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  • Ich war 12 Jahre Trainer, ich bin Bürger einer Stadt, Familienvater und ehrenamtlich in der Kommunalpolitik innerhalb einer UWG "tätig".


    Animiert durch einen anderen zeitlich parallel verlaufenden Thread möchte ich hier mal Klartext reden.


    Viele Vereine haben viele Wünsche...Kunstrasen, neue Duschen, weitere Flächen, Sporthallen, Geräte und und und.


    Vereine stellen Anträge bei ihrer Gemeinde....


    Gemeinden sind aber pleite und viele stehen vor einer Konsulidierung des Haushaltes. Da werden Gelder für den Sport als Stadt empfangen und die gilt es dann -oftmals über eine Präoritätenliste an die Vereine zu verteilen. Die Gelder werden aber immer weniger. Da oftmals auch die Pflege gewisser Anlagen - auf Grund der wütiger Sparmaßnahmen - über meist Jahrzehnte rücklagenlos nicht so gepflegt wurden, wie es in fetten Jahren hätte sein können und...fette Jahre nicht mehr in Sicht sind


    bin ich der heutigen Meinung, dass es einer grundsätzlich anderen Denkweise in den Vereinen geben MUSS


    Diese Denkweise beinhaltet für mich, dass man nicht mehr auf fremde Hilfe (Stadt etc.) warten sollte, sondern sich selber helfen muß, um Notwendigkeiten zu realisieren.


    Damit meine ich auch hier, dass man mit breiter Brust auch den Mitgliedern einfach mal reinen sauren Wein einschütten sollte, um diesen satte Betragserhöhungen abzulocken. Nicht 4, 20 Euro ...sondern 20 Euro o.ä.....sind angesprochen...was satte 5 Euro die Woche wären.


    Damit wäre -gereade insgünstigen Zeiten wie diese- zu aggieren und zwar ziemlich sofort.


    Selbst wenn 2, 3 oder 5 Prozent der Mitglieder austreten würden...wäre doch eine Mitgliedszahlenerhöhung mittelfristig wahrscheinlich.


    Zudem der Gedanke,....dass man EIGENE Kunstrasenplätze...Sporthallen etc....auch vermieten kann.


    Watt meint Ihr... ;(;)

  • Du schreibst, dass Du Dich auch in der Kommunalpolitik engagierst.
    Nach Deiner Logik müsste die Kommune, wenn sie festellt, dass sie klamm ist, einfach die Grundsteuer verdreifachen. Von dem Geld könnte sie dann eine große Veranstaltungshalle bauen. Die könnte sie dann vermieten. An wen auch immer.

  • Geld mag öfter helfen, löst aber nicht alle Probleme.


    Zudem denke ich an die Gegebenheiten des Vereines, in dem ich tätig bin:
    Es gibt viele Kids die sich die jetzigen Beiträge durch die Stadt zahlen lassen. Die zahlt aber nur einen gewissen Satz. Würden wir erhöhen, hieße es für diese Kids, dass sie sich nicht mehr den Beitrag leisten könnten und austreten müssten.
    Die kann aufgrund der sozialen Verantwortung nicht sein. Nun kann man versuchen es umzuschichten, klar. Aber nicht, wenn die bedürftigen Kids einen großen Anteil stellen. ;)


    Somit wäre das für unseren Verein keine Option.

  • Du schreibst, dass Du Dich auch in der Kommunalpolitik engagierst.
    Nach Deiner Logik müsste die Kommune, wenn sie festellt, dass sie klamm ist, einfach die Grundsteuer verdreifachen. Von dem Geld könnte sie dann eine große Veranstaltungshalle bauen. Die könnte sie dann vermieten. An wen auch immer.

    :D

  • Dagged...soziale Komponente könnte sein...drittes Kind frei...Haert Vier im Rahmen des Satzes....das wäre sozial.


    Follkao...die Gemeide muss sparen...sie hat auch kein Interesse an einer Veranstaltungshalle...dafür gibt es viel open air. Da wird auch nicht auf Gewinn gearbeitet, sondern zugebuttert. Und warte es mal ab...wo es noch hingeht mit den Erhöhungen....deshalb ja das Thema!!!

  • Zitat Follkao:

    Du schreibst, dass Du Dich auch in der Kommunalpolitik engagierst.
    Nach Deiner Logik müsste die Kommune, wenn sie festellt, dass sie klamm ist, einfach die Grundsteuer verdreifachen. Von dem Geld könnte sie dann eine große Veranstaltungshalle bauen. Die könnte sie dann vermieten. An wen auch immer.


    So abwegig ist das nicht. Entweder man kürzt die Ausgaben oder erhöht die Einnahmen. Ein Topf, in den immer weniger Menschen einzahlen und immer mehr nur etwas herausnehmen, ist irgendwann leer.


    Dagged:


    Du schreibst von vielen hilfebedürftigen Kids, die Euer Vereinsangebot für sich kostenlos nutzen dürfen, da ja andere Leute für sie den Beitrag zahlen. Dann müsstet ihr ja ebenso viele ehrenamtliche Helfer bei Euch im Verein haben.Und zwar deren Eltern, die zwar nicht das entsprechende Geld haben, um ihren Kindern den Sport zu ermöglichen, aber doch wohl in der Masse die Zeit und die Arbeitskraft. Wo sind denn diese Eltern, wenn es um die Übernahme einer kostenlosen ehrenamtlichen Tätigkeit geht ? Oder übernehmen diese Tätigkeiten auch wieder die Leute, die auch schon die Beiträge für diese Kinder durch ihre Steuern finanzieren ?

  • Die Kommune hat die Aufgabe...so sie Schulden hat...zu sparen. Das Sparen hat nun -hier- seine Grenze nach unten so gut wie erreicht. Ma sieht das z.B. am miesen Pflegezustand der Stadt...Unkraut ohne Ende...Wiesen die nicht mehr in den Intervallen wie früher gemäht werden, Reparaturen werden geschoben, Tafelsilber wird verkauft. Da bleibt nur noch...die Steuern anzuheben. Wenn das dann auch nicht mehr reicht...ist man pleite und das genau droht in vielen Gemeinden mit wenigen Ausnahmen!


    Da kommt nun der Sportverein und möchte dieses oder jenes...ganz verständlich, aber wenn Mutti keine Kohle in der Börse hat und das auch so bleiben wird...worauf willste dann warten. Das hieße...dass ich nicht solange warte bis man hier hilft...denn bis dahin bin ich vermutlich skelettiert...sondern Ärmel hoch und selber machen.


    Ich sehe das ja wie im Eingangspost beschrieben...als Vater, als Trainer, Mitglied und als kleiner Politiker/sachkundiger Bürger. Den mittigen "Haufen" von allen Seiten betrachtet sage ich...das es andere Wege sein müssen oder ...warte bis du schwarz wirst. Lasst Euch nicht von Stimmgeilen und unter Fraktionsdruck befindlichen Politikern hinhalten...seht es ein und finanziert euch selber oder verzichtet und seit ruhig....so krass wie ich es ausdrücke..so meine ich es....weil es die nackte Wahrheit ist...die auf viele Gemeinden exakt genau so zutrifft.


    Und ja...Fußball zum beinahe Nulltarif ist vorbei...muß vorbei sein. Wie im anderen Thread auch hier...es darf auch was kosten...muß aber bezahlbar bleiben. 15 oder 20 Euro im Monat ist für die abseits Haertz IV bezahlbar...das sehe ich so.

  • Zitat Andre:

    Zitat

    die fetten Jahre sind vorbei




    Das sehe ich auch so. Die Gründe dafür sollten jedem selbstständig denkenden Menschen, der nicht nur blind das glaubt, was ihm die Medien jeden Tag vorsetzen, auch klar sein.
    Und der auch der Vereinsfußball lässt sich nicht von dieser Entwicklung abkoppeln.

  • Da sich in meiner Vita einige Parallelen zu André ergeben, möchte ich hier einfach ein paar Erfahrungen und ganz subjektive Sichtweisen zum Thema beitragen.
    Fangen wir einmal mit meinen Erlebnissen als Führungskraft eines Vereins an. Der damalige Verein hatte sämtliche Liegenschaften auf eigene Kosten zu bewirtschaften. D.h. mehrere Rasenplätze, Sportlerhaus. Alles im Eigentum bzw. von der Gemeinde übertragen. Die Gemeinde hatte damals eig. genug Geld, aber sparte eben bewusst schon an "freiwilligen" Leistungen. In einer strukturschwachen Region wurde von den Hand in den Mund gelebt und am Jahresende, wenn die Strom- oder Wasserrechnung nicht bezahlt werden konnte, kam der gönnerhafte Bürgermeister und bezahlte nach langem Bitten die Rechnung. Ausgehend von diesen Erfahrungen und den zur Verfügung stehenden Einnahmen, möchte ich sagen, dass selbst eine Beitragserhöhung in dem beschriebenen Maße nicht ausreichend ist, um einen Verein mit diesen Rahmenbedingungen kostendeckend autark zu betreiben.
    Für meinen aktuellen Verein möchte ich behaupten, dass der überwiegende Teil der fördernden Mitglieder, bzw. der Freizeitsportler bei einer deutlichen Beitragserhöhung einfach austreten würde.
    Bei dem Beispiel Kunstrasenplatz musste ich kräftig schmunzeln.
    Zunächst können Vereine im Gegensatz zu Kommunen i.d.R. bestimmte Fördermittel nicht bekommen. D.h. sie finanzieren den Bau alleine, bestenfalls mit Zuschuss der Kommune, die aber grds. nicht in fremdes Eigentum investieren darf. Zu den jährlichen Abschreibungen die der Verein erwirtschaften müsste, kämen die jährlichen Instandhaltungskosten. Und dann die Frage: in welchem Umfang ist denn eine Nutzung realistisch? In den Übergangszeiten Herbst/Winter und Winter/Frühling liegt häufig Raureif auf den Plätzen, die dann teilweise wegen Rutschgefahr nicht oder nur eingeschränkt genutzt werden können. Im Winter, wenn der Platz vereist ist, kann er auch nicht vermietet werden. Und wenn Schnee drauf liegt, muss dieser erst geräumt werden. Dazu brauche ich aber Spezialtechnik, damit das Granulat nicht mit dem Schnee ausgekehrt wird.
    Schließlich die kommunale Betrachtung. Wenn sich eine kommunale Aufgabe rechnet, dann finden sich immer auch private Unternehmer, die diese Aufgabe erfüllen möchte. Gebe ich diese Aufgaben aus der Hand, bleiben ausschließlich Zuschussaufgaben übrig. Aus meiner Sicht sollte eine Kommune versuchen, gewinnbringende Aufgaben (Gas, Strom, Müll, etc. ) zu behalten, um damit die Zuschussgeschäfte soweit möglich zu finanzieren (falls dies eine Mehrheit findet). Auch wenn es dem ein oder anderen Funktionär nicht gefällt, ist ein Sportverein auch nur ein Verein von vielen. Mittlerweile stehen die Vereine in der Gemeinde im Wettbewerb und mitunter steht die Frage, was bringt welcher Verein für die Gemeinde. Der Vorteil einer einsatzfähigen Feuerwehr erschließt sich sicher auf den ersten Blick. Der Vorteil eines Kunstrasenplatzes dagegen einigen Mitbürgern sicher nicht.
    Tja und die politische Betrachtung ist recht einfach. Was ist mehrheitsfähig, was bringt Stimmen? Handelt es sich um einen Verein mit relativ (bezogen auf die Einwohner bzw. Wähler) vielen Mitgliedern, der auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird (vielleicht sogar durch gute Arbeit überregional) ? Hier sei das Beispiel Stadion in Erfurt genannt, welches bei der letzten Landtagswahl durchaus ein Thema war.
    Ich persönlich glaube, dass es in Einzelfällen vielleicht möglich ist, einen Verein wirtschaftlich selbstständig zu betreiben. Private Fußballschulen, Internate o.ä. zeigen dies. Allerdings sind diese Konstrukte nicht flächendeckend, sondern nur punktuell vorhanden. In den breiten Fläche kann ich mir nicht vorstellen, dass eine vollständige Autonomie von der Kommune realisierbar ist. Außer vielleicht auf dem Vereinsgelände findet sich eine Ölförderanlage. :)

  • Dagged...soziale Komponente könnte sein...drittes Kind frei...Haert Vier im Rahmen des Satzes....das wäre sozial.

    Und was machen wir mit den Kindern, die Einzelkinder sind und die Eltern den Beitrag für das eine Kind nicht aufbringen können?

  • Dagged:


    Du schreibst von vielen hilfebedürftigen Kids, die Euer Vereinsangebot für sich kostenlos nutzen dürfen, da ja andere Leute für sie den Beitrag zahlen. Dann müsstet ihr ja ebenso viele ehrenamtliche Helfer bei Euch im Verein haben.Und zwar deren Eltern, die zwar nicht das entsprechende Geld haben, um ihren Kindern den Sport zu ermöglichen, aber doch wohl in der Masse die Zeit und die Arbeitskraft. Wo sind denn diese Eltern, wenn es um die Übernahme einer kostenlosen ehrenamtlichen Tätigkeit geht ? Oder übernehmen diese Tätigkeiten auch wieder die Leute, die auch schon die Beiträge für diese Kinder durch ihre Steuern finanzieren ?

    Ja, leider. Oder sollte ich sagen: Natürlich .... :rolleyes:

  • Du schreibst von vielen hilfebedürftigen Kids, die Euer Vereinsangebot für sich kostenlos nutzen dürfen, da ja andere Leute für sie den Beitrag zahlen. Dann müsstet ihr ja ebenso viele ehrenamtliche Helfer bei Euch im Verein haben.Und zwar deren Eltern, die zwar nicht das entsprechende Geld haben, um ihren Kindern den Sport zu ermöglichen, aber doch wohl in der Masse die Zeit und die Arbeitskraft. Wo sind denn diese Eltern, wenn es um die Übernahme einer kostenlosen ehrenamtlichen Tätigkeit geht ? Oder übernehmen diese Tätigkeiten auch wieder die Leute, die auch schon die Beiträge für diese Kinder durch ihre Steuern finanzieren ?

    Was ist denn das für eine verquaste Logik? Wer viel zahlt muss weniger tun? Oder wer nichts zahlt oder nicht zahlen kann, soll gefälligst seinen Dienst an der Gesellschaft freiwillig in Vereinen leisten? Sorry, da ist mir zu viel Frust in den Aussagen, nicht nur hier, auch schon oft an anderer Stelle. Immer wenn es um sozial Benachteiligte geht, bekommt das von manchen Seiten hier immer einen unangenehmen Touch.


    Frage an Andre: was willst Du denn mit dem Geld. Die Mitgliedschaft steuern, damit nur die im Verein sind, denen es auch wirklich was wert ist? Das wäre ja noch ein Ansastz, den ich verstehen kann.
    Oder wollt Ihr einfach mehr Geld? Überlegt mal, wo Ihr lebt, was hier alles organisiert wird, wie viele Fördergelder es gibt, was uns für Möglichkeiten offen stehen. Klar, auch ich hätte gerne mehr Kohle für meine Mannschaft, aber letztendlich schau ich mir an, was ich habe und sage: Ball ist da, Platz ist da, Jungs sind heiß: los gehts.


    Ich mache das Ganze freiwillig (ich glaube, darauf willst Du ja auch hinaus, Andre, oder?). Und mir ist echt total egal, ob der Junge, den ich gerade dem Ball zuschubbse einen Vater/Mutter hat, der/die viel freiwillig tut, oder nicht. Und deren Einkommen schon gleich drei mal. Fokussiert Euch auf die Kinder, dann machts wieder viel mehr Spaß!


  • Follkao...die Gemeide muss sparen...sie hat auch kein Interesse an einer Veranstaltungshalle...dafür gibt es viel open air. Da wird auch nicht auf Gewinn gearbeitet, sondern zugebuttert. Und warte es mal ab...wo es noch hingeht mit den Erhöhungen....deshalb ja das Thema!!!

    Ich denke; Du hast schon verstanden, worauf ich hinaus wollte.
    Dein Gedankengang ist:


    Verein will sich was leisten.
    Stellt fest: "Habe kein Geld"
    Maßnahme: Beitrag verdreifachen



    Das ist vergleichbar mit:


    Kommune will sich was leisten.
    Stellt fest: "Habe kein Geld"
    Maßnahme: Kommunalsteuer verdreifachen


    Land will sich was leisten.
    Stellt fest: "Habe kein Geld"
    Maßnahme: Ländersteuer verdreifachen


    Bund will sich was leisten.
    Stellt fest: "Habe kein Geld"
    Maßnahme: Bundessteuer verdreifachen



    Demnach wäre es so einfach, die Mehrkosten des Berliner Flughafens zu finanzieren...

  • Es gibt Stellschrauben....die sind überdreht....für mich alle bis auf die eine in den Vereinen. Diese heilige Kuh gehört geschlachtet. 4, 5, 8, 9,50 Euro Beitrag....sind auf die Trainingsstunde gesagt....40 Cent und ähnliches. Das würde sich noch dezimieren....rechne ichvweitetes mit ein. Eine Wahnsinns Frechheit in diesen Zeiten und so unnötig.


    Wer das nicht einsieht....wird das Wort VERZICHT demnächst und das garantiert kennenlernen....nein mehrnoch...man wird sogar nehmen...den städtischen Mäher einsparen, Flächen verkleinern, Anschaffung eigener Mäher, Rasenpflege, Hallengelder, Strom, Gas, Wasser und einiges mehr wäre denkbar.


    Lass doch nur mal JÄHRLICH die Inflations und TEUERUNGSRATE auf den Beitrag einfliessen. Findet denn wenigstens das stattNichtmal das....wette ich....nirgends!!!

  • zitat @ dagged:

    Zitat von »Karl«




    Dagged:


    Du schreibst von vielen hilfebedürftigen Kids, die Euer Vereinsangebot für sich kostenlos nutzen dürfen, da ja andere Leute für sie den Beitrag zahlen. Dann müsstet ihr ja ebenso viele ehrenamtliche Helfer bei Euch im Verein haben.Und zwar deren Eltern, die zwar nicht das entsprechende Geld haben, um ihren Kindern den Sport zu ermöglichen, aber doch wohl in der Masse die Zeit und die Arbeitskraft. Wo sind denn diese Eltern, wenn es um die Übernahme einer kostenlosen ehrenamtlichen Tätigkeit geht ? Oder übernehmen diese Tätigkeiten auch wieder die Leute, die auch schon die Beiträge für diese Kinder durch ihre Steuern finanzieren ?
    Ja, leider. Oder sollte ich sagen: Natürlich ....

    Wer es mag.... . ich gehöre jedenfalls nicht dazu.


    Zitat Bozo:

    Oder wer nichts zahlt oder nicht zahlen kann, soll gefälligst seinen Dienst an der Gesellschaft freiwillig in Vereinen leisten?

    Ich hatte das eigentlich nur auf Vereinsmitglieder bezogen. trotzdem aber keine schlechte Idee.... :thumbup:

  • Sport ist laut Kommunalrecht eine kommunale Aufgabe. Sport gehört zur Grundversorgung. In den allermeisten Kommunen übernehmen Vereine diese Aufgaben. Dies hat sich aus der Geschicht heraus gebildet. Somit haben die Kommune auch gewisse Verpflichtungen gegenüber den Vereine. Was jedoch nicht heißt, dass einfach sieben Leute nen Verein bilden können und dann Forderungen an die Kommunen stellen.


    Da ich im Bereich der Sportförderung arbeite, weiß ich ein wenig, was vor Ort los ist, wo die Stellschrauben sind und was falsch läuft.


    1.) Die Vereine haben Anrecht auf Unterstützung durch die Kommune, da sie Aufgaben dieser übernehmen. In den meisten Fällen erfolgt eine Unterstützung in Form von Zuschüssen pro Mitglied, Zuschüssen für Bau- oder Sanierungsmaßnahmen und Übernahme von Dienstleistungen, wie z.B. Rasen mähen.
    2.) Wenn alle Sportvereine pleite gehe würden, müsste die Kommune für ein Sportangebot vor Ort sorgen, deshalb bewahren die meisten Kommune ihre Vereine vor der Insolvenz.
    3.) Die meisten Kommunen verteilen ihr Zuwendungen nach dem Gießkannenprinzip. Wer nen Antrag stellt kriegt was oder nichts.
    4.) Die wenigsten Kommunen haben eine Sportentwicklungsplanung, einige Städte schon. So wissen die Kommune nicht, welche Sportangebote gefragt sind, in zehn Jahren gefragt sind, welche Anlagen vorzuhalten sind.
    5.) Die Sportplanung wird in den meisten Kommunen von den Vereinen übernommen, so hängt es hier vom Vorstand, Fußballabteilungsleiter usw ab einzuschätzen wie die Entwicklung ist. Da hier die persönlichen Bedürfnisse, bzw der Eigenverein an erster Stelle stehen, gibt es kein Gesamtkonzept, sondern vorrangig die eigenen Vereinbedürfnisse. Ich habe schon Städte gesehen, wo die Fußballplätze zweier Vereine durch einen Zaun getrennt nebeneinander lagen.
    6.) Den Vereinen wird durch die Kommunen ermöglicht vor sich hinzuwurschteln. Es werden bei Baumaßnahmen selten Umfragen im gesamten kommunalen Bereich gemacht, bei welchen Vereinen noch Bedarf bestehen würde und ob eine gemeinsame Projektplanung möglich ist. So entsteht an einem Ortsende ein Schützenheim, nur damit der Fußballverein fünf Jahre später feststellt, dass seine Anlage auch sanierungsbedürftigt ist und mit Kosten einen Neubaus überholt werden muss. Da schustert man dann in beide Anlagen von kommunaler Seite € 200.000 Euro, hat zwei Vereinsheime, die sich über zu wenig Gasttsättenbesucher beschweren, anstatt zusammen ein Heim geplant und gebaut zu haben und so einen sechsstelligen Betrag eingespart zu haben.


    Das Problem liegt nicht darin, dass die Mitglieder mehr zahlen müssen...was bringt das im Jahr ein...800 Mitglieder...jeder zahlt 10 Euro mehr pro Jahr...8000 Euro.


    Das Problem liegt in der gemeinsamen Projektplanung innerhalb von Kommunen. Diese müssen endlich kapieren, dass sie die Vereine verpflichten müssen zusammenzuarbeiten. Solange sich jeder sein eigenes Heim und seine eigenen Anlagen leistet und wir diese Überversorgung haben, solange werden Vereine von der Insolvenz bedroht sein.


    Schauen wir uns doch mal den Turnhallenbau an. Waren vor zehn, zwanzig Jahren noch alle Turnhallen in der Hand der Kommunen bzw Schulen, ändert dies sich hier derzeit dramatisch. Plant eine Kommune den Neubau einer Turnhalle, werden immer mehr die Vereine ins Boot geholt um weiter Zuschüsse von Verbandseite zu bekommen. So geben die Kommue hier erhebliche Rechte an die Vereine ab, weil sie die Hallen nicht mehr alleine finanzieren können.
    Es gibt mittlerweile Projekte wo drei Verein zusammen Vereinsheime bauen, da es sich ein Verein nicht mehr leisten kann.


