Kostet der Elfmeterpfiff den Bayern die Champions League?

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  • Im 1 gegen 1 erhöht sich die Chance zur erfolgreichen Torabwehr um ein Vielfaches, wenn der TW nicht stehen bleibt. Denn beim Stehenbleiben hat der TW nur dann eine Chance, wenn der Angreifer einen Fehler macht (z.B. TW anschießt oder am Tor vorbei schießt) Verkürzt der TW die Distanz, dann erhöht sich die Chance, entweder als Erster an den Ball zu gelangen oder die erfolgreiche Torabwehr durch Verkleinerung der "Torfläche" oder den Angreifer weit nach außen abdrängen kann.


    Schön, dass du das nochmal erklärt hast.


    Nur ist das eh unstrittig, bzw. völlig klar.



    Aber, wenn der Torwart sich entscheidet, die Entfernung maximal zu verkürzen, nimmt er dann eben auch das Risiko in Kauf, dass es zum Elfmeter kommt.
    Das weiß wohl jeder Fänger. Das ist die Regel. Er muss also abwägen.


    Mal abgesehen davon, dass es eh schon selten genug ist, dass ein Spieler alleine und völlig unbedrängt auf den Fäger zu dribbelt. Wenn eine Mannschaft so eine Situation kreeieren kann, warum sollte man diese Situation dann noch entwerten, indem man dem Fänger mehr Rechte einräumt?



    Als Feldspieler hat man auch eine wesentlich höhere Chance einen Zweikampf zu gewinnen, wenn man mit den Händen schubsen darf, oder wenn man einfach mit dem Bein voll richtig Ball zuschlägt. Nur, wenn man dann das Bein des Gegners erwischt, dann hat man eben Pech...
    etc.




    Nein, ich finde da nicht mal den Ansatz für eine DIskussion, wirklich nicht.


    Wenn man schon das Regelwerk verändern will, dann gibt es da ganz andere zielführendere Möglichkeiten. Und Regeln, die die Zahl der Tore signifikant verringern, sind wohl eh weniger gewollt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Fazit:


    Zumindest hier im Forum ist man mehrheitlich der Meinung, dass das Wegdreschen des Balles ins Seitenaus mit einem Elfmeter zu bestrafen ist, wenn es dem Angreifer gelingt, sich beim TW einzuhaken bzw. er dies dem Schiedsrichter erfolgreich vortäuschen kann. Mir ist nicht klar, welche fussballerische Fähigkeit hier dem Angreifer abverlangt wird, außer der möglichst kein Risiko einzugehen, nach dem Vorbeilegen am Keeper am dann leeren Tor vorbei zu schießen? Sie es drum! Als angenehm habe ich die gestrigen Schiedsrichterleistungen in der gestrigen Partie empfunden. Hier hat der Revere schon in der Anfangsphase durch eine "gelbe Karte" für einen portugisischen Angreifer den Beteiligten klargemacht, was er von Schwalben hält. Man würde sich wünschen, auch hier würde etwas "britischer" gepfiffen, statt es permanent durch nickliches Pfeifen zu unterbrechen. Denn wenn die Spieler wissen, dass nicht mehr jede Kleinigkeit abgepfiffen wird, kann auch der Zuschauer die Dynamik und Dramatik eines Spiels sehr viel intensiver miterleben.

  • Fazit:


    Zumindest hier im Forum ist man mehrheitlich der Meinung, dass das Wegdreschen des Balles ins Seitenaus mit einem Elfmeter zu bestrafen ist, wenn es dem Angreifer gelingt, sich beim TW einzuhaken bzw. er dies dem Schiedsrichter erfolgreich vortäuschen kann. Mir ist nicht klar, welche fussballerische Fähigkeit hier dem Angreifer abverlangt wird, außer der möglichst kein Risiko einzugehen, nach dem Vorbeilegen am Keeper am dann leeren Tor vorbei zu schießen? Sie es drum! Als angenehm habe ich die gestrigen Schiedsrichterleistungen in der gestrigen Partie empfunden. Hier hat der Revere schon in der Anfangsphase durch eine "gelbe Karte" für einen portugisischen Angreifer den Beteiligten klargemacht, was er von Schwalben hält. Man würde sich wünschen, auch hier würde etwas "britischer" gepfiffen, statt es permanent durch nickliches Pfeifen zu unterbrechen. Denn wenn die Spieler wissen, dass nicht mehr jede Kleinigkeit abgepfiffen wird, kann auch der Zuschauer die Dynamik und Dramatik eines Spiels sehr viel intensiver miterleben.

