigen und es ist auch meinerseits ungeprüft in der Sachlichkeit.


    Zudem wurde mir erzählt, dass DADURCH (also durch das Sperren)....der alte Verein in die Position versetzt sei...das man Geld mitverdienen würde, so der/die neuen Vereine mit dem abgegebenen Spieler mal Geld verdienen sollten. Auch das ist ungeprüft.


    Mein Bauchgefühl sagt mir, dass das Nonsens und vorgeschoben war. Interessiert mich auch nicht...nur in so fern, dass die Lächerlichkeit von von ein paar Bällen übrig bliebe...was hier zu Orte schon gut passen würde, sorry.


    Ein anderer hiesiger Aspekt ist noch, dass der abgebende Verein eine Kündigungsfrist von 6 Wochen zum Qartalsende verfügt. Das heisst, ein Spieler der gehen will....muß sich noch im Verlaufe der laufenden Saison mitten in den Spielen überlegen, was er will. Genau das entspricht auf Kreisligabasis oftmals nicht den Gegebenheiten, da der Entschluß zu gehen meist kurz vor dem 30.6. entsteht (30.6. letzte Wechselmöglichkeit). Da geht der Spieler zum anderen Verein ...meldet sich an...zahlt...und zahlt noch drei "Monatsmieten" beim alten Verein, obwohl er dort nicht mehr ist. DAS passt dann gut zum Rest...ein Lächerlichkeit, armselig und hausgemacht. Da bekommt man dann auf Anfrage gesagt, dass man doch auch Vorlauf wegen der Kündigung benötige und man solle es doch bitteschön als Spende betrachten. Restlos lächerlich und armselig und ich hoffe, das wird gelesen!!!


    Der neue Verein macht das so übrigens nicht. Da geht das zum Monatsende und basta und die kriegen das auch bürokratisch ganz schnell hin und das über Ehrenamtler, statt wie umgekehrt...über Angestellte.

  • Erzählt hat mir ein Jugendvorständler des alten Vereins, dass das auch zum Spielerschutz wäre. Er gab mir gegenüber an, dass durch die Sperre ein Zurückkommen ohne Steine des neuen Vereins ermöglicht und garantiert sei. Das kann ich mangelnden Wissens nicht bestätigen und es ist auch meinerseits ungeprüft in der Sachlichkeit.


    Das ist korrekt. Oftmals wird vom abgebenden Verein schriftlich vom neuen Verein für die Freigabe eine Zusicherung gefordert, dass der Spieler jederzeit zum alten Verein mit einer Freigabe zurückwechseln darf!



    Zudem wurde mir erzählt, dass DADURCH (also durch das Sperren)....der alte Verein in die Position versetzt sei...das man Geld mitverdienen würde, so der/die neuen Vereine mit dem abgegebenen Spieler mal Geld verdienen sollten. Auch das ist ungeprüft.


    Das ist nur zum Teil korrekt. Der eine Weg A) Spieler wird Juniorennationalspieler, oder Bundesligaprofi: Verdienen alle Vereine mit, bei denen er ausgebildet wurde (ausgenommen NLZs). Der Anteil einer Summe X wird dann unter den Vereinen gemessen an den Jahren der jeweiligen Ausbildung aufgeteilt. Hierbei spielt es null komma null Rolle, ob damals eine Zustimmung zum Wechsel vorlag oder nicht.
    Der andere Weg B) Jetzt kommen wir zum o.g. vorgehen, dass ein Spieler zurückwechseln darf. Häufig wird in dem Formular dann noch der passus hinzugefügt, dass sollte der aufnehmende Verein eine Ablösesumme (in der Regel im Senioren-Amateurbereich) bei einem weiteren Wechsel des Spielers zu Verein C erhalten, dass der ursprüngliche Verein je nach Verhandlungsgeschick einen gewissen %-Anteil von der Ablösesumme erhält.

