Welchen fußballerischen Ausbildungsanteil hat Training/Trainer im unteren Jugendbereich (G, F und E bis annähernd D) tatsächlich?

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  • Aus folgendem Link ein - wie ich meine - wichtiger Auszug, der den Fußballtrainer besonders im G, F und E bis anfänglichem D Bereich interessieren sollte:


    https://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html


    Ausschnitt:


    b) Entfernungs- und Geschwindigkeitswahrnehmung


    Will man eine Fahrbahn sicher überqueren, muß man in der Lage sein, die Entfernung und die Geschwindigkeit der herannahenden Fahrzeuge zuverlässig zu schätzen. Nur so kann man erkennen, ob eine gefahrlose Überquerung der Fahrbahn an einer ungeregelten Stelle noch möglich ist oder ob es besser ist, das Auto erst einmal vorbeifahren zu lassen.


    Für die Einschätzung der Entfernung ist die Tiefenschärfen-Wahrnehmung von großer Bedeutung. Diese Fähigkeit ist erst im neunten Lebensjahr vollständig ausgebildet. Jüngere Kinder können noch kaum Entfernungen schätzen, d.h. sie können nicht richtig beurteilen, ob ein herankommendes Fahrzeug noch sehr weit entfernt oder schon sehr nahe ist. Die Forschungsarbeiten zu diesem Thema zeigen, daß erst im Alter von 8 Jahren ca. 90% der Kinder die Entfernungen einigermaßen gut schätzen können (vgl. LIMBOURG, 1995, Kap. 5 und 1997, Kap. 3).


    Die Fähigkeit, Geschwindigkeiten richtig zu beurteilen, entwickelt sich später als das Entfernungsschätzen. Die Schätzung von Geschwindigkeiten ist auch noch für ältere Kinder sehr schwierig. Erst mit ca. 10 Jahren können Kinder Geschwindigkeiten einigermaßen richtig einschätzen.


    c) Aufmerksamkeit und Konzentration


    Kinder können Gefahren nur dann rechtzeitig erkennen, wenn ihre Aufmerksamkeit auf die gefährliche Situation gerichtet ist, d. h. wenn sie sich auf die relevante Situation „konzentrieren'' und nicht durch andere Reize aus der Umgebung „abgelenkt'' sind. „Aufmerksam sein '' und „sich konzentrieren'' sind wesentliche Determinanten des verkehrssicheren Verhaltens im Straßenverkehr. „Abgelenkt sein '' ist eine der häufigsten Ursachen von Verkehrsunfällen im Kindesalter (vgl. LIMBOURG, 1995, Kap. 2).


    Unter „Aufmerksamkeit'' versteht man die Fähigkeit, für eine bestimmte Dauer das Denken auf „einen Punkt'' bzw. auf „einen Reiz'' zu richten und die gleichzeitig auftretenden übrigen Reize möglichst nicht zu beachten. Unter „erhöhter Konzentration '' wird das Gleiche verstanden.


    Die Aufmerksamkeit von Kindern richtet sich spontan sehr stark auf nicht verkehrsbezogene Objekte (Tiere, spielende Kinder, Kiosk usw.). Ampeln, Fahrzeuge, Fußgängerüberwege usw. werden sehr viel seltener beachtet - sie sind für Kinder nicht interessant. Kinder lassen sich auch durch ihre eigenen Gedanken und Gefühle ablenken. So wird ein Kind, das gerade eine schlechte Zensur in der Schule bekommen hat, auf dem Weg nach Hause den Straßenverkehr kaum beachten. Ähnlich wird sich ein Kind verhalten, das von anderen Kindern geärgert wurde und jetzt auf dem Schulweg traurig oder wütend ist.


    Die Entwicklung der Aufmerksamkeit und der Konzentrationsfähigkeit ist erst im Alter von ca. 14 Jahren vollständig abgeschlossen. Vorher können sich Kinder nicht auf zwei Sachen zugleich konzentrieren, sie können ihre Aufmerksamkeit nicht wie die Erwachsenen „teilen''. Ein Kind, das z. B. mit einem Ball spielt oder an die Anzahl der zu kaufenden Brötchen denkt, ist nicht in der Lage, zur gleichen Zeit auf den Verkehr zu achten.


    Bis zum Alter von ca. 14 Jahren durchläuft die Entwicklung der Aufmerksamkeit in der Kindheit eine Reihe von Phasen, die mit einer zunehmenden Verbesserung der Konzentrationsleistung einhergehen.


    1. Phase: Bis zum Alter von 4 Jahren wird die Aufmerksamkeit noch vorwiegend durch interessante Reize aus der Umwelt gesteuert (Tier, Spielzeuge, andere Kinder). In dieser Zeit sind die Kinder noch kaum in der Lage, die für ihre Sicherheit erforderlichen Aufmerksamkeitsleistungen zu erbringen.


    2. Phase: Ab ca. 5 Jahren beginnen die Kinder, ihre Aufmerksamkeit bewußter zu steuern, sie lassen sich aber noch sehr leicht ablenken - auch im Alter von 6 bis 7 Jahren.


    3. Phase: Erst ab ca. 8 Jahren sind die Kinder fähig, sich auch über eine längere Zeit (z. B. für die Gesamtdauer des Schulwegs) auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Da sich die Konzentrationsfähigkeit der Kinder in der heutigen Zeit zunehmend verschlechtert (zu viel Fernsehen, zu viele Computer-Spiele, Reizüberflutung), lassen sich inzwischen auch noch ältere Kinder (8- bis 12jährige) zu leicht ablenken - und das verringert ihre Verkehrssicherheit.
    Voll ausgebildet ist diese Fähigkeit jedoch erst mit ca. 14 Jahren (vgl. LIMBOURG, 1995, Kap. 5 und 1997, Kap. 3).


    Da die Ablenkung eine der wichtigsten unfallverursachenden Faktoren ist, sollte die Entwicklung der Konzentrationsfähigkeit bei der Festlegung der zivilirechtlichen Haftungsgrenze bei Kindern besonders berücksichtigt werden. Auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse wäre eine Altersgrenze von 12 Jahren sinnvoll.


    d) Soziale Fähigkeiten (Einfühlungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit)


    Jüngere Kinder (bis ca. 8 Jahren) können sich noch nicht in andere Personen hineinversetzen, sie schließen von sich auf andere (kindlicher Egozentrismus). Kinder halten sich die Augen zu und nehmen dann an, daß sie nicht mehr gesehen werden. Sie sehen das Auto und gehen davon aus, daß sie das Auto im Dunkeln mit seinen „Scheinwerfer - Augen'' auch sieht. Da Kinder selbst in der Lage sind, auf der Stelle stehen zu bleiben, gehen sie davon aus, daß auch Autos sofort anhalten können. Deshalb verstehen sie nicht, daß ein Auto einen Bremsweg benötigt. Sie erkennen auch nicht, daß ein Auto abbiegen will, daß es bremst, usw. Die Verständigung mit den Autofahrern ist schwierig, sie können ihre Zeichen nicht richtig deuten, denn sie schließen von sich auf die anderen - und das kann zu verhängnisvollen Mißverständnissen führen. Erst im Alter von ca. 8 Jahren lösen sich die Kinder von dieser „egozentrischen'' Denkweise und sie können sich dann in die Perspektiven von anderen Personen „hineinversetzen''.


    Achtung siehe Post 2...da geht's weiter :)

  • ...Post 2...

    e) Verkehrsverständnis


    Durch ihre „egozentrische'' Denkweise können Kinder unter 8 Jahren den Verkehr und seine Abläufe nur sehr begrenzt begreifen. Ab dem Alter von ca. 8 Jahren sind ihre Denkprozesse nicht mehr „egozentrisch'', sie bleiben aber „konkret'', d. h. an die Anschauung gebunden. Deshalb können Kinder nur konkrete Verhaltensweisen an ganz bestimmten Stellen auf der Straße erlernen, sie können das Gelernte aber nicht auf neue und unbekannte Situationen übertragen. Eine defekte Ampel oder eine Baustelle können das Kind verunsichern, weil es für diese Situationen noch keine konkreten Verhaltensweisen eingeübt hat. Diese Aufgaben können nur dann gemeistert werden, wenn man „abstrakt'' denken kann. Dazu sind Kinder erst mit ca. 12 Jahren in der Lage. Abstraktes Denken ist auch für die Anwendung von Verkehrsregeln - z. B. Vorfahrtsregeln - erforderlich. Deshalb haben jüngere Radfahrer mit diesen Regeln große Probleme. Sie sind zwar in der Lage, die Vorfahrtsregel an einer ganz bestimmten Kreuzung zu lernen, können sie aber nicht auf andere, ihnen noch unbekannte Kreuzungen übertragen (vgl. LIMBOURG, 1995, Kap. 5 und 1997, Kap. 3). Erwachsene können diese Leistung problemlos erbringen und finden sich deshalb mit ihrem Fahrzeug auch in einer ihnen unbekannten Umgebung zurecht.


    Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse sind Kinder erst ab ca. 12 Jahren in der Lage, den Straßenverkehr so ähnlich wie Erwachsene zu verstehen.


    f) Motorische Fähigkeiten


    Unter „Motorik'' versteht man die Gesamtheit der Funktionen der menschlichen Bewegung. Dabei unterscheidet man „Grob-'' und „Feinmotorik'', je nachdem ob große Muskeln bzw. Muskelgruppen (Gehen, Laufen) oder ob kleinere Muskelpartien (Schreiben, Schneiden) im Spiel sind.
    Die Fähigkeit, sich als Fußgänger im Straßenverkehr sicher zu bewegen, ist aus der Sicht der motorischen Entwicklung schon im Vorschulalter vorhanden. Die Fähigkeit, sich als Radfahrer motorisch sicher zu verhalten, ist im Vorschulalter nur sehr ungenügend ausgeprägt. Die Motorik des Radfahrens zeigt erst im Alter von 7 bis 8 Jahren einen deutlichen Entwicklungssprung (vgl. LIMBOURG, 1995, Kap. 5, 1997, Kap. 3). Erst auf dieser Altersstufe sind die Kinder in der Lage, das Gerät „Fahrrad'' motorisch zu beherrschen (Gleichgewicht halten, Auf- und Absteigen, Abbiegen, Bremsen, Lenken, Kurvenfahren, Handzeichen geben usw.). Durch Training läßt sich die motorische Entwicklung im Grundschulalter etwas beschleunigen (BASNER und DE MAREES, 1993). Aus diesem Grund ist ein motorisches Radfahrtraining in der Schule sinnvoll. Eine gut entwickelte Motorik ist aber keine Garantie für Sicherheit im Verkehr, denn dort sind auch noch andere Fähigkeiten gefordert (Verkehrsverständnis, Regelanwendung, Einfühlungsvermögen, abstraktes Denken usw.). Außerdem haben die Kinder bis zum Alter von ca. 14 Jahren noch eine geringere Reaktionszeit als Erwachsene (KÖHLER, 1988) und diese verringerte Reaktionszeit ist gerade beim Radfahren verhängnisvoll, da bei dieser Art der Fortbewegung im Straßenverkehr ein schnelles Reagieren lebenswichtig ist. Aus diesem Grund wird der zweite große Sprung bei der Entwicklung der Radfahrfähigkeit erst im Alter von ca. 13 bis 14 Jahren lokalisiert (vgl. BASNER und DE MAREES, 1993).


    Damit sich die Motorik im Kindesalter angemessen entwickeln kann, müssen sich die Kinder viel bewegen. Aus diesem Grund sind Kinder unruhiger als Erwachsene, sie haben einen stärkeren Bewegungsdrang . Sie laufen, hüpfen und rennen auf Gehwegen und Straßen und werden deshalb für die Autofahrer wenig berechenbar.


    Eine weitere - für den Straßenverkehr sehr wichtige - motorische Fähigkeit ist die der Handlungs- oder Bewegungsunterbrechung bzw. die Fähigkeit zum Abbruch einer begonnenen Handlung. Kinder haben große Schwierigkeiten, einmal begonnene Handlungen (z. B. einen Ball nachlaufen) abzubrechen oder zu unterbrechen (z. B. um am Bordstein anzuhalten und sich umzusehen). Sie werden in der Regel hinter dem Ball herlaufen, ohne am Bordstein anzuhalten. Auch mit dem Fahrrad können die Kinder ihre Handlungen schlecht abbrechen und deshalb fahren sie häufig plötzlich vom Gehweg auf die Fahrbahn - auch wenn mit ca. 8 Jahren die anderen motorischen Fähigkeiten für das Radfahren schon recht gut ausgebildet sind.


    Da die Kinder wegen des gefährlichen Straßenverkehrs immer seltener im Freien spielen können, zeigen sich bei den Kindern inzwischen deutliche Verzögerungen in der motorischen Entwicklung (Grobmotorik) - und diese Defizite erhöhen wiederum die Unfallgefahr (KUNZ, 1993). .


    g) Reaktionszeit


    Kinder sind erst ab ca. 15 Jahren in der Lage, so schnell wie Erwachsene zu reagieren. Vorher (zwischen 10 und 14 Jahren) haben sie eine deutlich verlängerte Reaktionszeit und das erhöht die Unfallgefahr (KÖHLER, 1988). Bei Kindern unter 10 Jahren ist die Reaktionszeit noch länger als bei den 10- bis 14jährigen (GÜNTHER und LIMBOURG, 1977).


    Ausschnittende


    Achtung....Post 3 folgt ;);(

  • ...Post 3...oho :rolleyes::D


    Auch wenn es einige vielleicht langweilt...stelle ich mir jüngst erneut die Frage, ob nicht früher alles besser war ..denn, zu meiner Kinderzeit begann es erst zur D und nicht davor. Davor spielten wir UNSEREN Fußball frei auf der Wiese mit allen Vorteilen. Nachteile erkenne ich - so man die WISSENSCHAFTLICHEN Ausführungen der Universität Essen exakt sachlich und genau liesst nicht. Ich projeziere vor allem den kopierten Ausschnitt (siehe oben)...auf den Fußball und frage nochmals:


    -welchen Sinn macht Kinderfußball in dieser Altersgruppe bezogen auf FUSSBALLTHEMEN?


    -ist es nicht eher das Soziale das den Sinn gibt?


    -und wie wichtig ist der Trainer und Ausbildung vor diesem Hintergrund überhaupt?


    -ist der Trainereinfluss beim Ausbildungsgedanken (siehe wissenschaftliche Ausführung) nicht so klein, dass man eigentlich zur Lachnummer verkommt?


    Ich beobachte auf den Plätzen und im Training und bei Spielen....dass so frühestens ab der D, spätestens ab der C plötzlich -mehr oder minder selbständig anfangen, ein Passspiel aufzuziehen. Je nach technischen Möglichkeiten und Möglichkeiten auf das taktische Denken...ergeben sich noch Unterschiede. Zudem ist ab der C eher der Ausdauer und Kraftunterschied der über Sieg und Niederlage entscheidet...so mein Eindruck. Apropo Druck...ein weiterer Eindruck ist, dass diejenigen die unter einem erdrückenden Trainer spielten das taktische Denken und das dann sich automatische technische Tun weniger können, als die die Druckfreier durch die Jahre gingen.
    Ich denke heute ernsthaft darüber nach, dass es im Prinzip zu einem totalen Umdenken kommen müßte, so die Studie richtig ist und auf den Fußball bezogen werden kann. An anderer Stelle äusserte ich, dass solche Studien im Prinzip belegen, das die meisten Kinder (siehe Studie hier) ...weder Geschwindigkeiten einschätzen können, noch im Raum sehen...noch sich ausreichend konzentrieren können.


    Da sieht man dann auf den Plätzen Passtraining (ein Ball rollt, ein Auto fährt..wo ist da der Unterschied?)....ein Ball rollt quer heran...schnell heran....ein Kind erkennt die Geschwindigkeit nicht...und kommt zu spät, schafft ihn nicht an.- und mitzunehmen...biegt im 90ig Grad - Winkel ab und läuft zum totalen Unverständnis zuschauender Erwachsener hinterher. Das Verhalten der meisten Kinder deckt sich bis zum Anfang der D Jugend meiner Erfahrung mit der Studie.
    Das Fazit daraus ist für mich der Verdacht, dass es besser sein könnte, die Kinder erst ab der D kommen zu lassen, weil der Versuch ihnen Fußball beizubringen restlos sinnlos erscheint, denn es geht nicht. Die Synapsen...usw....schließen sich nicht, auch nicht mit 1000 Std. Training und auch nicht, wenn Trainer und Eltern vor Wut schnauben.
    Nehme ich nun den Trainer, der sich nichtmal ansatzweise an das Ausbildungskonzept des Dfb hält, was im Grunde -was die Ausbildungsthemen angeht- an solche Studien angelehnt ist...ist das eine Kathastrophe. Totale Überforderung wäre das bis...Körperverletzung am Kind (?).
    Und im Prinzip könnte man sogar das Ausbildungskonzept an sich anzweifeln, weil viele Übungen selbst dort überzogen und gem. Studie sinnfrei wären...bis auf das, was viele von uns als Kindergartenspiele abtun.
    Aber genau das, sind...so meine Vermutung richtig ist, genau die richtigen Übungen und zwar nicht nur bei den Minis...wo viele schon Fußballtraining abhalten. Ich habe zittrige Knie... :saint::sleeping::/<X?(;) ...und bin fertig....puh...und danke für die, die es bis hier durchgehalten haben...das war die Goldmedaille :!:<3

  • Naja, dass mit der Körperverletzung war ja schonmal an anderer Stelle Thema. Selbst wenn man sich das mit Gesetzestexten so hinbiegen kann, halte ich diese Diskusion für eher unproduktiv..


    Ansonsten hast du sicherlich mit einigen Punkten Recht, dennoch ist das Fußballtraining in meinen Augen sehr wichtig, weil genau hier die koordinativen Grundlagen gelegt werden. Wir entwickeln Sportler für die Zukunft, nicht nur Fußballer.
    Über die sozialen Aspekte brauchen wir da gar nicht reden, dass hattest du aber ja schon selber festgestellt.