    Hallo zusammen,
    also in diesem Thema bin ich vollkommen deiner Meinung. Es ist für den Torhüter immer schwieriger die Situation einzuschätzen, wann er wirklich dem Ball schnell entgegengeht und wann nicht, da sehr viele Stürmer inzwischen (auf hohem Spielniveau) die Elfmeter-Variante dem normalen Torabschluss vorziehen. Umgekehrt dürfen aber die Stürmer häufiger in (dem am Boden liegenden) Torhüter hineingrätschen um ihren Torabschluss zu vollenden.
    Das eigentlich Problem sehe ich in der Kartenverteilung. Ich finde es einfach schade, dem Torhüter in solchen Situationen die rote Karte zu zeigen. Meiner Meinung nach ist nicht der Elfmeter das Problem. Wenn der verwandelt wird, dann hab ich halt ein Gegentor kassiert und damit ist die Situation für mich abgehakt. Gibt es aber anschließend noch eine rote Karte, dann empfinde ich das in solchen Situationen strittig und auch verkehrt, weil meine Mannschaft durch meinen Platzverweis geschwächt wird und ich ja auch noch persönlich bestraft werde (Spielsperre). Meiner Ansicht nach sollte es nur die rote Karte in solchen Situationen geben, in denen die Absicht des Foulspiels GANZ DEUTLICH zu erkennen ist.
    By the way, lustigerweise wird das hoch angezogene Knie des Torhüters bei Flankebällen immer noch nicht mit Elfmeter und roter Karte bestraft. Und diese Situationen sind in meinen Augen viel gefährlicher für die Angreifer als diese 1:1-Situationen.


    LG Björn

  • Zumindest hier im Forum ist man mehrheitlich der Meinung, dass das Wegdreschen des Balles ins Seitenaus mit einem Elfmeter zu bestrafen ist, wenn es dem Angreifer gelingt, sich beim TW einzuhaken bzw. er dies dem Schiedsrichter erfolgreich vortäuschen kann.

    Diese Zusammenfassung ist für die Diskussion oben so ein bisschen das, was eine Schwalbe auf dem Fussballplatz ist :). Aber jeder so wie er mag


    Bin kein Bayern-Fan, aber das Spiel gestern war geil =)


    Grüße
    Oliver

  • aber der Elfmeterpfiff hat sie die Champions League nicht gekostet


    @Björn
    Da hast du wohl recht! Aber für Pep war es dann doch noch eine "Zerreißprobe"!


    Wäre sich noch interessanter geworden, wenn sich hierzu Schiedsrichter gemeldet hätten. Denn leider ist es nun einmal so, dass die Torwartaktivitäten bis auf die Frage, ob ein Ball haltbar oder unhaltbar war, häufig im Dunklen bleiben.


    @BigMachWilli
    Ja, die Auslegung von "gelben" und "roten" Karten ist in diesem Zusammenhang ebenfalls seltsam. Ich gebe dir da vollkommen recht, dass es Steigerungsformen gibt. Denn selbst dann, wenn der Elfmeter nicht zum Torerfolg führt, habe ich das gegnerische Team durch den Platzverweis des Keepers bei einer "roten Karte" deutlich geschwächt.


    In der Tat fällt die Schiedsrichter-Regelanpassung nicht immer zeitlich gleich mit der Veränderung einer Technik oder Taktik. So mag es seltsam anmuten, dass das nach vorn ausgestreckte Knie des Torwarts beim Sprung aus der Bewegung (bei der es durchaus zu Verletzungen beim Angreifer kommen kann) nicht als Regelwidrigkeit angesehen wird. Dabei könnte der TW mit lang ausgestreckten Beinen die maximale Sprunghöhe erreichen. Hierzu besagt die klassische TW-Lehre, das man sich durch das angewickelte Knie den Gegner gut vom Leibe halten kann (und ggf. dessen Verletzung billigend inkauf nimmt). Eine in seiner Entwicklung defensivere Ballabwehr (von der früheren Frontalgrätsche zu seitlich ausgestreckten Beinen) wird jedoch als Regelwidrigkeit mit gelber oder roter Karte sowie einem Elfmeter geahndet. Weil es jedoch nicht immer sofort ersichtlich ist, ob ggf. hier der Torwart doch ein Foul begangen hat, weil er nicht den Ball, sondern den Gegner im Visier hat, so hatte ich angeregt, die Szene zuende zu verfolgen, um zu erkennen, ob der Angreifer überhaupt die Absicht hatte, zu einem Torabschluß zu gelangen. Hier wäre dann der endgültige Beweis erbracht, dass es sich um eine "Schwalbe" handelt.

  • Eine in seiner Entwicklung defensivere Ballabwehr (von der früheren Frontalgrätsche zu seitlich ausgestreckten Beinen) wird jedoch als Regelwidrigkeit mit gelber oder roter Karte sowie einem Elfmeter geahndet. Weil es jedoch nicht immer sofort ersichtlich ist, ob ggf. hier der Torwart doch ein Foul begangen hat, weil er nicht den Ball, sondern den Gegner im Visier hat, so hatte ich angeregt, die Szene zuende zu verfolgen, um zu erkennen, ob der Angreifer überhaupt die Absicht hatte, zu einem Torabschluß zu gelangen. Hier wäre dann der endgültige Beweis erbracht, dass es sich um eine "Schwalbe" handelt.


    1) Man muss doch kaum über die Absichten des Fängers spekulieren.
    Das hat auch niemand getan, weil es eben irrelevant ist.
    Entscheidend ist doch, was passiert. Also spielt er Foul oder spielt er den Ball.


    Du bringst da ein Entweder-oder-Argument (vgl http://www.rhetorik.ch/Manipulation/Manipulation.html) , dass nicht zielführend ist. Bzw. es geht eben nicht um entweder Absicht oder keine Absicht.



    Ich verstehe wirklich nicht, welchen Mehrwert hier die Intention des Fängers haben sollte. (Mal davon ab, dass ein Fänger im Strafraum wohl in den seltensten Fällen die klare Absicht hat, den gegner zu foulen. Eine gewisse Chance auf den Ball wird er sich immer ausrechnen.)



    2) Damit ein Foulspiel vorliegt, muss der Angreifer aber gar nicht die Absicht haben direkt zum Torabschluß zu kommen. Im Strafraum gelten (eigentlich) 100% genau die gleichen Regeln, wie woanders auf dem Spielfeld. Lediglich bei der persönlichen Strafbemessung sind andere Faktoren mitentscheidend.


    So, wie du mit dem unterstrichenden Satz argumentierst, kann es ja bei einem vom Tor wegdribbelnden Angreifer (also Rücken zum Tor) niemals zu einem Foulspiel des Fängers kommen, egal wie dieser zu Werke geht.


    Genauso, wie im Mittelfeld, darf der Angreifer auch im Strafraum den Törhüter ausdribbeln - auch in Richtung weg vom Tor (das mag unsinnig sein, aber regelwidrig daran hindern darf man ihn trotzdem nicht) - oder einen Pass spielen, auch wenn dieser nicht ankommen mag bzw. wenig zielführend im Sinne des Torerfolgs ist.
    Bzw. der Torhüter darf den Angreifer auch an diesen Folgeaktionen nicht regelwidrig hindern, ohne, dass ein Foulspiel vorliegt.


    Eine Schwalbe liegt dann vor, wenn der Spieler vom Fänger eigentlich nicht daran gehindert wurde, seine eingeleitete Folgeaktion weiter zu führen, der Angreifer aber trotzdem den Kontakt sucht, um zu Boden zu gehen.
    (Im Fall Martinez gg Neuer, hatte Martinez aber keine Chance seinen Lauf weiter zu führen)


    Recht hast du dann, wenn die Bewertung der Anschlußszene dazu dienlich ist, um die persönliche Strafe für den Fänger zu ermitteln. Denn dafür ist das schon entscheidend.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • Wer in den vergangenen Wochen diverse Bundesliga-Spiele beobachtet hat, dem wird aufgefallen sein, dass die Schiedsrichter nicht mehr beim leisen Verdacht auf den "Punkt" zeigen, sondern sich nur für den Fall für einen Elfmeter entscheiden, in der sie eine "deutlich wahrnehmbare" Regelverletzung im Strafraum erkannt haben.