  • Das ist doch vollkommen krank.


    Ein 14-jähriger will doch nur Fußball spielen.


    In unserem konkreten Fall haben wir bestimmte Leistungen zum Ende der Saison erbracht und quasi im Gegenzug gab es die Zusicherung, das man Max ziehen lässt.


    Das klingt jetzt offizieller als es tatsächlich war, aber wir hatten das Wort der Trainer.


    Und dann so eine Blutgrätsche.

  • Da der neue Verein deines Sohnes seinen Spielern die Zustimmung zum Wechsel verwehrt, ist es nachvollziehbar, dass der alte Verein im Gegenzug auch dem Wechsel eures Sohnes nicht zustimmt, um ihn bei Verhandlungen "gegenrechnen" zu können. Diese Verhandlungen werden vermutlich stattfinden und die Zustimmungen werden noch rechtzeitig erteilt werden.
    Eltern rate ich, sich Zusicherungen immer sofort schriftlich geben zu lassen und sich nie auf ein "gegebenes Wort " zu verlassen. Wenn eine schriftliche Form verweigert wird, sollte man sein Kind kein Pflichtspiel mehr für seinen Verein machen lassen, damit es nach der Sommerpause möglichst sofort für den neuen Verein spielberechtigt ist.

  • Diese Verhandlungen werden vermutlich stattfinden und die Zustimmungen werden noch rechtzeitig erteilt werden.

    Das wird sicherlich so sein.


    Ich bin bisher - ab jetzt sicherlich nicht mehr - davon ausgegangen, dass das gegebene Wort gilt.


    Selbst wenn die Zustimmung innerhalb der zulässigen Frist nachgereicht wird, ist das Vertrauensverhältnis nachhaltig zestört.


    Da wird einem Jugendlichen mehrfach gesagt, er sei als Leistungsträger jederzeit wieder willkommen, und kurz danach erteilt man ihm eine Sperre.


    Menschenkenner sind da keine am Werk.



    Eltern rate ich, sich Zusicherungen immer sofort schriftlich geben zu lassen und sich nie auf ein "gegebenes Wort " zu verlassen. Wenn eine schriftliche Form verweigert wird, sollte man sein Kind kein Pflichtspiel mehr für seinen Verein machen lassen, damit es nach der Sommerpause möglichst sofort für den neuen Verein spielberechtigt ist.

    Das ist zwar nachvollziehbar, jedoch einigermassen pervers.


    Mitten der Frühjahrsrunde eine schriftliche Bestätigung zu fordern, dass der potentiell abgebende Verein in der Wechselperiode I seine Zustimmung nicht verweigert, und dies mit dem Druckmittel des "Sonst-nicht-mehr-mitspielens" ist einfach nur krank.


    Die Jungs wollen einfach nur möglichst viel kicken. Dem stünde eine solche Drohkulisse völlig entgegen.

  • @Else Tetzlaff:


    Solange Verantwortliche ehrlich sind und das gegebene Wort gilt, so gibt es doch keine Gründe, diese Vereinbarung nicht in Schriftform abzufassen. Wird dies verweigert, ist das angeblich gegebene Wort auch nicht wert und die Verantwortlichen wollen sich zumindest noch ein Hintertürchen offen lassen. Wenn hier ein Kind nicht mehr für seinen Verein aufläuft, ist das für mich nur eine logische Konsequenz, da die Verantwortlichen des Vereins ganz offensichtlich lügen.
    Dass ich die Sperren für Kinder/Jugendliche in dieser Form auch nicht richtig finde, habe ich bereits in anderen Beiträgen geschrieben. Solange es aber diese Regelungen gibt, muss jeder Beteiligte selbst sehen, wie er das Beste für sein Kind herausholt und muss dabei gegenüber Vereinsverantwortlichen auch nicht mehr Skrupel haben, als diese selbst. 8)
    Insofern steht für mich das Druckmittel, dass das Kind bei Verweigerung der Zustimmung in Schriftform nicht mehr für seinen Verein spielen wird, in akzeptabler Relation zu einer eventuell hinzunehmenden Sperre des Kindes im neuen Verein.
    Vielleicht finden sich ja einmal ein paar Leute, die den Rechtsweg beschreiten und diesen Regelungen hoffentlich ein Ende bereiten. Ihren Kindern selbst wird es aber nicht mehr zugute kommen.

