Chaos Training

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  • Hallo!


    Ich hatte letzte Woche ein Training mit der U7, das drunter und drüber ging. Ich muss vorher sagen, dass ich sowas bis dahin noch nicht erlebt hatte. Es ging schon öfter mal etwas durcheinander, aber dieses Training war extrem. Es fing bei den Ansprachen für die Übungen an, bei denen niemand richtig zuhörte. Es wurde sich untereinander unterhalten, geschubst und gegämmelt. Selbst als ich dann angefing etwas energischer zu reden, ließ das einige Spieler kalt. Ich möchte die Kinder auch nicht anbrüllen, weil ich ja irgendwo auch noch die Kumpelfigur sein möchte. Andererseits darf man sich natürlich auch nicht zum Clown machen lassen. Ich stand zwischenzeitlich etwas blöd da, weil ich einfach keinen Weg gefunden habe, die Kinder "unter Kontrolle" zu kriegen.
    Dazu kam noch, dass ein Spieler immer wieder anfing die anderen zu schlagen. Nachdem ein Spieler in meinem Rücken anfing zu weinen und ich fragte was da passiert sei, erfuhr ich das er wieder von diesem besagten Spieler ins Gesicht geschlagen wurde. In nahm mir den Spieler zur Seite und sagte ihm, dass er nicht mehr am Training teilnehmen dürfe, wenn sowas noch ein einziges Mal vorkommen würde. Ausserdem musste er sich natürlich entschuldigen.
    Gegen Ende des Trainings machten wir dann wie immer ein richtiges Spiel. Dieses fing ganz normal an, entwickelte sich aber relativ schnell wieder zu einem Chaos. Drei Spieler lagen einfach nur auf dem Boden, zwei schubsten sich hin und her, andere schauten Löcher in die Luft und waren nicht bei der Sache. Der Höhepunkt bei diesem Spiel war dann aber, dass der Spieler, der vorher schon wegen schlagen aufgefallen war, wieder einen anderen Spieler schlug. Allerdings bekam ich davon nichts mit und mein etwas jüngerer und unerfahrener Co-Trainer, lieferte den Spieler WORTLOS bei der Mama am Spielfeldrand ab. Diese regte sich dann ziemlich über die Art und Weise auf, wie man ihren kleinen vom Training ausschloss.
    Ich machte dann aber zum Schluß noch ein Neunmeterschießen, welches den Kindern in der Regel immer viel Spaß macht. Aber auch dabei fingen die Kinder in der Reihe an zu gämmeln, obwohl ich eigentlich versuchte sie zu animieren den jeweiligen Schützen anzufeuern. Ich beendete das Training zum ersten Mal mit einem echt doofen Gefühl. Es fühlte sich an, als hätte man an diesem Tag versagt.


    Natürlich habe ich versucht mich selbst zu hinterfragen. Allerdings fand ich, dass ich nichts anders gemacht habe als sonst. Komisch fand ich auch, dass an diesem Tag Spieler verrückt gespielt haben, die sonst eigentlich nie so waren. Jeder hat sich irgendwie anstecken lassen.


    Meine Frage an die Runde ist nun, ob ihr ähnliche Erfahrungen hattet und wie ihr damit umgegangen seid. Wie kriege ich die Spieler dazu mir aufmerksam zuzuhören, ohne das ich laut werden muss? Wie gehe ich mit Spielern um, die andere Spieler schlagen? Ich hoffe ihr könnt mir da ein paar Ratschläge geben...


    MfG!

  • Hallo Libra,
    wenn ich Deine bsherigen Beiträge richtig gelesen habe, habt Ihr eine G-Jugend bestehend aus ca. 20 Spieler/innen unterschiedlicher Jahrgänge und Entwicklungsstufen? Meiner Meinung nach kann so ein Training bei den Kleinsten immer mal wieder vorkommen, selbst bei Trainern die schon einige Jahre Erfahrung auf dem Rücken haben. Wichtig ist eigentlich nur entsprechende Lehren daraus zu ziehen und sich nicht verrückt zu machen.