    Dies ist die Zukunft und die Aufgabe der Kommunen ist es hier noch viel stärker zu steuern. Denn die Kommunen haben die hauptamtlichen Mitarbeiter und das Fachwissen.


    Eine Mitgliedsbeitragerhöhung ist der Tropfen auf dem heißen Stein. Eine Zusammenarbeit von verschiedenen Vereinen der Weg, der gegangen werden muss, denn auch nur so lassen sich die Unterhaltskosten sinnvoll aufteilen und die Anlagen voll ausnutzten. Anlagen die nur abends oder nur am Wochenende belegt sind, können keinen Ertrag bringen. Ein Weg, der schon gegangen wird, ist die Benutzung durch Schulen bis zum frühen Nachmittag von Hallen und anschließende Vereinsnutzung.


    Das nächste, was von den Fußballvereinen komplett übersehen wird ist das Potential, das im Turnbereich steckt. Der Fußball kostet nur Geld, auch der Jugendfußball. Der momentane Trend zu Bewegung, Fitness usw lässt sich direkt in Einnahmen ummüzen. Dafür muss über den Horizont von Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge hinausgedacht werden. Kursgebühren sind das neue Zauberwort, denn die meisten wollen sich nicht mehr über einen MItgliedschaft verpflichten. Sie wollen einen Kurs a zehn Stunden buchen und gut ist es. Keine Kündigung usw. Ich könnte noch ne Zeitlang weiterschreiben, aber bei Interesse gibt es zig Studien dazu und Praxisbeispiele.


    Andre, wenn du in der Kommunalpolitik bist und was vorwärtsbringen willst, dass engagiere dich dafür, dass es ein Sportkonzeot gibt und dass die Vereine zusammen an den Tisch gebracht werden. Die Vereinsmeierei ist momentan ein großes Problem und fehlende Vorgaben durch die Kommune das nächste. Dies ist ein enorm schwieriges Thema, denn kein Bürgermeister möchte sich bei den Vereinen und damit bei seinen Wählern in die Nesseln setzten.


  • Das mag ein wenig vom Thema wegführen, aber es ist doch so schön nebulös formuliert, dass mich doch mal interessieren würde, was dahinter steckt. Was mir zunächst mal auffällt, ist, dass die Wirtschaft wächst und wächst, aber auf kommunaler Ebene kein Geld da ist. Aber über die Gründe dafür bin ich mir nicht so im Klaren.

  • fak


    Kann ich dir gerne sagen: Der Wirtschaft gehts gut, zumindest ok, aber der Staat muss die Steuereinnahmen reinvestieren um weiter Wachstum zu gewährleisten. Parallel kommen Ausgaben zur Instandhaltung der Infrastruktur und Umwelt, etc. Da steht der Sport an letzter Stelle

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • fak


    Kann ich dir gerne sagen: Der Wirtschaft gehts gut, zumindest ok, aber der Staat muss die Steuereinnahmen reinvestieren um weiter Wachstum zu gewährleisten. Parallel kommen Ausgaben zur Instandhaltung der Infrastruktur und Umwelt, etc. Da steht der Sport an letzter Stelle


    Verstehe ich nicht ganz. In welcher Form werden denn die Steuereinnahmen reinvestiert, um Wachstum zu gewährleisten? Und wäre nicht zum Beispiel eine Investition in Sportstätten auch ein Konjunkturprogramm? Und Sportstätten sind ja auch Teil der Infrastruktur, die du nennst. Und was Straßen usw. anbelangt, das scheint ja, was man so hört, auch nicht immer perfekt zu laufen. Wo geht denn das ganze, immer mehr werdende Geld, das durch das ständige Wachstum erwirtschaftet wird, hin?

  • fak:


    Gib doch einmal " warum sind Kommunen pleite", als Suchbegriff bei einer bekannten Suchmaschine ein. Wenn Du noch dazu mit offenen Augen und Ohren durch das Leben gehst, solltest du auch erkennen können, dass dies aufgrund einiger Dinge, die stattfinden, absehbar wohl nicht besser werden wird. Jeder kann sich hier sein eigenes Bild machen.