  • @Else Tetzlaff:


    Vielleicht finden sich ja einmal ein paar Leute, die den Rechtsweg beschreiten und diesen Regelungen hoffentlich ein Ende bereiten. Ihren Kindern selbst wird es aber nicht mehr zugute kommen.

    Wäre die Frage, wie sich eine solche Verbandsnorm gerichtlich aushebeln lässt.


    Formal wäre da zunächst die Frage der Zuständigkeit der ordentlichen Gerichtsbarkeit.
    Die dürfte nur dann gegeben sein, wenn das Verbandsgericht (??) kein echten Schiedsgericht iSd ZPO ist.


    Inhaltlich wäre die Frage, ob die Norm, die die Sperre vorsieht, irgendwie rechtswidrig ist.


    Weiß jemand mehr dazu ?

  • Mal aus der Sicht eines Vereinsverantwortlichen, da ich bei uns auch über Freigaben/Nicht-Freigaben entscheide:


    Generell bin ich gegen Sperren im Jugendbereich. Sie gehören meiner Meinung nach abgeschafft, ersetzt durch eine Wechselfrist ein Mal im Jahr (Juni) und durch Wechselmöglichkeit bei mangelnder Einsatzzeit. Finanzielle Entschädigung der Ausbildung für die Vereine sollte am Ende der Jugendzeit erfolgen, je nachdem wie viele Jahre er bei welchem Verein gespielt hat und wo er seine Erwachsenen-"Karriere" beginnt.


    Aber das ist nicht der Ist-Zustand. Der Ist-Zustand ist, dass mein Verein in diesem Sommer ca. 65 Neuzugänge hat, von denen 80 bis 90 Prozent der Jungs von alleine gekommen sind, ohne von uns angesprochen worden zu sein. Die Hälfte dieser Neuzugänge wurde von ihren Altvereinen gesperrt. Manche wollen Geld sehen, manche wollen nur eine Abmachung, dass die Jungs jederzeit umsonst zu ihnen zurück dürfen (gibt es immer von mir), manche wollen die Spieler aus "Rache" sperren (waren ja oft die Leistungsträger in ihren alten Vereinen).


    Meine Verhandlungsstrategie ist da immer ganz klar Tit for Tat (https://de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat).
    Vereinfacht: Vereinen, die uns die Spieler freigeben, gebe ich die Spieler auch immer frei. Wer uns Spieler sperrt, dem sperre ich ebenfalls Spieler. Ich versuche grundsätzlich ein Übereinkommen mit anderen Vereinen zu erreichen, dass Spieler zwischen uns frei hin und her wechseln dürfen. Das tut manchmal weh, ist aber generell die beste Lösung. Ich "kaufe" Spieler oft für 100-250 Euro wenn sie 12, 13, 14 sind und "verkaufe" sie dann mit 16/17/18 für 250 bis 700 Euro. Wir machen mit diesem System also "Gewinn", trotzdem würde ich darauf lieber verzichten, denn ich stehe nicht auf diese nervenden Verhandlungen, tausende Telefonate und im Zweifelsfall spielt ein Spieler dann sechs Monate keinen Fußball (drei Monate, wenn er gesperrt zu uns kommt, drei Monate, wenn er gesperrt von uns geht). Dieses System kann nicht im Sinne der Förderung des Jugendfußballs sein.