    Zu dem Passtraining: Das halte ich nicht unbedingt für sinnlos, man kann so Erfahrungswerte mitgeben, hinsichtlich der Fußstellung und ähnliches. Wenn ein Kind soetwas falsch lernt auf dem Bolzplatz wird es schwierig ihm das wieder auszutreiben.
    Dasselbe gilt auch für Schußtraining, über solche Sachen sollte auch mal ein Trainer drüber schauen, der Fehler früh erkennen und ausgleichen kann. Wichtig dabei: Wir reden hier immer über Idealbedingungen, Passtraining unter erhöhtem Druck wird dann wieder die Überforderung, die du hier ansprichst.




    Allerdings sieht man hier auch ganz deutlich, was so mancher Kindertrainer ohne Kenntnis der Ausbildungskonzeption sich alles entgehen lässt. Von den Brülltrainern, die Tiki-Taka von ihren F-Junioren erwarten, ganz zu schweigen.



    War jetzt alles etwas unstrukturiert, aber ich denke und hoffe doch, dass ich mit meinem Post eine gute weitere Diskussionsgrundlage geschaffen hab.

  • Danke für deinen Beitrag.


    Das ganze Thema stellt den Kifu an sich,...also das, WIE er in Deutschland und anderswo praktiziert wird....UND....WIE er von uns (Trainern/Verantwortlichen) verstanden wird in Frage.


    Ferner unterstreicht die Studie...die wissenschaftliche Studie...zumindest die Denke und Praxis des Dfb-Konzeptes und jedes anderen Konzeptes, dass sich mit wirklich sinnvoll und vor allem praktikabler altersgerechter machbarer (am Entwicklungsstand angelehnter) FÖRDERUNG von Kindern beschäftigt. Darüber hinaus erkenne ich - beinahe schmerzvoll - , dass offenbar einige Trainings die auch ich und das sogar und den Gesichtspunkten des Dfb-Konzeptes gab...eigentlich zu einer Überforderung der Kinder führte. Das bestätigten sie nüchtern betrachtet damit, dass die Trainings "schlecht" ausgeführt wurden oder sehr statisch wirkten. Genau diese und ähnliche Beobachtungen meinerseits führen bei mir zu dem üblen Verdacht, dass diese Studie die Berechtigung findet, hier grundlegend zukünftig anders zu denken. Ich habe nicht den Eindruck, dass ich Nachteile dadurch hatte, dass ich erst zur D (davor gab es damals nichts!) anfing. Dem/meinem Eindruck nach sind diejenigen Spieler die sät anfingen oftmals bis meistens sogar vielfach bis extrem lange dabei und diejenigen die sehr früh begannen auch oftmals sehr früh wieder weg...was wiederum den Drop-Out einspielen lässt. Leute...ich habe echt Bedenken ob das alles so richtig ist, wie es heute vermeidlich modern gesehen wird, sorr :(:/?(:whistling: und große Bedenken was die Umsetzung der vorhandenen Konzepte durch bestimmte Trainer angeht....was wiederum zumindest für die Einführung eines Konzeptes in den Vereinen spricht/sprechen würde!

  • @Andre, heute sind die Zeiten anders - anders, nicht besser oder schlechter.


    Zur Deiner Zeit hat man in der D angefangen. Ketzerische Frage: Da gab es nur gute Trainer, keine Brüll-Trainer etc.? Auch wenn die Kinder in der D mehr verstehen und umsetzen könn(t)en, kann / konnte der Trainer viel falsch machen.
    Heute fängt man fürher an, ggf. zu früh? Du und ich (auch wenn ich vmtl. eine Generation jünger bin als Du ;) ) haben mit Sicherheit nicht die Art der Betreuung als Kinder gehabt, wie das heute der Fall ist. Wir sind durch Wälder gezogen, auf Bäume geklettert und haben Bäche gestaut. Wir sind nicht von früh bis spät "betütelt und bemuttert" worden, sondern haben uns relativ frei mit anderen Kinder zusammen getan und was unternommen. Diese ganze Erfahrung fehlt teilweise den heutigen Kindern.


    Und jetzt der Bogen: Die genannte Studie zeigt wunderbar einen Verlauf der Entwicklung der Kinder. Dieser war schon vor 100 Jahren so und wird in 100 Jahren auch noch so sein. So schnell passt sich die Evolution des Menschen nicht an. Zu dieser Entwicklung gehört aber die selbstgemachte Erfahrung. Ich denke, dass das frühe Anfangen mit organisiertem Fussball diese sensomotorischen Erfahrungen unterstützt. Wenn die Kleinen nicht Kicken würden, seien wir da mal ehrlich, was würden sie machen? Hüpf- und Fangspiele, durch den Wald toben oder doch eher "Sitzspiele" (Konsole, betreute Spiele in Kigas und Horten). Und als Folge davon, würden die in der D nicht weiter sein als ein F-Ling, der schon 3 Jahre kickt.
    Und lieber ein Drop-Out nach 8 Jahren als nie anzufangen. Oft hört man auch nur auf im Verein zu spielen und kickt in seiner Freizeit dennoch - Schule, Pubertät etc. sind da viele Gründe - und kommt 20 Jahre später als Trainer seines Sohnes wieder :D


    @Andre, was sollte man dann bis zur D machen? Welchen Sport soll man ausüben? Alles mit Bällen fällt aus o.g. Studie aus. Was bleibt? Kinderturnen, Leichtathletik, Schwimmen, Schach? Ist das für kleine Jungs so Attraktiv wie Fussball? ?(


    Wir müssen die Kinder schon bei den Bambinis abholen, in der Freizeit (in dem Alter) kickt heute fast kein Kind mehr auf dem Boltzplatz - die werden dann zur D nicht mehr anfangen.
    Dass wir beim Training einiges besser machen können und uns als Trainer weiterentwickeln sollte klar sein, der DFB bietet da schon ein - für reines Fussballtraining "weichgespültes" - Konzept. Ob man nur mit "Kindergartenspiele" wir @Andre sie nennt, auf Dauer genug Nachwuchs bekommt? Die Kinder erwarten Fussballtraining ... das ordentlich altersgerecht verpacken und vermitteln - KiGaSpiele gehären dazu - das ist unsere Aufgabe als Trainer. Jetzt gibt es das DFB-Konzept, noch mit Schwächen, aber immerhin und aus meiner Sicht durchaus weichgespült mit vielen Inhalten die heute ein Fussballtrainer vermitteln soll, da die Kinder weniger motorische Grundfertigkeiten mitbringen als früher. Da müssen wir Fussballtrainer schon viel aufholen, wenn wir beim Fussball nur noch allgemeine Bewegungsschulung machen sollen, glaube nicht, dass das funktioniert.


    Um @Andres Gedanken konsequent weiter zu führen: bis D - Jugend machen alle Sportvereine das selbe: unspezifische Bewegungsschulung um die motorischen Grundlagen für später zu legen. Ab der D wird spezialisiert - Fussball, Tennis, etc.. Kann das gehen?


    Grüße

  • Zur Deiner Zeit hat man in der D angefangen. Ketzerische Frage: Da gab es nur gute Trainer, keine Brüll-Trainer etc.? Auch wenn die Kinder in der D mehr verstehen und umsetzen könn(t)en, kann / konnte der Trainer viel falsch machen.

    Mein damaliger Trainer hatte keine Ahnung, konnte selbst nicht kicken, war aber leise und herzlich. Was ich damit andeuten wollte war einerseits, dass es vielleicht für einige Kinder -je nach Trainer- besser sein könnte, sie kämen erst zur D. Das deshalb, weil sie lt. Studie dann in einem Alter wären, wo sie das was Trainer die sich NICHT zumindest an altersgerechtes und damit für sie vom ihrem Entwicklungsstand machbares Training halten....verstehen könnten und es umzusetzen in der Lage sind....was im Alter davor nicht so ist. Dem würden sie dann so faktisch entgehen! Vor diesem Hintergrund was das von mir so gemeint. Laut Studie könnte es sein, dass viele dieser Trainings der Trainer die sich nicht an die Machbarkeiten halten restlos unnütz sind und die Kinder so verschleissen, dass sie letztlich dem Sport allgemein und dem Fußball sowieso verloren gehen...verloren gehen durch Überforderung und das hausgemacht.

    Heute fängt man fürher an, ggf. zu früh? Du und ich (auch wenn ich vmtl. eine Generation jünger bin als Du ) haben mit Sicherheit nicht die Art der Betreuung als Kinder gehabt, wie das heute der Fall ist. Wir sind durch Wälder gezogen, auf Bäume geklettert und haben Bäche gestaut. Wir sind nicht von früh bis spät "betütelt und bemuttert" worden, sondern haben uns relativ frei mit anderen Kinder zusammen getan und was unternommen. Diese ganze Erfahrung fehlt teilweise den heutigen Kindern.

