Scouting bei 6jährigen

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  • Mehrere meiner Bambinis sind auch schon bei Profivereinen auf dem Zettel.
    Sie bilden einen sogenannten Förderkader, in dem sie eine dritte Einheit pro Woche bekommen, aber im Heimatverein bleiben.


    Ich finde das okay, wenn die Eltern das mitgehen - das Training ist laut meiner Jungs "ganz okay" - sie wären bei Terminüberschneidung aber nicht in den Förderkader gegangen.


    Man darf nicht alles verteufeln. Seriös betrachtet schadet kindgerechte technische und koordinative Förderung keinem dieser Kinder. Druck wird in einem Förderkader nicht aufgebaut. Einziges Manko ist, wenn man aus diesem wieder heraus müsste - aber in Watte packen hilft den Kindern auch nicht weiter.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

    Einmal editiert, zuletzt von Zodiak ()

  • Kann gut sein, dass es bei Poldi´s Sohn eher um PR geht, als um echtes Sichten von Talenten!?
    Zodiak
    Wie sieht denn diese dritte Einheit bei einem Profiverein aus?


    Ich habe bisher erst eine Einheit gesehen. Das war eher eine Spielstunde mit Fokus auf die technischen Fertigkeiten, gepaart mit Gewandheit/Koordination.
    Leider habe ich nicht die Zeit die Einheiten zu sehen, da ich selbst täglich mehrere Einheiten leite. Es sieht aber nicht nach Druck aus und den Kindern macht es Spaß.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Kann gut sein, dass es bei Poldi´s Sohn eher um PR geht, als um echtes Sichten von Talenten!?


    war auch mein erster Gedanke, auf alle Fälle aber soll bekannt werden, dass er "reif" für Köln ist. ^^


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich halte eine dritte Trainingseinheit in der Woche für Bambinis für zu viel. Das Angebot schmeichelt, ob gewollt oder ungewollt, vor allem den ehrgeizigen Eltern, die dann ihre Kinder dorthin chauffieren. Bei drei Einheiten je Woche und dann oft noch einem Wochenendtermin haben Vorschulkinder schon so einen vollen Terminkalender, dass ich mich frage, wann sie Zeit haben sollen, auch andere Dinge auszuprobieren oder einfach nur allein oder mit Freunden zu spielen ohne Anleitung und Hineinreden von Erwachsenen.

  • Ich halte eine dritte Trainingseinheit in der Woche für Bambinis für zu viel. Das Angebot schmeichelt, ob gewollt oder ungewollt, vor allem den ehrgeizigen Eltern, die dann ihre Kinder dorthin chauffieren. Bei drei Einheiten je Woche und dann oft noch einem Wochenendtermin haben Vorschulkinder schon so einen vollen Terminkalender, dass ich mich frage, wann sie Zeit haben sollen, auch andere Dinge auszuprobieren oder einfach nur allein oder mit Freunden zu spielen ohne Anleitung und Hineinreden von Erwachsenen.


    Tausende Kinder die weit weniger talentiert sind, sind in wöchentlichen Fördertrainings der Fußballschulen wo die Eltern dafür bezahlen.
    Ich finde das die nicht genug Bewegung mit Ball bekommen können ;)


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Die NLZ's, die U7-Teams stellen, scouten natürlich auch schon. Natürlich weniger pro-aktiv, als viel mehr durch Partner-und,- und Spaß-Turniere.


    Viele NLZ's besinnen sich wieder auf früher startende Teams, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wer später was richtig geiles wird, wird mit 6 bereits gerade aus schießen und laufen können. ;)


    Mainz hat ggü. Frankfurt Vorteile. Letztere starten erst ab U10. Mainz grast zwichen den beiden Städten in den drei Jahren vorher alles ab. Habe noch nie so eine bockstarke U9 gesehen, wie vor 4 Monaten. Man kann gut erahnen, was später mal rauskommen soll. Den Trainer angesprochen, erklärte er diesen Umstand. Normal, meinte er, müsste der halbe Kader geographisch bei der Eintracht sein. Wenn sie denn ein Angebot dafür hätten.

  • http://excitingfootball.com/ei…der-sinn-bei-8-jaehrigen/


    schaut euch mal diesen Artikel zu diesem Thema an.


    Viele Trainer, Vereine, Verbände wissen es, aber wer traut sich das schon zu? - Kinder sollen viel mehr polysportiv gefördert werden!!!
    Was daraus folgt sind weniger Erfolgserlebnisse in Form von Siegen in der Kindheit, jedoch mögliche bessere Entwicklung dann ab 12 Jahren.


    In Holland wird das ja um einiges besser praktiziert als hier bei uns.
    Ich bin nämlich auch der Meinung, dass bei den Kindern einfach viel zu spezifisch gearbeitet wird.
    Das Problem hier: Wer kann dir nachweisen, dass deine Arbeit für die Zukunft wirklich gut ist, wenn du in den unteren Altersstufen nicht alles gewinnst!?


    *nachdenk*

  • Zitat Zodiak:

    Demnach wäre es dann auch in Ordnung, wenn Bambinis 5 mal Training wöchentlich hätten und 2 Spiele am Wochenende. Ich halte drei feste Termine von Montag bis Freitag für zu viel für Kinder dieses Alters. Natürlich sollen sie sich viel bewegen. aber nicht ständig nach festen Vorgaben Erwachsener. Vielleicht hätten sie an solchen Terminen auch einfach nur Lust, mit Legosteinen zu spielen oder zu malen.
    Bevor ich Eltern raten würde, ihre Kinder ein zweites oder drittes Mal in der Woche zum Fußballtraining zu schicken, würde ich ihnen eher raten, die Kinder in dieser Zeit andere Dinge, wie Turnen, Tanzen, Schwimmen, aber auch Sachen, die keinen sportlichen Charakter haben, aber die geistige Entwicklung der Kinder fördern, auszuprobieren zu lassen und vor allem keinen Termindruck aufzubauen.


    Zitat Chef-Ausbilder:

    Viele NLZ's besinnen sich wieder auf früher startende Teams, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wer später was richtig geiles wird, wird mit 6 bereits gerade aus schießen und laufen können.

    Ich sehe das nicht als Trend. Auch meine ich, dass gute koordinative Fähigkeiten und eine gewisse Schnelligkeit in dem Alter vorteilhaft sind, aber nicht unbedingt in einem Fußballverein erworben werden müssen bzw. Kinder mit 6 Jahren überhaupt schon zwingend Fußball spielen müssen.

  • Karl
    Das ist sicher eine Möglichkeit, aber warum den Kindern etwas verwehren bei dem sie Spaß haben?
    Meine Jungs wollen 3x die Woche trainieren und sind auch sonst jeden Tag auf dem Platz. Gezwungen wird zu einer dritten Einheit keiner, aber wer sie möchte dem sollte sie nicht verwehrt werden.


    Grundsätzlich halte ich es in der heutigen Zeit in der die Kinder schon mit 6 Jahren an iPad / PlayStation etc. hängen für sinnvoller betreute Bewegung zu ermöglichen.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Lt. Eurosport "rudert" Poldy zurück. Er möchte nicht, dass sein Sohn für einen Fehlpass angepfiffen wird. Selbst habe er erst mit 11 Jahren angefangen. Das sei früh genug.


    Na ja, was jetzt davon wahr ist oder ob man einfach nur die Story weiterspinnen will, ich weiß es nicht?


    Ich denke mal, es wurden hier bereits einige sinnvolle Aussagen getroffen. Bewegungsmangel einerseits und geistige Ablenkung andererseits haben in unserer Industriegesellschaft einen Kindertyp geformt, bei dem bestimmte Krankheitssymptome bereits vorprogrammiert sind. Häufige Folgen sind motorische Störungen und geringe soziale Kompetenz, die jedoch für die Konsumgesellschaft vernachlässigt werden können.


    War es früher so, dass die Familie als Grundelement des Staates galt und einen gewissen Schutz genoss, so hat sich heutzutage die Familie den jeweiligen Bedingungen des Berufes (z.B. familienuntaugliche Geschäftszeiten) anzupassen.


    Weil Kinder jedoch auf die individuellen Lernhilfen ihrer Eltern angewiesen sind, findet dieser Prozess lediglich in Form von "Massenabfertigungen" nach Jahrgangsstufe statt. Das Kind ist nur noch zum Schlafen zuhause. Die wenige Freizeit, die bleibt, muss damit verbracht werden, zusätzliche Fähigkeiten zu erwerben, damit es sich später einmal im Beruf durchsetzen kann und daran besser wird von seine Eltern.


    Leider kann auch die sportliche Förderung nicht die Ursachen bekämpfen, jedoch die Symptome ein wenig lindern. So manch ein Ehrenamtlicher wird dabei vor einen Karren gespannt, dessen Richtung ihm erst klar wird, wenn man ihn über Dritte kritisiert!


    Es ist auch nicht die Sache über Schuld zu sprechen, denn jeder Ansatz erscheint schlüssig und verdient deshalb eine Wahrnehmung als Teil unserer Gesellschaft. Denn ohnmächtig aller Umstände sind wir nicht. Wer das Beste für sein Kind will, der kann durchaus prüfen, welches Angebot am besten ist. Das kostet Mühe und Zeit, aber ist es das Kind nicht auch wert?

  • Karl und Zodiak
    Ich kann euch beiden ganz gut folgen. Zum Glück habe ich auch noch einige Jungs, die wirklich jeden Tag Fußball anstatt PS spielen. Ob im Kindergarten, auf dem Schulhof oder auf dem Bolzplatz. Wenn man es so will, spielen sie 5-7 mal in der Woche Fußball. Da bin ich bei Zodiak. Allerdings spielen sie meistens für sich, nach ihren Regeln und ohne Anleitung durch Erwachsene. Aber und da bin ich bei Karl, wenn sie mal keinen Bock haben, dann machen sie eben auch mal ein paar Tage gar nichts. Ohne Verpflichtungen, ohne Eltern im Nacken, die vielleicht für das Training (extra) zahlen und sich im Bekanntenkreis rühmen, dass der Sprößling bei einem Bundesligisten spielt. Ohne lange Transferzeiten zum Training, wo sie im Auto sitzen oder im Bus und meistens genauso zocken, wie andere Kinder zu Hause.
    Ich finde es sehr gut, wenn sich Kinder auch an anderen Sportarten versuchen dürfen. Gerade Turnen wurde hier im Forum ja schon häufiger angesprochen. Oder auch Skifahren, bei dem koordinativ einiges gefordert wird. Und wenn sie sich dann mit 10, 11 oder 12 Jahren bewusst für den Fußball entscheiden, werden sie vermutlich eher bei der Stange bleiben, als Kinder die seit ihrem 5. Lebensjahr drei Mal in der Woche zum Fußballtraining gebracht wurden.
    Meine Nachfrage bei Zodiak wegen der 3. Einheit hatte den Grund, herauszufinden, ob es sich um ein kindgerechtes Programm handelt. Wenn dem so ist (also eher eine allg. sportliche Betätigung statt fußballspez. Training) und sich die Transferzeiten im Rahmen halten, dann sehe ich in einer dritten Einheit nicht das grundsätzliche Problem.


  • Meine Nachfrage bei Zodiak wegen der 3. Einheit hatte den Grund, herauszufinden, ob es sich um ein kindgerechtes Programm handelt. Wenn dem so ist (also eher eine allg. sportliche Betätigung statt fußballspez. Training) und sich die Transferzeiten im Rahmen halten, dann sehe ich in einer dritten Einheit nicht das grundsätzliche Problem.


    Also bei mir wird stand heute - keiner vor der U12-U13 gehen, die Eltern sind durch die Bank sehr gefestigt, sowie mit der Betreuung ihrer Kinder zufrieden und die sind im Förderkader nur solange das terminlich passt - es gibt die Überlegung, dass ich selbst eine 3. freiwillige Einheit für alle anbiete.
    Bei mir sind die Trainingseinheiten stets fußballspezifisch, da Tricks und Ausspielbewegungen koordinativ sehr gut schulen. Bei Positionswechseln/Stationswechsel eine Koordinationsleiter/Ringe/Hürden etc. und schon ist das "bewegungsspezifische" dabei.


    Dazu schießen sie pro Training 100x oder mehr aufs Tor - jeder :)


    Ich habe gestern 20 Minuten Training mit meinen 2008ern gefilmt, ich lade das bei Gelegenheit mal bei Youtube hoch und schicke euch den Link.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

    Einmal editiert, zuletzt von Zodiak ()

  • Hallo Björn,


    ich wäre wie immer an dem Video interessiert. Welche DVDs der MFS kannst Du eigentlich für die junge F-Jugend empfehlen? Fussballtricks für Kids, Vol. 1??


    Jetzt sag nicht alle DVDs der MFS....


    Danke und Gruß,
    schroeppke0815


  • Demnach wäre es dann auch in Ordnung, wenn Bambinis 5 mal Training wöchentlich hätten und 2 Spiele am Wochenende. Ich halte drei feste Termine von Montag bis Freitag für zu viel für Kinder dieses Alters. Natürlich sollen sie sich viel bewegen. aber nicht ständig nach festen Vorgaben Erwachsener. Vielleicht hätten sie an solchen Terminen auch einfach nur Lust, mit Legosteinen zu spielen oder zu malen.
    Bevor ich Eltern raten würde, ihre Kinder ein zweites oder drittes Mal in der Woche zum Fußballtraining zu schicken, würde ich ihnen eher raten, die Kinder in dieser Zeit andere Dinge, wie Turnen, Tanzen, Schwimmen, aber auch Sachen, die keinen sportlichen Charakter haben, aber die geistige Entwicklung der Kinder fördern, auszuprobieren zu lassen und vor allem keinen Termindruck aufzubauen.


    Du denkst da zu rational, bzw. aus Sicht einer ausgewogenen Ausbildung der Kinder. Das ist aber den Profi-Klubs scheißegal. Es geht lediglich um den Wettbewerb(svorteil). Und dieser erzwingt Entwicklungen, die nicht für alle förderlich sind. Genau wie im Profi-Sport. Genau wie jeder U15-Trainer in den NLZ's in 10 Jahren ein Fußball-Lehrer sein wird. Nicht, weil es diese Qualifikation dafür braucht. Sondern einfach, weil die jährlich 25 Absolventen "ja irgendwo unterkommen müssen" und werden.

  • Erstmal finde Ich es klasse, dass du Trainingsvideos hier postest.
    Da Ich den gleichen Jahrgang trainiere, ist das inspirierend. So hast du mich ermutigt kleine Tricks in meinen Bewegungsparcour einzubauen.
    Aber eine Frage, 2x 20/25 min pro Seite, heißt das, deine Jungs machen Ca 45 min diese Übung und danach ein Abschlussspiel?