    Von diesem Standpunkt aus kann ich das Verhalten von Verein V komplett verstehen und hätte ebenso gehandelt. Mit einer kleine Einschränkung: Ich hätte vorher nicht zugesagt, dass Max "auf jeden Fall" frei wird, sondern gesagt, dass es davon abhängt, wie sich sein neuer Verein uns gegenüber verhält und in der Vergangenheit verhalten hat.


    Kurz zum Rechtlichen: Das wurde meines Wissens nach schon versucht, unter anderem mit der Begründung auf das Recht der freien Entfaltung der Persönlichkeit. Der Verband bekam mit der Argumentation Recht, dass die Spieler an Training, Spielen und Turnieren teilnehmen können und eine dreimonatige Nicht-Teilnahme an Pflichtspielen nicht so wichtig ist, als dass diese Regelung zu Fall gebracht werden könnte. Schade.

  • So wie Chris machen wir es auch.


    Normalerweise lassen wir mit Zustimmung gehen. Aber zu Vereinen, bei denen wir für Wechsel schon bezahlt haben, verlangen wir dann auch. Oft machen wir es auch über das Schreiben, dass der Spieler auch ablösefrei zurück darf.
    Bei dem oben geschilderten Fall verstehe ich auch, warum der Verein die Zustimmung nur verweigert. Verein A macht kein Problem, Verein B sperrt die Spieler. Auch wenn der Trainer etwas anderes erzählt, er hatte wahrscheinlich dieses Wissen um die Sperre durch Verein B nicht.
    In den Verbandsstatuten ist auch klar definiert, was für einen Spieler an Ablöse fällig wird, je nach Spielklassen und Vereinszugehörigkeit. Dann sind das schonmal umgerechnet nur ein paar Bälle (wobei man bei ein paar Bällen auch mal schnell bei nem Hunderter ist oder mehr). Ich finde das System aber an sich ganz gut, da es bewertet, wie lange ein Spieler schon beim abgebenden verein ist und in welche Spielklasse er wechselt.


    Zu uns ist jetzt eine Spielerin gewechselt, drei Mädchen sind woanders hin. Ging komplett ohne Sperren udn Ablösezahlungen über die Bühne.


    Abmeldung bis zum 15.7 bei uns im Verband (Erwachsene bis 30.6) finde ich im Gegenssatz zu Andre auch i.O. Meldefrist für die Jugendteams ist bis Anfang Juli. Also müssen die Vereine bis dahin auch wissen, welche Mannschaften sie melden, sprich welche Spieler sie zur Verfügung haben. Ist ja wohl auch nicht Sinn, dass ich eine B-Jugend melde und zwei Wochen später melden sich fünf Spieler ab und ich kann die Mannschaft nicht mehr stemmen. Was würden dann die anderen Spieler machen? Also eine gewisse Planungssicherheit brauchen die Vereine schon auch, auch im Interesse der restlichen Spieler. Und vordatieren kann man auch, falls alles im Einklang abläuft. Haben wir auch schon oft gemacht.

  • Hallo Else,


    also so ganz verstehe ich das nicht? Wenn der 14-Jährige bereits seinen Spielerpaß bei der Abmeldung übergeben bekommen hat, dann ist dort auf der Rückseite auch ein Freigabe-Vermerk. Der kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, egal ob danach irendwelche Spieler den Verein wechseln.


    Nimm dir einen Fachanwalt und lass über ihn Klage beim zuständigen Amtsgericht einreichen. Denn hier wird gleich gegen mehrere Paragraphen verstoßen. Erstens haben auch Vereine neue Mitglieder über Rechte und Pflichten aufzuklären. Sind die Eltern nicht darüber aufgeklärt worden, dass ihr Kind nicht ohne weiteres in einen anderen Verein wechseln kann, darf es nicht gesperrt werden.


    Ferner ist gegen das Grundrecht auf Freizgügigkeit, hier: auf freie Ortswahl der Freizeit-Gestaltung verstoßen worden.