    Generell gilt: Je kleiner und homogener die Trainingsgruppen sind, desto leichter wird es für den Trainer. Daher ist die "einfachste" Lösung solche Probleme in den Griff zu bekommen entweder das Installieren eines weiteren Trainers oder das Splitten der Trainingsgruppe. Ich finde bei den G-Junioren eine Stunde "Training" als ausreichend. Demzufolge würde ich (wenn es bei Euch zeilich möglich ist) lieber jeweils eine Stunde mit etwa 10 Kindern trainieren, als 1,5 mit 20. Gerade bei den G-Junioren fand ich es immer sehr gut in 2 oder 3 Stationen trainieren zu lassen und die Stationen dann alle ca. 10 - 15 Minuten zu wechseln.


    Eine weitere Lösung kann es sein, sich im Vorfeld ein paar Notfall-Spiele einfallen zu lassen, die man in Situationen in denen nichts zu gehen scheint, mit den Kindern machen kann. Diese Spiele sollten einfach zu erklären sein (im besten Falle den Kindern schon bekannt) und vor allem einfach zu beaufsichtigen sein (abgegrenztes Feld). Dies können bspw. Fangspiele, kleine Fußballspiele oder Rundläufe (vgl. Video von Zodiak) sein.




    Gegen Ende des Trainings machten wir dann wie immer ein richtiges Spiel. Dieses fing ganz normal an, entwickelte sich aber relativ schnell wieder zu einem Chaos. Drei Spieler lagen einfach nur auf dem Boden, zwei schubsten sich hin und her, andere schauten Löcher in die Luft und waren nicht bei der Sache.

    Hier würde ich wenn ein zweiter Trainer anwesend ist auf jeden Fall 2 Spiele parallel spielen lassen. Im Regelfall würde ich zwischen weit entwickelten und noch nicht so weit entwickelten trennen. Das ist erstens für die Kids besser, da sie mehr Ballkontakte haben und zweitens für Euch Trainer einfacher, da Ihr nur halb so viele Spieler überblicken müsst.





    Ich machte dann aber zum Schluß noch ein Neunmeterschießen, welches den Kindern in der Regel immer viel Spaß macht. Aber auch dabei fingen die Kinder in der Reihe an zu gämmeln, obwohl ich eigentlich versuchte sie zu animieren den jeweiligen Schützen anzufeuern.


    Bei solchen 9m-Schießen hast du je nach Gruppengröße auch immer lange Standzeiten, bei denen Kinder gerne anfangen Quatsch zu machen. Auch hier würde ich, wenn ich es mache, auf 2 oder 3 Tore gleichzeitg schießen lassen.



    Generell kannst Du Dir aber eigentlich sicher sein, dass fast alle Mitglieder dieses Forums solch ähnliche Trainingseinheiten auch schon erlebt haben. Also nicht verzagen! ;)

  • Danke August für deine Antwort. Es ist im Moment so, dass wir ca. 40 Kinder haben und ich das Training schon auf zwei Tage a 20 Spieler aufgeteilt habe. Nur 10 Spieler pro Training zu haben wäre sicher sehr schön, allerdings werde ich nicht 4 Mal die Woche Training machen.


    Die Trainingsgruppe von der jetzt hier die Rede ist, ist schon die Gruppe mit den Neuanfängern. Das Training mit der anderen Gruppe ist eine ganz andere Welt.

  • Ich hab so junge noch nicht trainiert, aber auch noch in der C kann man durchaus zwischendurch mal ein Training haben,bei dem man sich fragt ob man als Trainer überhaupt etwas hinkriegt. Und beim nächsten Training danach geht es plötzlich wieder, obwohl man mit Vorbereitung und Ansprache eigentlich beide male relativ gleich agiert hat. Sind eben alles eigene Persönlichkeiten, mit denen man da zu tun hat. Die sind auch schon mal schlechter drauf und unkonzentrierter, ohne das dies unbedingt etwas mit dem Trainingsangebot zu tun hat, da spielen auch viele andere Faktoren rein.


    Ich versuche da eher gelassen zu bleiben und nicht laut zu werden. Ich finde man sollte dann auch nicht auf Biegen und Brechen das geplante Trainingsprogramm durchpeitschen wollen, sondern was 'entschärftes' zur Entspannung anbieten. Ansonsten kann sich das auch hoch-eskalieren, wenn man dann auch noch unbedingt bestimmte Übungen absolieren will und selbst immer unzufriedener und ungeduldiger und lauter wird. Spielformen gegen doch eigentlich immer, und wenn es dabei mal etwas alberner wird was soll's ? Aber ist natürlich auch die Frage des eigenen Anspruchs, ich sage immer eine Trainingseinheit darf keine zusätzliche Schulstunde sein und bin da etwas lockerer.


    Ich bin jetzt 3 Jahre dabei. Nach einigem Rumprobieren fange ich jetzt bei fast jedem Training mit einer Spielform an (Handball/Kleinfeldturnier/1:1 Duelle auf Hütchen etc.pp.). Fordert körperlich, nimmt erst mal den Stress weg und lernen kann man dabei immer noch ein bisschen über die Bewegung auf dem Feld. Die Trainingsinhalte die eher statisch vermittelt werden kommen dann später, wenn jeder schon mal richtig geschwitzt hat.

  • Für solche Situationen hab ich immer eine Pfeiffe mit dabei.
    Wenn nur ein Kind nicht dabei ist und quatscht, kann ich das alles ohne Probleme lösen, hab ich aber drei-vier "Quatschgruppen" gleichzeitig pfeiff ich einmal und sofort ist alles ruhig und alle Augen bei mir.


    Wichtig ist hier aber, dass man das nicht übertreibt, wenn man das zu oft macht hat man irgendwann nicht mehr den gewünschten Effekt.

  • Ich verstehe nicht was gegen laut werden spricht. Anscheinend wird Libera von den Kids nicht ernst genommen. Ich persönlich halte nichts vom "Kumpeltyp" trainer...... die Kids ..vor allem wenn es mehrere sind, brauchen eine klare Führungskraf, die auch mal lauter durchgreift wenn es sein muss. Das gibt den Kids Sicherheit und sie wissen woran sie sind.klar, Späße. ..lachen....gehört dazu...aber alles hat seine Grenzen. .. die Grenzen (die scheinbar nicht vorhanden sind )testen diese Kids immer wieder aufs neue ... und müssen immer wieder aufs neue klar gemacht werden.


    lange rede kurzer Sinn. ..
    * DEUTLICH werden
    *konsequent sein
    *konsequentsen umsetzen
    * Eltern Gespräche führen
    * Kinder die auf nichts reagieren vom Training ausschließen
    * vereinsausschluss
    * Fortbildungen zum Thema "Grenzen setzen" besuchen.
    * Buch : wenn Nervensägen an den Nerven sägen" verinnerlichen ; -)
    Spaß haben ;)

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Hallo Libra,


    ich möchte meinen ersten Beitrag gleich Dir widmen, ich denke nämlich das du noch eine weit aus grösseres Problem hast.

    Es ist im Moment so, dass wir ca. 40 Kinder haben und ich das Training schon auf zwei Tage a 20 Spieler aufgeteilt habe

    Wenn ich Dich richtig verstehe hast du an zwei Tagen 40 Kinder und nur einen Co Trainer. 20 Kinder ( G Jugend) in einer Trainingsstunde unter einen Hut zu bringen, wow da ziehe ich meinen Hut vor Dir. Um aber ein Training zu veranstalten wo alle Kinder gleichermaßen zu "ihren" Recht kommen benötigst du Hilfe. Sei es vom Verein oder deinen Eltern.
    Bei uns läuft es so das wir eine GI bis G III Jugend haben, jeweils mit 10 bis 15 Kinder ( 2008; 2009; 2010 Jahrgang).
    Ich für meinen Teil habe eine G II Mannschaft mit 14 Kindern wobei ich den grossen vorteil habe 2 Co und eine Organisatorin habe. ( das ist warscheinlich Luxus).
    Du solltest versuchen deine Eltern mit einzubeziehen. Ob es beim Aufbau oder im Trainingsbetrieb selber ist. Es gibt nichts schlimmeres als Wartezeiten bei den Kids, die müssen zu jeder Zeit bespasst werden und immer in Bewegung sein.
    Die Kids anbrüllen bringt gar nichts da gebe ich Dir vollkommen Recht, die Idee von d-rose 1 ist sehr gut, ich habe auch immer eine Pfeiffe mit dabei. Damit hast du die Aufmerksamkeit sofort bei Dir.
    Kleine Trainingsgruppen (verschiedene Aufgaben) würde ich dir noch vorschlagen, immer so 4 bis 5 Kinder in einer Gruppe. Somit haste mehr Abwechslung im Training und du ganz gezielter "arbeiten". Thomasg hat was entscheidenes gesagt " Ich finde man sollte dann auch nicht auf Biegen und Brechen das geplante Trainingsprogramm durchpeitschen wollen, sondern was 'entschärftes' zur Entspannung anbieten" das ist genau richtig du benötigst immer einen Plan B.
    Ein Abschlußspiel sollte immer mit dabei sein wobei ich bei 20 Kids 4 Manschaften machen würde, zwei Spielfelder nicht grösser als 15x20 Meter. ( Faustregel je jünger die spieler desto kleiner das Feld) das ermöglicht viele Ballkontakte mit vielen Toren (Erfolgserlebnis) und machste ein kleines Turnier drauß. :)


    Das wichtigste im Training du musst immer "present" sein, dh immer coachen du solltest viel mit den Kids reden loben, auch mal Späße machen. Fehler schnell und gezielte verbessern. Wobei man nicht vergessen sollte, es sind alles noch Kinder und die sollen auch noch Fehler machen dürfen, nur dadurch können sie lernen und wachsen.

  • Hallo


    Also Christof 1984 deine Vorschläge find ich in der Altersklasse schon ziemlich heftig !!!


    Manche der Kinder sind vielleicht gerade in der 1. Klasse und müssen dort schon den halben Tag stillsitzen. Das muss erstmal gelernt werden.


    Wichtig finde ich, das die Ansprachen kurz sind. Umso länger sie stehen umso eher werden sie unkonzentriert.


    Vermeide auch, das du Kinder im Rücken hast bei den Erklärungen für die Übungen, dann kann dir sowas mit Handgreiflichkeiten nicht passieren, das ist ja mal richtig ungezogen.


    Da würde ich auch klipp und klar machen, das derjenige ausgeschlossen wird. Den Eltern, wie den Kindern. !!!!

  • Beim ersten Satz stimm ich dir komplett zu, ich denke auch, das Christof seine Vorschläge eher etwas für die Jugendmannschaften auf dem Großfeld/D-Jugend sind.


    Beim zweiten hast du auch komplett recht, ich zweifel aber daran, ob die geschilderte Szene wirklich bei Erklärungen passiert ist. Sollte das doch so sein, dann drei wichtige Regeln für Ansprachen:
    1)Alle Kinder stehen vor dir, alle müssen das Gefühl haben, dass du zu ihnen sprichst und du sie im Blick hast
    2)Sollte die Sonne scheinen immer selber in die Sonne schauen, so dass die Kinder die Sonne im Rücken haben. Sie müssen dich klar sehen können.
    3)So kurz und verständlich wie möglich. Lieber eine kurze Rückfrage an die Kinder als einen ewig langen Vortrag zu halten



    Das Problem an längeren Wartezeiten ist leider auch immer, dass manche Kinder in der Schlange vordrängeln wollen, dadurch kann es dann auch zu solchen "Handgemengen" kommen, hab ich leider auch schon in meiner E-Jugend erlebt.

  • Ich arbeite seit 5 jahren in einem Kinderhort 1-2. Klasse . Von daher weiss ich Wie die Kids drauf sein können und wie man durchgreifen sollte.Die Kinder bekommen heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt.....werden 8 Stunden fremdbetreut.....daher müssen wir da oft nachhelfen. Mag zwar "hart" klingen aber es hilft allen beteiligten. ... Eltern inbegriffen ;)

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ich arbeite seit 5 jahren in einem Kinderhort 1-2. Klasse . Von daher weiss ich Wie die Kids drauf sein können und wie man durchgreifen sollte.Die Kinder bekommen heutzutage keine Grenzen mehr gesetzt.....werden 8 Stunden fremdbetreut.....daher müssen wir da oft nachhelfen. Mag zwar "hart" klingen aber es hilft allen beteiligten. ... Eltern inbegriffen ;)

    Ich wehr mich immer dagegen wenn jemand "heutzutage" in Bezug auf Kinder verwendet. Gerade in der Grundschule hat sich eigentlich kaum etwas geändert. Ich würde aber den Hort wie ich ihn kenne nicht mit einem Fußballtraining oder dem Training einer anderen Sportart vergleichen.


    Meiner Meinung nach ist es die Aufgabe des Hortners die Kinder zu beaufsichtigen und sie ansonsten machen zu lassen. Dafür ist natürlich eine Position wie du sie beschreibst sehr hilfreich, da du damit eingreifen kannst, sobald sie gegen Regeln verstoßen. Ansonsten sollte es ja so sein dass du nur Kindern etwas zu tun vorgibst, die scheinbar keine eigene Idee haben.



    Beim Training ist das aber anders, hier willst du den Kindern ja etwas vorgeben, was diese auf deinen Wunsch hin machen sollen. Und hier lehn ich mich mal soweit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder dabei mit dem Kumpeltyp mehr Motivation haben und mehr mit ihm anfangen können.




    Es kann durchaus sein, dass ich die Aufgaben des Hortners falsch wiedergegeben hab, sollte das aber nicht so sein, würde ich gern folgendes Fazit ziehen, ohne dir zu nahe treten zu wollen(wir kennen uns ja eh nicht):
    Du bist ein sehr geeigneter Hortmitarbeiter, aber eher ungeeignet um Kinder dieser Altersgruppe zu trainieren(machst du aber ja offensichtlich auch nicht und in der von dir angegebenen Altersgruppe fährt man dann wiederum sicher sehr gut mit deinen Methoden).

  • Beim Training ist das aber anders, hier willst du den Kindern ja etwas vorgeben, was diese auf deinen Wunsch hin machen sollen. Und hier lehn ich mich mal soweit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder dabei mit dem Kumpeltyp mehr Motivation haben und mehr mit ihm anfangen können.

    Da gebe ich d-rose 1 recht, die Kinder kommen freiwillig zum Training und sollen auch wieder kommen. Egal in welcher Sportart.
    Spaß sollte an erster Stelle stehen. Es gibt bestimmt auch Kinder die wirklich nur "Ärger" machen, vieleicht sollte man da das Umfeld vom Kind ein wenig unter die Lupe nehmen, vieleicht kann sogar ein Trainer/in in solchen Fällen ein Berater sein.


    In diesem Alter sollte der Trainer auch Kumpel und Tröster sein


  • Zitat

    Beim Training ist das aber anders, hier willst du den Kindern ja etwas vorgeben, was diese auf deinen Wunsch hin machen sollen. Und hier lehn ich mich mal soweit aus dem Fenster und behaupte, dass Kinder dabei mit dem Kumpeltyp mehr Motivation haben und mehr mit ihm anfangen können.


    Mir ist es wichtig, dass die Kinder wissen woran sie sind. Wie der Threadstarter hier beschreibt, möchte er "kumpeltyp" sein, was wie beschrieben, gänzlich in die Hose geht.



    Ich bin ein Gegner von Steriotypen... Der "Kumpeltyp" kann dann rausgeholt werden, wenn die Gruppe macht was sie soll und wissen was sie dürfen und was nicht. Was hier anscheinend nicht der Fall ist.
    Im Moment, so scheint es mir, braucht sie eher jemanden der für "Ordnung" sorgt und diese Konsequent einfordert.
    Die "Leine" muss jetzt kurz genommen werden, bevor sie wieder locker gelassen werden kann. Wenn die Kinder wissen " bis hierhin und nicht weiter", kann man auch mal wieder lockerer vorgehen.
    Man sollte mehrere Facetten parat haben und dementsprechend handeln.