    Ja das habe ich tatsächlich und das genau so. Ich habe zur D zehn Meter rückwärtslaufen können und ein Purzelbaum saß lupenrein drin und es gab auch nicht so viele fette Kinder, sorry. Das heute die Kids viel eher zum Vereinssport kommen bedingt aber die Notwendigkeit, dass dort gutes geleistet wird. Wird dort aber Gutes geleistet oder meinen viele gutes zu leisten? Was sind denn vielfach die Fakten. Ist das was geleistet wird nicht oftmals tatsächlich so schlecht...dass sie besser -bei diesem Hintergrund- doch erst zur D kommen? Ich sehe das so...leider. Dagegen würde z.B. ein Konzept und alles was dazu gehört um es zu schützen...helfen...was aber auch in den meisten Vereinen nicht stattfindet. Und deshalb komme ich wiederum dazu zu sagen...dass es besser wäre, erst zur D zu kommen. Das sage ich nicht, weil ich mir das tatsächlich so wünsche, sondern um auf Missstände in dieser Deutlichkeit hinzuweisen und um denen die für diese Missstände sorgen, die dafür verantwortlich sind aufzuzeigen, wie sinnfrei ihr Tun ist...siehe Studie. Sorry für die harten Worte! Sie gelten nicht dir persönlich...es ist allgemein gemeint.

    Und jetzt der Bogen: Die genannte Studie zeigt wunderbar einen Verlauf der Entwicklung der Kinder. Dieser war schon vor 100 Jahren so und wird in 100 Jahren auch noch so sein. So schnell passt sich die Evolution des Menschen nicht an. Zu dieser Entwicklung gehört aber die selbstgemachte Erfahrung

    Jepp stimmt. Die Erfahrung ist ein Teil der Studie...ein Teil den man fördern und bearbeiten kann. Andere Teile wie Geschwindigkeit, Konzentration usw....sind Teil bzw. Elemente...die wir/man ebend nicht beeinflussen können. Die kommen, wenn die Entwicklung unbeeinflußt sagt..."JETZT" (ab cirka D Alter).... und ebend nicht davor. Das beeinflussen wir nicht und weil das laut Studie so ist...ist es auch Nonsens, wenn manch einer meint, etwas im Training zu tun, was da vom Entwicklungsstand und der altersbedingten Möglichkeit darauf nicht hingehört. Darum geht's, dass ist die Aussage.

  • Andere Teile wie Geschwindigkeit, Konzentration usw....sind Teil bzw. Elemente...die wir/man ebend nicht beeinflussen können. Die kommen, wenn die Entwicklung unbeeinflußt sagt..."JETZT" (ab cirka D Alter).... und ebend nicht davor. Das beeinflussen wir nicht und weil das laut Studie so ist...ist es auch Nonsens, wenn manch einer meint, etwas im Training zu tun, was da vom Entwicklungsstand und der altersbedingten Möglichkeit darauf nicht hingehört.

    Hier gehe ich nicht ganz d'accord mit der Studie, die referenziert auch auf 20 Jahre alte Ergebnisse. Die Entwicklung sagt nie "unbeeinflußt und los". Umwelteinflüsse, Erfahrungen etc. machen viel aus - die Pubertät heute z.B. fängt deutlich früher an als vor 40 Jahren. Und je mehr Erfahrung man macht, desto besser und schneller entwickelt man sich. Und genau da sehe ich in der heutigen Zeit die Probleme: es fehlt den Kindern an (Bewegungs-) Erfahrung, wenn sie es nicht in einem Sportverein lernen - zu Hause lernen sie es (leider) meist nicht mehr. Wenn die Kinder erst in der D in einen Verein gehen, lernen sie den Purtzelbaum erst dann.
    Und einige Punkte wie gerade Konzentration kann man auch in jungen Jahren lernen und beeinflussen. Das muss natürlich spielerisch und druckfrei erfolgen, aber es geht und es geht gut - habe ich bei den Kleinen selbst gemacht und Erfolge, sprich mehr Konzentrationsfähigkeit gesehen.


    Und deshalb komme ich wiederum dazu zu sagen...dass es besser wäre, erst zur D zu kommen. Das sage ich nicht, weil ich mir das tatsächlich so wünsche, sondern um auf Missstände in dieser Deutlichkeit hinzuweisen und um denen die für diese Missstände sorgen, die dafür verantwortlich sind aufzuzeigen, wie sinnfrei ihr Tun ist...siehe Studie.

    Wie gesagt, wo und wann sollen die Kinder Bewegungserfahrungen sammeln, wenn nicht im (Fussball-)Verein - daheim wohl nicht - ausser Daumengymnastik?


    Sorry für die harten Worte! Sie gelten nicht dir persönlich

    Ich nehme nichts persönlich, wir diskutieren hier nur sachlich. :)


    :)

  • @Andre


    Wie heißt das Zeug, was ihr gerade konfisziert habt? ?(


    Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der vergangenen Jahre haben ja durchaus ihren Niederschlag in der Fussball-Ausbildung gefunden. So erfolgt die positionsspezifische Ausbildung der Feldspieler in den miesten NLZ heutzutage erst ab der B-Jugend. Denn wie du schon richtigerweise zitierst, entwickelt sich die "Entscheidungszentrale" im Gehirn erst zwischen dem 15 und 20. Lebensjahr auf die volle (ca. doppelte) Größe. Weil Fussball vom Kopf in den Fuss gespielt wird, ist die schnelle Verarbeitung der Sinn-Eindrücke hierbei von entscheidender Bedeutung. Das, was früher z.B. als "Torriecher" klassifiziert wurde, ist in Wahrheit ein Spieler mit besonders rascher Antizipation einer Situation. So hat man u.a. mit Ronaldo einen Reaktionstest gemacht. Dabei kam heraus, dass seine Sinnesverarbeitung weit über dem Durchschnitt funktioniert. Muskeln und Skelett führen lediglich die Hirnreize aus!


    Leider reagiert man auf wissenschaftliche Erkenntnisse jedoch meist erst zeitlich versetzt. Denn noch heute beobachtet man Trainer dabei, wie sie bereits für 10-Jährige eine positive/negative Erfolgsprognose erstellen, obwohl der Entscheidungsfaktor, der erst aus einem guten einen sehr guten Spieler macht, noch in Jahren voraus liegt.


    Desweiteren findet nach wie vor ein "Aussortieren" bzw. keine systematische Sichtung im oberen Jugendbereich mehr statt. Dabei würde ich wetten, dass man nahezu in jedem Dorfverein versteckte Talente in der B oder A-Jugend finden könnte. Aber es macht sich trotz wissenschaftlichem Rat niemand die Mühe dort noch einmal zu scouten. Denn wir trennen in dieser Altersgruppe nicht mehr zwischen über Trainer vermittelte Fähigkeiten und selbst entwickelten Interlekt des Nachwuchsspielers.


    So, nun komme ich zu deinem Punkt, ob den Fussball(-training) unterhalb der C-Jugend zwecklos ist? Es wäre, deiner Logik folgend genauso zwecklos, den Kindern bereits vorher Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Allerdings sollte es kind- bzw. altersgerecht vermittelt werden. So käme niemand auf die Idee, Kindern im Grundschulalter Schulwissen in Vortrags- bzw. Referartform vermitteln zu wollen, sondern in interaktiver und geistig spielerischen Formen. Denn wie man sich selbst ohne Hilfe Dritter Wissen aneignet, dafür braucht es viele des Trainings. So manch einer lernt es selbst auf der Universität nicht und muß dann in Diplom- oder Doktorarbeiten das Wissen anderer abtippen.


    Leider wissen wir noch viel zu wenig über uns, um schlußendliche Ergebnisse in bestmögliche Lernformen umzuwandeln. Deshalb müssen auch wir Trainer uns damit begnügen, unser Bestes in aktuelle Methoden zu gießen, in der Hoffnung, dass vieles von dem, was wir vermitteln wollten, auf fruchtbaren Boden trifft. Immer mit dem Wunsch verbunden, das es unsere Kinder noch besser machen!


    Und um schließlich praktisch zu werden: sobald das Kind die Fähigkeit erlangt, innerhalb einer Gruppe von beschränkter Größe interagieren zu können, sollte es spielerisch den Fussball lernen dürfen. Wichtig ist es hierbei ist es, den Spieltrieb zuzulassen, statt (wie es früher in der Nachwuchsförderung und auch heutzutage noch hin und wieder zu sehen ist) schon zu früh nach Perfektion aus dem Blickwinkel von Erwachsenen zu suchen.


    Wenn ein Trainer mit seinen Kindern gemeinsam auf ein neues Fussballabenteuer geht, dann kennen weder er noch die Kinder das genaue Ziel. Genau das macht den Reiz des Kinderfussballs aus, auf den wir Trainer uns aber einlassen müssen. Wenn Trainer nur den nächsten Sieg im Auge haben, dann kann sich der angeborene Spieltrieb der Kinder gar nicht in seinem vollen Umfang entwickeln. Allerdings habe ich durchaus festgestellt, dass Kinder ohne Animation durch ihren Trainer durchaus schon in der F-Jugend zum Mitspieler passen, weil bereits hier ein Gefühl dafür vorhanden ist, wer zur eigenen und wer zur gegnerischen Mannschaft gehört. Wenn der Trainer nicht per Kommando jedes Detail vorgibt, sondern lediglich Impulse gibt, die kindliche Entscheidungen anregen, dann sollten Erwachsene wie Kinder gemeinsamen Spaß am Fussball erleben dürfen.


    Die KIFU-Regeln erleichtern den kindgerechten Fussball. Allerdings setzt dieser bestimmte Einsichten von uns Erwachsenen voraus.