    Ein Urteil eines Zivilgerichts ist für alle Organe des Sports bindend. (siehe Bosman-Urteil)


    Viel Erfolg!

  • Meine Verhandlungsstrategie ist da immer ganz klar Tit for Tat (de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat).

    Bei dieser Sichtweise sehen sich die Vereine als Mittelpunkte.


    Die Sperre wird quasi dem anderen Verein aufgedrückt.


    Dass (auch) der Spieler darunter leidet nehmen die Funktionäre billigend in Kauf.


    Diese Einstellung halte ich im Jugendfußball für unangebracht.


    also so ganz verstehe ich das nicht? Wenn der 14-Jährige bereits seinen Spielerpaß bei der Abmeldung übergeben bekommen hat, dann ist dort auf der Rückseite auch ein Freigabe-Vermerk. Der kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, egal ob danach irendwelche Spieler den Verein wechseln.

    Der Spielerpass wurde direkt dem neuen Verein zugesandt. Der abgebende Verein hat hier ja ein Wahlrecht, ob er den Spielerpass dem Verband, dem Spieler oder dem neuen Verein übersendet.


    Auf dem Pass ist die Nichtzustimmung eingetragen.


    ferner ist gegen das Grundrecht auf Freizgügigkeit, hier: auf freie Ortswahl der Freizeit-Gestaltung verstoßen worden.

    Das Bosman-Urteil ist leider nicht übertragbar, weil es damals um Arbeitnehmerrechte ging.


    Ich fürchte, dass solche Verbandsnormen nur sehr schwer vor ordentlichen Gerichten angreifbar sind, jedenfalls in der ersten Instanz.


    Das von @Chris in #12 im letzten Absatz gepostete halte ich (leider) für nachvollziehbar. Die Freizeit-Gestaltung ist nicht dadaurch wesentlich tangiert, dass der Spieler an vier oder fünf Pflichtspielen nicht teilnehmen darf.


    Gleichwohl: Kennt jemand das Gericht und das Aktenzeichen einer solchen Entscheidung ?

  • Den Vereinen entstehen aber durch Vereinswechsel von Spielern Kosten. Dies wird von den Wechslern einfach mal übersehen. Also ist es doch nur rechtens, wenn die Vereine versuchen diese Kosten wieder reinzuholen. Verein A muss nun für drei A-Jugendliche zusätzlich Geld in die Hand nehmen und würde selber einen Spieler frei zu Verein B gehen lassen. Da muss ich als jemand sagen, der in der Vorstandschaft sitzt, dass das schlechtes Wirtschaften ist und nicht geht.


    Es gibt ja auch die Möglichkeit die Ablöse (die vom Verband ja fest geschrieben ) ist aus eigener Tasche zu zahlen, um so den Vereinswechsel für den Sohn zu ermöglichen. Aber das Geld werdet ihr wohl auch nicht in die Hand nehmen, oder? Aber der Verein soll es dann einfach mal so machen. Und wir reden hier nur um die zusätzliche Ablöse, es wird bei jedem Vereinswechsel noch zusätzlich eine Zahlung an den Verband fällig, die der Verein einfach mal so zu zahlen hat. Die wird auch nicht auf den Spieler umgelegt, obwohl dies auch sinnvoll wäre. Das wären bei uns im Jugendbereich schonmal 25 Euro und im Erwachsenenbereich 50 Euro. Ist euer neuer Verein auf euch zugekommen, um dieses Geld einzufordern? Oder kriegt ihr das quasi einafch als Willkommensgeshenk.