    In den diversen Gesprächsrunden wurde ebenfalls deutlich, dass man aufgrund des hohen Dribblingtempo der Angreifer nur noch schwer erkennen könne, ob es beim "Abflug des Angreifers" wirklich zu einem Körperkontakt gekommen sei, sodaß bei der Entscheidung zu berücksichtigen sei, inweiweit der Körperkontakt den Angreifer regelwidrig behindert habe.


    Der Elfmeter beim Spiel gegen Porto hat die notwendige Diskussion in Gang gesetzt, inwieweit die bisherige Auslegung für den Elfmeterpfiff sowie einer "gelben" oder "roten Karte" dem Fussballspiel die gewünschten Impulse verleiht, die die Chancengleichheit auf dem gesamten Spielfeld gewährleisten soll?


    Natürlich können nach wie vor Schiedsrichter falsche Tatsachenentscheidungen treffen. Jedoch dürfte der Irrtumsfaktor geringer werden, wenn man sich in Zukunft wieder mehr auf seine Augen, statt auf sein Gefühl bei einer Elfmeterentscheidung verläßt. Selbst der Angreifer kann sich nunmehr ziemlich sicher sein, dass eine Schwalbe kaum noch Sinn macht, weil sein Verhalten vom Schiedsrichter ignoriert wird. So gibt es keine Diskussion mehr, ob es ein "freier Abflug" war oder ein regelkonformer Körperkontakt dieses Verhalten herauf beschworen hat. Es wird lediglich als technischen Fehler des Angreifers angesehen. Danach dürfte auch sien Trainer ein Interesse daran hat, dieses Verhalten zu rügen.


    Auf Verbands- und Bundesebene werden Nachwuchs-Angreifer, deren häufige Absicht für "Schwalben" zu erkennen ist, zunächst gerügt und im Wiederholungsfalle ausgeschlossen. Denn dieses Verhalten reduziert gewünschte Angriffsvarianten, da es lediglich einen Schiedsrichterpfiff provozieren will. Leider gibt es nach wie vor Vereinstrainer, denen auch die Schwalbe als Mttel zum Erfolg billig ist und faires Verhalten nur einen geringen Raum im Sport einräumen. Es besteht jedoch immer die Hoffnung auf ein Umdenken, nicht von Spiel zu Spiel zu denken, sondern auch eine persönliche Vision zu entwickeln.


    Denn wer besonders engagiert ist und gleichermaßen erfolgreich trainiert, der kann auf "Schwalben" verzichten. Das haben die Bayern indrucksvoll im Rückspiel gegen Porto bewiesen.


    Es war in keinem Moment dieser Diskussion meine Absicht, den Torwart besser als den Angreifer darzustellen, sondern lediglich eine Chancengleichheit herzustellen, die ich in der aktuellen Regelauslegung nicht mehr gesehen habe.


  • Hallo zusammen,
    das ist aber auch das mindeste, was ich von Verbands- und Bundestrainer erwarte. Sonst können sie sich nämlich ihre Fairplay-Kampagne sonstwo hinschieben,wenn sie das tolerieren würden.
    Wir erziehen unsere Spieler sogar so (immerhin Oberliga), daß sie den Ball bei einer Verletzung des Gegenspielers sofort ins Seitenaus spielen, auch wenn es eine aussichtsreiche Situation darstellt. Sollte ein Spieler von uns eine bewusste Schwalbe machen, würde ich ihn sofort sanktionieren und von ihm erwarten, daß er dem Schiedsrichter mitteilt, daß dies kein Foulspiel war, sondern nur eine unglückliche Situation. Ob das immer richtig ist, weiß ich nicht, aber so kann ich sicher sein, den Spielern zum einen menschliche Werte zu vermitteln und zum anderen den Fairplay-Gedanken nicht mit Füssen zu treten.


    LG BMW

  • Wer in den vergangenen Wochen diverse Bundesliga-Spiele beobachtet hat, dem wird aufgefallen sein, dass die Schiedsrichter nicht mehr beim leisen Verdacht auf den "Punkt" zeigen, sondern sich nur für den Fall für einen Elfmeter entscheiden, in der sie eine "deutlich wahrnehmbare" Regelverletzung im Strafraum erkannt haben.

    Super, die Schiris lesen also hier mit :)


    Es war in keinem Moment dieser Diskussion meine Absicht, den Torwart besser als den Angreifer darzustellen, sondern lediglich eine Chancengleichheit herzustellen, die ich in der aktuellen Regelauslegung nicht mehr gesehen habe.

    Hm, ich bin da nach wie vor skeptisch. Wie verträgt sich denn die Aktion von Langerak gegen Lewandoswski mit der hier beschworenen "Chancengleichheit"? Der TW geht zum Ball, klar, und er spielt ihn vermutlich auch. Aber vor allem räumt er ohne Rücksicht auf Verluste den Stürmer ab (der dabei schwer verletzt wird). Kein Pfiff, kein Elfer, keine Karte. Bei solchen Aktionen in der Luft wird mE dem TW viel zu viel Spielraum eingeräumt.


    Grüße
    Oliver

  • @Don


    Nein, das Forum hat damit nichts zu tun! Man diskutiert besonders über Entscheidungen im Spitzenfussball und beobachtet Trends.


    Nun zu der Situation beim Pokalspiel: BVB ./. Bayern
    Meistens kommt der Angreifer "mit Tempo" auf den TW zu und der Keeper ist der "Prellbock"! Hier war es umgekeht, weil der Torwart mit Tempo auf den Angreifer zukam. Unter Gegnerdruck faustet ein TW den Ball. Das Risiko einer Verletzung ist hier beim Angreifer höher.


    Es ging hier auch weniger darum, dass Berufsfussballer ganz besonders auf ihre Gesundheit achten, was bei einer Kampfsportart auf Hochleistungsniveau nicht immer einfach ist, sondern um eine Regelauslegung, die zur Chancengleichheit führen kann.


    Ich erkenn ja auch an der Mehrzahl eurer Antworten, dass eure Erfahrungen im Angreiferspiel sehr viel größer sind als die eines Keepers. Da kann ich doch diese Antworten nicht kritisieren, sondern nur den weiteren Versuch unternehmen, euren Blickwinkel anhand von Situationsbeschreibungen zu erweitern.

  • Meistens kommt der Angreifer "mit Tempo" auf den TW zu und der Keeper ist der "Prellbock"! Hier war es umgekeht, weil der Torwart mit Tempo auf den Angreifer zukam. Unter Gegnerdruck faustet ein TW den Ball. Das Risiko einer Verletzung ist hier beim Angreifer höher.


    Also, rein von der Physik her ist es vollkommen egal, welcher Gegenstand sich beim plastischen Stoß mit welchem Tempo bewegt, es kommt nur auf die Geschwindigkeitsdifferenz beim Zusammenprall an. Sprich: ob Langerak mit 15 km/h in den stationären (also sich mit 0 km/h bewegenden) Lewandowsik knallt, oder ob Jackson Martinez mit 10 km/h in den mit 5 km/h auf ihn zu rutschenden Manuel Neuer läuft, macht physikalisch keinen Unterschied. Wobei die Protagonisten in dieser Betrachtung als Massepunkte betrachtet werden. Um das Verletzungsrisiko zu beurteilen, ist eine solche Betrachtung natürlich unsinnig, da kommt es darauf an, wo der Aufprall jeweils stattfindet und wie groß die aufeinander treffenden Flächen sind, zusätzlich noch die Beschaffenheit des aufeinander treffenden Materials (z.B. harte Kniescheibe gegen "weichen" Oberschenkel) sowie der Masse und damit der Trägheit der aufeinander treffenden Objekte. Desweiteren kann es eine Rolle spielen, ob die Spieler den Kontakt kommen sehen. Dann können sie nämlich in Vorbereitung darauf die Muskeln anspannen oder eine Schutzhaltung einnehmen. Das konnte Lewandowski nicht -- hätte er den Zusammenprall sehen kommen, so hätten seine Kiefermuskeln wohl einen Gutteil des Schocks absorbiert, den so der Knochen abbekam.


    Das hat jetzt alles überhaupt nichts mit der Bewertung der Aktionen zu tun, ich möchte nur darauf hinweisen, dass es für das Verletzungsrisiko unerheblich ist, wer auf wen zukommt.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn


    Vielen Dank für deine Hinweise.


    Sicherlich könnte man sich besser schützen, wenn man vorher genau wüßte, wo ein Körperkontakt stattfindet. Ohne Zweifel spielen Muskeln beim Schutzreflex eine entscheidende Rolle. Jedoch gilt zum einen das Hauptaugenmerk dem Ball und zum Anderen das Kalkül das Spielgerät als Erster zu erreichen. Gleichzeitig will man sich schützen, aber auch seinen Gegner nicht verletzen. Doch gelingt dies auch immer?


    Bei den Hochleistungssportlern sollte man davon ausgehen, dass sie das jeweilige Risiko kennen. Nicht umsonst heißt es: "Fussball ist Tagesgeschäft". Besonders bitter ist es, wenn das Verschulden allein beim Gegner lag. Dennoch muß auch hier die Frage erlaubt sein, wo sich der Leistungsdruck negativ auswirkt und resultierend aus der Antwort, wie hoch der Druck sein darf?


    Ich sehe es als interdisziplinäre Aufgabe aller Interessensgruppen im Fussball an, die Quote der Spieler zu erhöhen, die ihre Karriere dann beenden können, wenn sie es wollen, statt als Sportinvalide den Anderen zuschauen zu müssen. Regeln, die für einen höheren Verletzungschutz sorgen, sollten generell diskutiert werden.

  • Da bin ich voll bei dir. Da Fußball aber eine Kontaktsportart ist, wird das rechte Maß an Körperlichkeit stets auch Gegenstand der Interpretation von Beteiligten und Beobachtern sein. Generell kann man jedoch, denke ich, sagen, dass im Schnitt diejenigen, die das Unheil kommen sehen, sich weniger stark verletzen als diejenigen, die unvorbereitet getroffen werden. Und die, von denen die Aktion ausgeht, leiden typischerweise auch weniger als die Opfer der Fouls. Gegenbeispiele findet man zwar schnell, aber statistisch dürfte das so sein, meine ich. Nur so als Beobachtung.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Schon wieder entscheidet der "Offensivpfiff" beim Relegationsspiel zwischen Karlsruhe und dem Hamburger SV beim Relegationsspiel über die Liga und Millionen!


    Eine recht seltsame "Handauslegung" (Arm war zum Zeitpunkt des Ballkontakts beim Schuß aus kurzer Distanz am Körper und vergrößerte so nicht die Trefferfläche. Der Freistoß an der Strafraumgrenze führte zum Ausgleich und verschaffte dem eigentlich bereits schlagenen HSV die "zweite Luft".


    Hätte man beim ersten Pfiff vielleicht noch von einer falschen Tatsachenentscheidung (Schiri hatte nicht die beste Sicht) sprechen, so war der Elfmeterpfiff (widerum wegen Handspiels) ebenfalls überflüssig. (Auch wenn er hier ohne sportliche Bedeutung war)


    Man ist den "Schwalben" bereits in der jüngsten Zeit an den Kragen gegangen. Nunmehr sollte es fürs Handspiel im torgefährlichen Raum wieder einfache, klare Regeln geben. Der Arm bzw. die Hand muß durch eine unnatürliche Bewegung klar zum Ball gehen!

  • @Don


    Vielen dank für den Link.


    Bekomme Kopfschmerzen, wenn die Schiedsrichter (weiterhin) das normale TW-Verhalten als rustikales Verhalten beurteilen. Denn in den genannten Beispielen geht ein Angreifer, wohlwissend das er gar nicht an den Ball kommen kann, um seinem Trainer einen außergewöhnlichen Einsatz zu zeigen, mit dem Kopf zum Ball. Wie würde entschieden, wenn ein Spieler 10 cm über der Grasnarbe mit dem Kopf zum Ball nhechtet, den ein anderer Spieler gerade mit dem Fuß wegschießt? Soll jetzt die Gefahr einer Verletzung per Schiedsrichterpfiff unterbunden werden? Wenn ja, wie verunsichert werden die Akteure danach agnieren?


    Wie wäre es, wenn die Schiedsrichter sich einmal mit den TW-Trainern und den Torleuten an einen Tisch setzen, anstand weiterhin über ihre Köpfe hinweg einseitige Regelveränderungen zu beschließen?


    Vielleicht würden die Schiedsrichter in diesen Gesprächen ganz nebenbei erfahren, dass es weitaus mehr Torleute gibt, die aufgrund falscher Regeln als Sportinvalide ihre Karriere beenden müssen? Daran sind einseitige Regelauslegungen nicht ganz


    Der Keeper muß nicht "wie ein rohes Ei" behandelt werden, jedoch muß man seine zugewiesene Funktion, auch mit den Händen einen Ball abwehren zu dürfen, in angemessener Weise berücksichtigen. Gleiches gilt für das 1 gegen 1. Denn anders als beim Feldspieler, der auch im Laufduell mit dem Gegenspieler einen Ball erobern kann, steht dem Keeper zum Kontaktzeitpunkt nur eine bestimmte Torfläche, die er zustellen kann, zur Verfügung.


    Auch die Kommentare zu den weiteren Veränderungen bereiten Sorgen. Die Torlinientechnik ist nur in Verbindung mit dem Videobeweis wirklich sicher. Denn wer sich allein auf die Technik verläßt, der wird selbst dann ein Tor pfeifen, wenn der Ball nicht hinter der Linie war oder aber ein anderes Tor nicht geben, obwohl der Ball hinter der Linie war. Jede neue Technik hat ihre "Kinderkrankheiten" und weißt Mängel auf. Warum sollte es bei der Einführung der Torlinientechnik anders sein? Die Weigerung des Videobeweises ist für mich widerum ein Zeichen, dass man in der obersten Führung nach wie vor nicht gewillt ist, sich Freiräume offen zu halten, um nicht unnötige Fehlbarkeiten zugeben zu müssen.


    Wie ein Halten oder Zupfen zu bewerten ist, auch dazu kann eine 3 D - Video-Analyse rasch Klarheit verschaffen, da hier die Position bzw. Abstände in der Aktion besser beurteilt werden können. Hat man diese Bilder nicht zur Verfügung und muß sich trotz häuig eingeschränkten Sichtfeldes auf sein Gefühl verlassen, wird ein falscher Pfiff auch weiterhin über Millionen, ja manchmal sogar über den Ruin eines Vereins entscheiden.


    Klar, der Schiedsrichterjob, insbesondere auf höchstem Level ist schwieriger geworden. Insbesondere durch die Erhöhung der Passfrequenz wird es für den Unparteiischen immer schwieriger im Falle eines möglichen Regelverstoßes in einer günstigen Position zur Entscheidungsfindung zu stehen. Wer hierbei nicht die vorhandenen Möglichkeiten ausschöpft, macht nicht nur die Teams, sondern auch ihre Fans unglücklich, weil sie sich nach jedem Spieltag über krasse Fehlentscheidungen ärgern müssen. Selbst, wenn es nicht zu 100 % richtigen Entscheidungen kommen kann, so wird es durch Technikeinsatz zu einer deutlichen Reduzierung kommen können! Zumindest in der 1. Bundesliga wird sehr viel Geld ausgegeben, um durch harte Arbeit vernünftig planen und sich auf dabei auf gute Schiedsrichterarbeit verlassen zu können. Wenn es Entscheidungshilfen gibt, sollte man sie auf jeden Fall nutzen!

  • Bekomme Kopfschmerzen, wenn die Schiedsrichter (weiterhin) das normale TW-Verhalten als rustikales Verhalten beurteilen. Denn in den genannten Beispielen geht ein Angreifer, wohlwissend das er gar nicht an den Ball kommen kann, um seinem Trainer einen außergewöhnlichen Einsatz zu zeigen, mit dem Kopf zum Ball.

    Ich bin sicher, dass wir hier nicht auf einen Nenner kommen, aber so kann man das nicht stehen lassen. Denn da hast Du offenbar komplett andere Szenen gesehen als ich. Sowohl Lewandowski als auch Higuain haben seihr wohl eine Chance auf den Ball. Langerak bzw. Neuer sind mit den Händen schneller da, soweit kein Problem. Aber die TW räumen die Angreifer vollkommen rücksichtlos ab. Und in beiden Fällen hat man den Eindruck, dass das auch vom TW so gewollt war, d.h. er hat nicht versehentlich auch den Angreifer getroffen, sondern seine Aktion bewusst so angelegt, dass er den Angreifer trifft. Ich finde es gut, wenn hier die Angreifer zukünftig besser geschützt werden.


    Grüße
    Oliver

  • @Oliver
    Sag mir, welche Alternative der TW hier gehabt hätte, wäre er nicht zum Ball gegangen? Ich kann`s dir sagen! Während der Angreifer im Sprung mit den Armen seinen Rippenbereich schützen kann, ist der Rippenbereich des Keepers bei der Streckbewegung während des Faustens völlig ungeschützt. Eine typische TW-Verletzung, die früher leider häufig zum Karriereende führt, sind Trümmerverletzungen an den Rippenspitzen. Mag die Sportmedizin heutzutage auch weiter sein, so finde ich eine Regelung, bei der der TW, der nun einmal nicht anders als frontal zum Ball gehen kann, ein erhöhtes Risiko durch offene oder versteckte Angreiferfouls (weil sonst gar keine Chance besteht mit dem Kopf an den Ball zu gelangen) trägt. Für mich ist die Sache sehr viel einfacher: bringt man dem Angreifer bei, dass er bei derlei aussichtslosen Situationen vom Ball wegzubleiben hat, dann kann die Situation vollkommen gefahrlos für Angreifer und Keeper geklärt werden. Ändert man das Regelwerk zum Nachteil der Torleute, wird sich die Anzahl von Langzeitverletzten oder Sportinvaliden deutlich erhöhen.

  • @Oliver
    bringt man dem Angreifer bei, dass er bei derlei aussichtslosen Situationen vom Ball wegzubleiben hat, dann kann die Situation vollkommen gefahrlos für Angreifer und Keeper geklärt werden. Ändert man das Regelwerk zum Nachteil der Torleute, wird sich die Anzahl von Langzeitverletzten oder Sportinvaliden deutlich erhöhen.


    Vielleicht stehe ich wegen der hitze auf dem Schlauch...


    Aber, dieser Argumentationsansatz - wenn man soclhe Situationen einer Partei schon grundsätzlich verbieten will und nicht sitautib entscheiden will, wer zuerst am Ball war, oä - ist doch in beide Richtungen gangbar.


    Warum muss oder sollte denn unbedingt der Stürmer zurückziehen müssen, um Gefahren zu vermeiden?


    Bzw. welches Argument habe ich überlesen, dass eben die Lösung ausschließt, dass der Fänger eben nicht so reingehen darf?


    War7um soll ausgerechnet der Fänger noch weiter bevorteilt werden, wo er doch schon die Hände benutzen darf. - Man könnte ja auch argumentieren, dass er ja genauso, wie die ANgreifen auch mit dem Kopf den Ball spielen darf, wenn das so gefährlich ist für seinen Rippenbereich. Er muss die Hände ja nicht benutzen, das ist ein Vorteil den er eh schon hat.




    Wenn man schon so wie du argumentierst, und diese Situationen unterbinden will, warum diskutierst du nur Lösungsmöglichkeiten, die den Angreifen in seinem Handlungsspielrauzm eingrenzen?
    Warum sind die Fänger völlig außen vor, in jeglichen Gedankenkostrukt?



    Mal unanhangig von dieser Thematik, ist das nie ein gewinnbringender Ansatz, wenn man nicht in alle Richtungen diskutiert und nachdenkt, sondern eben eine schon eine einzige und manifestierte Lösung präsentiert, bevor man sich überhaupt mit der Problematik ausreichend, vielfältig und vor allem ergebnisoffen auseinandergesetzt hat.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill