Wieviel Mitspracherecht für Eltern

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo an alle!


    Mich würde mal interessieren wieviel Mitspracherecht ihr euren Spielereltern gewährt. Geht ihr viel auf die "Forderungen" der Eltern ein oder bestimmt ihr alles allein?
    Ich möchte nur mal zwei Beispiele von mir nennen. :


    Beispiel 1:
    Ich habe zwei Trainingsgruppen, für zwei verschiedene Wochentage gemacht. Mein Plan war, die Spieler in Anfänger und fortgeschrittene zu unterteilen, um mit ihnen auf ihre Leistung zugeschnittenes Training machen zu können. Dabei habe ich wohl ein paar dicke Freunde getrennt, so das deren Eltern auf mich zukamen und meinten, dass ich das so nicht machen könne.


    Beispiel 2:
    Ich habe in der Halle ein Training von 90 Minuten angesetzt. Manchen Eltern war das zu lang und sie meinten, dass 90 Minuten zu viel für die kleinen wäre.


    Diese Beispiele könnte man noch fortführen, aber ihr wisst sicher was ich meine.


    MfG!

  • Man muss hierbei differenzieren:


    1) kurzfristige Entscheidungen (sind eh fast immer sportlicher Natur): zB Kader, Aufstellung, Trainingsprogramm, sind alleinige Trainersache. Da darf dir keiner dazwischenfunken


    2) langfristige Entscheidungen: Trainingstage, Trainingszeiten, Orga, etc. dürfen "mitentschieden" werden, bzw. Dort haben Eltern Mitspracherecht, aus dem einfachen Grund dass du in dem Bereich auf Eltern angewiesen bist.
    Mein Rat: Höre auf die Eltern, lass dir den Denkanstoß geben, lass dir Bedenkzeit einräumen bis zum nächsten Training, Woche, Winterpause etc. Und teile den Eltern dann die fundierte Meinung anhand von Argumenten mit.
    Wichtig ist hierbei dass man sich nicht von Einzelbefindlichkeiten einlullen lässt sondern die Mannschaft insgesamt profitiert (Bsp: in der Schule ist jeden Donnerstag Experimte-AG und 5 von 15 Kindern können deshalb nicht zum Training).


    In Beispiel 1 ist das eine Ausnahme da du den Breitensportgedanken beiseite legst. Und wenn die Kinder deshalb gehen hast du am Ende zu wenig Leute. Da steht die Einzelbefindlichkeit von 2-3 Spielern gleich dem Vereinsinteresse einen großen Spielerpool zu haben und das Mannschaftsinteresse aus Spaß am Sport zusammenzubleiben, somit haben die Eltern hiermit recht. Nur so am Rande.


    In Beispiel 2 haben die Eltern aus der Ferne geurteilt auch Recht (an sich gesprochen ohne das Training bei dir zu kennen), aber das ist es ja: Hinterfragen ob man nicht etwas besser machen kann, gern auch durh Denkanstöße der Eltern

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Bei den Bambinis ist nach meinen Erfahrungen die Zusammenarbeit mit den Eltern fast genauso wichtig, wie die Arbeit mit den Kindern. Also finde ich es prinzipiell begrüßenswert, wenn sich Eltern einbringen. So kann man viel über die Befindlichkeiten der Kids erfahren. Z.B. ob das Training zu lange ist. 90min KANN bei Bambinis durchaus zu lange sein.


    Ich habe mit meinen Bambinis zuerst nur 45min einmal die Woche trainiert. Dann auf zweimal wöchentliches Training gesteigert. Dann den Trainingsumfang auf 60, 75 und schließlich bis zu 90min erhöht. Jeder Schritt wurde mit den Eltern kommuniziert. Dadurch hatte ich eigentlich nie Probleme was den Trainingsumfang anging.


    Das dich Eltern direkt ansprechen, weil du zwei Freunde getrennt hast, ist doch eigentlich auch positiv zu bewerten. Viel schlimmer, wäre es, wenn sie hinter deinem Rücken schlecht reden würden. Jetzt gilt es abzuwägen, ob es wichtiger ist dass sich die zwei betroffenen Jungs wohl fühlen, oder ob du glaubst, das alle mehr von der Trennung profitieren. Auf jeden Fall sollte deine Entscheidung mit Eltern kommuniziert werden.


    Die Trennung in zwei Trainingsgruppen finde ich übrigens sehr gut.


    ABER die Grenzen der Befugnisse der Eltern müssen klar abgesteckt sein. Ich schreibe z.B. immer wieder wenn mir bzgl der Eltern etwas auffällt eine Art "Newsletter" in den ich alles schreibe was mir so am Herzen liegt. Einmal habe ich da z.B. erwähnt, dass ich es nicht will, das die Eltern den Kindern "taktische" Anweisungen geben. Außerdem steht da noch warum und wieso ich diese Ansicht vertrete, welche dann noch mit Zitaten aus diversen Schriften des DFB untermauert ist. Im selben Schrieb ermutige ich aber die Eltern MIR mitzuteilen, wenn ihnen irgendetwas auffällt.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich als Trainer ein viel leichteres Leben macht, wenn man seine Entscheidungen kommuniziert und begründet.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Zitat 16er:

    2) langfristige Entscheidungen: Trainingstage, Trainingszeiten, Orga, etc. dürfen "mitentschieden" werden, bzw. Dort haben Eltern Mitspracherecht, aus dem einfachen Grund dass du in dem Bereich auf Eltern angewiesen bist.

    Hier widerspreche ich dir zum Teil.


    Trainingstage und Zeiten richten sich zuerst einmal danach, wie es dem Trainer zeitlich möglich ist, die Kinder zu betreuen. Er wird sich nicht auch noch in seine persönliche Wochenplanung hineinreden lassen, zumal es bei so vielen Kindern in der Mannschaft kaum sein dürfte, dass man es immer allen Recht macht. Es können also nicht die Eltern "entscheiden" , wann Training stattfindet.
    Vorschläge der Eltern sollte man sich aber ruhig anhören. - Das 90 Minuten Training zum Beispiel für manche 4jährige zu viel sein können, kann durchaus sein.


    Für mich wäre hier der günstige Zeitpunkt/Anlass, eine mir passende Trainingsgruppe/Mannschaft (z.B. die älteren Kinder) zusammenzustellen, denen auch die Trainingszeiten von 90 Minuten passen, zusammenzustellen und den anderen Eltern zu sagen, dass mir 30 bzw. 40 Kinder zu viel werden und sie mit dem Verein abklären sollen, wie ihre Kinder zukünftig betreut werden sollen.


    Ich persönlich würde mir dann bei der Zusammenstellung meiner Mannschaft zuerst die zuverlässigsten Kinder/Eltern aussuchen und nicht unbedingt die Problemfälle nehmen.... 8) ...Du hast ja schließlich auch schon lange die Arbeit mit den Kindern gehabt .

  • Ich versuche selbstverständlich immer viel mit den Eltern zu kommunizieren. Und um das mal eben aufzuklären, bei beiden Beispielen, habe ich am Ende gesagt, dass ich es so mache wie die Eltern vorgeschlagen haben. Ich hatte halt vor der Saison meinen Plan im Kopf. Manche Dinge bedenkt oder berücksichtigt man dann vielleicht nicht. Dann ist es ja auch ok, wenn die Eltern einem da ihre Meinung mitteilen. Genau das habe ich damals auch eingefordert, dass man Probleme und bedenken immer sofort anspricht. Das funktioniert bei uns auch sehr gut. Wenn mir irgendetwas auffällt, was zu einer Unruhe beiträgt spreche ich diese Dinge sofort an. Ich könnte absolut nicht damit leben, wenn sowas immer zwischen mir und den Eltern stehen würde.


    Ich habe mich halt nur gefragt wie weit dieses Mitspracherecht gehen kann. Dazu haben einige ja schon sehr interessante Dinge geschrieben.

  • Kurz gesagt dürfen und sollen die Eltern gerne ihre Meinungen äußern, aber am Ende entscheidet der Trainer. Ich plädiere ganz stark für eine Atmosphäre des Dialogs und der Kooperation, so erreicht man am besten und stressfreiesten seine Ziele. Wenn Eltern also Vorschläge machen, die dir sinnvoll erscheinen, so spricht nichts dagegen, sie zu übernehmen -- man kann dabei sogar explizit demjenigen danken, der den Vorschlag gemacht hat, das wird ihn sicher freuen und den anderen Eltern deutlich machen, dass ihre Meinung gehört wird. Das darf aber nicht dazu führen, dass die Eltern dem Trainer diktieren, wie der Hase zu laufen hat -- damit würde man den Wagen vor den Esel spannen. Es muss also schon so sein, dass der Trainer die Richtung vorgibt. Und wenn von den Eltern Vorschläge oder Kritik kommt, die nicht die Zustimmung des Trainers finden, so sollte er auch versuchen, die Eltern von seinem Standpunkt zu überzeugen. Was dann das Ergebnis sein wird hängt vom Einzelfall ab: es gibt sicher Punkte, bei denen der Trainer sich durchsetzen muss, dann welche, bei denen ein Kompromiss möglich ist, und schließlich kann es auch solche geben, bei denen der Trainer sich verrannt hat und Gefahr läuft, ohne Spieler da zu stehen, wenn er stur bleibt.


    Um deine konkreten Fragen anzusprechen:

    • Verschiedene Trainingsgruppen für unterschiedlich starke Kinder sind bei großen Kadern generell sinnvoll. Es ist aber schon doof, wenn man Freunde oder Fahrgemeinschaften trennt, da ist der Einspruch der Eltern verständlich. Normalerweise würde ich da sagen, dass das stärkere Kind gerne in die schwächere Gruppe wechseln kann, wofür dann der stärkste Spieler aus der schwächeren Gruppe in die stärkere Gruppe aufrückt. Umgekehrt sollte das aber nicht möglich sein, d.h. das schwächere Kind sollte nicht in die stärkere Gruppe kommen, weil es da einen Kumpel hat, wofür dann ja ein anderes Kind in die schwächere Gruppe weichen müsste. Etwas anders sieht es vielleicht aus, wenn der stärkere Freund zu den zwei bis drei Spitzenspielern gehört und sein Kumpel auch deutlich zu den besten der schwächeren Gruppe. Dann dürfte es in der stärkeren Gruppe am unteren Ende einen oder zwei Spieler geben, die man mit ihm tauschen könnte. Aber das muss man sich als Trainer unbedingt vorher überlegen, wenn die Gruppen einmal bekannt gegeben wurden, dann stehen sie auch fest. Man könnte den Eltern noch die Möglichkeit geben, im gegenseitigen Einvernehmen zu tauschen, aber dazu wäre die Zustimmung des Trainers notwendig. Denn das Ziel der Maßnahme darf durch das Getausche nicht gefährdet werden, diese Motivation muss man den Eltern also auch vorher erklären und verständlich machen.
    • Tatsächlich sind 90 Minuten für nicht wenige Bambini recht lang. Bei meiner C-Lizenzprüfung fand sogar einer der Prüfer, dass 90 Minuten Training für E-Junioren zu viel seien, da solle man sich doch auf 75 Minuten beschränken. Der Meinung bin ich nun nicht, ich finde, dass man spätestens ab dem zweiten F-Jahr durchaus 90 Minuten trainieren kann, aber natürlich auf kindgerechte Art und unter Beachtung der Belastung der Kinder.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • die Eltern haben bei mir gar kein Mitsprache recht.


    Wer mitsprechen möchte soll ein Amt im Verein übernehmen.


    Eltern dürfen Wünsche äußern, das heisst aber nicht das ich darauf eingehe.

  • Karl


    Anscheinend kam das so rüber als ob die Eltern demokratisch die Trainingszeiten abstimmen. Es geht um Massenausfälle wegen unpassender Trainingstage, die entsprechend verändert werden müssten

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • tobn
    Es ist zwar schon einige Jahre her, aber ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir davon berichtet wurde, dass im Nachbarkreis bereits die Bambinies 2 x wöchentlich trainieren. Diese Teams waren den anderen, wo nur 1 x wöchentlich trainiert wurde, ein stückweit voraus! Allerdings neutralisierte sich der Vorsprung in späteren Jahren. Mag vielleicht daran gelegen haben, dass auch dort später von 1 auf 2 x wöchentliches Training umgestiegen wurde. Ein weiterer Hauptgrund ist vermutlich auch darin zu sehen, dass die Kinder über die Trainingszeit hinaus immer weniger Sport betreiben, sodass die allgemeine physische Entwicklung vermutlich langsamer verläuft, als bei gleichaltrigen Kindern, die ausser dem Fussball kaum weitere, ganzjährige Freizeitvergnügungen kannten?


    Aufgrund der "Verschulung" finden altersgerechte Reize heute in einer anderen Reihenfolge statt. Heutzutage kann ein Kind vermutlich eher bis 100 zählen als einen Baum hinauf klettern. Deshalb ist das Bambinialter der Zeitraum, in der versäumte Bewegungsfähigkeiten zunächst nachgeholt werden müssen, um sie schließlich beim Fussball besser nutzen zu können.


    Das Thema war jedoch das Mitspracherecht der Eltern. Wenn man sich vergegenwärtigt, dass ohne die aktive Mitwirkung der Eltern kein Kinderfussball im unteren Jugendbereich möglich wäre, so sollte ein entsprechendes Mitspracherecht für alle geplanten Aktivitäten die Basis einer guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit sein.


    Weil im unteren Jugendbereich keine Positionsausbildung, sondern eine allgemeine Ausbildung erfolgt, spielen in den Heimatteams die Leistungen der Einzelspieler schon deshalb kaum eine Rolle, weil hier der Mannschaftssport nur dann sichergestellt werden kann, wenn jeder Interessierte aufgenommen wird und damit auch ein Recht zum Mitspielen erwirbt.


    Je nach Trainerausstattung der Teams ist auch eine aktive Rolle der Eltern zur Trainings- und Spielunterstützung gewünscht. Insofern ist die Betreuerfunktion als Funktion um die der aktiven Eltern zu erweitern. Je größer die Einigkeit über die verfolgten Ziele ist, je vorteilhafter gestalten sich die Rahmenbedingungen für den Kinderfussball.


    Eltern sind heutzutage aufgrund ihrer höheren Mobilität und dem größeren Anteil an Freizeit wichtiger Partner der Vereine geworden. Sie zu vernachlässigen würde bedeuten, das der Verein auf eine wichtige Säule verzichtet.


    Ein Elternkonzept sollte zunächst von den Eltern selbst konzipiert und danach mit den Vereinsverantwortlichen diskutiert werden. Die vom DFB angebotene Unterstützung (z.B. Elterncheck) mag die sportliche Seite realistisch darstellen, jedoch bedarf es je nach Altersgruppe einen großen Anteil an Fürsorge rund um den Fussball, der idealerweise für den einzelnen Verein am besten zugeschnitten werden kann.

  • Bei der Aufstellung für die Mannschaft (wir haben jetzt zwei, weil so viele Kinder) haben die Eltern kein Mitspracherecht, das obliegt den beiden verantwortlichen Trainern.


    Wir haben momentan eher das Problem, dass sich keiner findet, der den Grilldienst macht. Der Trainer schlägt Leute vor, aber ständig hat irgendjemand was anderes vor, muss tauschen, obwohl er/sie sowieso vor Ort ist. Nur ganz wenige sind engagiert und helfen bei Dingen wie der Weihnachtsfeier, etc - und das sind auch immer dieselben. Der Rest macht nichts oder ist nur am Meckern, was man alles anders machen könnte....

  • Ich denke das ein "Mitspracherecht", im wahrsten Sinne des Wortes prinzipiell in allen Belangen möglich ist, sofern das Gespräch im geeigneten Rahmen (unter 4 Augen, vernünftiger Ton, usw.) stattfindet. Wichtig ist das die ENTSCHEIDUNG (wie sie dann auch immer aussehen mag) beim Trainer, und zwar NUR BEIM TRAINER liegt.


    Ich habe lange Zeit den Fehler gemacht, es allen Recht machen zu wollen. Irgendwann kommt man aber zu dem Punkt, an dem das (LEIDER) nicht mehr möglich ist. Darum versuche ich jetzt von vornherein möglichst viele Punkte in Elternbriefen abzuklären, in denen immer wieder sinngemäß erwähnt wird, dass ich mir alle Meinungen zwar anhöre, aber die Umsetzung (am besten mit passender Begründung) mir obliegt. Das klingt jetzt strenger als es in Wirklichkeit ist. Sowohl Eltern als auch Kinder respektieren klare Regeln. Eine schlechte Entscheidung ist meist noch immer besser als gar keine!


    Ich werde dein Beispiel mit dem Trainingstag nochmal aufgreifen um meine Sichtweise anschaulicher zu machen:


    Stellt es für mich als Trainer kein Problem dar den Trainingstag zu verschieben und einigen Spielern ist damit geholfen, dann werde ich das auch tun. Ist mir das aus welchem Grund (beruflich, privat, Platz durch andere Mannschaft besetzt....) auch immer, nicht möglich, werde ich das den Eltern mitteilen (mit Begründung!!)


    Wo ziehe ich die Grenze?


    Ganz eindeutig, wenn ich mit der Mannschaft "arbeite"! Diese Zeit gehört den Kindern und mir! Egal ob Training oder Spiel, während dieser Zeit befinden sich die Kinder in meiner Obhut und auch Verantwortung. Somit bin ich auch der einzige (wenn überhaupt), der den Kindern "dreinredet".


    Dazu ein Beispiel:


    Ich habe von meinen Kids bei den Spielen "verlangt" das sie bei Ballbesitz Torwart auf die Seite gehen um sich den Ball vom Torwart zurollen zu lassen. Das hat bei den ersten Spielen natürlich nicht so funktioniert wie sich das die Eltern vorgestellt hatten (mir war durchaus klar das das nicht hinhauen wird). Obwohl in einem meiner Elternbriefe (ich weiß ich wiederhol mich :P ) zum Thema "Verhalten der Eltern beim Spiel" stand, dass sie keine Anweisungen an die Kids geben sollten, dachte eine Mutter dass sie ihrem überforderten Sohn "helfen" müsste, indem sie ihm "schieß doch bitte aus" zurief. Die Folge war, das unser Torwart natürlich noch mehr verunsichert war (Da bekommt er ein Bude nach der anderen, der Trainer spricht im aber trotzdem Mut zu, aber die Mutter fordert etwas ganz anderes ?( ) Auf besagte Mutter bin ich dann zugegangen und habe sie darum gebeten, die Zwischenrufe zu unterlassen. Nach dem Spiel, habe ich ihr dann in aller Ruhe erklärt, dass sich sie auf keinen Fall "rauswerfen" wollte, aber das es kontraproduktiv sei, wenn sie ihrem Sohn etwas zuruft dass sich von meinen Anweisungen unterscheidet. Dann habe ich ihr wieder gesagt, dass sie sehrwohl so etwas wie ein "Mitspracherecht" hat. Wenn sie etwas stört, z.B. das wir die Bälle ausrollen und nicht ausschießen, dann soll sie es NACH DEM SPIEL mit mir besprechen. Außerdem habe ich noch erklärt warum der Torwart die Bälle rollt und ihr nochmal in Erinnerung gerufen, dass es zwar momentan bitter aussehen mag, aber das Ergebnis egal ist. Sie hat es schlussendlich eingesehen, wir haben nach wie vor einen guten Draht zueinander, wir rollen unsere Bälle noch immer aus, ihr Sohn ist mit Feuer und Flamme dabei, wir gewinnen mittlerweile auch die meisten Spiele und WIR SIND EINE DER WENIGEN MANNSCHAFTEN, WO ES KEINE ZWISCHENRUFE GIBT.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • betreuer72, wie läuft denn bei Euch der Vorgang der Mannschaftsaufstellung? Natürlich haben die Eltern da kein Mitspracherecht, aber ich habe als Trainer stets betont, dass jeder Spieler zu seinen Einsatzzeiten kommt, in welchem Rahmen sie sich bewegen und wodurch sie ggf. eingeschränkt werden. Das ließ sich auch nachprüfen, wenn mal jemand im Eindruck von einem oder zwei Spieltagen der Meinung war, sein Kind könnte zu kurz kommen. Eine dauerhafte Ungleichbehandlung würde ich als Elternteil nicht einfach so hinnehmen.


    Zum Grilldienst: wie oft gibt es den bei Euch, in welchem Rahmen findet er statt und welchem Zweck dient er?


    Was Thekendienste bei Turnieren o.ä. anbelangt würde ich ähnlich verfahren wie mit der Trikotwäsche: das geht reihum und wird möglichst frühzeitig eingeteilt. Wer dann tauschen will, kann das gerne tun, aber bitte im gegenseitigen Einvernehmen und im direkten Kontakt, ich bzw. die Person, die das organisiert, sollte dann bitte nur die Info bekommen, wer mit wem welche Termine tauscht. Als Trainer bin ich bei sowas sehr dankbar dafür, wenn ein anderes Elternteil die Organisation der Thekendienste usw. koordinieren kann, bei uns hat das damals die "Betreuerin" gemacht.


    Für die Organisation von Weihnachts- oder Saisonabschlussfeiern, oder auch gemeinsamen Fahrten, hat es sich bei uns bewährt, wenn das eine Art Kommitee erledigt hat, das anlassbezogen gegründet wurde. Da hat bei uns immer ein Elternteil die Führung übernommen, daneben waren noch drei, vier weitere im Boot, und haben diese Dinge in mehr oder weniger intensiver, je nach Notwendigkeit, Absprache mit Trainern und Betreuern geplant. Wenn man insgesamt, also Kinder, Eltern und Trainer/Betreuer, ein gutes Team ist, dann flutscht das ziemlich problemlos, und man kann über die wenigen, wahrscheinlich unvermeidlichen Totalausfälle einfach hinweg sehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Wir haben sehr viele Kinder, die im Sommer in die F-Jugend hoch wechseln (so um die 12,13 Kinder). Viele von diesen Kindern sind noch gar nicht lange dabei. Um auch diesen Kindern Spielpraxis zu geben, hat der Trainer eine zweite Mannschaft gemeldet. Hier spielen 2007 Mädchen, 2008 und 2009. In der ersten (wobei das nicht wertend gemeint ist), spielen die Kinder mit mehr Spielpraxis, sprich, die länger dabei sind, aber mindestens zwei sind auch dabei, die neuer sind, d.h. manche spielen abwechselnd erste und zweite Mannschaft. Bis jetzt hatte ich nicht den Eindruck, als hätte jemand von Elternseite ein Problem mit der Aufstellung. Beide Trainer versuchen, den Kindern möglichst gleicht Spielzeiten zu geben, d.h. jeder muss im Spiel mal raus (abgesehen vielleicht vom Torwart).


    Den Grilldienst gibt es bei jedem Heimspiel, d.h. Rückrunde vier Heimspiele. Der Dienst grillt und verkauft Würstchen, Getränke und Brezeln. Für die Besorgung Würstchen, Brötchen, Brezeln sind mein Mann und ich zuständig. Wir rechnen auch die Kasse ab.


    Trikots werden reihum gewaschen, da findet sich immer wer, aber nicht jeder wäscht mal, wie das halt so ist.


    Weihnachtsfeierorga habe ich gemacht, hatte aber Unterstützung von zwei, drei engagierten Mamas (auch wie immer dieselben)

  • WIr kapern hier gerade den Thread, deshalb nur ganz kurz. Die Mannschaftsaufstellung scheint bei Euch kein Problem zu sein, gut so, können wir abhaken.


    Den Grilldienst gibt es bei jedem Heimspiel, d.h. Rückrunde vier Heimspiele. Der Dienst grillt und verkauft Würstchen, Getränke und Brezeln.


    Dann verteilt das doch reihum. Wenn man dafür drei Leute braucht, dann sind für den ersten Grilldienst die Eltern von Kindern Nr. 1, 2 und 3 eingeteilt, beim zweiten Heimspiel diejenigen von Nrn. 4, 5 und 6, usw. Dann noch darauf achten, dass jeder am Ende der Saison mal dran war und am besten jeder gleich oft.


    Für die Besorgung Würstchen, Brötchen, Brezeln sind mein Mann und ich zuständig. Wir rechnen auch die Kasse ab.


    Und wenn Ihr das immer macht, dann bleibt Euch dafür der Grilldienst erspart, so einfach ist das.


    Trikots werden reihum gewaschen, da findet sich immer wer, aber nicht jeder wäscht mal, wie das halt so ist.


    Nix finden, das wird auch eingeteilt. Nach dem ersten Spiel nimmt Fam. Müller sie mit, nach dem zweiten Schulzes, nach dem dritten Meiers, usw., bis jeder mal dran war. Und dann geht es wieder von vorne los. Neuzugänge steigen beim ersten Einsatz ihrer Kinder in die Liste ein.


    Weihnachtsfeierorga habe ich gemacht, hatte aber Unterstützung von zwei, drei engagierten Mamas (auch wie immer dieselben)


    Die Organisation von Weihnachtsfeier und ähnlichen Dingen sehe ich als rein freiwillige Leistung, für die ich mich im Namen der Kinder und der übrigen Eltern ausdrücklich bedanken werde, aber das war es dann schon auch. Eine Ehrentafel gibt es dafür nicht.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Mitspracherecht der Eltern endet mit Abgabe des Kindes zu Training und Spiel und beginnt wieder bei der Abholung.
    Organisatorisch werden Themen natürlich besprochen, entschieden wird aber alleine im Sinne der Gruppe und selbstverständlich in Abhängigkeit der Verfügbarkeit des Trainers (bei Trainingstagen, etc.)


    Über sportliche Belange diskutiere ich mit Eltern grundsätzlich nicht - sie bekommen lediglich auf Wunsch ein Feedback zum eigenen Kind.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Zitat @ Strznievski:

    Dann habe ich ihr wieder gesagt, dass sie sehrwohl so etwas wie ein "Mitspracherecht" hat. Wenn sie etwas stört, z.B. das wir die Bälle ausrollen und nicht ausschießen, dann soll sie es NACH DEM SPIEL mit mir besprechen.

    Das sind taktische Dinge, bei denen eine Spielermama bei mir kein Mitspracherecht bekommen würde. Taktische Anweisungen durch Eltern während eines Spiels haben die sofortige Auswechslung des Kindes zur Folge. Solche Dinge hat man damit schnell unterbunden. 8)

  • Über sportliche Belange diskutiere ich mit Eltern grundsätzlich nicht


    Ich diskutiere mit Eltern auch nicht über sportliche Themen, aber ich doziere durchaus darüber, erkläre ihnen also schon proaktiv, was wir wann, wie und weshalb machen, worauf es mehr ankommt und worauf weniger, sowas halt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)


  • Ich diskutiere mit Eltern auch nicht über sportliche Themen, aber ich doziere durchaus darüber, erkläre ihnen also schon proaktiv, was wir wann, wie und weshalb machen, worauf es mehr ankommt und worauf weniger, sowas halt.


    Wenn sie das interessiert können sie doch dem Training beiwohnen :)
    Im schlimmsten Fall müsste ich das dann pro Team 15 Elternpaaren erklären - bei 3 Mannschaften die ich aktuell habe wären das 45 Gespräche ;)


    Vor allem welchen Sinn hat es, wenn ich ihnen das erkläre? Wenn ich mit dem was ich tue auf die Nase falle dann ist es mein Pech, geht es gut - will ich doch nicht alle Geheimnisse preis geben.


    Grüße
    Björn

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Mir geht es dabei nur um interessierte Eltern, und die entsprechenden Gespräche führe ich nebenher, also z.B. nach dem Training oder dem Spiel. Oder, und das ist eigentlich bei mir der häufigste Anlass, wenn man sich privat sieht, weil man z.B. bei gemeinsamen Bekannten eingeladen ist. Da kommt es durchaus vor, dass der Kinderfußball in 'meiner' Runde das Thema des Abends ist.


    Nachtrag: du hast natürlich auch eine ganz andere Klientel als ich..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Moin...bezogen auf Post 1


    1. stelle ich sachlich fest, dass 90 Minuten G nicht dem Dfb-Ausbildungskonzept entspricht...da lautet es ...soweit ich mich erinnere 60 Minuten....mit hohem Anteil an Trainings, die nichts mit Fußball zu tun haben.


    Von daher ergibt sich auch die Frage, wo denn die unterschiede in deinen Trainingsgruppen liegen...können die besseren schon die besseren Purzelbäume oder was ist es?


    2. Gewinne ich so den Eindruck, dass du zwar


    a) ein interessierter Trainer sein könntest


    aber


    b)...so ich annähernd richtig läge...du entweder


    -eine andere gute Philosophie verfolgst, die es richtig erscheinen lassen würde, die Kinder zu trennen


    oder


    -du dir die im Ausbildungskonzept vorgeschlagenen Themen für die G mal anschauen könntest. Sie sind dort an die Machbarkeiten durch deren Entwicklungsstand angelehnt. Letzteres ist wissenschaftlich angelehnt an die Möglichkeiten von Kindern dieses Alters. Alles andere würde nämlich zur Überforderung führen können,...durch den Inhalt der Übung, als auch durch ein überzogenes Zeitfenster.


    Darüber hinaus meine ich als Trainer, dass man in dieser Altersgruppe nicht trennen sollte, soweit das nicht nach Jahrgängen geschieht und dieses nur deshalb, weil es sonst zuviele sind. Ansonsten fände ich sogar das unnötig, weil die Altersziele das als restlos unnütz und egal erscheinen lassen.


    Elternmitsprachrecht...hat hier für mich keine Bewandnis, denn ich empfand dein Beispiel als normale Kritik mit der man sich selbstkritisch auseinandersetzen sollte. Auch das sollte man lernen und beherrschen und berücksichtigen.


    Mitsprache hatte bei mir Väter zum Beispiel in der Diskussion vor dem Spiel, wer auf welcher Position mal ausprobieren könnte (Rotation) und wann und manchmal wie lange. Da waren wir immer ein Team "Sachverständiger" ...was mir einige Leute auch mal als Schwäche auszulegen versuchten. Wie gesagt...ich spreche vom unteren Jugendbereich und da fand ich das recht witzig....so ernst habe ich das nämlich nach hinten hin nicht mehr genommen. Wir hatten ein super Verhältnis in beiden Teams...Eltern wie Spieler. Gruß Andre