    Vor Gericht habt ihr da glaube ich keine Möglichkeiten, was ich auch für richtig halte. Wenn ihr wollt, dass euer Sohn von Anfang an spielen darf, dann müsst ihr das Geld die Ablöse zahlen und er wird freigegeben. Auf dem Weg, den die Vereine eingeschlagen haben, ist die Sperre eueres Sohnes nur eine Verhandlungsbasis- Es werden die Ablösen aller Spieler gegeneinander aufgerechnet und dann wird auch die Freigabe nachträglich erteilt werden. Wenn euer bisheriger Verein nicht gesperrt hätte, hätte er hier keine Verhandlungsgrundlage.


    Hast du den Fall schonmal anders herum betrachtet, dass eigentlich euer jetziger Verein der angeschmierte ist. Er hätte seinen Spieler umsonst gehen lassen, aber er andere Verein verlangt nun plötzlich Geld für den Wechsel. Ich kann immer noch kein Fehlverhalten bei eurem jetzigen Verein feststellen.

  • Der Punkt bei diesen Wechseln ist für mich immer folgender: natürlich ist es aus Spieler- und Elternsicht unerfreulich, wenn ein Wechsel erschwert wird. Und es kotzt mich an, dass man im Jugendbereich sowas wie festgelegte Ablösesummen braucht. Ich glaube aber, dass man sie braucht. Wenn Wechsel nur dann vollzogen würden, wenn es entweder im eigenen Verein überhaupt nicht stimmt oder wenn eine richtig hohe Spielklasse möglich ist, dann wäre ich für eine Abschaffung. In der Praxis sieht es aber so aus, dass massenweise sinnlose Wechsel stattfinden, weil man hier Batschklasse A spielen kann statt woanders Batschklasse B. Der Trainer hat mir mal was gesagt, was mir nicht passt? Vereinswechsel. Und auch da sollte es natürlich im Prinzip Spielern frei stehen, sinnlose Wechsel zu tätigen. Das Problem ist aber, dass ein Verein so nicht planen kann, wenn auf einmal mehrere Spieler weggehen. Und es ist aus meiner Sicht mitnichten so, dass das nur bei Vereinen passieren wird, die selbst schlechte Arbeit machen. Wenn der Nachbarverein eine Klasse höher spielt und dann noch irgendwelche Versprechungen macht, dann ist man ganz schnell mal drei oder vier Spieler los und es kann mit einer Mannschaft eng werden.

  • Nela:


    Das Fehlverhalten des Vereines ist ganz einfach seine Unehrlichkeit, da im konkreten Fall die Zusage mündlich zugesagt wurde. Die Eltern und das Kind wurden also angelogen. Auch allgemein wird Eltern suggeriert, dass Fußball ja so billig ist und es wird mit unverschämt niedrigen Beiträgen geworben. Im Nachhinein wird dann behauptet, dass Mehrkosten entstanden sind.
    Dann rechnet doch die Kosten einmal vor. Vergesst aber nicht, auch Einnahmen, auch Sponsorengelder etc. gegenzurechnen.
    Ich kann nur jedem raten, Wechselabsuichten rechtzeitig im alten Verein zu äußern und sofort vom Verein schriftlich die Zusicherung der Freigabe geben zu lassen. Wird diese schriftliche !!! Zusicherung verweigert, lasst Euer Kind kein Pflichtspiel mehr für diesen Verein machen.
    Bei Aufnahme in den neuen Verein am besten auch gleich eine schriftliche Zusicherung geben lassen. Wird diese verweigert, dann möglichst in einen anderen Verein wechseln.
    Auch bin ich der Auffassung, dass eine Klage durchaus Aussicht auf Erfolg haben kann.
    Eine Ablöse würde ich an Stelle der Eltern jedenfalls schon einmal grundsätzlich nicht zahlen. Notfalls wird die Sperre abgesessen. Wenn im neuen Verein vernünftig gearbeitet wird, so werden dort für diese Zeit genügend Freundschaftsspiele vereinbart, in denen der gesperrte Spieler durchspielen und so auch auf seine Spielzeit kommen kann.

  • @Nela


    Ich kann doch einen U14 Spieler nicht mit drei A-Jugendspieler vergleichen. Am besten noch alter Jahrgang, die dann im Folgejahr oder vielleicht sogar schon im aktuellen Jahr die Herren verstärken werden. Ich glaube nicht, dass Eltern ein Problem haben, 25,- für ihren Junior bei einem Wechsel zu zahlen. Wir fordern im Verein den Betrag ebenfalls ein.


    Zudem glaube ich nicht, dass "Max" noch einmal für Verein A spielen wird, wenn man ihm dem Wechsel so erschwert. Ist das dann gutes Wirtschaften?

  • Karl, du überliest aber für mich eien wesentlich Aussage der Mutter. Es wurde dem Traienr die Wechselabsicht mitgeteilt und das Trainerteam fand dies sinnvoll.


    So, wie ich das interpretiere, wurde der Verein bzw. Jugendvorstand nicht informiert. Auch als Eltern muss man gewisse formelle Wege einhalten. Ich gehe nicht zum Traienr und melde mich ab, da auch der Trainer dafür im Verein nicht zuständig ist. Wenn ich mich abmelde, schicke ich ein Einschreiben an die offizielle Briefadresse des Vereins.


    Ja gut, der Trainer hat die Zustimmung gegeben. Ist er dazu rechtlich in der Lage, hat er dazu die satzungstechnischen Befugnisse. Oder liegt die Entscheidung über Zustimmung und Nichtzustimmung vielleicht doch bei einem anderen Gremium? Bei uns gehen alle Vereinswechsel über die zuständige Personen, die satzungs- und ordnungtechnisch dazu befähigt sind. Auf den Pass gehört ja auch eine Unterschrift, da kann ja auch nicht Hinz und Kunz unterschreiben.


    Da ist, wie wenn ich zu meinem Arbeitskollegen gehe und sage, dass ich kündige. Mein Arbeitskollege sagt dann zu mir, dass dies alles reibungslos ablaufen wird. Jetzt stelle ich aber vier Wochen später fest, dass die Personalabteilung was dagegen hat und ich plötzlich eien Kündigungsfrist habe. Aber ich habe doch das OK meines Arbeitskollegen.


    Warum sind immer alle der Meinung, dass es in Vereinen keine Instanzen und Richtlinien gibt. Wenn wir da auf jeden Spieler hören würden, der mal anklingen lässt, dass er wechselt...ohje. Gültig ist dies immer erst, wenn er dies der betreffenden Person mitteilt. Dann müssen halt die Mitglieder auch mal die enstprechenden Satzungen und Ordnungen durchlesen. Bei jedem Mitgliedsaufnahmeantrag wird unterschrieben, dass die Satzung anerkannt wird. Aber, wie bei Verträgen liest sie keiner. Und dann wären die Vereine für Formfehler verantwortlich.


    Und jetzt alles auf den Traienr zu schieben, ist auch nicht i.O. Wir haben ca. 40 Traienr im Verein, ich schätze, dass sich ungefähr 3 davon mit Vereinswechseln auskennen. Man muss von einem Trainer nicht auch noch verlangen, dass er das Wechselrecht kennt. Dafür sind ja dann andere Personen im Verein zuständig. Der Trainer wußte wahrscheinlich nicht einmal, dass es Probleme gibt mit dem Wechsel der A-Jugendlichen. Woher auch, ist ja nicht seine Aufgabe.


    Also gerichtlich hat man bei so einem Vorgehen meines Erachtens nach keine Chance. Da müsste die Familie schon was schriftliches habe und zwar von den Zuständigen und nicht von Hinz und Kunz. Ich habe nicht einmal bei unserem Fußball-Verband eine Chance, wenn ich die Abmeldung nicht an die offizielle Vereins-Adresse schicke, sondern sonst wo hin. Und warum, weil es dazu Satzungen und Ordnungen des Verbandes gibt, die dies regeln. Und das ist auch völlig richtig so.