Mit 6 Jahren schon in eine U7 Mannschaft (NLZ) wechseln?

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Hallo liebe Foren-Gemeinde,


    ich möchte euch kurz unsere Situation schildern und eure Meinungen einholen. Sollte es schon ein ähnliches Thema dazu geben, reicht mir natürlich auch ein Link:-).


    Mein Sohn (wird im Sommer 6 Jahre, Jahrgang 2008) spielt seit ca. 2 Jahren mit Begeisterung Fußball. Das zweimal wöchentliche Training und die Spiele am Wochenende sind für ihn das absolute Highlight in der Woche. Wir versuchen ihn in dem Sinne zu unterstützen, dass entweder meine Frau oder ich immer dabei sind. Zusätzlich werde ich vom Sohnemann bestimmt noch 1-2 mal die Woche verpflichtet, mit ihm ordentlich zu kicken. Seine jetzige Mannschaft und das Trainerteam sind wirklich toll und der Fußballplatz ist nur ca. 10 Minuten von unser Wohnung entfernt. Außerdem spielt sein bester Freund noch in der Mannschaft.


    Ich denke schon, dass er einen recht guten Ball für sein Alter spielt. Er ist technisch und koordinativ schon recht weit für sein Alter und gehört damit schon zu den besten Spielern seiner Mannschaft (ich bemesse das nicht, an der Anzahl seiner Tore.....denn er schießt eine Menge davon).


    Vor einigen Wochen kam der Trainer seiner Mannschaft auf uns zu und teilte mir mit, dass ein NLZ (2. Bundesliga) meinen Sohn gerne für einen Sichtungstag einladen würde. Wir stimmten diesen zu und kurze Zeit später war es soweit. Mein Sohn hat an diesem Tag wohl einen ordentlichen Eindruck hinterlassen und wurde zu einem weiteren Probetraining eingeladen. Auch hier war er zumindest "auffällig". "Ende vom Lied", er hat jetzt die Möglichkeit nach den Sommerferien in der U7 des betreffenden Vereins zu trainieren und zu spielen. Die Entfernung beträgt mit dem Auto ca. 30 Minuten.


    Was haltet ihr davon? Sollte man noch warten oder die Möglichkeit wahrnehmen? Wichtig ist hier noch zu erwähnen, dass er nach den Sommerferien in die Schule kommt.


    Eins vorweg, ich bin kein Vater, der mit aller Macht seinen Sohn in den Leistungbereich "hineinheben" möchte. Da ich selbst ein leidenschaftlicher Fußballer war, möchte ich ihn nur unterstützen.


    In diesem Sinne, schönes Wochenende.


    Viele Grüße


    Laika


    P.S.: Sollte ich irgendwas wesentliches vergessen haben, bitte einfach schreiben:-)

  • Erstmal möchte ich den Sohn mal zu einem Vater mit einer guten Haltung gratulieren, das klingt mir sehr gut. Unterstützen, Gelegenheiten nutzen, aber eben auch mal überlegen, welche Gelegenheit man auch mal auslassen sollte.


    Zunächst mal finde ich einen Wechsel in der F-Jugend grundsätzlich zu früh. Grundsätzlich heißt aber nicht immer. Sollte das Training beim anderen Verein wesentlich besser sein, mag es sich vielleicht lohnen. Allerdings sind 30 Minuten für mich zwar nicht völlig unverantwortlich, aber für euch als Eltern und das Kind schon ein enormer Aufwand. Also da müsste der Unterschied im Training schon enorm sein. Wenn das Training im jetzigen Verein aber eine ordentliche Qualität hat würde ich doch sehr dazu tendieren, in dem Alter noch nicht zu wechseln. Wenn etwa im jetzigen Verein kein Wert auf Beidfüßigkeit gelegt wird, wäre das für mich problematisch. Denn da kann man meines Erachtens schon in jungen Jahren tatsächlich etwas liegenlassen, was dann später schwer nachzuholen ist (wobei man da aber natürlich auch selbst drauf achten kann ggf., wenn es im Training nicht so arg gefordert wird).


    Vielleicht kann man ja mit dem anderen Verein in Kontakt bleiben und einen Wechsel zu einem späteren Zeitpunkt ins Auge fassen.

  • Ich erzähle dir das jetzt mal als Tante eines Mädches das bei Hoffenheim spielt. Sie hat bei den Jungs angefangen und ist Hoffenheim wohl aufgefallen als sie 10 (oder 11) war und ist dann entgültig mit 12 dorthin gewechselt
    Ein früher Wechsel kann gut gehen, bis hin das man es bis in die 1 (oder erstmal 2) Mannschaft schafft, aber es kann natürlich auch passieren das man auf dem Weg aussortiert wird
    Bei meiner Nichte findet im Jugendbereich jedes halbe Jahr (ungefähr) ein Gespräch mit den Beteiligten der jeweiligen Mannschaft,den Eltern und der Spielerin statt wo über die Entwicklung seit dem letzten Gespräch geredet wird, ob man eine Zukunft im Verein hat und so weiter. Abgesehen davon wird auch das Soziale beachtet und wie die Spieler sich verhalten
    Es wird versucht alles so Kindgerecht wie möglich zu machen, was unter anderem dank mithilfe eines Jugendförderverein der unter anderem auch das schulische unterstützt möglich ist, aber es ist deutlich das es um mehr als nur Spaß geht und es ist allen bewusst das sie NIE wissen ob sie denn nicht bald aussortiert werden
    Das Nachwuchsleistungszentrum bietet an die Spieler/innen an verschiedenen Treffpunkten abzuholen und dann auch wieder dorthin zu fahren was die Eltern etwas entlastet denn so müssen sie nur zu diesen Treffpunkten fahren und wenn die Kinder alt genug sind können sie alleine dorthin fahren da es sich eigentlich immer um Bahnhöfe oder Plätze die gut mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sind handelt
    Ein anderen Faktor sehe ich darin wie es das Kind aushält mit dem Druck umzugehen, natürlich ist der in einer U7 sicher noch nicht SO hoch wie im höheren Alter aber es gibt Spieler/innen die diesen Druck nicht aushalten auch wenn der Verein noch so gute Jugendarbeit leistet
    Ich kann dir aber auch einen Fall nennen der sehr positiv gelaufen ist: Mannschaftskameradin meiner Nichte fing direkt mit 10 an bei Hoffenheim Fußball zu spielen nachdem sie vorher eine andere Sportart ausübte. Seitdem durchlief sie die Jugendmannschaften sehr sehr gut und wurde jetzt zur Sichtung der Nationalmannschaft eingeladen

  • Hallo,
    Mein Sohn ist zur U9 gewechselt und war nach 2 Jahren wieder draussen. Er hat viel mitgenommen und wir bereuen die Zeit nicht, manchmal sind wir auch alle ein bisschen wehmuetig. Jetzt das ABER : er hat auf vieles verzichtet und durfte viele Sachen , die andere eben so taten, nicht tun. Viele Kindergeburtstage ohne ihn, extrem viel Fahrdienst fuer uns, Familienzeit passte sich seinem Terminkalender an. Ich hab auch noch einen 2007er , der könnte die Konsequenzen noch nicht absehen und für den würden wir das Thema vertagen . Vielleicht kann man ja auch in Kontakt bleiben und noch 1/2/3 Jahre warten, Ist ja noch immer frueh . Ich kenn gar Keine u7 , hier fangen alle Mit u8 Oder u9 an . Alles Gute ..

  • Ich würde es auch eher bleiben lassen. Zum einen liest sich die aktuelle Situation in Eurem Verein doch sehr positiv (bester Freund, kurze Wege, offenbar hat er Spaß). Und zum anderen ist der Aufwand mit 30 Min Autofahrt bei einem 6-jährigen ziemlich hoch. Und zum dritten ist es ohnehin extrem früh. Viele NLZs fangen ja ohnehin erst mit U10 oder noch später an.


    Unser Sohn ist vor 2 Jahren in die U10 eines NLZs gewechselt, selbst das hat mir noch ziemlich Bauchschmerzem bereitet, weil ich es als zu früh empfand. Aber die Situation in unserem Heimatverein war so verfahren, dass uns der Wechsel die beste Alternative zu sein schien. Ich sehe jetzt, wie viele Jungs in U10/U11/U12 von außen ins NLZ kommen. Dein Sohn verpasst da nichts. Solange er sich im Heimatverein wohl fühlt und gut entwickelt, würde ich nichts überstürzen. Wenn er gut ist, nehmen sie ihn später immer noch mit Kusshand.


    Grüße
    Oliver

  • Guten Morgen,


    ist es nicht ein wenig zu früh zu wechseln?


    Ich kenne hier in Unterfranken, dass die Kinder in ein NLZ erst mit 12 Jahren gehen. E1 Jugendliche werden -zentral- gesichtet, alle an einem Tag, dann wird es irgendwann nach paar Monaten bekanntgegeben, ob das Kind dabei ist, oder nicht. Als D2 Jugendliche macht man dann Training in einem bayerischen NLZ-Stützpunkt. Diese müssen ihren Heimatverein nicht verlassen und dürfen dann 1x wöchentlich beim Stützpunkt trainieren. Dieser Stützpunkt ist immer in der Nähe des Heimatortes, sodass man nur 1x in der Woche, paar Kilometer fahren muss.


    hier ein Link dazu:


    https://www.bfv.de/cms/seiten/…derung_kompakt_65825.html



    Quelle: BFV.de




    Gruß,


    Uzunbacak

  • Es kommt sicher immer auch darauf an, wie die Qualität des Trainings im Verein ist. Schau Dir die Arbeit im NLZ genauer an und vergleiche. In der Regel dürfte es so sein, das das Team dort homogener zusammengestellt ist und das Kind somit besser gefördert werden kann.
    Eine Fahrtzeit von 30 Minuten sollte noch kein Problem sein, wenn es sich zeitlich durch die Eltern organisieren lässt.
    Auch mit der einen Freundschaft im derzeitigen Team würde ich es nicht so eng sehen. Wirkliche Freundschaft besteht auch über den Fußball hinaus, kann sich auch schnell ändern...


    Bei meinen Jungs stand Fußball bisher immer an erster Stelle. Da stand alles Andere, außer Schule, fast immer hintenan. Deshalb haben sie trotzdem alle noch ihre Freunde, auch wenn sie weniger Zeit miteinander verbringen können.


    Nur Du kannst hier Dein Kind einschätzen. Sicherlich kannst Du auch noch das eine oder andere Training im NLZ besuchen, bevor Du Dich endgültig festlegst.


    Eine Garantie, dann wirklich das Richtige getan zu haben, gibt es trotzdem nicht.

  • eigendlich kann man keinen Rat geben, es ist ein Entscheidung die das Elternhaus ganz alleine fällen muss.


    welche Entscheidung richtig war, wird sich erst im nachhinein feststellen lassen, wenn überhaupt.


    man sollte jedoch wissen, dass mit 6 Jahren der derzeitige Leistungsstand eines Kindes wenig über die zukünftige fussballerische Entwicklung eines Kindes aussagt


    man darf auch aus der Erfahrung mit vergleichbaren Vereinen davon ausgehen, dass von der jetzigen U 6


    nur ganz wenige in der C dieses Vereines landen.


    In der hiesigen Regionalliga B-Mannschaft, spielen nur noch relativ wenige Spieler, die zur D-Jugend hin in diesen


    Verein gewechselt sind, und das waren damals ausschliesslich Stützpunktspieler, die meisten sind später dazugestossen




    ausgehend von den Rückmeldungen, die ich jetzt von meinen 23 und 17 jährigen Söhnen, mit


    denen ich jetzt 10 Jahre lang jedes Jahr neu vor diesen Entscheidungen stand, (und unterschiedliche Wege gingen )


    würde ich persönlich nie und nimmer einem 6jährigen diesen Schritt zumuten ausser er befände sich zur Zeit in einem Chaotenverein.

  • Falls es fuer Euch generell in Frage kommt : Mit 30 Minuten Fahrzeit (hatten wir auch) kann ich aber auch nur raten, dass mal probezufahren. Also hin zum Trainingsgelaende, theoretisches Training absitzen und dann wieder 30 min zurück. Mit Duschen etc. sind da schnell 3,5 oder 4 std zusammen, Staus nicht eingerechnet. Es klingt nicht viel, aber mit Arbeit, Geschwisterkindern und auch Schule ist das auch nicht "locker"...
    Fahrgemeinschaften kann man i.d.R ja vorher nicht planen und Fahrdienst in der U7 Kann Ich mir definitiv nicht vorstellen =) ...

  • Als NLZ Trainer kann ich nur davon abraten schon in ein NLZ zu gehen in diesem Alter.
    Die Drop Out Quote ist enorm hoch und viele Profivereine gehen davon weg unterhalb der U11 überhaupt Teams zu haben.
    Von 100 Spielern in diesem Alter kommt in der eigenen U19 maximal einer an - über den Sprung in den Profibereich brauchen wir da noch garnicht reden.
    Oft werden die Kinder nach 1-2 Jahren wieder aussortiert.


    Ich kann nur dazu raten - lasst den Jungen im Verein, ggf. gibt es einen "Förderkader" in dem ein NLZ Trainer einmal die Woche mit Perspektivspielern ein Training macht - dieses würde ich wahrnehmen.
    Entweder ist euer Sohn so gut, das er in 3-4 Jahren auch den Übertritt schafft - oder er war es nie und erspart sich auch einiges an Frust!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Baert


    so ist es. hab sogar 1 Jahr pro Woche ein Training mitgemacht. Angebot des Vereins, als mir ein Wechsel zu früh erschien.


    danach war ich wesentlich schlauer.


    wichtiger erscheint mir jedoch was einem 6 jährigen Kind zugemutet wird.


    Eintritt ins Schulleben, gleichzeitig total komplettes neues Umfeld in seinem Hobby.


    da brauch kein Druck von aussen zu kommen, das Kind setzt sich selbst automatisch unter Druck, und das mit 6 Jahren.


    besseres Fussball spielen können, rechtfertigt nicht alles.

  • guenter :Ist so, rechtfertigt auch nicht alles..... manche Sachen (z.b. Gruppenbildung in Schule oder Verein ) kann man anschließend auch schlecht wieder aendern. Alle spielten im Verein vor Ort, meiner wurde im superduper Trainingsoutfit dran vorbeikutschiert....
    Und bei nem 6-jaehrigen .... 8o

  • Zodiak


    auf deinen Beitrag hier habe ich schon gewartet.


    ich finde nämlich die Sichtweise eines Trainers, der aus dieser Ebene kommt sehr aussagekräftig.


    wusste eigendlich auch, wie sie aussfällt, weil sie nämlich genau das beschreibt was abgeht.


    Gute Spieler bekommen nämlich auch noch mit 16 Jahren ständig Anfragen von betreffenden Vereinen.

  • Gibt genug Trainer auf dem Niveau die das anders sehen!
    Aber ich verschließe vor der Realität die Augen nicht und versuche mir selbst diese "Ehrlichkeit" zu bewahren.
    Ich finde zwar das diese Vereine auch in diesen Altersklassen Teams haben sollten - aber dort müssen Leute mit der richtigen Einstellung und gutem Umgang mit Kindern her - und eher würde ich es als "Förderkader" aufbauen der zusätzliche Trainings und "Lehrgänge" anbietet, die Spieler aber in ihrem Heimatverein bleiben.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich denke folgendendes:


    1. Ein Kind entwickelt sich ein großes Stück von selbst...ohne gewaltiges Zutun von Trainern. Sie wachsen, werden reifer, die geistige Kraft wächst mit. Das geschieht exakt so auch ohne das tolle Trikot vom Profiverein/Leistungszentrum...ohne Benzinkostenübernahme und ohne deren tolle Trainer und Zukunftsversprechen und dolle achso wichtige Gespräche zum Wohle des lieben süssen Lütten, garantiert. Der entwickelt sich zu Hause bei Mama und auf der heimischen Wiese genauso toll. Vielleicht sogar noch viel besser als beim tollen Verein....LEISTUNGSVEREIN oder wie sie sonst so heissen...diese scheinheiligen Sozialvorgaukler!


    2. Ich glaube nicht daran, dass man aus einem Golf einen Porsche macht....auch kein Profiverein. Entsprechend ist der Spieler der gesichtet wird, auch noch in 4 oder 7 Jahren ein Guter....und man kann sich dann immer noch unterhalten. Oder...er ist es halt nicht mehr so und wäre von diesem Verein dann halt später wieder fortgeschickt worden. DAVON kenne ich einige. Sie kommen zu 99 Prozent alle wieder zurück, nur ...welchen Preis zahlten sie dafür! Für diese Rechnung sind zunächst mal die Eltern allein verantwortlich, ...so sehe ich das!


    3. Ist eine Profikarriere beim Fußball bei sehr sehr sehr sehr vielen Menschen nicht das Richtige. Um das heraus zu bekommen, dürfte es mehr Zeit kosten, als es das der Fall ist, so man 6 Jahre alt ist. Ich denke einfach, dass Kinder in ihrem behüteten Umfeld genau richtig aufgehoben sind. 6 Jahre, 8 Jahre...da ist das warme Nest noch nicht der Verein. Ein LZ kocht doch auch nur mit Wasser. Wenn`s um die Ecke wäre, ok, vielleicht tickt der Trainer dort gut und es hätte den Vorteil, dass dieser sich wohl einem Konzept untergeordnet hat bzw. diese lebt, was vermutlich eher von Vorteil ist...muß es aber nicht in jedem Fall, so der Trainer einfach ein toller Mensch wäre, egal wo er trainiert.


    4. Mir ist dieses Getue und dieses Machen einiger Profivereine zu wider, es ekelt und kotzt mich an, diese dämliche Wichtigtuerei.
    Vergesst mal nicht, dass die nur eines im Kopf haben, ihren Verein, ihre Liga, ihre Kohle, ihre Sponsoren. Wären die ach so sozial, würden die sich
    eine andere Philo ausdenken, um die vermeidlichen Talente zu fördern, ...bis an sich zu binden. Da gäbe es noch andere Denkmodelle, ...ABER...die
    Kosten Geld. Da winkt man dann lieber mit gelb-schwarzem Trikot und ein bischen Spritgeld, prima. Und so -sorry- dämliche Eltern lassen zu, dass ihre
    Koten mehrfach die Woche dann 250 km zum Training fahren und das für 12jährige. DAS sollte man eigentlich mal dem Jugendamt melden!


    Ich sehe das aus dem Blickwinkel des Landeies. Wäre ein Verein direkt vor der Tür, bitteschön....scheiss egal, wer das meint solls tun. Fahrtzeiten von über 15 Minuten (Zug, Auto, Fahrrad, zu fuß) wären für mich indiskutabel, vor allem für Kinder bis einschließlich der C! Da kann ich nur abraten und ich kann das ehrlich gesagt weder als Mensch, als Trainer, als Erwachsener, als mehrfacher Elternteil etwas weniger als nicht nachvollziehen, für mich ein Nogo und ehrlich gesagt...verurteile ich das.


    Anders wäre es für mich, wenn die Strukturen anders wären. Der Gedanke mit dem Stützpunkt ist DIESbezüglich ein Guter. Allerdings sind nicht alle Talente beim Stützpunkt. Ich persönlich hätte vermutlich ein Drittel derer Spieler die dort sind, so nicht als Talente erkannt und cirka ein Drittel ganz andere Spieler dort. Deswegen sind nicht die die ich nicht gewählt hätte oder die Spieler die die nicht wählten schlecht. Deshalb u.a. auch mein Thread mit dem Jugendförderverein (JFV)...wo man Eltern und talentierten Spielern und den Vereinen selbst eine machbare Möglichkeit anbieten würde, hier ein gangbares Modell für Talente vor Ort ...zu gehen. Wie gesagt...ich habe hierbei die Fahrtzeiten und Entfernungen im Kopf, gerade hier im ländlichen, aber auch in der Stadt wäre es für mich unzumutbar für Spieler und Eltern hier für den Fußball lange hin.- und her zu fahren. Da würde ich sagen, schaut lieber in die Schulbücher und macht einen Sport vor der Haustür und träumt von was anderem.

  • Ob richtig oder falsch muss jeder für sich bewerten Andre.
    Deine Abneigung ist mir natürlich bekannt - ich sehe aber eben auch den Bedarf an mehr Förderung.
    Wir haben Spieler bei uns im Verein die bis zu 100km Anfahrt haben - wir sind kein Profiverein, sondern spielen mit der 1. Mannschaft in der höchsten Amateurliga (Regionalliga Bayern) und mit den älteren Jahrgängen der Jugendmannschaften in den oberen Ligen. Wir geben im Jahr 20-30 Spieler quer durch alle Altersklassen in die drei Profivereine nach München (Bayern, 1860 München und Unterhaching) - zum Teil auch nach Ingolstadt und Burghausen - und nehmen circa 15-20 Spieler pro Jahr aus eben diesen Vereinen bei uns auf.
    Wir dienen den wirklich talentierten Spielern im Umkreis als Sprungbrett - viele Spieler kommen mit der Bahn und lernen auf der Anfahrt und der Rückfahrt.
    Übermotivierte Eltern und Trainer findet man nicht nur im Profi und Semi-Profifußball sondern auch in jedem Breitensportverein - der Unterschied ist, das in einem NLZ deutlich besser ausgebildete Trainer sind - was nicht bedeutet, das sie bessere Trainer sind - doch wir haben hier ein paar Leute im Verein, die aus dem Profibereich kommen (Spieler / Trainer) die klare Vorgaben machen, was Belastungsdosierung, Trainingsinhalte etc. anbelangt.


    Wer den Wunsch hegt - auf diesem Niveau sein Hobby auszuüben soll dies tun! Als Spieler in der 3-5. Liga lässt sich auch gutes Geld verdienen um sein Studium zu finanzieren etc.


    Wie man seine Zeit verbringt sollte jedem überlassen sein. Wer das nicht will wird von keinem NLZ der Welt gezwungen dorthin zu wechseln - das ist eine freie Entscheidung. Und für wen das nichts ist - der darf und kann jederzeit gehen.


    Dein Einstellung respektiere ich - sie ist aber eben eine Meinung - ob richtig oder falsch muss jeder für sich beantworten.


    Leistungssport funktioniert anders als Breitensport. Und beides benötigt den anderen Bereich, den bei sportlichem Weiteifern wird es immer einen Leistungsgedanken geben.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • 4. Mir ist dieses Getue und dieses Machen einiger Profivereine zu wider, es ekelt und kotzt mich an, diese dämliche Wichtigtuerei.
    Vergesst mal nicht, dass die nur eines im Kopf haben, ihren Verein, ihre Liga, ihre Kohle, ihre Sponsoren. Wären die ach so sozial, würden die sich
    eine andere Philo ausdenken, um die vermeidlichen Talente zu fördern, ...bis an sich zu binden. Da gäbe es noch andere Denkmodelle, ...ABER...die
    Kosten Geld. Da winkt man dann lieber mit gelb-schwarzem Trikot und ein bischen Spritgeld, prima. Und so -sorry- dämliche Eltern lassen zu, dass ihre
    Koten mehrfach die Woche dann 250 km zum Training fahren und das für 12jährige. DAS sollte man eigentlich mal dem Jugendamt melden!

    Warum dem Jugendamt melden ? Weil es Eltern gibt die ihren Kindern ermöglichen in der Jugend in einem Verein zu spielen der sie best möglichst fördert und bestenfalls als Sprungbrett dafür dient nach der Jugend höherklassig zu spielen? Ein Verein der gute Jugendarbeit leistet ist nicht so wie du ihn beschreibst. Bei Entfernungen die so weit sind das es nicht tragbar ist gibt es die Möglichkeit bei einer Gastfamilie zu wohnen (gerade für junge Spieler kann das natürlich ideal sein) oder falls gegeben im (Vereins)Internat zu wohnen. Wenn es dann auch noch eine Eliteschule in der nähe gibt wäre es natürlich Ideal

  • Zodiak


    ich möchte dir recht geben...es obliegt dem Einzelnen selbst, ich habe nicht recht und nicht unrecht...stimmt schon. Dennoch...schwillt mir halt der Kamm und das liegt halt daran, dass ich gewisse Dinge hier "von`s Land" mitbekomme. Ich äusserte ja, das das Konzept eines LZ -sinngemäß- ein Segen sein kann, wenn ich in diesem Zusammenhang an konzeptionsloses Dasein im ländlichen Verein denke. Und letztlich wäre ein JFV (Jugendförderverein) dem Sinn nach auch nicht anders unterwegs als ein LZ. Es geht mir entsprechend um die Fahrtzeiten und damit verbunden die Kinder und deren manchmal überforderten träumenden Eltern. Die sollten, so sie sich dafür entscheiden...zumindest die Tragweite und Risiken deutlichst kennen. Genau daran zweifel ich.


    Ferner bin ich der Meinung, dass Profivereine abgemahnt gehörten, wenn sie 6 Jährige einladen zum Vorspielen. Das ist dann der zweite Punkt wo ich echt rot sehe. Was soll dieser Mist. Diejenigen die sowas machen, den sollte man Salz unter die Füße kleben und angebunden in einen Ziegenstall sperren, ich denke das siehst du ähnlich. :)



    Warum dem Jugendamt melden ? Weil es Eltern gibt die ihren Kindern ermöglichen in der Jugend in einem Verein zu spielen der sie best möglichst fördert und bestenfalls als Sprungbrett dafür dient nach der Jugend höherklassig zu spielen? Ein Verein der gute Jugendarbeit leistet ist nicht so wie du ihn beschreibst. Bei Entfernungen die so weit sind das es nicht tragbar ist gibt es die Möglichkeit bei einer Gastfamilie zu wohnen (gerade für junge Spieler kann das natürlich ideal sein) oder falls gegeben im (Vereins)Internat zu wohnen. Wenn es dann auch noch eine Eliteschule in der nähe gibt wäre es natürlich Ideal


    Mein Beispiel ist mein Spieler, der in der D Jugend zu einem großen erfolgreichen Verein wechselte, der 120 km einfache Wegstrecke von hier entfernt ist.


    Eltern: Einwanderer, beide sehr nett, ...aber!. Auf Ansprechen..."Aber der Junge will es doch!"


    Darauf ich: "DAS entscheiden Eltern und nicht Kinder mit 12 :!: "


    Zweites Argument war, das die D Jugend in der er das zweite Jahr spielen sollte, den Zuschlag für die Bezirksliga erhielt. Er hätte also im kommenden Jahr


    1. Bezirksliga spielen können (höchste Liga für D Jugendliche in Nrw)
    2. spielte er beim Stützpunkt


    Nun fährt er bis zu viermal die Woche = 1000 Km (ein Fall für das Jugendamt!?) und das neben der Schule als 13jähriger.


    DORT...spielt er nicht mehr beim Stützpunkt. Dort spielt er ...auch in der Bezirksliga = restlos sinnfrei!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Schwachsinn!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Gesichtet wurde er....bei einem bestimmten Turnier der Stützpunkte. Angesprochen wurde nicht -wie üblich- der Stützpunkttrainer...der wie ich gesagt hätte und hat, dass sie bis nach der Förderung durch den Stützpunkt, sprich...NACH der C Jugend neu entscheiden sollten, sondern ich Vereinsfuzzi erhielt hier zu Hause privat einen Anruf von der Jugendabteilung dieses sehr bekannten Bundesligavereins. Ich sollte die Kontaktdaten der Eltern rausrücken, was ich nicht tat;-))).


    Ich fragte die Eltern und die meinten...das der liebe kleine süsse Sohn das doch -entgegen aller Ratschlagenden- doch so gern möchte, obwohl es doch restlos sinnlos ist.


    Ich finde es von diesem Bundesligisten einfach scheisse, so mit Kindern und deren verkappten Eltern umzugehen.


    Kinderarbeit ist verboten....1000 km die Woche sinnfrei fahren aber nicht...das sollte man wirklich mal dem Jugendamt zur Bewertung stecken, ...sagt mir so mein Bauch.


    Die Arbeit dort kann ich nicht beurteilen, ich denke die wird gut sein. Bereisen tun die viele Turniere in Europa...alles klasse, aber das ist nicht das Leben und rein prozentual gesehen auch nicht das Leben, das diesen und viele andere Jungen dort führen werden/erwartet, das ist Fakt. Oder wo landen die Kids letztlich meistens wieder?


    Ferner....gibts hier zwei bis drei Vereine in 30, 50 oder 70 km Entfernung, die zwar nicht als Erstligist, jedoch dennoch gute Jugendarbeit ableisten und deren Jugendabteilungen so hoch spielen, dass die Spieler mit Sicherheit von den Geiern auch noch später bei bestimmten Events gesehen worden wären! :!:


    Übrigens gibts in dem Verein wo mein Spieler hinwechselte kein Internat für 12 oder 13jährige! Die lässt man lieber fahren. ;)8)

  • Als 4-facher Vater und NLZ Trainer widerspreche ich dir hier entschieden - die Verantwortung liegt nicht bei den Vereinen sondern bei den Eltern!
    Du hast recht das viel Mist gemacht wird - und ich spreche nur aus meiner Erfahrung - ich kenne positive Beispiel (zu denen ich mich aktuell zählen würde) und auch viele negative Dinge!


    Aber die Sorgfaltspflicht und der Erziehungsauftrag liegt nicht bei den Trainern eines NLZ.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)