    Die Kinder sind motiviert wenn sie Spaß haben. Den haben sie, wenn sie wissen das ihr Trainer im Falle des Falles entsprechend Handeln kann. Wenn er die Gruppe so leiten kann, dass es so wenig stress wie möglich gibt. Das gibt ihnen Sicherheit und sie können sie innerhalb der Gruppe Orientieren.


    Im jetzigen Moment, dass ist mein eindruck, sind sie Orientierungslos und schreien förmlich danach, grenzen gesetzt zu bekommen.



    Trainer haben da einen ganz anderen, oft besseren Zugang als Eltern, und der sollte genutzt werden.


    Spaß ja, aber nicht auf kosten der Qualität und freude anderer Kinder.......

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Ich bin auch nicht der Typ der rumschreit oder rumbrüllt. Es gibt Situationen wo ich mit kräftiger Stimme spreche. Das reicht bei meiner Truppe um Aufmerksamkeit zu bekommen, denn das kennen sie sonst nicht von mir.


    Wir haben klare Reegeln. Eine davon ist: Wer prügelt, fliegt raus. Das tolerien wir nicht, das wissen die Kinder, das wissen die Eltern. Viele Eltern sitzen draussen, dann muss das Kind zu ihnen. Sind keine Eltern anwesend dann zu uns. Die Dauer ist immer auf eine Übung begrenzt, im Wiederholungsfall auch mal bis zum Ende des Training. Oft ist es so das bevor ein Kind schlägt ist es schon auffällig und bereits ermahnt.


    Anstrengend können die Kids besonders in der Ferienzeit sein, wenn sie nicht ausgelastet sind. Aber bislang haben wir es immer in den Griff bekommen. Allerdings sind das Stresssituationen, ganz ohne Frage. Da heisst es kühlen Kopf bewahren.


    Euer Problem dürfte sein ihr habt eine zu große Gruppe und zu wenig Betreuer. Wir haben ca. 16 Kinder die meist von zwei, manchmal von drei Trainern betreut werden. 20 Kinder für zwei Trainer finde ich schon heftig. Da ist es schwer alle zu erreichen. Auch bei uns gibt es immer drei, manchmal vier Kinder die noch nicht so recht zuhören können, die reinsten Zappelphilipps. Wenn ich jetzt anfangen würde so lange auf die einzureden bis mir alle zu hören, würde ich weitere bis alle Kinder verlieren.


    Bei uns sorgen aber meist die anderen Kids für Aufmerksamkeit.


    Wenn ich eine Wettspielform erkläre und zwei oder drei hören nicht zu, streue ich kurz ein: Wenn x und y nicht zu hören, können sie die Übung nicht richtig machen und euer Team verliert das Wettspiel aus diesem Grund.
    Bei Spielformen oder Technikübungen und dergleichen erkläre ich und mache es für alle vor. Hab ich welche die nicht zuhören, gehe ich auf die nochmal ein wenn die Übung läuft. Aber wie gesagt, wir haben haben auch eine kleinere Truppe und oft mehr Betreuer als du.


    Da solltest du ansetzen.

  • @Fußballvadder An sich ein guter Text, aber einwas hab ich völlig anders erlebt:
    In Ferienzeiten sind Kinder viel entspannter, sie sind ausgeschlafen, mussten davor nicht die ganze Zeit sitzen bleiben.


    Ich biete während der Ferien immer Training an, solang ich da bin, weil es einfach viel entspannter ist. Da sind sogar 12 Kinder auf einen Trainer überhaupt kein Problem, aber am Montag des Wiederbeginns nach den Ferien gibt es eigentlich nur Einstimmung und ein Turnier mit kleinen Mannschaften.
    Mit allem anderen hat man da eh keinen großen Erfolg^^

  • @Libra
    Unerwünschtes Verhalten tritt bei Kindern in diesem Alter sehr häufig auf, wenn sie sich langweilen, weil sie ihren Bewegungstrieb nicht ausleben dürfen.