  • Diese Studie, die sich mit dem Straßenverkehr beschäftigt, 1:1 auf den Fußball zu übertragen, ist meines Erachtens nicht möglich.
    Dennoch deckt sie sich in weiten Teilen mit den Erfahrungen, die ich im Kinderfußball gemacht habe.

    Da sich die Konzentrationsfähigkeit der Kinder in der heutigen Zeit zunehmend verschlechtert (zu viel Fernsehen, zu viele Computer-Spiele, Reizüberflutung), lassen sich inzwischen auch noch ältere Kinder (8- bis 12jährige) zu leicht ablenken - und das verringert ihre Verkehrssicherheit.

    Dass sich die Konzentratinsfähigkeit verschlechtert hat, zeigt ja, dass sie veränderbar ist.

    Durch Training läßt sich die motorische Entwicklung im Grundschulalter etwas beschleunigen (BASNER und DE MAREES, 1993). Aus diesem Grund ist ein motorisches Radfahrtraining in der Schule sinnvoll.

    Ganz wichtiger Punkt: Training kann die motorische Entwicklung beschleunigen. Ich würde es noch konkretisieren, indem ich es auf richtiges (im Sinne von altersgerecht/zielgerichtet etc.) beschränke.
    Jedes Jahr kommen Kinder zu mir, die vorher von unterschiedlichen Trainern trainiert wurden. Und da kann man dann einen deutlichen Unterschied in Bezug auf die motorischen und koordinativen Fähigkeiten sehen. Die Art und Weise des Trainings muss da durchaus einen Einfluss haben...


    Damit sich die Motorik im Kindesalter angemessen entwickeln kann, müssen sich die Kinder viel bewegen. Aus diesem Grund sind Kinder unruhiger als Erwachsene, sie haben einen stärkeren Bewegungsdrang .

    Sicherlich wurde in Deinem Trainerlehrgang auch das Thema "Bewegungswelt heutiger Kinder" behandelt.
    Da hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges verändert. Wir haben in den 70ern zu Anfang der Ferien einen Bolzplatz auf einer Waldlichtung selbst gebaut und den Rest der Ferien darauf gekickt.
    (Off topic: Ich erinnere mich gerade wie gelenkschonend dieser Waldboden war. Könnte sich so manch aktueller Kunstrasen ´ne Scheibe von abschneiden...)
    Diese Bewegungserfahrungen haben Kinder heute nicht mehr. Wir können ihnen aber Bewegungserfahrungen vermitteln. Mir wäre auch lieber, sie würden sie im Wald sammeln. Tun sie aber nicht.


    Ich denke heute ernsthaft darüber nach, dass es im Prinzip zu einem totalen Umdenken kommen müßte, so die Studie richtig ist und auf den Fußball bezogen werden kann.

    Und das ist die Frage: Kann sie 1:1 und in allen Teilen auf den Fußball übertragen werden?

    dass so frühestens ab der D, spätestens ab der C plötzlich -mehr oder minder selbständig anfangen, ein Passspiel aufzuziehen. Je nach technischen Möglichkeiten

    Je nach technischen Möglichkeiten sagst Du... Wann würdest Du die technischen Grundlagen legen, wenn Du erst in der D anfängst...?

    Da sieht man dann auf den Plätzen Passtraining (ein Ball rollt, ein Auto fährt..wo ist da der Unterschied?)

    Der Unterschied liegt in der Entfernung zum Objekt und in der Geschwindigkeit des Objektes.
    Und das ist für mich der Grund, warum man diese Studie nicht 1:1 auf den Fußball übertragen darf.
    Im Straßenverkehr geht es um Entfernungen vom Nahbereich bis zu mehreren hundert Metern. Im Kinderfußball ist der Platz 30-50m lang. Wenn es um einen Pass geht, ist die Entfernung eher unter 10m.
    Im Straßenverkehr geht es um Geschwindigkeiten von Schrittgeschwindigkeit (eher selten) bis zu 50 km/h in Ortschaften; leider auch oft bis 80 km/h und mehr.
    Im Kinderfußball geht es um Geschwindigkeiten im Schritttempo. Ein Pass mag manchmal auch 15-20 km/h haben.


    ....ein Ball rollt quer heran...schnell heran....ein Kind erkennt die Geschwindigkeit nicht...und kommt zu spät, schafft ihn nicht an.- und mitzunehmen...biegt im 90ig Grad - Winkel ab und läuft zum totalen Unverständnis zuschauender Erwachsener hinterher.

    Das ist ein gutes Beispiel für eine Fähigkeit, bei deren Erlangung sie durch Bewegungserfahrungen unterstützt werden.

  • Je nach technischen Möglichkeiten sagst Du... Wann würdest Du die technischen Grundlagen legen, wenn Du erst in der D anfängst...?

    Jepp. Heisst das für dich, wenn man zur D kommen würde, dass man in der Zeit auf dem Sofa liegen soll? Ich gehe davon aus, dass die Kinder im besten Fall dann das tun, wozu SIE Lust haben, z.B. Straßenfußball oder Wiesenfußball und und und. Mit anderen Worten würden sie sich bewegen..jedenfalls die, die sowieso später auf Vereinsfußball Lust hätten (die anderen kommen eh nicht oder gehen sowieso bald wieder). Sie fördern sich bis dahin selber ohne Trainer. Trainer ist hier das Leben! Dieser Trainer verhindert bestimmte Dinge nicht und schreit sie auch nicht an und das in der schönsten Zeit des Tages...in der Freizeit. Dieser Trainer lässt sie, so sie sich übernehmen kurz stürzen o.ä. und sie bestimmen das selber ob das gut war oder nicht und hören zur Not aus Erfahrung damit auf...was so beim unwissenenden vielleicht ignoranten Trainer so nicht stattfindet, denn der fordert unmögliches weiter.

    Der Unterschied liegt in der Entfernung zum Objekt und in der Geschwindigkeit des Objektes.
    Und das ist für mich der Grund, warum man diese Studie nicht 1:1 auf den Fußball übertragen darf.
    Im Straßenverkehr geht es um Entfernungen vom Nahbereich bis zu mehreren hundert Metern. Im Kinderfußball ist der Platz 30-50m lang. Wenn es um einen Pass geht, ist die Entfernung eher unter 10m.
    Im Straßenverkehr geht es um Geschwindigkeiten von Schrittgeschwindigkeit (eher selten) bis zu 50 km/h in Ortschaften; leider auch oft bis 80 km/h und mehr.
    Im Kinderfußball geht es um Geschwindigkeiten im Schritttempo. Ein Pass mag manchmal auch 15-20 km/h haben.

    Nein, das sehe ich anders. Erstens geht es im Straßenverkehr oftmals um alle Situationen..auch die die nahe sind. Zweitens ging es mir um den Ball. Ich vergleiche den Ball mit dem Auto. Ob ein Ball naht mit 20 oder 110 km/h (nimm mal die Werte einer Ballschussanlage)...oder ein Auto kommt. Dagegen stelle bitte das Kind, das weder im Raum ausreichend sieht (es schaut nach vorne und sieht seitlich den Ball oder das herannahende Auto nicht) noch beim direkten Hinschauen die Geschwindigkeit richtig einschätzen kann...egal ob beim rollenden Ball oder dem Auto oder sonst was.

    Das ist ein gutes Beispiel für eine Fähigkeit, bei deren Erlangung sie durch Bewegungserfahrungen unterstützt werden

    Ebend nicht. Es beweist, dass sie den in den Lauf quer gespielten Ball falsch einschätzen und zwar in seiner Geschwindigkeit. Wäre das nicht so, würden sie statt im 90Gradwinkel abzubiegen, diesen an.- und mitnehmen. Dazu sind sie aber im unteren Jugendbereich alters.- und entwicklungsbedingt nicht in der Lage. Dazu kommt das räumliche sehen...einige sehen den Ball erst spät, da sie in der Breite nicht ausreichend räumlich sehen...las ich woanders abseits dieser Studie. Also harte Fakten, die z.B. ein Passkombinationsspiel versinnlosen!!! Genau das trainieren aber viele - ich benannte es in anderen Themen schon - Trainer wissenlos oder ignorant. Damit überfordern sie bzw. fordern Unmögliches..einige werden sauer, genervt und damit laut. So werden die Kinder dann in die Zwangsjacke gesteckt und Spielintelligenz verhindert durch Erzeugung von Angst. Das führt zur Hobbyaufgabe und zu Schäden für den Verein. Das passiert, weil es kein Konzept gibt und so schließt sich der Kreis. Das kann ich verhindern, indem ich als Kind erst zur D komme, also in einem Alter, wo es mir möglich ist, das Erwartete vom Unwissenden oder Ignoranten zu leisten.

  • Trainer wissenlos oder ignorant. Damit überfordern sie bzw. fordern Unmögliches..einige werden sauer, genervt und damit laut. So werden die Kinder dann in die Zwangsjacke gesteckt und Spielintelligenz verhindert durch Erzeugung von Angst. Das führt zur Hobbyaufgabe und zu Schäden für den Verein.

    DAS ist doch das Problem, die Ignoranten werden dann aber auch in der D Unmögliches verlangen, dort sicher in einer anderen Form aber auch für die Lütten schwer bis un- möglich. Kinder nicht zum Sport lassen, weil die Trainer doof sein könnten und es kein (geeignetes) Konzept gibt?



    Ebend nicht. Es beweist, dass sie den in den Lauf quer gespielten Ball falsch einschätzen und zwar in seiner Geschwindigkeit. Wäre das nicht so, würden sie statt im 90Gradwinkel abzubiegen, diesen an.- und mitnehmen. Dazu sind sie aber im unteren Jugendbereich alters.- und entwicklungsbedingt nicht in der Lage. Dazu kommt das räumliche sehen...einige sehen den Ball erst spät, da sie in der Breite nicht ausreichend räumlich sehen...las ich woanders abseits dieser Studie.

    Ich kenn F-Linge, die können einen quer gespielten Ball einschätzen und D-Linge, die das nicht können. Alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich, hier muss der Trainer sie abholen. Ein Pauschales "in der D können sie das, vorher nicht" stimmt so nicht. Und ich wette, dass das auch mit der gemachten Erfahrung zusammenhängt, je mehr, desto weiter entwickelt.



    Ich gehe davon aus, dass die Kinder im besten Fall dann das tun, wozu SIE Lust haben, z.B. Straßenfußball oder Wiesenfußball und und und. Mit anderen Worten würden sie sich bewegen..

    Und das glaube ich nur bedingt: die Eltern geben viel vor - natürlich auch bei denen, die zum Fussball "dürfen" - und, davon bin ich mittlerweile überzeugt, den Straßenfußball gibt es nicht / kaum mehr. Die Kinder bewegen sich viel zu wenig - wenn sie dann auch erst in der D anfangen dürften, kommt bald keiner mehr.

  • @Andre


    Ich habe kein Problem damit, das du einzelnen Trainern ihre Fähigkeiten absprichst, überhaupt solche Aufgaben zu übernehmen. Sei es aufgrund fehlender fachlicher oder sozialer Kompetenz. Nur mit der Verallgemeinerung habe ich ein Problem. Denn wenn es allgemein Erwachsene nicht schaffen würden, mit Kindern vernünftig umzugehen, dann könnte man Eltern mit dem selben Argument ihre Kinder wegnehmen und erst mit 13 Jahren zurück geben. Denn man bekommt als Vater oder Mutter ja auch keine Ausbildung und macht trotzdem vieles sehr gut!


    Weil es gerade im unteren Jugendbereich des Fussballs sehr viel mehr darum geht, dass sich Erwachsene fürsorglich um die Kinder bei der Ausübung ihres Hobbies kümmern, wodurch sie nebem dem Zugewinn an sozialer Kompetenz auch den Spaß am Fussball erleben sollen, kommt es in dieser Altersgruppe gar nicht darauf an, ihnen Fähigkeiten für den Leistungsfussball zu vermitteln. Denn für die Talentförderung sind andere, meist sehr gut ausgebildete Trainer zuständig.

  • Ich behaupte, dass die Trainer in diesen Altersklassen den wichtigsten Beitrag leisten.
    Nicht nur sportlich gesehen - daran gibt es aus meiner Sicht keine Zweifel, sondern auch was die Motivation und Begeisterung für/am Fußball betrifft.


    Und der Sport heißt eben doch Fußball - bedient man sich den technisch und koordinativen Herausforderungen von Tricks und Finten und bildet die Kinder damit aus kann man überdurchschnittlich gute Fußballer ausbilden. Die Kinder haben einen Mords Spaß und werden dich als Trainer vergöttern wenn sie hunderte Abschlussaktionen haben mit kleinen technischen Herausforderungen. Ich kann meine Sicht auf diese Auffassung nur immer wiederholen.


    Die Ergebnisse sprechen dabei aus meiner Sicht absolut für diesen Verhalt.


    Ich denke, dass vor allem Gustl (dessen Sohn ich in unregelmäßigen Abständen trainiere) weiß was ich meine, denn der kennt sowohl die Philosophie nach der ich arbeite als auch meine tägliche Arbeit auf dem Platz und die daraus resultierenden Ergebnisse.


    Gerade in kleinen Vereinen muss man aber davon ausgehen, dass es - ohne arrogant zu sein - wenige Trainer mit meinem und/oder einem vergleichbaren Wissensstand, einem gleichen Erfahrungsschatz und dieser Leidenschaft hat. Dies ist auch mit der Grund, warum man wenn man engagiert ist, gute Arbeit zum Wohle der Kinder verrichtet mit diesem Beruf seinen Lebensunterhalt bestreiten kann.


    - Sorry für den kurzen Ausflug ins "private" -


    Abschließend kann ich nur sagen, die besten Trainer müssten normalerweise mit den kleinsten Arbeiten den dort sind sie am willigsten und nur Fußball ist das was bis einschließlich D-Jugend wichtig für die Kids ist. Danach kommen Mädels, Party und Alkohol etc. nach und nach ins Spiel.


    Die besten heißt hier nicht die mit hohen Lizenzen, sondern diejenigen die sich stets weiterbilden, auf technische Ausbildung wert legen, hohe Wiederholungen in jeder Technik/Übung gewährleisten und so zu einer positiven sportlichen, fußballerischen und koordinativen Entwicklung beitragen. Mit den automatisch einhergehenden Erfolgserlebnissen wird zusätzlich das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Dieser Trainer verhindert bestimmte Dinge nicht und schreit sie auch nicht an und das in der schönsten Zeit des Tages...in der Freizeit. Dieser Trainer lässt sie, so sie sich übernehmen kurz stürzen o.ä. und sie bestimmen das selber ob das gut war oder nicht und hören zur Not aus Erfahrung damit auf...was so beim unwissenenden vielleicht ignoranten Trainer so nicht stattfindet, denn der fordert unmögliches weiter.

    Stimmst Du mir zu, dass wir heute technisch besseren Fußball haben als früher...?
    Anderer Punkt: Du kommst ja immer wieder auf den schreienden Trainer im Kinderfußball. Ja, den gibt´s - aber doch nicht ausschließlich. Das sind doch Ausnahmen. Bei uns im Verein gibt´s den nicht. Wenn ich auf die gerade zu Ende gehende Saison blicke, kann ich mich an zwei Schreitrainer erinnern. Das heißt, dass 30-40 nicht geschrien haben...
    Stell das also bitte nicht immer als Standard dar.


    Ich vergleiche den Ball mit dem Auto. Ob ein Ball naht mit 20 oder 110 km/h (nimm mal die Werte einer Ballschussanlage)...oder ein Auto kommt.
    ...egal ob beim rollenden Ball oder dem Auto oder sonst was.

    Und genau dieser Vergleich hinkt. Grund habe ich oben genannt.

    Ebend nicht. Es beweist, dass sie den in den Lauf quer gespielten Ball falsch einschätzen und zwar in seiner Geschwindigkeit. Wäre das nicht so, würden sie statt im 90Gradwinkel abzubiegen, diesen an.- und mitnehmen. Dazu sind sie aber im unteren Jugendbereich alters.- und entwicklungsbedingt nicht in der Lage.

    In den letzten Jahren habe ich ca. 60-70 Kinder im E-Junioren-Alter trainiert. Aus dem Stehgreif kann ich mich an 6 erinnern, die dieses oder ein ähnliches Verhalten zeigten. Zwei von denen waren wegen Konzentrations- und/oder Wahrnehmungsauffälligkeiten in Behandlung. Vier kamen von einem Trainer, der auf koordinative Elemente im F- und G-Training keinen Wert gelegt hatte.

  • DAS ist doch das Problem, die Ignoranten werden dann aber auch in der D Unmögliches verlangen, dort sicher in einer anderen Form aber auch für die Lütten schwer bis un- möglich. Kinder nicht zum Sport lassen, weil die Trainer doof sein könnten und es kein (geeignetes) Konzept gibt?

    Kinder ab der D, spätestens zur C....wehren sich und ertragen/tragen nicht mehr alles.


    Die Studie besagt -und übrigens bei weitem nicht nur diese- ...dass sie ab da (D...C)...so ziemlich alles tun könnten, was der normale Breitensporttrainer so zu verkaufen hätte (weil sie ab da mit Geschwindigkeiten umgehen können/Ausnahmen bestätigten die Regel). Ich verweise auf das Statement von TWTrainer...der noch auf Umstände verwies, ab wann man so vom Gehirn komplett ausgereift ist und wichtig das ist, weils vom Kopf zum Fuß geht usw..

    Ich kenn F-Linge, die können einen quer gespielten Ball einschätzen und D-Linge, die das nicht können. Alle Kinder entwickeln sich unterschiedlich, hier muss der Trainer sie abholen. Ein Pauschales "in der D können sie das, vorher nicht" stimmt so nicht. Und ich wette, dass das auch mit der gemachten Erfahrung zusammenhängt, je mehr, desto weiter entwickelt.

    Auch wenn es sich wie eine Ausrede anhört (finde ich)...AUSNAHMEN bestätigen die Regel. Es gibt sie, klar. DESWEGEN bin ich auch für eine Leistungseinteilung, damit ich diese Ausnahmen zusammenführen kann. Nicht, um sie mit anderen Alterszielen zu füttern, sondern innerhalb der Altersziele mit schwierigeren Aufgaben (z.B. höhere Frequentierung) zu fördern und zu fordern....so meine Philosophie....es rennt nämlich nix weg. Das schützt, so man eine gemischte Truppe hat, nicht davor, sich


    a)an die Ziele zu halten.


