Richtig sanktionieren - aber wie?

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  • Hallo an alle!


    Ich bin es mal wieder. Nun meine Frage: Wie sanktioniert man welches Verhalten richtig? Also eher im negativen Sinne.


    Ich meine es gibt typische "Bestrafungen" wie Rundenlaufen, Abbauen, Liegestütze, Ausschluss vom Training (kurzzeitig/Abschlussspiel....), Geldstrafen (muss nicht sein, vor allem im Jugendfußball). Und auch zu unterscheiden ist zwischen Kollektivstrafen und Strafen, die nur einen einzelnen betreffen. Was hat bei euch nachhaltig funktioniert?


    Besipielthemen :
    - Konditionsübungen werden nicht richtig gemacht/gar nicht erst versucht (v.a.Ausdauer-, Kraft- und Stabilisationsübungen) -> Zwingen bis es klappt?
    - Übungen werden so gemacht, wie man es will ( Statt Ball hochwerfen wird er meilenweit durch die Gegend gebolzt) -> Also Traineranweisungen werden absichtlich missachtet.
    - Im Abschlussspiel lässt man immer den Sandkastenronaldinho aus (egoistisches Spielverhalten)
    - Absolute Lustlosigkeit, sobald man den Fußballplatz betritt, sodass es jeder Zuschauer aus 589543745m Entfernung merkt.
    - Gegenseitige Beleidigungen



    Wie handhabt ihr sowas, wenn das einer bei euch macht?
    Oder noch schlimmer: Wenn 75% der Mannschaft so drauf sind?
    Wie kriegt ihr Disziplin in eure Truppe oder sorgt dafür?


    Geht hier nicht konkret um meine Truppe, sondern das ist etwas, was ich allgemein beobachte(n kann/darf) - und auch schon als Spieler selbst erlebt habe.

  • So eine Mannschaft hatte ich selbst mal. U16, dann wurde mir die genommen und ich wurde in den Erwachsenenbereich hochgezogen. Zwar eigentlich ne Belohnung, aber ich wusste schon auch, dass man meinte es ginge mit wem anderen vielleicht besser.


    Was bei mir zumindest kurzfristig half:
    Fixe Regeln aufstellen, dass jedem alles bewusst ist. Also Folge von Regelmissachtung auch sofortige Suspendierung. Musste ("musste" aus meiner sicht) 5 spieler suspendieren im Laufe der saison. die leistungen der mannschaft litten nicht darunter, selbst wenn einige davon die besseren kicker waren. Am wichtigsten denke ich ist, die eigene Linie knallhart durchzuziehen. Je älter/ reifer die Spieler, desto eher kann man sich nen Mannschaftsrat machen, und mit dem Sachen besprechen, so auf die art "wie siehst du das?" und anhaltspunkte finden. Aber auch niemals den Anschein geben, dass die Spieler bei der Entscheidung die verantwortung tragen. Man hört sich das an, entscheiden tut man dennoch selbst. Damit fährt man recht gut denke ich. Manchmal solls aber auch nicht sein und man hat einfach nen Scheisshaufen, mit dem man, selbst zumindest, nicht zurecht kommt.

  • von training und spiel. zwei mal war es befristet für zwei wochen, die anderen male war es langfristig. es brachte ruhe ins training und die matches, ich möchte schon behsupten, dass das funktioniert hat. ich hatte in meinem fall aber auch sehr sehr sehr teilnahmsöose eltern, dsvor mit diesen reden wäre sicher nicht verkehrt.

  • Hallo,


    ich denke ein kompletter Ausschluss vom Training oder Spiel (Suspendierung) sollte auf jeden Fall nur in außerordentlichen Extremfällen Anwendung finden (Mitspieler verletzten oder nachhaltig Mobben z.B.)


    Ich habe gute Erfahrungen mit kleinen sportlichen Übungen als Bestrafung gemacht, sprich nicht die verhassten Liegestütz oder Runden laufen sondern z.B. 20 Hampelmänner.


    Diese nutze ich meist als Kollektivstrafe (damit sich niemand allein als "Hampelmann" fühlt :D )


    Persönliche Strafen sind da schon schwieriger.
    Meist wollen diese Störenfriede Aufmerksamkeit auf sich lenken und haben kein Problem damit wenn Sie dann z.B. laufen müssen.
    Da wäre ein kurzfristiger Ausschluss (5 Min Pause) oder vom Abschlussspiel vlt. ein effektives Mittel (den Jungen aus dem "Scheinwerferlicht" nehmen)


    Wichtig ist, egal wie du es angehst, dass du Konsequent bist und eine klarer Linie fährst (falls du noch Co-Trainer oder Betreuer hast müsst Ihr unbedingt einheitlich auftreten) nur so tanzen die Kids euch nicht auf der Nase herum.

  • Und was machen die restlichen Mannschaftsmitglieder da? Sich ärgern oder wortlos mit?

    Teilweise arbeite ich da nach dem Motto "einer für alle und alle für einen"


    Das fuktioniert bei meinem Team recht gut und fördert das denken "was ich tue hat automatisch auswirkungen auf das ganze Team"


    Nur muss man dort aufpassen das es nicht in Ärger gegen die Person an sich wandelt, sodass dieser Beleidigt oder ausgeschlossen wird.


    Du merkst das Thema Strafen erfordert ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl, da sich die Kids grade im C-Jugendalter schnell persönlich angegriffen fühlen.

  • Ich kann nur zu großer Vorsicht mit Kollektivstrafen raten. Sie können ganz schnell das Gegenteil des erwünschten Effektes bewirken.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Strafen gelangen immer dann ins Entscheidungskalkül, wenn Erwartungen nicht erfüllt werden. Also sollte man zunächst mit der Mannschaft klären, welche Erwartungen jeder hat. Selbstverständlich hat auch der Trainer Erwartungen und er tut gut daran, diese mit seinen Mannschaftsmitgliedern abzugleichen. Denn sonst sind Wut oder Enttäuschung vorprogrammiert.


    Ein partnerschaftliches Verhalten zwischen Trainer und Kindern, wie auch die Kinder untereinander bietet die größte Gewähr dafür, puren Spaß am Fussball zu erleben. Dazu gehört es ebenfalls, sich als Trainer an kindgerechte Beurteilungskriterien zu gewöhnen. Hierbei ist nicht nur eine stetige Unterstützung durch Lob wichtig, sondern auch eine Umwandlung von Wertbegriffen. So können falsches oder richtiges Handeln auch als sicheres oder unsicheres Verhalten untereinander wie auch bei der individuellen Leistungsbeurteilung sich eher positiv auf das kindliche Verständnis auswirken.


    Der Grad der Verantwortung bzw. dem Einschreiten bei Fehlverhalten hängt sicherlich von der Alltersgruppe ab. Dennoch gelingt die Korrektur von groben Fehlverhalten meist gemeinsam mit den Eltern am besten.


    Es ist also gar nicht so schwierig, wenn man sich vergegenwärtigt, dass mit sich selbst auch die Freiheit herausnimmt, mal mit einer schlechten Laune zum Training zu erscheinen. Jedoch besitzt man als erwachsener Mensch, dessen Pubertät lange zurückliegt weitaus mehr Erfahrungen darin, aus unsicheren Erwartungen logische Entscheidungsprozesse zu gestalten. Diese Überlegenheit gibt jedoch nicht das Recht, sich außerhalb dieser Interaktion quasi als Richter zu sehen. Denn gibt es ein Problem, sind wir fast immer auch ein Teil dieses Problems.


    Besonnenheit und Sorgfalt helfen sicher auch bei er Einschätzung von Fehlverhaten bzw. deren Sanktionierung. Denn es treffen dort ehrenamtliche Trainer auf Hobbyspieler, die wenn ein guter Einstieg gelingt, noch lange Jahre den Spaß an dieser Sportart erleben können. Deshalb ist es wichtig, jeglichen Ballast fernzuhalten.

  • Was würdest du da präferieren?
    Wenn da 1 oder mehrer Quatsch machen? Einzelgespräche?

    Naja, der Grund für meine Warnung liegt in der Beobachtung der (inzwischen ehemaligen) Mannschaft meines Sohnes, 2001er. Der Trainer, den sie ab der D hatten, hat gerne zu Kollektivstrafen gegriffen, er versprach sich davon, dass die Spieler sich untereinander motivieren und sanktionieren, sich also quasi in der Gruppe selbst erziehen. Meiner Meinung nach ging das da grandios in die Hose und hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Mannschaft inzwischen gehörig zerbröselt ist. Denn die Kollektivstrafen führten dazu, dass die besonders ehrgeizigen Spieler die "Versager" nicht ermunterten, sondern ihnen die alleinige Schuld an der Strafe gaben und immer wieder nieder machten. Der Trainer übertrieb es auch mit den Kollektivstrafen gehörig, bei ihm gab es praktisch nach jeder Übung eine Kollektivstrafe für die unterlegene Gruppe, besondere Favoriten waren die Sprintrunde und soundsoviele Liegestützen. Jedenfalls haben die Kollektivstrafen keinen positiven, sondern nur negative Effekte gehabt: die stärkeren Spieler haben die "Loser" geschnitten und zunehmend ausgeschlossen, und die Strafen wurden als zunehmend ungerechter und gemeiner empfunden.


    Für die Verfehlungen eines Spielers würde ich nur im Ausnahmefall die Gruppe bestrafen. Und nach Übungen würde ich die Verlierer übrigens auch nicht bestrafen, das sind sie durch die Niederlage ja schon ausreichend. Vielleicht lasse ich sie die Übungsutensilien einsammeln, aber das war es dann schon auch.


    Was tun, fragst du. Du hast eine U15 und "1 oder mehrere machen Quatsch." Naja, das hängt dann davon ab, wie viel und wie oft sie Quatsch machen, außerdem davon, wie dein Training so abläuft. Auch in der U15 ist es, denke ich, zu viel von den Spielern verlangt, neunzig Minuten lang hochkonzentriert bei der Sache zu sein, das geht nicht. Als Trainer muss ich für Pausen sorgen oder für Phasen, in denen die Spieler den Kopf mal wieder frei kriegen können. Sorge ich aber ausreichend für Möglichkeiten zur Zerstreuung im Training, so kann ich schon verlangen, dass die Spieler in den Phasen, in denen es mir darauf ankommt, auch aufmerksam sind und ihr Bestes geben. Das würde ich mit ihnen auch besprechen, würde ihnen erklären, was ich von ihnen erwarte, wann sie sich auch mal gehen lassen können, wann ich aber fordere, dass sie bei mir sind und die Faxen lassen. Wenn das Verhältnis da stimmt, außerdem die Spieler sich von mir ernst genommen und respektiert fühlen, und ich natürlich auch von ihnen anerkannt werde, sollte das normalerweise gut laufen. Es kann natürlich auch mal einzelne Ausfälle geben, die sich aber hoffentlich mit einer kurzen Ansage und einem ernsten Blick schnell regeln lassen, ohne dass es einer Strafe bedarf. Es geht hier ums "Quatsch-Machen", wohlgemerkt. Wenn sich einer etwas Ernsteres erlaubt, so können natürlich Sanktionen notwendig sein.


    Zurück zu deiner Frage zu Beginn:

    Wie sanktioniert man welches Verhalten richtig? Also eher im negativen Sinne.


    Ich meine es gibt typische "Bestrafungen" wie Rundenlaufen, Abbauen, Liegestütze, Ausschluss vom Training (kurzzeitig/Abschlussspiel....), Geldstrafen (muss nicht sein, vor allem im Jugendfußball). Und auch zu unterscheiden ist zwischen Kollektivstrafen und Strafen, die nur einen einzelnen betreffen. Was hat bei euch nachhaltig funktioniert?

    Meiner Erfahrung nach ist die Härte der Strafe weniger entscheidend, da sollte man IMHO sogar aufpassen, dass man nicht zu schnell drakonisch wird, denn das wird dann als unverhältnismäßg und gemein angesehen. Außerdem nimmt man sich die Möglichkeit der Steigerung, wenn man vorschnell zur eigenen Ultima Ratio greift. Wichtig ist vielmehr, dass die Spieler wissen, wie die Spielregeln sind, was erlaubt ist und was nicht, und was von ihnen erwartet wird. Das sollten klare Regeln sein, die einen aber auch nicht zu sehr einschränken, die man also gut einhalten kann. So hat man nicht ständig Schiss, wieder gegen irgendeine Regel zu verstoßen, obwohl man sich eigentlich doch ganz normal verhält. Den Spielern müssen die Regeln auch einleuchten, sie müssen auch der Meinung sein, dass sie sinnvoll sind. Desweiteren ist wichtig, dass die Regeln für alle gleichermaßen gelten und auch konsequent sanktioniert werden. Dann kann die Sanktion auch weniger hart ausfallen, weil sie eher symbolischen Charakter haben und als Weckruf oder Erinnerung dienen.


    Kommen wir dazu, welches Verhalten du sanktionieren möchtest:

    - Konditionsübungen werden nicht richtig gemacht/gar nicht erst versucht (v.a.Ausdauer-, Kraft- und Stabilisationsübungen) -> Zwingen bis es klappt?

    Hmm.. Konditionsmängel dürften sich ja im Spiel zeigen. Ich weiß nicht mal, ob ich da im Training, wenn sie es nicht richtig machen, zur Strafe greifen würde. Ich würde sie auf jeden Fall darauf hinweisen, was sie nicht richtig machen und dass es mich nicht wundern würde, wenn ihnen das Spiel gegen Ende schwer fallen wird. Wenn es ein aktuelles Beispiel aus der Bundesliga gibt, würde ich wahrscheinlich auch mal darauf verweisen. Und vielleicht würde ich sie im Spiel eben nicht auswechseln, wenn sie beginnen abzubauen, sondern sie gezielt auf dem Platz lassen. Ggf. könnte man auch die Zahl der Auswechselspieler mutwillig reduzieren, so dass jeder Spieler mehr Zeit auf dem Platz verbringen muss. Wenn sie dann völlig abgekämpft sind, kann man sie ja positiv zum Konditionstraining motivieren, indem man ihnen glaubhaft versichert, dass sie künftig weniger abgekämpft sein werden, weil man im Training gezielt etwas für ihre Kondition tun wird.


    Wie betreibst du denn Konditionstraining? Macht es auch zumindest ein wenig Spaß oder ist es eher öde?


    - Übungen werden so gemacht, wie man es will ( Statt Ball hochwerfen wird er meilenweit durch die Gegend gebolzt) -> Also Traineranweisungen werden absichtlich missachtet.

    Da könnte man recht einfach sagen, dass man erst dann fortfährt, wenn jede Gruppe soundsoviele erfolgreiche Versuche absolviert hat. Das muss aber dann natürlich auch zu schaffen sein. Wenn sie dann durch ihre Faxen die Übung nicht schaffen oder zu lange brauchen, dann ist der Rest des Trainings, vor allem das Abschlussspiel, dementsprechend kürzer.


    - Im Abschlussspiel lässt man immer den Sandkastenronaldinho aus (egoistisches Spielverhalten)

    Das kann man mit entsprechenden Provokationsregeln in den Griff bekommen. Ansonsten sollten sich die Spieler aber auch mal ausleben und ausprobieren dürfen, solange es nicht Überhand nimmt.


    - Absolute Lustlosigkeit, sobald man den Fußballplatz betritt, sodass es jeder Zuschauer aus 589543745m Entfernung merkt.

    Naja, wenn einer deutlich macht, dass er keine Lust hat, dann kann man auch seinem Wunsch entsprechen und ihn von der lästigen Pflicht befreien..


    - Gegenseitige Beleidigungen

    Hoppla, na, das geht gar nicht, da bin ich ausgesprochen empfindlich und achte darauf wie der sprichwörtliche Schießhund. Da muss es sofort eine Entschuldigung und eine deutliche Strafe geben, aber nur eine persönliche und keine, die das Opfer in irgendeiner Art beinhaltet -- ich möchte nämlich nicht, dass der Täter durch die Strafe das Opfer noch weniger leiden kann. Bei sowas könnte es von mir die Forderung nach sofortigen zehn Liegestützen oder einer schnellen Halbplatzrunde geben, nachdem ich kurz, aber deutlich angesagt habe, was da aber überhaupt nicht geht. Anschließend gibt es die Entschuldigung gegenüber dem Beleidigten und die Bestätigung mir gegenüber, dass es verstanden und akzeptiert wurde.



    Wie handhabt ihr sowas, wenn das einer bei euch macht? Oder noch schlimmer: Wenn 75% der Mannschaft so drauf sind? Wie kriegt ihr Disziplin in eure Truppe oder sorgt dafür?

    Hatte dazu nicht neulich @Sir Alex einen guten Beitrag geschrieben?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wie betreibst du denn Konditionstraining? Macht es auch zumindest ein wenig Spaß oder ist es eher öde?

    Also bei den meisten Sparten geht es gut, nur bei Kraftübungen geht gar nix. Sowas wie Core-Übungen (halt diejenigen, die für C-Jugend vorgeschlagen sind). Da wird gar nicht erst versucht, sondern verweigert.

    Ansonsten sollten sich die Spieler aber auch mal ausleben und ausprobieren dürfen, solange es nicht Überhand nimmt.

    Absolute Zustimmung, nur bei meinen nimmt man sich den Ball vom TW und versucht dann das 70m-Solo. Immer.

    Wenn sie dann durch ihre Faxen die Übung nicht schaffen oder zu lange brauchen, dann ist der Rest des Trainings, vor allem das Abschlussspiel, dementsprechend kürzer.

    Wenn dafür dann 3 von 15 verantwortlich sind, zieht das aber auch wieder den Unmut auf sich - ähnich wie bei Kollektivstrafen.



    Hatte dazu nicht neulich Sir Alex einen guten Beitrag geschrieben?

    Wo? wo? wo?


    Aber erstmal danke für die superausführliche ANtwort, Top!





    dessen Pubertät lange zurückliegt

    Sind bei mir aber auch erst ca. 5 Jahre...

    puren Spaß am Fussball zu erleben. Dazu gehört es ebenfalls, sich als Trainer an kindgerechte Beurteilungskriterien zu gewöhnen.

    Problem bei meinen ist halt, dass die seit knapp einem halben Jahr nicht mehr gewonnen haben. Das geht voll auf die Motivation, aber negativ. Da haben die keinen Spaß. Und dementsprechend verhalten de sich dann auch im Training. Schöner Teufelskreis. Aber trotzdem darf und kann ich mir ja nicht alles gefallen lassen. Anstatt dagegenzuhalten, wird einfach der Kopf so tief in den Sand gesteckt wie es nur irgendwie geht.

  • Also bei den meisten Sparten geht es gut, nur bei Kraftübungen geht gar nix. Sowas wie Core-Übungen (halt diejenigen, die für C-Jugend vorgeschlagen sind). Da wird gar nicht erst versucht, sondern verweigert.

    Und wozu sind sie gut?


    Absolute Zustimmung, nur bei meinen nimmt man sich den Ball vom TW und versucht dann das 70m-Solo. Immer.

    OK, aber das wird ja nicht klappen, oder? Wie wäre es denn, wenn du eine Kleinspielform machst, in der die drei Solisten zufällig in einer Gruppe gegen drei defensivstarke Kooperativspieler in der anderen Gruppe antreten müssen. Könnte man daraus etwas machen?


    Übrigens: Ich verbiete es bereits meinen F-Junioren, sich den Ball direkt beim Torwart abzuholen, also aus kurzer Entfernung von ihm den Ball zu fordern. Der Torwart ist im Ballbesitz genauso ein Mitspieler wie jeder andere und man nimmt seinen Mitspielern nie den Ball weg. Wenn ich sowas sehe, dann halte ich das Spiel an, weise deutlich darauf hin, erkläre kurz, warum ich das nicht sehen will, und kündige an, dass es bei der nächsten solchen Aktion einen Freistoß für den Gegner gibt.


    Wenn dafür dann 3 von 15 verantwortlich sind, zieht das aber auch wieder den Unmut auf sich - ähnich wie bei Kollektivstrafen.

    Stimmt. Dann dürfen halt alle anderen mit dem Co weiter machen und diese drei müssen unter meiner Aufsicht so lange alleine weiter machen, bis sie das Ziel erreicht haben. Dann steigen sie dort ein, wo die anderen gerade sind. Und am Ende fängt für die anderen das Abschlusspiel an, während sie dann noch das nachholen müssen, was sie zwischendrin verpasst haben. Das wird dann typischerweise ja nicht so lange dauern, denn es geht ja, wie gesagt, nicht um die Härte der Bestrafung sondern um ihre Präsenz. Es geht mehr um die Wahrung der Autorität und die Aufrechterhaltung der Ordnung als darum, dass sie sich dir unbedingt unterordnen müssen und dir hilflos ausgeliefert sind. Im Gegenteil, fertig machen darfst du sie auf keinen Fall, sie müssen ihre Würde auf jeden Fall behalten.


    Wo? wo? wo?

    Hier.


    Aber erstmal danke für die superausführliche ANtwort, Top!

    Gern geschehen. Danke für die Wertschätzung. :thumbup:


    Problem bei meinen ist halt, dass die seit knapp einem halben Jahr nicht mehr gewonnen haben. Das geht voll auf die Motivation, aber negativ. Da haben die keinen Spaß. Und dementsprechend verhalten de sich dann auch im Training. Schöner Teufelskreis. Aber trotzdem darf und kann ich mir ja nicht alles gefallen lassen. Anstatt dagegenzuhalten, wird einfach der Kopf so tief in den Sand gesteckt wie es nur irgendwie geht.

    Ja, aber da siehst du ja, wo der tiefere Grund für ihr Verhalten liegt, sie sind einfach mit ihrem Selbstbewusstsein am Boden. Langfristig liegt der Schlüssel zum Erfolg demzufolge darin, ihnen wieder ein gesundes Selbstbewusstsein zu vermitteln. Bis dahin muss es Regeln geben, ja, sie müssen sie auch befolgen. Aber du musst sie vor allem dazu motivieren, aus eigenem Interesse mit zu ziehen, zu merken, dass es dann besser wird, dass sie dann besser und auch erfolgreicher spielen. Mit Strafen erzeugt man eine negative Stimmung, das ist aber genau das Gegenteil von dem, was deine Jungs und damit auch du brauchen. Klar ist aber natürlich auch, dass das für mich aus der Ferne viel leichter gesagt als für dich vor Ort getan ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Und wozu sind sie gut?

    Aus dem DFB-Buch für D/C-Jugend: "Spezielle Kräftigungs- und Beweglichkeitsprogramme sind für das Training der heranwachsenden C-Jugendlichen regelmäßig vorzusehen und zwar abgestimmt auf die muskulären Anforderungen des Fußballs"
    Ist jetzt nicht so, dass ich da permanent auf den Liegestützen rumreite und das jedes Training mache.

    OK, aber das wird ja nicht klappen, oder? Wie wäre es denn, wenn du eine Kleinspielform machst, in der die drei Solisten zufällig in einer Gruppe gegen drei defensivstarke Kooperativspieler in der anderen Gruppe antreten müssen. Könnte man daraus etwas machen?

    “Im Spiel denken die Spieler ab und zu selbständig, und man sieht ja, was dabei raus kommt.” - Jürgen Klopp

    anderen mit dem Co weiter

    Gibt bei mir natürlich keinen Co. Kostet ja alles Geld und Zeit.



    jaja, das mit dem Selbstbewusstsein ist so eine Sache. Spielen eindeutig eine Liga zu hoch - mindestens. Aber ja, das lässt sich halt auf die Schnelle nicht ändern. Aber die Runde ist ja - Gott sei Dank - bald vorbei.

  • Aus dem DFB-Buch für D/C-Jugend: "Spezielle Kräftigungs- und Beweglichkeitsprogramme sind für das Training der heranwachsenden C-Jugendlichen regelmäßig vorzusehen und zwar abgestimmt auf die muskulären Anforderungen des Fußballs"

    Ich muss deutlicher werden. Mit meiner Frage wollte ich darauf hinaus, dass bei deinen Jungs die Akzeptanz für die Krafttrainingsübungen vielleicht dann steigt, wenn du ihnen erklären kannst, wozu sie sie machen. Dazu musst du natürlich erst einmal wissen, wozu die einzelnen Übungen konkret gut sind. Dann kannst du versuchen, ihnen dieses Wissen zu vermitteln. Und dann würde ich vielleicht versuchen, erst einmal klein anzufangen, auch kleine Fortschritte zu loben, und die Intensität dann allmählich zu steigern. Wichtig: Positives Feedback, wenn sie etwas gut machen! Sollte nicht überschwenglich sein, aber halt anerkennend.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Sind bei mir aber auch erst ca. 5 Jahre...

    Gut, das du es erwähnst! Sonst hätte ich deine Punkte beim Training aufgrund des Thema?s glatt überlesen:


    zu 1. Kondition (Ausdauer-, Kraft- und Stabilisationsübungen)
    Statt Liegestütz und Rundenlaufen lasse alles mit Ball machen. Das macht den Jungs mehr Spaß und es es obendrein fussballspezifisch.


    zu 2. Ball hochwerfen
    Kann man sicher in einer TW-Übung einbauen. Aber die Jungs spielen Fussball und wollen keine Volleyball-Aufgabe üben. Der Fussball selbst bietet die besten Vorlagen fürs Training. Schau es dir ein wenig unter dem Trainingsgesichtspunkt an und du wirst immer wieder neue Übungen und Spielformen entdecken. (Falls du Anregung brauchst, schau im Internet z.B. DFB-Training-Online nach)


    zu 3. Im Abschlussspiel lässt man immer den Sandkastenronaldinho aus (egoistisches Spielverhalten)
    Braucht es noch mehr Beweise dafür, dass die Jungs das Training langweilig finden und im Abschlußspiel ihren Frust rauslassen? Sie probieren ja das im Training aus, was du ihnen vorgibst und erkennen im Spiel, wenn sie es ausprobieren, dass man dem Gegner damit nicht das Wasser reichen kann. Versuche dein Training zu strukturieren, indem du zuvor überlegst, welche übungen/Spielformen allters- und leistungsgerecht sind. Binde sie stärker ins Training ein, indem du Fragen stellst, anhand dessen du erkennen kannst, ob sie es verstanden haben? Ganz nebenbei erkennst du dabei selbst Wissenslücken, die dir helfen, dich weiterzubilden.


    zu 4. - Absolute Lustlosigkeit, sobald man den Fußballplatz betritt, sodass es jeder Zuschauer aus 589543745m Entfernung merkt.
    Diese "Egalstimmung" entsteht nicht allein durch ausbleibende sportliche Erfolge. Die können allenfalls temporär existierende Probleme innerhalb der Mannschaft verdecken. Die Egalstimmung entseht häufig dann, wenn der Trainer zu wenig oder gar nicht lobt. Dabei ist es für den Trainer sehr viel einfacher, durch dosiertes Lob den Mut und das Selbstbewußtsein (beides wichtige Voraussehtzungen für Erfolgserlebnisse) zu steuern. Wer gelobt wird, hat etwas gut gemacht. Wer nicht gelobt wird, kann sich verbessern, um auch gelobt zu werden. Andersherum ist es sehr viel schwieriger während der begrenzten Zeit beim Training oder Spiel Kritik so zu formulieren, dass sie am Ende eine Motivation darstellt.


    zu 5. - Gegenseitige Beleidigungen
    Wer mit Sanktionen an Spieler Probleme lösen will, sollte sich nicht wundern, wenn die Spieler dieses Mittel der Machtdemonstration ebenfalls untereinander einsetzen. In einem Einzelgespräch über enttäuschte Erwartungen (die man zuvor gemeinsam mit der Gruppe vereinbart hat) sollte nicht die Kritik, sondern immer auch Lösungsalternativen das Gespräch beenden.


    Überlegungen zur Sanktion
    Es ist sicher schwierig, als Trainer immer autentisch und mit guten Beispiel voranzugehen, weil die Bandbreite zwischen einem lockeren Spruch und einer letzmaligen Verwarnung zum Ausschluß das richtige Maß zu treffen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei ernsthaften Problemen besser ist, eine Nacht drüber zu schlafen und sich zuvor mit einer Person auszutauschen, die weder den Fussball noch den zu Sanktionierenden kennt, um danach Kritik und Lösung gemeinsam zu vereinbaren. Denn mit: du machst es, weil ich dir Kraft meines Traineramtes sage ..., erobert man sich nicht die Herzen der Jungs, mit denen man gemeinsam durch Dick und Dünn gehen will und dessen Ziel nicht allein im Tabellenrang definiert ist.

  • Naja, der Grund für meine Warnung liegt in der Beobachtung der (inzwischen ehemaligen) Mannschaft meines Sohnes, 2001er. Der Trainer, den sie ab der D hatten, hat gerne zu Kollektivstrafen gegriffen, er versprach sich davon, dass die Spieler sich untereinander motivieren und sanktionieren, sich also quasi in der Gruppe selbst erziehen. Meiner Meinung nach ging das da grandios in die Hose und hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Mannschaft inzwischen gehörig zerbröselt ist. Denn die Kollektivstrafen führten dazu, dass die besonders ehrgeizigen Spieler die "Versager" nicht ermunterten, sondern ihnen die alleinige Schuld an der Strafe gaben und immer wieder nieder machten. Der Trainer übertrieb es auch mit den Kollektivstrafen gehörig, bei ihm gab es praktisch nach jeder Übung eine Kollektivstrafe für die unterlegene Gruppe, besondere Favoriten waren die Sprintrunde und soundsoviele Liegestützen. Jedenfalls haben die Kollektivstrafen keinen positiven, sondern nur negative Effekte gehabt: die stärkeren Spieler haben die "Loser" geschnitten und zunehmend ausgeschlossen, und die Strafen wurden als zunehmend ungerechter und gemeiner empfunden.


    Für die Verfehlungen eines Spielers würde ich nur im Ausnahmefall die Gruppe bestrafen.


    Aus meiner Sicht sind Kollektivstrafen IMMER falsch. Dass, was Du in der D Deines Sohnes beschreibst ist nur allzu klar und die logische Konsequenz.
    Kollektivstrafen hetzen die Kinder aufeinander und machen pädagogisch ohnehin keinen Sinn. Die Verfehlungen eines einzelnen dürfen nie dazu führen, dass die, die sich bemühen und anstrengen mitbestraft werden.
    Das ist zutiefst unfair und wird von den Kids auch so empfunden.


    Man muss vielmehr ein Klima schaffen, dass die Kids zusammenhalten, Teambuilding etc. Wer da ausschert bekommt eben eine kleine Strafe und dabei ist es fast egal welche. Bei mir sind's meist 5 Liegestützen. Das können meine E-Junioren alle bewältigen, dennoch will keiner 30 Liegestützen pro Training machen. Daher reicht diese Sanktion in der Regel.


    Sicher, in einer lockeren Spaßübung kann es auch mal Liegestütze für alle geben oder Kniebeugen, aber immer nur dann, wenn alle an dem entsprechenden Grund auch beteiligt sind.


    Ich muss deutlicher werden. Mit meiner Frage wollte ich darauf hinaus, dass bei deinen Jungs die Akzeptanz für die Krafttrainingsübungen vielleicht dann steigt, wenn du ihnen erklären kannst, wozu sie sie machen. Dazu musst du natürlich erst einmal wissen, wozu die einzelnen Übungen konkret gut sind. Dann kannst du versuchen, ihnen dieses Wissen zu vermitteln. Und dann würde ich vielleicht versuchen, erst einmal klein anzufangen, auch kleine Fortschritte zu loben, und die Intensität dann allmählich zu steigern. Wichtig: Positives Feedback, wenn sie etwas gut machen! Sollte nicht überschwenglich sein, aber halt anerkennend.


    Komplett richtig. Ich verfahre genau so. Schwerpunkt der letzten Wochen war bei uns Schnelligkeit. Dazu haben wir intensive koordinative Einheiten gemacht (Ringe, Hürden, Leiter etc.) und mehrere Schrittfolgen geübt. Vorher habe ich der Gruppe erklärt, warum das was mit Schnelligkeit zu tun hat, weil das Kindern ja erstmal nicht sofort klar ist. Das haben alle verstanden, sie fanden's dann spannend und haben sich entsprechend bemüht.
    Und Loben sollte sowieso zum täglichen Trainer-Brot gehören!

  • Aus meiner Sicht sind Kollektivstrafen IMMER falsch.

    Ja, das sehe ich auch so. Ich hätte da vor den Ausnahmefall das Wort "absolutem" setzen sollen.


    Dass, was Du in der D Deines Sohnes beschreibst ist nur allzu klar und die logische Konsequenz. Kollektivstrafen hetzen die Kinder aufeinander und machen pädagogisch ohnehin keinen Sinn. Die Verfehlungen eines einzelnen dürfen nie dazu führen, dass die, die sich bemühen und anstrengen mitbestraft werden. Das ist zutiefst unfair und wird von den Kids auch so empfunden.

    Ganz genau. Sein Ex-Trainer, denn vor ca. zwei Monaten hat er die "Mannschaft", die man, zumindest meiner Meinung nach, nach gut zwei Jahren dieser Form der Behandlung kaum noch als solche bezeichnen kann, hat das aber ständig so gemacht, da gab es, wie gesagt, nach jeder, in den Augen vieler Spieler beschi*****en Übung, egal, ob es ums Aufwärmen, den Hauptteil oder das Spiel ging, eine Strafe für die Verlierer, meistens stupides Konditionszeugs wie die Sprintrunde, Diagonalläufe oder Liegestützen. Und dann war es noch so, dass er die Gruppen sich selbst bilden ließ. Naja, dann rate mal, wer immer die Strafen abbekam und wer nie. Inklusive hämischer Blicke der besseren Gruppe und ganz massiven Beschwerden und Anmachen gegenüber den schwächeren Spielern, wenn sich doch mal einer von ihnen in der Loser-Gruppe fand.


    Man muss vielmehr ein Klima schaffen, dass die Kids zusammenhalten, Teambuilding etc. Wer da ausschert bekommt eben eine kleine Strafe und dabei ist es fast egal welche. Bei mir sind's meist 5 Liegestützen. Das können meine E-Junioren alle bewältigen, dennoch will keiner 30 Liegestützen pro Training machen. Daher reicht diese Sanktion in der Regel.


    Sicher, in einer lockeren Spaßübung kann es auch mal Liegestütze für alle geben oder Kniebeugen, aber immer nur dann, wenn alle an dem entsprechenden Grund auch beteiligt sind.

    Klar, und dann bleibt es auch bei ein paar wenigen und man sorgt dafür, dass jede Gruppe, wenn sie sich entsprechend anstrengt, dem Schicksal, letzter zu sein, entgehen kann. Das sollte man aber auch nicht zu oft, sondern eher selten machen, denn es ist etwas anderes, erster sein zu wollen als Angst davor zu haben, letzter zu werden.


    Ich verfahre genau so. [...] Dazu haben wir intensive koordinative Einheiten gemacht [...]. Vorher habe ich der Gruppe erklärt, warum das was mit Schnelligkeit zu tun hat, weil [...]

    Super, und es hat gut geklappt. Wunderbar. :thumbup:


    Übrigens, @raicoon, weil du das D- und C-Jugendbuch des DFB erwähnst, da finde ich großartig, wie in den einleitenden Seiten zu der Altersklasse der C-Jugend auf die Bedeutung der weichen Faktoren eingegangen wird. Ich habe es gerade nicht bei mir, aber die Leitlinien, die da für den Trainer aufgezählt werden, sind richtig gut!

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich habe vor kurzem als Kollektivstrafe runden laufen eingeführt. Die Strafe tritt dann ein, wenn die Kinder dem Trainer und Cotrainer nicht aufmerksam und wertschätzend zuhören, sodass kein geordneter Trainingsablauf gewährleistet ist. Wenn nur ein Kind nicht aufpasst ist das egal - den Betreffenden ansprechen und gut. Wenn währenddessen drei weitere labern und zwei mit dem Ball jonglieren und einer rumbummelt, sodass ich mich mit Einzelansprache zum Deppen mache, weil es auch gar nicht möglich für die anderen ist, so lange still zu sein, bis ich dann alle einzeln angesprochen habe, dann laufen wir eine Runde. das machen wir bis zu 2 mal pro Training. Ab der zweiten runde klappt es dann gut: die aufmerksamen haben durch den Gruppendynamischen Prozess gelernt, dass sie die anderen zum Schweigen auffordern. Ich bin mit der Entwicklung sehr zufrieden und bisher gab es keine Ausgrenzungen für einzelne Verursacher, weil eine ganze Gruppe verantwortlich ist. Gestern wieder (deswegen habe ich auch nach diesem Thema gesucht): bei 18 Kindern waren immer wieder 6 oder mehr einfach nicht in der Lage die knappsten Anweisungen auszuführen "die Gruppe mit den Gelben Leibchen geht jetzt bitte in dieses Feld, die mit den grünen in das andere" - wenn ich das 3 mal sage und dann noch eine Hand voll Kinder eine Extraeinladung benötigt, weil sie wieder den Kopf woanders haben - dann laufen alle. Und ich habe nie das Gefühl, dass irgendeiner der Jungs unschuldig ist.
    Bei einzelnen ist klar: der kuckt dann eben zu bis er die Übung kapiert hat, wenn er sich nichts erklären lassen will. Wer nicht mag, den lass ich in Ruhe. Aber dieses Gruppengeschwätz gibt Kollektivstrafe. Oft sind so viele am Schwätzen, da kann ich nicht mal die schuldigen alle herauspicken ohne wieder einen zu übersehen, der sich dann eins grinst. Natürlich: ich könnte auch kleinere Gruppen machen, wenn mein Co und ich da sind - halbe Gruppengröße und schon ist es leichter. Hab ich aber keinen Bock drauf - denn ein 8 oder 9 Jahre altes Kind sollte 1 Minute aufpassen können. Zumal wie schon oben einer geschrieben hatte: Das sind Schulkinder! Die können das.