Duschen nach Spiel und Training

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  • ch stells mir schwierig vor, beim duschen mit Hose, an alle Stellen mit Wasser und Seife hinzukommen... =) =)


    doch, das geht, musst nur eine weite Shorts mit richtigem Gummizug tragen. wie bei allem: probiers einfach aus. :D


    ich seh aber nun ein riesengrosses Problem: wie krieg ich nun die nasse Shorts gewechselt? oder lässt man die
    einfach an? seh nur eine Möglichkeit, Umbau der Umkleidekabinen in Einzelkabinen. wo mach ich dann aber als Trainer
    meine Besprechung vorm Spiel?


    Offensichtlich, wird die ganze Problematik des Duschens total unterschätzt. Da wundern wir uns über die vielen Abgänge von jungen Fussballern. ?(


    dabei gibts eine einfache Lösung: gemeinsamer Saunabesuch oder die nächste Abschlussfahrt auf ein FKK-Gelände, danach hat sich dann das ganze Duschproblem von selbst aufgelöst. :cursing:

  • Zitat von »Jenny82«




    ch stells mir schwierig vor, beim duschen mit Hose, an alle Stellen mit Wasser und Seife hinzukommen... =) =)

    Jenny82:


    Es ist überhaupt nicht schwierig. Du kannst mit Hilfe der Hände überall hinkommen.
    Ich kenne Kinder, die in Shorts duschen, es geht um da den Schambereich (Mit deinen Worten: Privatsphäre), den manche Menschen gar nicht gerne zeigen wollen. Ich denke, es ist nachvollziehbar, oder?
    Ich kenn aber auch einen Buben, lt. meinem Sohn, dass er angefangen hat ohne Shorts zu duschen, nach 5 Jahren mit. Also doch kann man sich daran gewöhnen mit den anderen zu duschen.


    doch, das geht, musst nur eine weite Shorts mit richtigem Gummizug tragen. wie bei allem: probiers einfach aus. :D

    Beobachtet man oft an Touristenorten, dass man zuerst das Gröbste wegwaschen will. Dann geht man auch mit Schorts bzw. Bikini unter die Dusche am Strand/Pool und duscht man das Salz oder den Sand weg.

    ich seh aber nun ein riesengrosses Problem: wie krieg ich nun die nasse Shorts gewechselt? oder lässt man die
    einfach an? seh nur eine Möglichkeit, Umbau der Umkleidekabinen in Einzelkabinen. wo mach ich dann aber als Trainer
    meine Besprechung vorm Spiel?

    Guenter, so ein erfahrerer Mann wie Du, sollte eigentlich wissen :P
    Also ich würde es so machen: In eine ruhige Ecke gehen (evtl. WC?, nexte Kabine), schnell abtrocknen, Unterhose anziehen. Shorts mit dem nassen Tuch in die gleiche Tüte reintun und nach Hause fahren.


    Offensichtlich, wird die ganze Problematik des Duschens total unterschätzt. Da wundern wir uns über die vielen Abgänge von jungen Fussballern. ?(

    Eigentlich ist es ja kein Thema, das sehr wichtig wäre. Die Ansichten und Einstellungen sind unterschiedlich, aber auch das Stil. Jedem seines. Zwang und Strafe sind der Grund, warum welche anscheins aufhören und nicht das Duschen. :)


    dabei gibts eine einfache Lösung: gemeinsamer Saunabesuch oder die nächste Abschlussfahrt auf ein FKK-Gelände, danach hat sich dann das ganze Duschproblem von selbst aufgelöst. :cursing:

    Auf die harte Tour?
    oh, ich glaube, gemeinsames Duschen ist ok aber Saunabesuch/FKK? Da bin ich zu prüde, glaube ich. :S


    Gruß,


    Uzunbacak

    • Offizieller Beitrag

    Der Trainerjob ist vermutlich nichts für "feine Nasen"? Andererseits gebietet es der gegenseitige Respekt, es die Eltern der Kinder entscheiden zu lassen, wie sie es mit der Erziehung zur Hygiene handhaben wollen? Auch kann jeder Trainer entscheiden, ob er vermeintliche "Stinker" mit seinem privaten PKW befördert oder nicht.


    Strafen oder sogar Geldstrafen gehören deshalb nicht in den Kinderfussball, weil statt Strafe auf Aufklärung gesetzt werden sollte.


    Denn man sollte nicht vergessen, die Kinder brauchen Trainer, keine Richter!

    Geldstrafen auszusprechen ist zum Beispiel rechtlich gar nicht erlaubt. Wenn keiner was sagt ... dann los, aber richtig.


    :D Hierzu müsste erstmal der Tagessatz ermittelt werden. Mal angenommen ein Kind bekommt 15 € Taschengeld, dann liegt der Tagessatz bei 0,50 €. Nicht zu duschen, dafür nehmen wir 3 Tagessätze, gleich 1,50 €. Ersatzweise wären drei Tage Haft möglich, wir haben aber keine Zellen, deshalb könnte man das Kind drei Tage im Geräteraum einsperren. Als Jugendlicher wird das Kind sich wundern wie gering die Strafe ist, wenn man einer alten Oma die Handtasche klaut. :D


    Geldstrafen haben im Kinder- und Jugendfußball nichts zu suchen, der Trainer ist eben kein Richter. Ungerecht sind die Geldstrafen dann auch noch (Tagessatz).


    Zum Thema:
    Duschen nach Spiel und Fußballtraining - Pflicht oder freiwillig?
    Schamgefühl, Eltern-Veto, Regeln und Kommunikation

  • Günter


    Vermutlich waren wir früher nicht so prüde, weil auch schon anders aufgewachsen. Wer hatte schon ein eigenes Zimmer für sich allein? Aber auch im Sport: umziehen in der Kabine, ne gabs nicht! Wenn man sich nicht am Spielfeldrand umzog, dann hatte man das Tricot bereits zuhause angezogen. Baden im See? Wenn grad keine Badehose dabei, gings auch so. Interessierte vielleicht allerhöchstens den Pfarrer, aber sonst doch keinen! Die Eltern hatten besseres zu tun, statt zu kontrollieren, wie der Filius gerade rumlief. Aber auch später war der Umgang mit Nacktheit vermutlich anders als heutzutage. So kann ich mich an eine Situation im Studentenwohnheim noch gut erinnern.Da beschwerte sich eine Studienkollegin, dass sie ein ca. 1 cm großes Loch in der Seitenwand von einer der Duschkabinen entdeckt hätte. Wir Anwesenden überlegten kurz, was man machen kann? Einer kam auf die Idee: wir montieren die Holz-Trennwände raus und veranstalten eine Sekt-Duschpartie! Gesagt, getan! Bis auf einen Kollegen machten alle mit. Der wußte jetzt, das wir keine Spanner wollten. Die Seitenwände wurden wieder montiert, das Loch in der Seitenwand zugemacht. Es blieb danach auch zu.


    Aber auch bei unserer damals vermutlich lockeren Einstellung zur Nacktheit haben wir andere Menschen und Kulturen akzeptiert. Dies vermutlich aus der seinerzeit noch etwas lebendigeren jüngeren Vergangenheit, in der das Individuum nichts war und die Masse bestmmte, wie man sich zu verhalten hatte. George Orwells Lektüre "1984" gehörte zur Standardliteratur!


    Ich würde mich freuen, wenn auch in der 2. Generation ein bleibender Fortschritt des gegenseitigen Respekts gelingen könnte. Diese Diskussion zeigt, dass es notwendig erscheint, für die Rechte von Minderheiten zu kämpfen. Dazu zählt wohl auch der Schutz vor der Verletzung von Schamgefühlen!

  • Die Ansichten und Einstellungen sind unterschiedlich, aber auch das Stil. Jedem seines. Zwang und Strafe sind der Grund, warum welche anscheins aufhören und nicht das Duschen.


    in einem Satz praktisch die ganze Diskussion zusammengefasst.


    Jedem es letzendlich selbst überlassen in welchem Stil und mit welcher Einstellung jeder Einzelne da herangeht.

    Hinführen ja, aber ohne Zwang und ohne Strafe.


    Warum Duschen sinnvoll und auch notwenig ist, brauchen wir doch wohl hier nicht zu diskutieren.

  • Es ist überhaupt nicht schwierig. Du kannst mit Hilfe der Hände überall hinkommen.


    Wie gesagt, ich starte heute abend nach dem Training den Test ;)



    Ich denke, es ist nachvollziehbar, oder?


    Ja, is absolut nachvollziehbar, da widersprech ich dir auch gar nicht, aber man kann sich doch schon fragen, ob das Duschen seinen Zweck dann noch so erfüllt, bzw ob man es nicht lieber ganz sein lässt, stattdessen nach Hause fährt und dort "normal" duscht?!

  • Geldstrafen haben im Kinder- und Jugendfußball nichts zu suchen,


    und auch gefährlich.


    folgende Situation vorige Woche.


    Sohnemann mit 17 Führerschein mit begleitendem Fahren. Als Neuling fährt er auch, da Elternteil danebensitzt relativ vernünftig.


    Nun gings zum Spiel, relativ knapp dran, unterwegs Baustelle mit Ampel, Traktor, der eine Zeit nicht überholt wurde,
    plötzlich ungewohntes agressives, schnellere Fahren, Stress durch Eingreifen des begleitenden Mitfahrers.


    bei Ankunft stellte sich heraus, dass der Trainer einen Strafenkatalog eingeführt hat, bei der pro Minute zuspätkommen
    1 Euro fällig wird.


    Da mein Sohn wusste, welche Einstellung ich zu Geldstrafen habe, sein Taschengeld von ihm gut durchkalkuliert ist, und somit meine Reaktion gegenüber dem Trainer erahnen konnte, wenn er zu mir oder der Mutter um Zuschuss gebeten hätte,
    hatte er vorher nichts gesagt.


    Muss dazu sagen, dass wir immer auf Pünktlichkeit bedacht sind, trotzdem Situationen gelegendlich vorkommen, wo
    es aus wichtigen Gründen knapp werden kann.


    Was glaubt ihr, was der Trainer erlebt hätte, wäre es auf dieser Fahrt zu einem Unfall gekommen?

  • Warum suchst du so schnell die Schuld bei dem Trainer? Für zu schnelles, agressives fahren kann der Trainer nichts. Was macht dein Sohn, wenn er im Job/Ausbildung zu spät kommt und sein Chef droht ihm eine Abmahnung zu geben? Was erlebt dann der Chef?


    Vielleicht ein Vergleich mit Birnen und Äpfeln aber ich fand die Analogie zur Pünktlichkeit passend.


    Ändert natürlich nichts am Strafkatalog selbst. ... 1€ pro Minute für's zu spät kommen ist hart. Zahlt dies der Trainer bei einer Verspätung auch?

  • Zunächst zum Thema: Meine Spieler wissen das ich es wünsche das sie nach dem Training duschen gehen, da aber auf manche nach dem Training auch noch 20-30 Minuten Autofahrt warten und dann zuhaue auch noch die Schulaufgaben is es einfach efektiver wenn nicht in den Kabinen geduscht wird. Allerdings gibt es hier dann auch die klare Ansage das unser Vereinsgelände nicht mit verschwitzten Kleidern verlassen wird und etwas "langes" übergezogen wird, bei schlechtem Wetter(vor allem Herbst und Winter) machen meine Jungs mittlerweile von sebst das fast alle Duschen gehen ohne das ich nochmal darauf hinweisen muss.
    Bei Spielen, egal ob Heim oder Auswärts, gibt es die klare Anweisung das nach dem Spiel jeder zu duschen hat.


    Diese Hinweise/Ansage gibt es bei mir zu Saisonbeginn, bisher bin ich auch immer gut damit gefahren meinen Spielern einen gewissen Handlungsfreiraum zu geben. Falls sich jemand bei mir als krank abmeldet der nicht geduscht hatte wird er von mir nochmal darauf hingewiesen das es nach dem nächsten Training wohl besser wäre schnell unter die Dusche zu springen.


    Egal ob ich bisher einen Strafenkatalog hatte oder nicht, es war nie nötig das Duschen nach Training/Spiel darin aufzuführen.



    Zu dem zu spät zum Treffpunkt: Hier wissen meine Spieler mittlerweile das ich da ziemlich korrekt bin, das erwarte ich von mir wie auch meinen Spielern. Pünktlichkeit zum Treffpunkt bei den Spielen setze ich voraus und habe es auch im aktuellen Strafenkatalog drin stehen. Allerdings mit einer Toleranz von 2 Minuten. Eine Rote Ampel kann immer mal vorkommen. Allerdings sage ich genauso so etwas wie ein Traktor und "Rote Welle" kalkuliert man auf der Fahrtstrecke mit ein, mache ich auf dem Weg zur Arbeit ja auch.


    Und sollte ich mal zu spät sein zahle ich den gleichen Beitrag in die Mannschaftskasse wie meine Jungs, da wird dann sogar gefeiert wenn der Trainer mal zu spät kommt.