    Um Langeweile zu verhindern sollte man zunächst einmal wissen, dass sich Kinder in diesem Alter nur über einen kurzen Zeitraum auf etwas konzentrieren können. Auch, wenn die Kinder dieser Altersgruppe besonders empfänglich dafür sind, sich an kleine Abenteuergeschichten (Märchen) orientierend auf dem Rasen zu bewegen, brauchen sie häufige, kurze Regenerationspausen.


    Kinder im Bambini-Alter brauchen kein Fussballtraining, sondern Bewegungsspiele, bei denen der Ball eine Rolle spielen kann. Besonders häufig Fehler sind zu beobachten, wenn:


    1. Die Übungsstunde nicht vorbereitet wird - stattdessen Kinder kurz erklären, welche "Abenteuer" heute geplant sind
    2. viel Equiptment reizt die Neugier der Kinder und lenkt sie ab - stattdessen Material durch Phanasie austauschen (meist reichen schon ein paar Hütchen, um einen Raum zu markieren)
    3. Der Trainer lang und breit über die Ausführung einer Übung erklärt - stattdessen kurz präsentieren oder noch besser präsentieren lassen, sodass sich die Kinder daran ausprobieren können
    4. nicht altersgerechte Spiele - stattdessen einfache, für jedes Kind rasch überschaubare kleine Spiele wählen
    5. zu große Spielgruppen - stattdessen kleine Gruppen (max . 4 Spieler) für abwechselungsreiche Spiele bilden - Jugendleiter ansprechen, wenn mehr Personal für kleinere Gruppen benötigt!
    6. zu häufige Unterbrechungen im Spiel - stattdessen nur dann unterbrechen, bzw. Hilfe anbieten, wenn ein Kinder überhaupt nicht weiß, wie es etwas machen soll und sich auch durch das Abschauen (Kinder lernen normalerweise sehr gut von anderen Kindern) nicht weiterkommt. Manchmal ist die Ursache, dass ein Kind von den Eltern zu früh zum Vereinsfussball gebracht wird
    7. zu wenig Pausen - stattdessen genau beobachten, wann die Erfolgserlebnisse abnehmen und kleine Pause (zur Flüssigkeitsaufnahme) einlegen
    8. der Trainer Stress empfindet - stattdessen die eigene Erwartung mit denen der Kinder abgleichen und weitere Unterstützung durch Trainerfortbildung suchen. Ein erster Schritt dafür kann sein, im Verein, aber auch im Internet nach Bildungsangeboten zu suchen.


    Jeder Trainer hat das Recht, Spaß an seinem Job zu haben. Ob das nach den Kritierien eines Hortleiters so optimal passt, weiß ich nicht? Denn die Gründe (täglicher Aufenthaltszwang wegen Berufstätigkeit der Eltern, 1 x wöchentliches Kennenlernen eines neuen Hobbies) sind doch arg verschieden!

  • der Trainer Stress empfindet

    Das ist denke ich, ein ganz wesentlicher Punkt. Konnte ich bei mir selbst beobachten. Es ist, als hätten Kinder einen sechsten Sinn was schlechte Stimmung anbelangt. Wenn man in schlechter Stimmung das Training leitet, obwohl man sich Mühe gibt die Kinder das nicht spüren zu lassen, kommt es oft vor, dass es sich auf die Kinder niederschlägt.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)



  • Hallo,
    ich habe vor kurzem erst angefangen in meinem Heimatverein eine Gruppe Knirpse zu trainieren und war schon häufiger überfordert. Ich will ja auch alles richtig machen und den Kleinen ein guter Trainer sein, den sie in Erinnerung behalten als jemand der ihnen vorallem Spaß vermittelt hat. Hab mir deinen Post direkt mal ausgedruckt und versuche mich ab jetzt daran zu halten.
    Vielen Dank! :thumbup: