Vatertrainer, positiv oder negativ ?

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  • Ich habe noch keinen Vatertrainer erlebt, der gerecht gegenüber seinem Kind ist. Entweder wurden die Kinder bevorteilt oder benachteilt. Meiner Meinung nach traf in den von mir beobachteten Fällen Letzteres sogar mehr zu.
    Die anderen Kinder haben ihren Vater, mit dem sie auch über Probleme mit dem Trainer sprechen können. Der Trainersohn nicht. Meist werden von ihm besondere Leistungen erwartet, weil es ja der eigene ist. Probleme der Mannschaft werden meist noch zu Haus diskutiert. Wenn die Mannschaft mal über den Trainer reden will, kann sie das nicht, solange dessen Sohn anwesend ist. Und von den anderen Eltern wird dieses Gespann immer besonders beäugt.
    Ich halte den Vatertrainer in vielen Fällen für notwendig. Aber als Idealbesetzung für den Posten sehe ich ihn nicht.

  • Positiv:
    Jede einzelne Minute von Training und Spiel verbringe ich intensiv mit meinem Sohn bei seinem liebsten Hobby.


    Jede einzelne Minute verbringen Nichtvatertrainer in ihrem Hobby als Trainer mit allen Spielern oder überhaupt für den Verein oder beim Training. Da stehen Vatertrainer und die Nichtvatertrainer nebeneinander. Ich sehe keinen Unterschied. Du hast es benannt unter der Rubrik Positiv und ich stelle hiermit heraus, dass es das auch auf der Nichtvaterseite gibt...


    Negativ: Der Hauptgrund des Einstiegs vieler Vatertrainer ist doch wohl, dass es sonst keiner machen würde. Bei mir war das damals zumindest so. Vorher hatte ich ja nur "fremde" Jungs trainiert. Daher mein Einstieg als Trainer von Minikickern. So weit, so gut.


    Bei dir war das damals so...bei mir auch...bei anderen aber nicht. Weil das bei dir oder mir so war, ist das nicht ein Hauptgrund sondern EIN Grund. Niemand führt hierüber Statistik, niemand...nichtmal der DFB...das sind Eindrücke...subjektive Eindrücke, gesammelt aus verschiedenen persönlichen Umfeldern der Berichter. Genauso gibt es Nichtvatertrainer die später Vater werden oder Vatertrainer die später nicht die Mannschaft des Sohnes bedienen oder nie den Sohn trainierten. Davon kenne ich reichlich Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld!


    Es ist auch nicht zufällig, dass dieser Trainertyp seinen Job an den Nagel hängt, wenn sein Kind mit dem Vereinsfussball aufhört.


    Ich kenne ausreichend viele dekadente selbstliebende Nichtvatertrainer die -weil ihr Ego nicht ausreichend gepinselt wurde...sie das ebend nicht geschissen bekamen ihren Job ebenso schmollend und übel nachredend an den Nagel hingen...was aus meiner persönlichen Sicht ebenfalls einen bestimmten Trainertyp darstellt und stellvertretend für diese Gruppe steht. Kommt wohl drauf an, wenn man gerade auf der "Zwölf" stehen hat oder wie?!


    Über 50 % aller Neueinsteiger hängt nach der ersten Saison den Job wieder an den Nagel. Man muß sich fragen warum, statt über Einzelfälle zu sinnieren.


    Genau, ...Einzelfälle die auf Grund ihres Ich`s oftmals aufhören. Typ ungewünscht hat einen Sohn...oder keinen Sohn...ist aber Trainer und hört auf weil.....


    Hört aber nicht auf weil Trainervater oder Nichttrainervater....der Grund des aufhörens kann identisch sein...ist oftmals identisch....und im Ego begraben bzw. zu finden. Und auch das...kann EIN Grund sein. Oftmals hören die sogar berechtigt auf, weil die Gegenüber einen an der Klatsche haben. Genau das nun als DAS THEMA...als das Problem des VATERtrainers darzustellen, ist für mich immer noch nicht richtig. Die Tipps die Guenter noch einfließen lassen will, werden aller vorraussicht gute wertvolle Tipps sein, aber ebend für ALLE und nicht nur für den Vatertrainer. Das zu differenzieren ist falsch, weil ein Vorurteil...begründet in euren persönlichen Erfahrungen aus dem direkten Umfeld...ob das bei TW-Trainer, dem Papst oder bei mir vor der Tür ist.


    Es dürfen dabei auch die Interessen der Kinder dieser Trainerväter nicht außer Acht gelassen werden. Dem Kind bleibt keine Wahl, als dem Vater zu gehorchen und vor versammelter Mannschaft u.U. gerügt zu werden oder bevorzugt zu bekommen. Ein Hauptgrund, warum nur selten Vater und Kind im oberen Jugend- und Seniorenbereich noch gemeinsame Wege im Fussball gehen! Unterstellt man, dass jeder Vater für sein Kind nur das Beste will, dann gehört das Loslassen in eine selbständige Verantwortung über die Freizeit des Kindes zu einem normalen Entwicklungsprozess.


    Auch hier ein Indiz dafür, dass DU TW-Trainer da entsprechende Erfahrungen aus deinem persönlichen Umfeld zum Anlaß nimmst, hier zu pauschalisieren und über einen Kamm zu scheren.


    Ich sage, dass in meinem Umfeld -was ebenso wenig repräsentativ ist- einige Vatertrainer sich gerade wegen ihrer Söhne besonders viel Mühe gaben und geben


    und


    sie konnten durch ihr persönliches Ich sehr gut eine Bevorteilung des Sohnes ausschließen und trainierten und behandelten alle Spieler besonders gleich.


    Einige von den Vatertrainern waren auch in meinem Umfeld so wie du es beschrieben hast, einige Nichtvatertrainer, einige Söldner machten das genauso prima wie andere, die sich durch besonders beschissene Jugendarbeit keinen guten Namen machten und keinen guten Namen auf dem Misthaufen den sie hinterließen machten.


    Was nun? ;)


    Das Thema kann nur sein: Tipps für den Trainer im Umgang mit den Eltern und nicht....Tipps für den Vatertrainer, weil der besonders "anfällig" ist..ich sehe es immer noch so meine Herren.

  • Andre


    Ich denke, ich bin für deine Behauptungen der falsche Ansprechpartner! Komm erst mal runter und ließ einige Beiträge dazu ein zweites mal. Ich hoffe, es gelingt dir den tieferen Sinn dieser Botschaften dann zu erkennen?

  • Sorry; ich garantiere dafür, das mein Puls zu keinem Zeitpunkt nach oben ging....bin weder sauer noch sonst was. Ich wollte mit diesem Vatertrainerdenken einfach mal aufräumen. Wir werden hier wohl auf keinen Nenner kommen.


    Das Thema hier....ist schon verstanden...die Überschrift des Threads ist aber verkehrt...weil aus meiner Sicht durch ein unhaltbares Vorurteil "verseucht".

  • Andre


    Ich hatte bereits gesagt, dass eine Diskussion müssig ist, solange es zum Vatertrainer keine Alternative gibt. Wenn jedoch bereits die Vaterschaft zu einem Kind bereits als positive Trainereigenschaft ermittelt wird, dann wird sie noch verkehrter. Natürlich hast du recht, dass umgekehrt eine Nichtvaterschaft ebenfalls kein Eignungsmerkmal ist. Über den Istzustand sind wir und ja im groben einig.


    Leider bist du nicht den gedanklichen Schritt gegangen, wie man denn nun in der Sache und im Thema weiter kommt. Dort helfen Einzelbeispiele, die meist von ganz vielen individuellen und kaum übertragbaren Faktoren abhängig zu beurteilen sind, kaum weiter.


    Von den theoretischen Ausbildungshilfen einmal abgesehen, findet in den überwiegenden Fällen eine zu geringe, teilweise auch nach falschen Prämissen definierte Hilfe in den Vereinen für Trainer des unteren Jugendbereich statt. Denn einmal abgesehen von ein paar Blödmännern geht kein Trainer zum Training oder zum Spiel mit dem Ansinnen: "heute mache ich aber mal einen richtig schlechten Job"! Das aber das Umgekehrte nicht immer gelingt, damit beschäftigen sich unter anderem Ralf Klohr und mittlerweile auch eine wachsende Zahl anderen Fussballbegeisterer mit teilweise wissenschaftlichem Hintergrund.

  • Ich kann aber nicht über ein Problem sprechen, wenn der Grundansatz -aus meiner Sicht falsch- ist!


    Hier soll der Vatertrainer als Problemherd bzw. derjenige sein, der spezielle Probleme haben soll.


    Das Problem sind -wie ich ausführte-...aber nicht die Vatertrainer...das Problem besteht nicht für Vatertrainer,


    sondern


    das Problem sind bestimmte/besteht für bestimmte Trainertypen ...bis.....das/die Problem(e) bestehen für Trainer usw..


    Den Vatertrainer hier als Problem oder jemanden herauszustellen, der als Einziger ein Problem hat, weil er Vater und Trainer ist, ist aus meiner Sicht halt falsch.


    Das habe ich begründet und weil ich das so sehe, kann ich auf deine Bitte auch nicht eingehen. Ich wollte das so herausstellen, was hiermit geschehen ist.


    Schon die Überschrift diffamiert so zu sagen den Vater als Trainer...ob als Problemherd oder jemand, der besondere Probleme hat.


    Antworten sollten dann die, die hier den Vatertrainer als Problemer sehen (als Grund für ein Problem) oder seine vermeidlich besondere Situation als Vater und Trainer beäugen....die ich aber dem entgegen als nicht besondere Situation sehe, sondern allgemein den Trainer in den Focus setze, da diese Problemstellungen aus meiner sicht nicht dem Vatertrainer gelten, sondern allgemein allen Trainern mit Problemen.


    P.S. Ich würde sagen...lassen wir`s ;) .

    4 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Meine Meinung dazu den eigenen Sohn zu trainieren:


    In der G-jugend ist das o.k., ab spätestens U9 sehe ich das sehr kritisch.



    Und zwar aus der Perspektive des Sohnes kann es nicht optimal sein, für dessen Entwicklung - und ich meine nicht primär die fussballspezifische.


    Kinder können die sachliche Kritik des Vaters nicht von der emotionalen Vater-Sohn-Beziehung trennen.


    Entwicklungspsychologisch kann es in meinen Augen also nicht förderlich sein, als Vater seinen Sohn zu trainieren. Es mag richtig sein, dass dieses von mir angesprochene Problem in manchen Fällen eher weniger, in manchen Fällen eher ausgeprägter vorhanden ist. Aber so oder so, wäre die Entwicklung des Kindes mit einem fremden Trainer besser.




    Wenn ich nicht gerade in einer sehr ländlichen region wohne und der nächste Fussballverein Meilen weg ist (und mein Verein keinen anderen Trainer außer mir findet) würde ich persönlich nie mein Kind trainieren. (zumindest nicht ab U9, allerspätesten U10).

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Wie soll der Fußball an der Basis denn ohne Vatertrainer funktionieren? Da der Fußball in Deutschland föderal organisiert und von Ehrenamtlern autonom geführt ist, ist das doch gar nicht anders möglich. Ein Fußballverein an der Basis ist ein Verein für die Menschen die dort wohnen. Dass ein ausgebildeter neutraler Trainer in den meisten Fällen besser ist, ist klar. Diesen Zustand kann nur ein Verein mit höheren Ambitionen und Geld erreichen. Solche Vereine brauchen eine zuverlässige starke Führung. Das gibt es immer wieder mal, ist aber an der Basis nicht die Regel.


    Der Vatertrainer ist an der Basis die Regel. Dieser Vatertrainer müsste von Beginn an vernüftig geleitet und nicht sich selbst überlassen werden. Hier müsste meiner Meinung nach ein Mindestmaß an Ausbildung Pflicht sein, auch auf die Gefahr hin, dass die Kinder nicht am Regelspielbetrieb teilnehmen könnten. Am Regelspielbetrieb dürfte nur eine Mannschaft mit einem ausgebildeten Trainer teinehmen. Diese einfache Ausbildung sollte mit einer Selbsverpflichtungserklärung abgeschlossen werden: "Ich verpflichte mich, das Training und den Spielbetrieb, mit den mir anvertrauten Kindern, altersgemäß und kindgerecht zu gestalten." Mit den heutigen technischen Möglichkeiten (Internet) die richtigen Inhalte zu vermitteln ist relativ einfach.


    Wichtig ist, dass die Vatertrainer aus der Anonymität herausgeholt und ernst genommen werden.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

  • Ich habe noch nie verstanden, warum jemand der mit den Jungs vom Dorf nur etwas Fussball spielen will, sich immer gleich auch einem Verein an die Brust werfen muss.
    Ich finde es ist viel, VIEL stressfreier, wenn Väter und Müttern einfach locker, ohne feste Strukturen, dann und so lange es eben passt in der Strasse oder einer beliebigen Wiese, am Strand oder sonstwo kicken und so zusammen viel Spass und Freude an der Sache haben. Vielleicht ist es ja dann auch nur mal Fussballtennis, oder neu ganz trendy: Fussballgolf.
    Es gibt ABSOLUT KEINEN Grund warum Kids schon im G und F-Alter vereinsmässig organisiert werden müssen, resp. warum sich ein Vater, der mit seinen Jungs ab und an mal etwas spielen, oder sogar auch ab und an mal richtig trainieren will sich durch die Vereinsmühlen demotivieren lassen muss, wenn er meint einem minimalen, durch Verband und Verein vorgegebenen Standard nicht gewachsen zu sein. Da tut er sich und auch dem organisierten Fussball keinen Gefallen.
    Meiner Meinung nach liegt der Fokus im Fussball viel zu stark auf den Vereinen. Eine gezielte Förderung des FREIEN JederKannMitmachen FUSSBALLS durch Gemeinden durch Bereitstellen minimaler Infrastruktur (Freie Benützung des Fussballfeldes zu bestimmten Zeiten, etc.) und Vermittlung von Betreuern (ein Online Portal wo steht wer, wann wo Zeit hat mit einer Liste aller Spielmöglichkeiten) reichen da oft völlig aus.
    Da müssen Gemeinden und Vereine einfach mal über ihren Schatten springen und sich von der Meinung verabschieden, dass Fussball nur im Verein geht.

  • Was meine persönliche Situation als Vatertrainer betrifft, ist die Diskussion auch eher theorethischer Natur. Es gibt einfach keine Alternative. Als meine Tochter mit ein paar Freundinnen mit Fußball angefangen hat, bin ich als Vatertrainer nach dem ersten Halbjahr dazu gekommen, weil ansonsten niemand Zeit für das am Samstag vormitttag stattfindende Hallentraining gehabt hätte. Ich bin dann dabei geblieben (damals 1. E-Jugend Jahr), jetzt sind wir im 2. D-Jugend Jahr. Mein Mittrainer ist auch ebenfalls Vater einer der Spielerinnen.


    Ich habe mir mehrfach gesagt, die Mannschaft meiner Tochter bis maximal zum 2. D Jugend Jahr zu trainieren, danach hätte ich eher Lust wieder eine E-Jugend zu übernehmen. Ich glaube eine Mannschaft sollte auch nicht zig Jahre durch die Jugend von den gleichen Personen betreut werden. Aber wie sich bei den ersten Vorgesprächen für die nächste Saison zeigt, will die derzeitige C-Jugend Trainerin als Co-Trainerin in die B-Jugend wechseln und ich und mein Partner müssen zwangsläufig mit unseren Mädchen mit hoch in die C-Jugend, damit die Mannschaft überhaupt weiter betreut wird. Erst ab der B-Jugend gibt es jemanden, der schon seit Jahren immer schon die B-Jugend trainiert hat (aber irgendwann auch die Damen übernehmen will, vielleicht in 2 Jahren weil es dann zwei Dussel gibt die die B-Jugend übernehmen).


    Nicht optimal, aber nicht zu ändern, die einzige Alternative wäre einfach aufzuhören mit der durchaus realen Gefahr, das die Mannschaft dann ganz vom Spielbetrieb genommen wird (und sich auch wohl nicht mehr anderweitig zum freien Fußballspielen treffen wird, ohne einen gewissen organisierten Rahmen). Aus meiner Sicht deutlich die schlechtere Alternative. 2 oder 3 Mädchen würden vielleicht zu einem anderen Verein wechseln, aber der Rest würde vermutlich aufhören und dem Fußball verloren gehen.

  • Das Thema Vatertrainer mal aus Elternsicht:


    Mein Sohn spielt seit 11 Jahren Fußball und wurde in dieser Zeit fünf Mal von einem Vatertrainer trainiert. Alle diese Trainer dachten, dass sie ihre Söhne besonders streng behandeln, dass ihre Söhne die Leistungsträger der Mannschaft und unverzichtbar sind und dass die anderen Eltern und Kinder glücklich sind, die Trainersöhne in ihrer Mannschaft zu haben. Natürlich trugen die Söhne dieser 5 Trainer (Ausnahme 1 Torwart) die Nummer 10 und waren Kapitän. Ein Trainersohn trug nicht nur die 10 und war Kapitän, er schoss auch alle (!) Elfmeter, Strafstöße und Ecken. Kein anderer durfte Übungen vormachen und sogar beim Warmlaufen war er immer an der Spitze, keiner traute sich, ihn zu überholen. Im Spiel hatte er alle Freiheiten und durfte seinen Mitspielern sogar den Ball vom Fuß nehmen. Diese 5 Trainer glaubten, dass die Eltern und Kinder sehr zufrieden mit der Trainerleistung sind und merkten nicht, wie hinter ihrem Rücken schlecht über sie geredet wurde. Richtig unangenehm war es für die Kinder, die besser als die Trainersöhne waren oder wurden. Trainer ohne verwandtschaftliche Beziehungen zu einem Mannschaftsmitglied haben ein viel besseres Standing bei Kindern und Eltern. Wenn man es als Vatertrainer richtig machen will, sollte man es so wie Günter machen. Er hat seinen Sohn nicht benachteiligt, jeder musste rotieren, jeder wurde ausgewechselt, jeder durfte mal Kapitän sein, ob an 1,.4. oder 8. Stelle ist doch egal. Sein Sohn ist trotz dieser "Gleichbehandlung" (oder vielleicht gerade deswegen) immer noch Leistungsträger der Mannschaft, die jetzt nicht mehr von seinem Vater trainiert wird und Günter hat immer noch einen guten Ruf als Trainer, obwohl er ein Vatertrainer war.

  • ich finde das Günther seine Söhne nicht wie die anderen behandelt hat. Negative dinge wie auswechseln, da mussten die Trainersöhne zuerst dran glauben. Positive ding wie capitän da kommen die Trainersöhne erstmal später dran. Das mag in der Situation den anderen Eltern gegenüber geholfen haben, gerecht ist es deshalb noch lange nicht.


    Ich habe meinen sohn auch immer zuerst runter genommen, bis ich irgendwann gar nicht anders konnte als ihn länger spielen zu lassen, weil die anderen Kinder das gefordert haben. Vätertrainer können Ihre Kinder nicht den anderen gleichsetzen. Und warum nicht? Weil es Ihre Kinder sind und da hat man nun mal einen anderen Bezug zu.


    Nächste Saison noch und dann werde ich die Mannschaft abgeben. Und ich freue mich darauf, dann nur noch Zuschauer bei ihm zu sein.

  • Günter geht es hier doch um einen Erfahrungsbericht als Hilfestellung für die vielen Vatertrainer, die Probleme haben. Da kann sich jeder was rauspicken, muss aber nicht.


    das trifft den Punkt, das war mein Anliegen.


    einiges muss ich noch klären:


    ich bin wohl nicht der typische Vatertrainer. als Spätvater hatte ich schon ein Vorleben.


    mit 19 eine D trainiert, mit 23 einer der jüngsten B-Lizensinhaber im Landesverband, mehre Jahre Jugentrainer
    (mit allen Fehlern, die man dabei machen kann)und Aktiventrainer.
    Neueinsteiger im Kinderfussball bei meinen Söhnen.


    Probleme gab es damals wie heute, nur vielfach anders.


    ich behaupte:


    wir haben nicht den Vatertrainer als eigendliches Problem - wir haben ein Problem des Trainerneueinsteigers.
    mangels Alternative gerade bei Dorfvereinen.


    leider müssen dann oft Väter einspringen, die sich bis dato mit dem Fussball, speziell die Trainertätigkeit, gar nicht so intensiv befasst haben. das ergibt dann die Problematik.


    Das widerspricht nicht dem, dass auch aus diesem Kreis gute, sogar sehr gute Kindertrainer kommen, leider jedoch nicht die Masse.


    aus meinen zuvor gemachten Erfahrung, (d.h. jetzt nicht Können) wusste ich wie man gewisse Dinge als Vatertrainer händeln
    konnte.


    Die des öfteren erwähnte nicht gleiche Behandlung meiner Söhne, auch Benutzen wurde hier genannt, widerspreche ich.
    Ich würde es als Vorreiter betrachten.


    Was, Wann und Wie ich es machte, war sehr überlegt. und das ist der Knackpunkt.


    Zum richtigen Zeitpunkt ausgewechselt, zum richtigen Zeitpunkt ganz zugeschaut, ergab dann nie einen Kritikpunkt, wenn er
    in knappen Spielen ganz durchspielte.


    Meine Söhne hatten schon Vorteile durch ihren Vatertrainer. Gerade durch meine Vorgehensweise bekamen dies die anderen gar nicht mit.

    Für meine Söhne war vieles auch gar nicht neu, sondern das als ganz normal angesehen.
    schon im Kinderwagen auf dem Sportplatz, haben sie erlebt, dass der Vater, ein- oder ausgewechselt wurde, auf der Bank sass oder gar nicht und die unterschiedlichsten Positionen spielte.


    gg

  • Sein Sohn ist trotz dieser "Gleichbehandlung" (oder vielleicht gerade deswegen) immer noch Leistungsträger der Mannschaft, die jetzt nicht mehr von seinem Vater trainiert wird und Günter hat immer noch einen guten Ruf als Trainer, obwohl er ein Vatertrainer war.


    Anna


    böser Zeigefinger!!


    hintenherum Erkundigen einziehen, das hat man gerne.


    bedenke aber, bei Trainer ist es wie bei einem Toten, später wird nur noch gut über einen geredet. Nicht alles war jedoch immer gut.


    andererseits ist es mal ein kleiner Beweis hier, dass ich nicht ins Blaue hineinschreibe, sonder immer versuche möglichst nahe
    an der Wahrheit zu bleiben, auch wenn dies machmal durchaus auch mein eigene subjektive Wahrheit sein mag.


    war auch meine Absicht, als ich hier ins Forum eintrat, und mich deshalb ursprünglich mit vollem Namen meldete.
    Ich wollte nachprüfbar bleiben.


    gg

  • Bin ich der einzige Vatertrainer mit einem nur durchschnittlich begabten Kind ? Vielleicht habe ich viele der angesprochenen Probleme nicht, da meine Tochter nicht zu den besten Spielerinnen der Mannschaft gehört, das erscheint mir dann eine besondere Thematik zu sein. Meine Tochter spielt schon alleine deswegen nicht mehr als andere oder hat andere Sonderrechte bei der Ausführung von Ecken, Freistößen, Kapitänswahl etc., weil sie eben deutlich sichtbar nicht besser ist als der Durchschnitt der Mannschaft. Da würde eine Bevorzugung bei diesen Dingen sehr merkwürdig aussehen. Vielleicht sollte man es bei dieser besonderen Konstellation (besonders begabtes Kind) mit einem internen Tausch von Mannschaften versuchen, um als Trainer aus der Schusslinie zu sein ?

  • Thomas


    stimme dir vom Grundsatz absolut zu.


    mein Söhne war übrigens nicht hochtalentiert, sondern für einen Dorfverein halt etwas besser, auf dem Stützpukt wurde das schon
    relativiert.


    Musste das jedoch beschreiben, damit meine Vorgehensweise aus einer bestimmten Position heraus vielleicht besser
    ins rechte Licht gesetzt wird.


    Meine Vorgehensweise sollte auch nicht einfach übernommen werden.


    Es sollte als Ansatzpunkt dienen gerade Vatertrainer als Neuling zum Nachdenken bringen, die eigene Position einzuschätzen,
    sich evtl. passendes rauszupicken und, noch besser, auf seine eigenen Verhältnisse umzugestalten.


    Ich will nicht überzeugen, will nicht meine Meinung oder Vorgehen anderen aufdiktieren.


    Ich will zum Nachdenken anregen und dazu mögliche Ansatzpunkte aufzeigen. Mehr nicht.


    gg


  • Die des öfteren erwähnte nicht gleiche Behandlung meiner Söhne, auch Benutzen wurde hier genannt, widerspreche ich.
    Ich würde es als Vorreiter betrachten.

    Das "Benutzen" kam von mir. Und da ich es ähnlich wie Du gehandhabt habe, ziehe ich mir diesen Schuh auch selbst an. Mit ein paar Jahren Abstand zu meiner Vatertrainerzeit halte ich mein damaliges Vorgehen für falsch.
    Auch mein Denken war, dass ich an meinem eigenen Sohn zeigen muss, dass ich alle gleich behandle. Das war kein Vorteil für ihn. Mein Sohn gehörte bislang in allen seinen Mannschaften zum stärkeren Drittel (Leistungsträger wäre übertrieben). Seit ich nicht mehr sein Trainer bin bekommt er Spielzeiten, die er bei mir nie hätte bekommen dürfen.

  • So radikal, wie Anna`s Erlebnisse mit Vatertrainern habe ich es jedoch nur in Ausnahmefällen erlebt.


    Wenn alljährlich die Talentsichtungen stattfinden, dann sind fast immer die Trainer-Kinder dabei. Weil jedoch nach Talentpotenzial und nicht nach Verwandtschaftsgrad zum Trainer gesichtet wird, dann bedeutet dies nicht, dass überproportional viele Trainersöhne ausgewählt werden. Eher bestehen Zweifel darin, ob diese Trainer wirklich alle ihre Talente auf diesen Sichtungen präsentieren?


    Natürlich wäre es toll, wenn jeder Trainer, der mit seinem Team im Ligawettbewerb aktiv ist, eine Mindestausbildung hat.


    Auch sollte sanfter Druck auf die Vereine ausgeübt werden, dass nur ausgebildete Trainer mit ihren Teams am Punktspielbetrieb teilnehmen dürfen.


    Leider sehe ich das Problem der fehlenden Einsicht in den kleineren und mittleren Vereinen, wo nur das "Aushängeschild" einen guten Trainer braucht. Auch der Verband oder der DFB kommen als Ansprechpartner kaum infrage infrage, da sie diese dezentralen Aufgaben mit ihrer Personaldecke gar nicht bewältigen könnten.


    Wäre einzig die Gemeinde, die vielerorts bereits die Verantwortung über die Sportanlagenpflege übernommen hat und dafür den Anspruch eines geordneten und nach vereinbarten Regeln stattfindenden Spielbetriebs erheben könnte?


    Wenn man jedoch die Wahl über ausgebildete Trainer hat, so würde ich mich für einen Trainer entscheiden, dessen Kind nicht in diesem Team spielt. Dies wäre ein Zeichen der Neutralität gegenüber den Spielern und deren Eltern.

  • ich finde das Günther seine Söhne nicht wie die anderen behandelt hat. Negative dinge wie auswechseln, da mussten die Trainersöhne zuerst dran glauben. Positive ding wie capitän da kommen die Trainersöhne erstmal später dran. Das mag in der Situation den anderen Eltern gegenüber geholfen haben, gerecht ist es deshalb noch lange nicht.


    Ich habe meinen sohn auch immer zuerst runter genommen, bis ich irgendwann gar nicht anders konnte als ihn länger spielen zu lassen, weil die anderen Kinder das gefordert haben. Vätertrainer können Ihre Kinder nicht den anderen gleichsetzen. Und warum nicht? Weil es Ihre Kinder sind und da hat man nun mal einen anderen Bezug zu.


    Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Es gibt einfach Situationen, da kann man sein eigenes Kind nicht gleichbehandeln.


    @ Thomas mein Kind ist auch durchschnittlich begabt, aber trotzdem zählt er in meiner Mannschaft zu den Besseren. ;)


    @ Anna, dann scheinen die nicht viel richtig gemacht zu haben. Habt ihr Sie denn darauf angesprochen? Ich bin als Vatertrainer für jedes Feedback dankbar. Denn mir ist es wichtig, dass "alle" zufrieden sind.


    Ich wünsche mir auch, dass mein Kind bald einen anderen Trainer bekommt. Hier stellt sich mir nur die Frage: Ist es ein Trainer der den Kinderfußball versteht.