    Ansonsten gestalte ich meinen Strafenkatalog lieber dynamisch und ohne Geldstrafen. Als Beispiele: Ein Spieler ist wegen Schiedsrichterbeleidigung gesperrt worden. Er durfte im nächsten Heimspiel die Kabine so herrichten wie man es von Bildern aus der Bundesliga kennt. Heißt Trikots an der Garderobe aufhängen sodass die Nummer zu sehen ist, Stutzen und Hosen parat legen. Als die Spieler gekommen sind hat er dann die Tasche rein tragen müssen und stellt die Schuhe parat. Ein anderer Spieler hat den Beginn des Training mal nach hinten gelegt und ist erst kurz vor Schluss gekommen. Als Entschuldigung hat er dann zum nächsten Spiel einen Kuchen mitbringen dürfen. Tat er auch anstandslos und hat mir nach Spielende sogar ein Stück aus der Kabine heraus gebracht und mit einem Lachen auf dem Gesicht überreicht.
    Solche Maßnahmen empfinde ich als sinnvoller als irgendwelche Geldsanktionen. Es gibt einen erzieherischen Hintergrund und die Spieler lernen dabei auch fürs Team einzustehen und nicht nur auf sich selbst zu achten. Der Spieler hat bei mir keine rote Karte, noch nicht mals ne Gelbe, wegen unsportlichem Verhalten mehr bekommen. Ebenfalls waren auch die Mitspieler gewarnt und wollten so etwas nicht machen müssen.
    Jugendarbeit sollte Nachhaltigkeit beinhalten, auch in der Schulung von Sozialverhalten. Ich habe eh schon die Erfahrung gemacht das die wenigsten Spieler diese Strafen wirklich von ihrem Taschengeld bezahlen sondern meistens Mama oder Papa den Geldbeutel aufmachen, also verpufft es im Nichts. Mit einem solchen "dynamischen Strafenkatalog" bekommen die Jungs auch was mit. Zudem ist er beim Team gefürchtet wie auch geliebt weil am Ende jeder Einzelne davon profitiert.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • @sabbi


    deinen Massnahmekatalog finde ich voll in Ordnung, bin nämlich in ähnlicher Richtung vorgegangen. und es funktioniert.


    Solange Spieler jedoch nicht ihr eigenes Geld verdienen, bin ich gegen jegliche Geldstrafen, weil sie ungerecht sind.


    Summe X ist für einen Auszubildenden, der seinen Lohn voll behalten darf (gibt es ja wohl nicht selten) ein Klax, und bezahlt sie mit
    einem Lächeln, während ein Schüler mit begrenztem Taschengeld, da schon möglicherweise dran zu knabbern hat.


    mit deinem Massnahmen trifft es jedoch jeden gleich. und für mich macht es dann Sinn.


    was Pünktlichkeit betrifft, bin ich wohl so gelagert wie du, sowohl bei mir, wie auch bei den Spielern war ich da eigendlich sehr pingelig. Um Pünktlichkeit zu demonstrieren, hab ich sogar schon mal ein Training mit Anzug und Schlips begonnen, weil als Aussendienstler was dazwischen kam, ich ich sehr knapp ankam.


    Nur muss man aber auch die Kirche im Dorf lassen. einmal ist es ein Unterschied ob Spieler aus dem eigenen Dorf kommen, auch zu Fuss locker den Platz erreichen, oder ein Spieler darauf angewiesen ist, zum Spiel- oder Trainingsort gefahren werden muss.


    Dann muss ich sehr wohl unterschieden, ob es sich einer zur Gewohnheit macht regelmässig ganz knapp oder zu spät zu kommen,
    und einem Spieler, der grundsätzlich immer pünktlich ist, eine SMS schreibt, wenn die Verspätung doch etwas länger ist.


    eine gewisse Flexibilität muss ich da als Trainer schon haben.


    Nun aber mal aus Sicht des Fahrers, der sich fast jeden Samstag ärgert.


    Allzuoft wird es vor der Abfahrt bei uns etwas eng und stressig (geht nicht anders, man hat ja auch noch andere Verpflichtungen).
    Versuche trotzdem aber immer so 5-10 Minuten vor der Treffzeit da zu sein, was auch meistens gelingt.
    Dann erlebe ich, dass die Jungs nach der Treffzeit nur rumstehen und erst 15 Minuten später in der Kabine verschwinden..


    Wir sind also 20 bis 25 Minuten, gelegendlich noch länger auf dem Platz bevor der Trainer seine Jungs zusammenruft.


    Muss das sein? Wie ist das dann in Relation zu stellen, mit einer Geldstrafe bei gelegendlichem zuspätkommen?


    wenn wir schon von Breitensport reden, und was da alles zu berücksichtigen ist, dann muss ich auch als Trainer meine
    Anforderungen darauf einstellen, vor allem solange keine Siegprämien oder sonstige finanziellen Vergütungen geleistet werden.


    Und das hat nichts damit zu , dass es gewiisse Regeln geben muss, an die sich all grundsätzlich zu halten haben.


    Und die Betonung liegt bei mir auf grundsätzlich, d.h., dass ich auch als Trainer zwischen Grundsätzlichem und gelegendlichen Ausnahmefällen unterscheiden muss.


    als Trainer sollte man schon wissen, auf welcher Ebene man sich bewegt.

  • Ich würde niemals eine Duschpflicht aussprechen und somit auch niemals Strafen verhängen, wenn nicht geduscht wird, da ich darin einen zu großen Eingriff in die Privatsphäre sehe.


    Ich habe spätestens zur D-Jugend vor Saisonbeginn eine Duschempfehlung an die Eltern und Kinder ausgesprochen bzw. schriftlich verteilt, in der ich auf die Argumente für das Duschen (Gesundheit, Sauberkeit, Mannschaftsgeist etc.) und dass ein gewisses Schamgefühl zu Beginn meist normal ist, sich dies aber mit der Zeit legen wird, hingewießen habe.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • @Uwe
    Sorry, hab dich ganz vergessen. Den Taschengeldparagraphen gibts immer noch im BGB. Bei der Prüfung des Strafmaßes bei Jugendlichen (bis 18) und Heranwachsenden (bis 21) findet das regelmäßige Einkommen, was vielfach in diesem Bereich nur das Taschengeld ist, auch statt.


    Bei den Rechtsgeschäften wird jedoch nur ganz selten der Taschengeldparagraph herangezogen. Hier geht es vielmehr darum, ob ein Minderjähriger ohne Wissen seiner Eltern ein bestimmtes Rechtsgeschäft tätigen darf. Kauf der Jugendliche z.B. einen Fernseher ohne Zustimmung seiner Erziehungsberechtigten, so können diese die Rücknahme und vollständige Erstattung des Geldbetrages verlangen. Selbst dann, wenn dem Jugendlichen der Fernsehr versehentlich heruntergefallen und nur noch Schrott ist. Die Eltern müssen jedoch unverzüglich handeln. Die Willensübereinstimmung zwischen dem Verkäufer (Vollkaufmann) und dem Jugendlichen genügt nicht. Das Rechtsgeschäft kann jedoch nachträglich durch Zustimmung der Erziehungsberechtigten gültig werden. Rechtsgeschäfte, aus denen dauerhafte Verpflichtungen (z.B. Ratenvertrag) erwachsen, sind jedoch für Jugendliche verboten. Hier müssen die Eltern als Vertragspartner die Verpflichtungen eingehen und die Rechte daraus wahren.


    Grundsätzlich gilt, was vertraglich vereinbart ist. Es sei denn, die Vertragsinhalte sind "sittenwidrig". Auch sind sie anfechtbar, sofern man sie bei Kenntns des tatsächlichen Inhalts nicht abgeschlossen hätte (Inhaltsirrtum). Will man aus der Unterstrafestellung eines Zuspätkommens beim Spiel eine rechtliche Ableitung treffen, so wäre nicht der Wert (also 1 Euro) der Strafe, sondern der Inhalt (das Zuspätkommen) zu prüfen. Da der Jugendliche zwar einen Führerschein auf Probe besitzt, aber noch nicht alleine fahren darf, ist er zeitlich vom genehmigten Beifahrer abhängig. Da dieser jedoch kein Vertragsverhältnis mit dem Trainer hat, wäre dieser Vertrag nachträglich nichtig, da nicht zuverlässig zu erfüllen.


    Im "Juristendeutsch" hört sich das Ganze noch viel schlimmer an. Aber du dürftest wohl mit deiner Vermutung, das ein Strafenkatalog von einem Erwachsen an Jugendliche im Ernstfall wohl nur in selten Fällen einer juristischen Prüfung standhalten würde. Allerdings würde ein Gericht die Verfahrensaufnahme wohl in den meisten Fällen wegen Geringfügigkeit ablehnen.


    Günter
    Was glaubst du, wie viele Kinder und Jugendliche heute noch leben könnten bzw. nicht von dauerhaften körperlichen Schäden betroffen wären, wenn es solche rigorosen Strafenkataloge fürs Zuspätkommen nicht gäbe? Ich denke, jeder ist schon mindestens einmal in die Lage gekommen, unverschuldet zu spät zu kommen und kann sich deshalb in so eine Situation hinein versetzen. Also ich möchte nicht mein Leben lang mit dem Gewissen herumlaufen, als Trainer durch Genehmigung so einer Strafe fürs Zuspätkommen das Leben eines Kindes oder dessen lebenslange Beeinträchtigung mitverantworten zu müssen.


    Das bei diesem Thema gezeigte Trainerbild läßt mich jedoch zweifeln, ob alle Trainer sich darüber bewußt sind, was sie mit der Einführung eines Strafenkatalogs leichtfertig aufs Spiel setzen? Freizeit sollte wichtigere Aspekte als die Pünktlichkeit kennen. Da mag es wenig Trost spenden, dass Trainer in anderen Ländern eher das gute Ankommen aller Schützlinge als die dazugehörige Uhrzeit schätzen.

  • Also generell mal: Bei Auswärtsspielen haben wir immer Treffpunkt am Platz und fahren von dort aus gemeinsam zum Spielort.


    Bei Heimspielen sind die meisten der Jungs schon 5-10 Minuten vor Treffpunkt da, sagen hallo und verschwinden direkt in der Kabine. Dank fester Nummerzuordnung können sie sich direkt umziehen ohne das ich vorher was sagen muss. Dazu läuft dann auch schon die Musikanlage wo sie dann lieber in die Kabine rein wollen als draußen rum zu stehen. Falls doch mal jemand zu lange draußen ist wird er halt drauf hingewiesen das es langsam mal Zeit wird.


    Bewehgründe für den Strafenkatalog mit zu spät kommen war dann einfach das ich mich schon bei Testspielen tierisch aufgeregt hatte weil teilweise nicht einfach mal einer zu spät kam sondern gleich 4, 5 oder 6 Spieler. Da es sich auch bei den ersten Punktspielen nicht gebessert hatte hab ich es dann eingeführt. 6 Kuchen pro Spiel erscheinen mir dann einfach zu viel und der Jugendtreff muss auch nicht unbedingt jede Woche geputzt werden. Deshalb haben wir uns im Trainerteam dazu entschlossen hier einen Obolus zu kassieren der dann am Saisonende wieder der Allgemeinheit zugeführt wird.


    Ich habe mich auch bewusst für die Karenzzeit zum Treffpunkt entschieden weil wie gesagt immer mal was dazwischen kommen kann. Im Groß und Ganzen sollte aber der Tagesabauf ja schon halbwegs drauf abgestimmt sein. Wenn ich einen Arzttermin um 17 Uhr hab und um 17:30 Uhr Treffpunkt ist dann weis der Spieler das des knapp werden kann. Und dann ist es nicht mehr als normal als das der Spieler dann im Training vorher oder Nachmittags kurz bescheid sagt "du ich hab morgen noch en Arzt-/Frisörtermin" oder was auch immer und "es könnte etwas später werden." In meiner Mannschaft hab ich aktuell das "Problem" der Fahrschule. Da kommt dann morgen auch einer etwas später zum Treffpunkt zum Spiel weil er noch Fahrstunde hat.
    Bei meiner Mannschaft reden wir von den Jungs im Alter von 15 und 16 Jahren, da erwarte ich von meinen Spielern auch das sie alt und reif enug sind bescheid sagen falls es später wird oder werden könnte. Und das wissen meine Jungs auch. Ich lass natürlich nicht zählen das einer am Freitag sagt "du für das Spiel am Sonntag morgen könnt ich es evtl. nicht zum Treffpunkt packen weil ich verschlafen könnte" aber in der Terminwelt von heute kann es ansonsten immer mal zu Überschneidungen kommen.
    Und um die viel verwendeten Begriffe von Breitensport oder Leistungssport mal zu verwenden: Egal wie eine Mannschaft oder eine ganze Abteilung bzw. Verein ausgerichtet ist so sollten doch abseits der fußballerischen Ausbildung auch noch die ein oder andere Eigenschaft in Sachen Erziehung und Sozialverhalten probiert werden positiv zu beeinflusen. Denn hier haben wir als Trainer, wenn wir unseren Job gescheit machen, wesentlich bessere Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche einzuwirken als Eltern oder Lehrer.


    Mit einem Strafenkatalog wird man sich immer auf einem schmalen Grat bewegen. Meine Jungs sehen aber auch das ich mich da nicht raus nehme und für mich das gleiche zählt. Wenn ich zu spät komme zahle ich, wenn dem Schiri mein Verhalten beim Spiel nicht passt dann gibts auch was von mir für die Mannschaft außer der Reihe(und nein das kommt nicht jede Woche vor, in knapp 9 Jahren 1 mal). Und somit ist unser gemeinsames Vorgehen in der Mannschaft auch akzeptiert, auch wenn gern mal noch diskutiert und ein Uhrenvergleich verlangt wird.


    Negativbeispiel:
    Ich weis von einem Trainer der einer B-Jugend in der Verbandsliga, mit Aufstiegsambitionen, trainiert das er mal sämtliche Playstations und X-Boxen einkassieren wollte. In der heutigen Zeit ja durchaus ein intressanter Ansatz der allerdings zum einen das Ziel komplett verfehlt und zum anderen meine Handlungskompetenz als Trainer doch bei weitem übersteigt.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • Und um die viel verwendeten Begriffe von Breitensport oder Leistungssport mal zu verwenden: Egal wie eine Mannschaft oder eine ganze Abteilung bzw. Verein ausgerichtet ist so sollten doch abseits der fußballerischen Ausbildung auch noch die ein oder andere Eigenschaft in Sachen Erziehung und Sozialverhalten probiert werden positiv zu beeinflusen. Denn hier haben wir als Trainer, wenn wir unseren Job gescheit machen, wesentlich bessere Möglichkeiten auf Kinder und Jugendliche einzuwirken als Eltern oder Lehrer.

    vollkommen deiner Meinung.


    nur hab ich das bei allen meinen Mannschaften ohne Strafkatalog erreicht.


    Ich habe mich auch bewusst für die Karenzzeit zum Treffpunkt entschieden weil wie gesagt immer mal was dazwischen kommen kann. Im Groß und Ganzen sollte aber der Tagesabauf ja schon halbwegs drauf abgestimmt sein. Wenn ich einen Arzttermin um 17 Uhr hab und um 17:30 Uhr Treffpunkt ist dann weis der Spieler das des knapp werden kann. Und dann ist es nicht mehr als normal als das der Spieler dann im Training vorher oder Nachmittags kurz bescheid sagt "du ich hab morgen noch en Arzt-/Frisörtermin" oder was auch immer und "es könnte etwas später werden." In meiner Mannschaft hab ich aktuell das "Problem" der Fahrschule. Da kommt dann morgen auch einer etwas später zum Treffpunkt zum Spiel weil er noch Fahrstunde hat.

    sehe ich auch so.


    auch das habe ich ohne Strafenkatalog erreicht.


    die berühmten Ausnahmen, lasse ich da mal vor, aber damit konnte ich leben.


    Ich habe aber von den Ausnahmen gesprochen, von dem Unvorhergesehenen, und dafür brauche ich keinen Strafenkatalog.


    Akzeptiert wurde von mir der Geldstrafenkatalog als aktiver Spieler, der im Berufsleben stand und Sieprämien bekommen hat.



    Gradwanderung hast du angesprochen, damit kann aber nicht jeder umgehen. Schon erlebt, dass ein Spieler aufgrund einer
    grassen Fehlentscheidung Gelb bekam, der Trainer aber auf Strafe bestand, weil er angeblich nach dem Grundsatz Gleichheit für alle verfahren hat.

  • Gradwanderung hast du angesprochen, damit kann aber nicht jeder umgehen. Schon erlebt, dass ein Spieler aufgrund einer
    grassen Fehlentscheidung Gelb bekam, der Trainer aber auf Strafe bestand, weil er angeblich nach dem Grundsatz Gleichheit für alle verfahren hat.

    Dann bin ich aber auch wieder fehl am Platz.
    Vom Schiedsrichter wird immer ein gewisses Fingerspitzengefühl erwartet, das sollte auch der Trainer haben. Der Trainer sollte seine Mannschaft so gut kennen um einschätzen zu können ob einer grad das blaue vom Himmel lügt oder wirklich einfach nur en Scheiß Tag hatte. Und dementsprechend dann eine Strafe verhängen oder nicht. Gleiches gilt eben auch für Fehlentscheidungen vom Schiedsrichter und eine daraus normalerweise resultierende Maßnahme.
    Ich hatte so einen Vorfall grade letztes Wochenende, da bekam ein Spieler von mir gelb-rot, für mich hatte es den Anschein er hätte nach einer Freistoßentscheidung gegen ihn gemault. 3 meiner Spieler versicherten mir das da nix war und er nix gesagt hätte. Zudem hat mir der Schiedsrichter keine vernünftige Aussage zu dem Feldverweis machen können, im Onlinespielbericht hatte ich nachgeschaut da hat er weder gelbe Karten noch den Feldverweis mit Begründung vermerkt.... Also schenke ich hier dem "Täter" sowie den anderen Spielern glaube und mache weiter nichts, auch wenn der Spieler als Heißsporn bekannt ist und gerne mal über die Strenge schlägt.

    Wer aufhört besser werden zu wollen hat aufgehört gut zu sein.

  • Günter


    Viele Trainer starten mit einem Strafenkatalog, weil sie es aus ihrer aktiven Spielerzeit noch kennen und weil sie meinen, man könnte auf diese Weise sein gewünschten Verhalten notfalls erzwingen. Erst im Laufe der Jahre kehrt mit einem umfangreicheren Erfahrungsschatz von selbst gemachten Fehlern häufig die Einsicht ein, dass man mit einem etwas besonneneren Verhalten die gleiche, wenn nicht sogar eine nachhaltigere Wirkung erzielen kann. Denn schon allein die Strafandrohung impliziert auch den Versuch sich nicht erwischen zu lassen. Wer auf die Enttäuschung als das Ende einer Täuschung warten möchte, der mag am Strafenkatalog festhalten. Aber Zuverlässigkeit erzeugt man nicht durch Strafen oder der Erzeugung eines Verhältnisses von Mißtrauen und Angst, sondern durch nachhaltiges Vertrauensverhältnis untereinander.


    Wir können unsere Erfahrungen auch gerne mit jüngeren Kollegen diskutieren. Aber ich bezweifle, dass wir auch Jeden überzeugen werden!

  • :) wenn einer in Shorts duscht, scheint ihm ja das gemeinsame duschen nicht so ganz angenehm zu sein, sonst würde er das Teil doch auch ausziehen, oder? Und warum duscht er dann trotzdem? Wahrscheinlich aus irgendeinem Gruppen- bzw Trainerdruck heraus.


    Und dann mein ich eben dass er das Gruppen-Duschen genauso gut sein lassen kann und daheim duschen (ohne Hose :rolleyes: )


    Mal davon abgesehen, dass duschen für mich in erster Linie einen hygienischen Aspekt hat, und dann vielleicht den teambuildenden...ich stells mir schwierig vor, beim duschen mit Hose, an alle Stellen mit Wasser und Seife hinzukommen... =) =)

    :thumbup: ich stimme dir völlig zu, aus diesem Thread kann ich irgendwie rauslesen das die Männer da größtenteils anders denken als wir Frauen..

  • Wir können unsere Erfahrungen auch gerne mit jüngeren Kollegen diskutieren. Aber ich bezweifle, dass wir auch Jeden überzeugen werden!


    @TW


    das was ich in heutiger Zeit so von mir gebe, kommt ja nicht daher, weil ich der grosse Zampano war, der alles wusste.


    Vor grossen Teilen der viel diskutierten Problemthemen stand ich als junger Trainer ja auch. Leider damals überwiegend alleine.
    Kaum nennenswerte Lektüre, erst recht keine Informationmöglichkeiten wie heute übers Internet.


    Eigenes Erlebtes als Jugendspieler und Aktiver, über den Tellerand schauen was es dort gibt, manches dann übernommen, manche abgelehnt, über vieles Gedanken gemacht.


    Ich wäre als junger Trainer froh gewesen, mir hätte man den Spiegel vorgehalten, oder Vorschläge von Besserem gemacht.


    Als Ex-Trainer mit Erfahrungen in bestimmten Bereichen (wobei Erfahrung nichts mit Können oder besser Machen zu tun hat)
    bin ich immer noch im Forum, im von diesen Erfahrungen zu berichten.


    Wissend, dass das von mir Positive nicht überall anwendbar ist, auch nicht zu jedem Trainertyp und jeder Mannschaft passt,
    arbeite ich gerne mit Beispielen, um jungen Trainern den Gedanken- und Möglichkeiten-Horizont zu erweitern.


    Dabei habe ich absolut nicht den Anspruch alle von der Nachahmung zu überzeugen. Auch wenn ich in bestimmten Punkten
    eine klare Meinung (z.b. Aufwandsentschädigung habe) habe und dies dann auch deutlich rüberbringe, habe ich nicht den Anspruch, dass andere auch so denken müssen. Ich will nicht andere von meiner Sicht überzeugen.


    Ich habe lediglich die Hoffnung, und die ist aber sehr hoch, dass sich der ein und andere über das von mir und meinen überwiegend
    erlebten Erfahrungen durch den Kopf gehen lässt und sich seine Gedanken macht, also lediglich Denkanstösse geben.


    Was dann davon übernommen oder zumindest versucht wird, bleibt jedem selbst überlassen.


    Ich nehme nämlich für mich den Anspruch zu wissen, wie Fussball geht, gerade weil ich aber die Erkenntnis habe, dass es den
    einheitlichen Fussball gar nicht gibt.

  • Das duschen der Kids ist in der heutigen Zeit leider kein leichtes Thema mehr.
    Es gibt so viele Schreckensnachrichten täglich die dieses Thema sehr schwer machen.
    Ich finde, es sollte schon in der F Jugend (die sollten sich schon alleine anziehen können) angeboten werden damit die Kids und die Eltern sich daran gewöhnen können. Ob jemand mit oder ohne Hose duscht das sollte jedem selber überlassen werden. Strafen dafür zu verhängen halte ich persönlich aber für überzogen. ;(


    Einen verschwitzten 15 jährigen Teenager in meinem Auto nach Hause zufahren würde ich auch nicht so toll finden, diese Thema würde ich auf einen Elternabend direkt ansprechen.