    Passen ist ja nicht verboten, im Gegenteil...aber...ich fordere es nicht ab und da es nicht Thema der z.B. F ist (da für die allermeisten so noch nicht machbar)...lehne ich mich gelassen zurück und beginne das Thema, wenn es Sinn macht/zur D plus minus.


    b)muß man auch mal genau hinschauen welcher Pass gemeint ist. Frontal oder z.B. aus dem Lauf in den Lauf z.B. quer. Da werden nämlich von den Ausnahmen schon wieder einige mehr rausfallen...so meine Erfahrungen. Und habe ich einen Verein mit Leistungseinteilung...so werden die Ausnahmen in der F 2 oder 4 so gut wie kaum findbar sein...was sich wiederum an die Studie anlehnen würde und wird.

    Und das glaube ich nur bedingt: die Eltern geben viel vor - natürlich auch bei denen, die zum Fussball "dürfen" - und, davon bin ich mittlerweile überzeugt, den Straßenfußball gibt es nicht / kaum mehr. Die Kinder bewegen sich viel zu wenig - wenn sie dann auch erst in der D anfangen dürften, kommt bald keiner mehr.

    Ich wohne hier in einer Siedlung die es seit 17 Jahren gibt. Wir waren hier mal die kinderreichste Zone im Kreis. Es zieht sich ein sogenannter Grüngürtel durch....30 Meter breit und km lang. Da wurde gekickt bis das Ordnungsamt kam und wenn da nicht...dann auf der Straße (verkehrsber. Bereich).


    Ansonsten bin ich bei Dir...wobei ich hier dann auch einwerfen muß, dass man nicht pauschalisieren sollte. In meinem Umfeld bewegen sich fast alle, einige wenige nicht und so sehen meist auch die Eltern aus, sorry....zu dick...oft rauchend...nochmals sorry....und....Doppelverdiener, da werden Kinder schonmal eher vorm TV geparkt. Und auch dieser an sich nicht schöne Satz trifft nicht auf jeden und alle zu!

    Ich habe kein Problem damit, das du einzelnen Trainern ihre Fähigkeiten absprichst, überhaupt solche Aufgaben zu übernehmen. Sei es aufgrund fehlender fachlicher oder sozialer Kompetenz. Nur mit der Verallgemeinerung habe ich ein Problem. Denn wenn es allgemein Erwachsene nicht schaffen würden, mit Kindern vernünftig umzugehen, dann könnte man Eltern mit dem selben Argument ihre Kinder wegnehmen und erst mit 13 Jahren zurück geben. Denn man bekommt als Vater oder Mutter ja auch keine Ausbildung und macht trotzdem vieles sehr gut!

    Da gebe ich dir recht. Ich wollte nicht verallgemeinern, dort wo das geschehen ist, revidiere ich das. Es geht mir um die Menge derer, die einfach falsches Training geben...im Prinzip sogar um die, die dabei nicht rumbrüllen. Es geht um das falsche Training an sich und um die Unverantwortlichkeit von Vereinen und dortigen Verantwortlichen (kein Konzept/kein Schutz des Konzeptes) und um die Menschen die Trainer sind und nicht wissen oder die die wissen und ignorieren. Das tun einige nicht alle und deswegen ist verallgemeinern nicht gemeint und nicht ok. Ich möchte diese Personengruppe jedoch sachlich und konkret ansprechen und habe hierzu u. a. FAKTEN (Studie) hinterlegt, die sie nun in Verbindung mit dem dazu vorgenommenen Ausführungen verbinden können, um sich beispielsweise zu hinterfragen und dann zu handeln. Gleiches gilt für Vereinsverantwortliche und auch für Eltern. Ich möchte die Augen öffnen und das Thema wiedermal beleben und am leben halten...weil es Thema ist.

    Ich behaupte, dass die Trainer in diesen Altersklassen den wichtigsten Beitrag leisten.
    Nicht nur sportlich gesehen - daran gibt es aus meiner Sicht keine Zweifel, sondern auch was die Motivation und Begeisterung für/am Fußball betrifft.


    Und der Sport heißt eben doch Fußball - bedient man sich den technisch und koordinativen Herausforderungen von Tricks und Finten und bildet die Kinder damit aus kann man überdurchschnittlich gute Fußballer ausbilden. Die Kinder haben einen Mords Spaß und werden dich als Trainer vergöttern wenn sie hunderte Abschlussaktionen haben mit kleinen technischen Herausforderungen. Ich kann meine Sicht auf diese Auffassung nur immer wiederholen.


    Die Ergebnisse sprechen dabei aus meiner Sicht absolut für diesen Verhalt.

    Es gibt viele Eltern und Trainer die den Beitrag positiv leisten. Auch hier...es war nicht verallgemeinernd gemeint und wenn das so geschehen ist....sorry. Es gibt sie aber und das reichlich. Gefühlt würde ich sagen, dass cirka 30 Prozent der Trainerschaft richtig mieses Training geben...im Thema...im Ablauf...vom Menschlichen her. Ich denke gefühlt sind es cirka 60 Prozent wo das schwankt in alle Richtungen und max. 10 Prozent werden in allen Belangen meist gutes Training mit wenigen Tiefen geben. Das zieht sich für bis zur A durch und ich nehme mir heraus zu sagen, dass das was ich da oben in der A sehe an spielen hat...bis auf ein Team hier vor Ort....ein sehr niedriges Niveau. Nur lange Bälle, kein Ballablaufen, keine Spieleröffnungen ausser Abschlag, kein echtes Verschieben sondern meist Spiel in der Kette auf Manndeckung...kein Pressing ist zu erkennen. DAS sehe ich so...und diesbezüglich sage ich, dass dort erhebliches Verbesserungspotenzial liegt. Das würde stattfinden, würde man konzeptionieren und das Konzept schützen. Auch hier keine Verallgemeinerung...es gibt richtig "schlechte"...viele "normale" und ganz wenig richtig "gute" Trainer in diesem Altersbereich. Ziel ist...das alle das gleiche Wissen haben und die gleiche Anleitung (Konzept), damit wir wie in der Schule nicht den Stoff der Klasse 10 in der 1 versuchen zu verkaufen. Das wäre genau so sinnlos, findet dort aber auch so nicht statt, beim Fußball aber wohl. Dort hat man ein Konzept, das ist vorgegeben und geschützt.


    Weil das hier nicht so ist und Kinder sich im unteren Bereich nicht wehren und sie -meiner Ansicht nach- im Normalfall zu Hause besser selbständig im Spiel koordinativ ungehemmter entwickeln würden....stelle ich das so in den Raum. Und zwar angelehnt an die Studie. Solange es diesen Teil Trainer gibt, der die Machbarkeiten ignoriert und es keine Leute gibt, die das verhindern...ist das Thema.

  • Ich behaupte, dass die Trainer in diesen Altersklassen den wichtigsten Beitrag leisten.
    Nicht nur sportlich gesehen - daran gibt es aus meiner Sicht keine Zweifel, sondern auch was die Motivation und Begeisterung für/am Fußball betrifft.


    so zu einer positiven sportlichen, fußballerischen und koordinativen Entwicklung beitragen


    Geanu das meine ich auch und der Fussballtrainer ist halt ein Fussballtrainer, wir machen Fussball - am besten altersgerecht - und nicht Kinderturnen. Wir legen Grundlagen für gute Fussballer. Dass wir parallel auch gute Sportler ausbilden ist ein schöner und willkommener Nebeneffekt. Wer bei Trainern wie Björn trainiert wird ein guter Sportler, nicht nur Fussballer - gute Koordinationsfähigkeiten und Spaß am Sport. Das ist wichtig.
    Eine reine Bewegungsschulung, wie bei @Andre auf dem Grünstreifen, gibt es immer weniger. Ich bin um jedes Kind froh, dass im Verein kickt, besser als daheim "versauern". Bei uns ist es leider so, dass es kaum noch freies Kicken gibt, die Kinder haben zu wenig Freizeit dazu. Also bleibt oftmals nur die Bewegung im Verein.


    Weil das hier nicht so ist und Kinder sich im unteren Bereich nicht wehren und sie -meiner Ansicht nach- im Normalfall zu Hause besser selbständig im Spiel koordinativ ungehemmter entwickeln würden....stelle ich das so in den Raum. Und zwar angelehnt an die Studie. Solange es diesen Teil Trainer gibt, der die Machbarkeiten ignoriert und es keine Leute gibt, die das verhindern...ist das Thema.

    @Andre, ich beneide Dich und die Kinder in eurer Gegend, dass sie sich zu Hause besser entwickeln können als im "organisierten" Betrieb. In meiner Gegend habe ich da meine Zweifel.


    Natürlich kann mna nicht pauschalisieren, aber ein schlechter Trainer bewegt immer noch mehr Kinder als eine Konsole - was ist besser?


    Wie Björn sagte, als D Jugend fängt man eher weniger mit Sport an, da gibts andere Interessen. Wenn man nicht schon von klein auf sportliche Grundgedanken vermittelt bekommen hat, ist es dann wohl auch (zu) spät.


    Und ich meine, dass auch kleine Kinder sich wehren. Schlechte Trainer, lange Fahrzeit zum Training, unsoziale Mitspieler - dagegen wehren sich auch schon 6-Jährige - zumindest mein Sohn. Da kam eine klare Aussage mir gegenüber, dass er darauf keinen Bock hat, bzw. merkt man es an der Motivation zum Training und Spiel zu gehen, bzw. nicht gehen zu wollen - dazu muss man als Eltern sich mit dem Kind beschäftigen und es nicht nur fremdbetreuen lassen - und dann muss man handeln.
    Dass sich jüngere (unter D) evtl. nicht offen gegen den Trainer wehren, kann ich noch akzeptieren - aber dazu sind die Eltern da. Und einen Schreitrainer als Eltern akzeptiert man nicht, den spricht man daruaf an und zieht notfalls Konsequenzen. Kinder vor schlechten Trainern schützen wollen ist ein heres Ziel, leider haben wir auch etliche "unfähige" Eltern (lieber die Kinder vor die Konsole, TV als sich mit ihnen zu beschäftigen beispielsweise)- da müsste man die Kinder auch schützen.

  • Jaein und von allem etwas gustl :) .


    Bei Euch/bei Dir/bei mir/uns/hier...es gibt alle Beispiele. Das ist es ja worum es mir geht.


    Warum schafft es der kleinste Landverein nicht, die Dinge so zu regeln, dass alle das gleich Tun und zwar an dem bemessen, was sinnvoll und machbar ist (siehe Studie).


    Wäre es so, müsste ich mir nicht restlos schwache A Jugendspiele mit teilweise Spielern anschauen, die für mich spielen wie ein F-Ling...ohne Verstand, wenig Technik, keine Ideen, nicht in der Lage einen Pass auf 10 Meter geradeaus zu spielen...Kathastrophal. Da stehen Trainer am Rand die so tun als hätten sie Ahnung. Ich weiss auch nicht alles...aber das was ich weiss zeigt mir, dass es offenbar andere gibt, die noch weniger wissen. Da erzählen mir Spieler auf gezielte Fragen, dass sie eine einzige Spieleröffnung kennen (den Abschlag, toll), sie nichts mit dem Begriff Ballablaufen verbinden...kennen kein Hinterlaufen in der A. Sie erzählen mir, dass der Trainer/die Trainer seit der C im Prinzip immer nur das gleiche Training absolvieren....meist auf Kraft ausgelegt. Trainer die gewichtig am Rand stehen mit ausgelauchten ausgewaschenen Trainingsanzügen...und die Viererkette spielen und dann laut schreien: "Deck deinen Mann" oder...sie verbieten dem Aussen-VT das vortragen des Balles über aussen....und und und. Die sind seit der D stehengeblieben und wenn es gut lief, hatten sie bis dahin einen guten Trainer..wenn nicht...spielen sie wie ich es sagte...wie in der F...soweit sie nicht selber besonders talentiert sind. DAS ist eine Kathastrophe und so nicht nötig.


    Ich arbeite bei der Polizei. Wir werden auf Landesebene zu gleichen Themen gleich ausgebildet und zwar an verschiedenen Orten. Durchsuche ich eine Person mit einem fremden Kollegen aus einer Stadt die Einhundertkilometer entfernt ist, durchsuchen wir ihn gleich. Er weiss was ich tue und umgekehrt. DAS ist in vielen Berufen so...das ist in der Schule so....mehr oder minder....nur beim Fußball kriegt man das nicht geschissen?


    Das Konzept ist da...z.B. das DFB-Ausbildungskonzept, welches sich ja in seinem Inhalt an die Studien anlegt.


    Das kann VEREIN nutzen....machen viele aber nicht. Kostet nichts...machen sie nicht.
    Das könnte ein Trainer nutzen..sich schlau lesen...kostet immer noch nichts...machen manche, viele aber auch nicht.
    Das könnte der Verein nutzen und schützen...durch Konzeptübernahme, durch Einsatz von Koordinatoren die eine Stellenbeschreibung erhalten die jeder der mit ihnen zu tun hat kennt und durch Mitgliedsbeitragserhöhungen gezahlte Traineraufwandsentschädigungen im Ehrenamt an das Konzept gebundene Trainer ("wenn du das als Trainer nicht einhälst mußt du gehen und wir finden schnell einen anderen bei z.B. 180 Euro im Monat für eine Leistung die wenn sie bezahlt werden müsste auch gern 600 Euro kosten dürfte...was ...weil es ja nicht bezahlt wird...dadurch immer noch Ehreamt ist und bleibt und wer darauf verzichten will, soll es spenden wie alles andere auch).


    DAS alles ist machbar...morgen machbar! Darauf wird verzichtet. Alle/Viele verzichten. Es gibt kleine Oasen...kenne hier eine handvoll Trainer die relativ modern aggieren....mehr sind es aber nicht. Sie lasen, sie verstanden...sie machen es versetzt mit ihrer persönlichen Note.


    Verein macht meistens nichts.


    Damit wäre ich wieder dort angekommen, wo keiner hin will. Ich würde es Anordnen. Eigentlich müsste mal eine Reform her. Alle Verbände gehörten abgeschafft. Dieser ganze Wasserkopf. Nur noch DFB und die sollten nun zahlen. Nix DFB Mobil, sondern richtig Kohle in die Hand nehmen und den Vereinen unter die Nase halten und überprüfen was die dann tun. Genau wie ein Trainer der über ein Handgeld verpflichtet würde sich an das Konzept zu halten...würde ich es auch mit den Vereinen machen. Und wer das nicht macht, riskiert zu verdursten. Sorry...ich meine das ernst.

  • Und ich meine, dass auch kleine Kinder sich wehren. Schlechte Trainer, lange Fahrzeit zum Training, unsoziale Mitspieler - dagegen wehren sich auch schon 6-Jährige - zumindest mein Sohn. Da kam eine klare Aussage mir gegenüber, dass er darauf keinen Bock hat, bzw. merkt man es an der Motivation zum Training und Spiel zu gehen, bzw. nicht gehen zu wollen - dazu muss man als Eltern sich mit dem Kind beschäftigen und es nicht nur fremdbetreuen lassen - und dann muss man handeln.

    Du weißt, ich kann dir nur immer wieder anbieten den Verein zu wechseln - und dir nen Job als Trainer im neuen Verein besorgen ;)
    Ich suche nach wie vor einen guten zweiten Mann ;)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • @Andre


    Ich kann dein Kritikbedürfnis an Trainer, die ein wenig mehr fussballerisches Fachwissen mitbringen könnten, durchaus verstehen. Aber ist erkenne nicht den Rahmen, innerhalb dessen Veränderungen erfolgen sollten?


    Mal ein Beispiel:
    Manuel Neuer war bei Schalke dafür bekannt, dass er sehr weite und präzise Würfe machen konnte. Bei den Bayern sieht man das nicht mehr. Desweiteren hat Neuer bei der letzten WM beim Freistoß aus ca. 30 m lediglich den kleinen Phillip Lahm als 1-Mann-Mauer gestellt. Ihm war klar geworden, dass er sich bei dieser Distanz besser zentral positioniert und so kein Problem bei der Abwehr hat. Bei Bayern muß er jedoch aus dieser Distanz eine Mauer stellen. Willst du jetzt daraus schließen, dass Pep ein schlechter Trainer wäre, nur er ein paar Dinge anders handhaben will, wie es sein Keeper in anderen Teams macht?


    Die Qualität eines Trainers am Design oder am verwendeten Waschpulver zu erkennen, das ist m.E. genauso wenig möglich. Denn genau wie bei den Spielern kommen Trainertalente manchmal aus kleinen Vereinen, wo man sich gar nicht vermuten würde. Man muß sich schon die Mühe machen, etwas genauer hinzuschauen!


    Wo ich dir gerne rechtgeben möchte, dass sind die "Brüllaffen"! Problem dabei ist jedoch, dass es darunter auch solche gibt, die damit sportlich erfolgreich sind. Denn man findet sie auch mit guter Trainerausbildung und akademischen Abschluß. Befragt man die Eltern, so stellen sich diese sogar auf die Seite des Trainers, der den Kindern über diesen Weg gezeigt habe, wo es lang geht. Insbesondere in erzkonservative Gegenden findet man ausreichend Befürworter der rigorosen Drillmethode. Wo willst du dort anfangen, "missionarisch" tätig zu werden? Denn selbst, wenn du anhand anderer Erfahrungen für dich erkannt hast, dass die "Drop out - Quote" bei Brülltrainern höher ist, sie haben ja kurzfristig immer sportlichen Erfolg damit! Und morgen ist die Zeitung von gestern bei diesen Leuten sowieso nichts mehr wert!


    Was ich sagen will ist, dass man ein konkretes Ziel haben sollte, für das es sich lohnt zu kämpfen. Wie schwierig selbst das ist, zeigt nicht zuletzt die Idee von Ralf Klohr zur bundesweiten Einführung kindgerechter KIFU-Regeln!